Als Creator braucht man manchmal eine dicke Haut. Und viel Humor. (Bild: Montage / cbu)
Als Creator braucht man manchmal eine dicke Haut. Und viel Humor. (Bild: Montage / cbu)
Hintergrund Amazon Filme

Amazon-Lästerparade: Meine Filme im Kreuzfeuer

Chris Bucher
Chris Bucher

Als Filmemacher und Autor sind meine Werke international sichtbar und werden auch so wahrgenommen – und emsig bewertet.

Während meine Bücher im Schnitt stolze 4 von 5 Sternen (über verschiedene Plattformen zusammengenommen) auf der Brust tragen können, pendeln die Filme auf der Filmdatenbank IMDb irgendwo zwischen 3,5 und 4 Sternen von möglichen 10 herum. Unter den Bewertungen sind sowohl sehr löbliche Rückmeldungen zu finden als auch Totalzerrisse.

Klar, finde ich es schade, wenn jemand an einem Unterhaltungsprodukt, an dem ich massgeblich beteiligt war, so gar keine Freude empfunden hat. Schliesslich hat das Team dahinter viel Zeit und Mühe investiert.

Tatsächlich lösen Zerrisse bei mir vor allem etwas aus: Sie amüsieren mich. Und diesen Spass will ich mit euch teilen, weswegen ich euch ein paar Perlen aus verschiedenen Plattformen anonymisiert präsentieren möchte.

Disclaimer: Natürlich haben alle ein Recht auf ihre Meinung und einzelne der in den zahlreichen Rezensionen angesprochenen Kritikpunkte sind berechtigt. Hier geht es lediglich darum, wie amüsant einzelne Personen diese kundtun.

Das lustige Rezi-Roulette

«Requiem – Three Tales of Horror»

Unser jüngstes Werk ist ein Anthologie-Film, der aus drei unterschiedlichen – thematisch aber ähnlichen – Horror-Kurzfilmen besteht. Die Besonderheit: Alle drei Geschichten kommen ohne gesprochenes Wort aus.

«Die Drehbuchautoren haben eine seltsame Fixierung auf Leichen. Alle drei Kurzfilme drehen sich darum.»

Ach was, wirklich? Ein Horrorfilm, in dem Leichen vorkommen? Shocking!

«Einen Film ohne Dialog zu machen, ist zwar originell, aber nicht die beste Idee. Der Film ist in drei Teile aufgeteilt, jeder schlechter als der vorherige.»

«Der Regisseur, seine Freundin und sein Cousin drehen Kurzfilme mit ihren Handys. Miserable Qualität, drei absurde Geschichten, bis zum Erbrechen wiederholte Themen und erbärmliche Leistungen. Zum Glück gibt es keine Dialoge, denn wenn sie schon schlechte Schauspieler sind, ohne zu sprechen, will ich gar nicht daran denken, welchen Schaden sie anrichten könnten, wenn sie den Mund aufmachen.»

«Es sieht aus wie ein Projekt aus dem ersten Jahr einer Filmschule, und selbst dann bin ich mir sicher, dass man in der Filmschule inspirierter sein muss.»

«Das Beste daran ist, dass er insgesamt weniger als eine Stunde dauert.»

«The Lost Valley» (2017)

Als Hommage an die Abenteuerfilme meiner Kindheit mit dem Budget einer Kaffeekasse und den Ambitionen eines Amazonasforschers im frühen 20. Jahrhundert gedreht, versammelt dieser Film meinen halben Freundeskreis, selbst gebaute Handpuppen und die ein oder andere beeindruckende Location.

«Die Dinos hätte ich mir schon etwas realistischer gewünscht. Die sehen aus wie aus einem Kaugummi-Automaten.»

«Wenn's weniger als einen Stern gäbe, würde ich das vergeben haben. Lächerliche Pappsaurier und die schlechtesten Schauspieler ever.»

«Der Film ist so schlimm. (…) Das ist nicht zum Aushalten. Habe nach 10 Minuten ausgemacht und mich entsetzt an diese Rezension gemacht.»

Hee! Wenn du nach 10 Minuten ausgemacht hast, bist du ja nicht einmal zu den lächerlichen Pappsauriern aus dem Kaugummi-Automaten gekommen!

«Tyfelstei» (2014)

Dieser auf Schweizerdeutsch gedrehte Mystery-Thriller war quasi ein ambitioniertes Studentenprojekt, das wir während der Schauspielausbildung gedreht und später auf Schweizer Kinoleinwände gehievt haben.

Kritisiert wird oft die angegebene Sprache – weil z.B. Amazon «Schweizerdeutsch» nicht als wählbare Sprache zur Verfügung stellt. Darum steht in der Filmbeschreibung «Deutsch» als gesprochene Sprache. Allerdings haben wir deutsche und englische Untertitel zur Verfügung gestellt, bloss scheint das nur die wenigsten davon abzuhalten, sich trotzdem darüber auszulassen.

«Schweizerdeutsch ist kein Deutsch! Hätte man den Film nicht synchronisieren können, damit man auch was versteht?»

«Ist ja schlimmer als jedes Film-Schulprojekt einer 7. Klasse. Also wenn sich paar Kinder mit einem Handy treffen und irgendwas aufnehmen, kommt vermutlich mehr dabei raus als hier. Selten so hart gelacht.»

«Langweilig»

«Wie ein Autounfall. Schlimm sowas. Der Film war voll schlecht. Hab zwar nicht hingesehen, aber trotzdem war er voll schlecht.»

«Der wirkliche Horror ist in diesem Fall die Filmproduktion selbst. Gute Idee mit sehr schwachem Drehbuch und noch schlimmerer Umsetzung.»

«Die Schweizer können vieles perfekt - dazu gehören Uhren, Käse, Schokolade, Finanzsysteme, Unabhängigkeit... Das Filmemachen gehört aber definitiv nicht dazu!»

Du willst wissen, wie viel wir mit unseren Filmen auf den verschiedensten Streaming-Kanälen verdienen? Dann kannst du hier meinen Artikel dazu lesen.