Apple hat am Dienstagabend ohne grosses Aufsehen diverse neue Mac-Produkte vorgestellt. Alle sind mit den neuen M2-Chips ausgestattet, die die Kalifornier am selben Abend präsentiert haben. Diese hören auf die Namen M2 Pro und M2 Max und bieten eine deutlich gesteigerte Grafikgeschwindigkeit.
Wie viel schneller der M2 Pro gegenüber seinem Vorgänger ist, vermittelt Apple anhand der Bildverarbeitungsgeschwindigkeit in Photoshop. Mit einem M2 Pro Chip wird diese 40 Prozent schneller abgewickelt als mit einem MacBook Pro mit M1 Pro. Gegenüber einem MacBook Pro mit Intel Core i9 beträgt die Steigerung sogar 80 Prozent.
MacBook Pros für höchste Leistungsansprüche
Auch der M2 Max ist gegenüber seinem Vorgänger bis zu 30 Prozent schneller, was die Grafikgeschwindigkeit angeht. Bis zu 38 Kerne, ein grösserer L2 Cache und eine Unterstützung von bis zu 96 GB RAM bieten ideale Voraussetzungen für grafikintensive Projekte. Spannend ist aber vor allem ein Versprechen von Apple: Die neuen MacBook Pros sollen im Akkubetrieb genauso leistungsfähig sein wie mit Stromkabel.
Im Bereich der Videobearbeitung dürfen User auch einen ordentlichen Boost erwarten. So sei das MacBook Pro mit M2 Pro beim Rendern von Titeln und Animationen in Motion bis zu 80 Prozent schneller als das schnellste Intel-Macbook-Pro. Und das MacBook Pro mit M2 Max ist beim Rendern von Effekten mit Cinema 4D bis zu sechsmal schneller als das beste Intel-MacBook-Pro. Zu Premiere Pro oder After Effects macht Apple leider keine Angaben. Wir dürfen aber davon ausgehen, dass wir auch da eine Leistungssteigerung sehen (wenn Adobe die Software optimiert hat).
Akkulaufzeit von bis zu 22 Stunden
Die neuen M2-Chips sollen aber nicht nur leistungsfähiger sein, sondern auch energieeffizienter. Dadurch soll der Akku der neuen MacBook Pros bis zu 22 Stunden durchhalten. Zumindest hat Apple dieses Ergebnis unter Laborbedingungen mit einem Prototyp des 16″ MacBook Pro Systems mit Apple M2 Pro Chip, 12‑Core CPU, 19‑Core GPU, 16 GB RAM und 1 TB SSD erreicht. Wie gut sich dieselbe Konfiguration unter Real-Life-Bedingungen schlägt, muss sich erst noch zeigen. Doch selbst wenn das MacBook Pro diesen Wert nicht ganz erreichen sollte, wäre das noch immer eine beachtliche Akkulaufzeit.
Auch abseits der Chips hat Apple an einigen Details geschraubt. Unter anderem gibt es jetzt eine Webcam, die in 1080p auflöst. Eines der wichtigsten Updates ist aber sicher das WLAN 6e. Mit dem neuen Standard seid ihr etwa doppelt so schnell im Netz unterwegs. Voraussetzung ist allerdings, dass ihr auch einen Router habt, der diesen Standard unterstützt, was aktuell wohl kaum der Fall sein dürfte, wenn ihr ein Standard-Modell vom Provider habt.
Erstmals HDMI 2.1
Bei den Anschlüssen gibt es nebst Thunderbolt 4 (USB-C), einen SDXC-Kartenleser, eine Kopfhörerbuchse, HDMI und MagSafe 3. Erfreulich ist, dass Apple beim HDMI-Anschluss auf 2.1 umgestiegen ist. Damit können erstmals auch externe Bildschirme mit 8k Auflösung (max. 60 Hertz) angeschlossen werden. Displays mit 4k werden bis maximal 240 Hertz unterstützt.
Auf den neuen MacBook Pros ist macOS Ventura vorinstalliert. Die verschiedenen Modelle sind ab sofort in der Schweiz erhältlich. Preislich sieht es wie folgt aus:
- MacBook Pro 14: 10C CPU/16C GPU/16GB/512GB: CHF 2199
- MacBook Pro 14: 12C CPU/19C GPU/16GB/1TB: CHF 2749
- MacBook Pro 14: 12C CPU/30C GPU/32GB/1TB: CHF 3399
- MacBook Pro 16: 12C CPU/19C GPU/16GB/512GB: CHF 2749
- MacBook Pro 16: 12C CPU/19C GPU/16GB/1TB: CHF 2969
- MacBook Pro 16: 12C CPU/38C GPU/32GM/1TB: CHF 3849
Neue Mac Minis mit M2-Chips
Auch dem Mac Mini hat Apple ein Upgrade spendiert. Auf einen M2 Max müsst ihr beim kleinen Desktoprechner zwar verzichten, aber der M2 und der M2 Pro machen den neuen Mac Mini trotzdem interessant für kreative User.
Dank der gesteigerten Leistung kannst du beim Mac Mini mit M2 bis zu zwei Displays anschliessen. Der Arbeitsspeicher beträgt maximal 24 GB RAM, die Speicherbandbreite liefert max. 100 GB/s. Dadurch soll etwa die Bildbearbeitung mit Photoshop um bis zu 50 Prozent schneller sein als beim vorherigen Modell. Auch in anderen Programmen seid ihr dank des M2 wesentlich schneller unterwegs. Final Cut sei mehr als doppelt so schnell, verspricht Apple. Und wer gerne streamt, kann zwei Videofeeds gleichzeitig mit 4k ProRes 422 (max. 30 fps) streamen.
Streamen in 8k
Und der Mac Mini mit dem M2-Pro-Chip? Nun, er ist schlicht noch leistungsstärker. Unter anderem gibt es ein Speicherbandbreite von 200 GB/s, was bis zu fünf Streams von 8k ProRes 422 (max. 30 fps) ermöglicht. Wer es also möglichst kompakt mag, findet im Mac Mini mit M2 Pro einen Rechner, der (auf dem Datenblatt) auch rechenintensive Workflows meistert.
Bei den Anschlüssen gibt es zwischen den beiden Modellen einen kleinen Unterschied: Der Mac Mini mit M2 Pro hat zwei Thunderbolt-4-Anschlüsse mehr. Auch beim Mac Mini hat Apple das neue WLAN 6e verbaut, dazu gibt es Bluetooth 5.3. Erstmals kannst du auch ein 8k-Display anschliessen. Dafür musst du dir aber den Mac Mini mit dem M2-Pro-Chip kaufen.
Auch bei den Mac Minis ist macOS Ventura vorinstalliert. Preislich sieht es in der Schweiz wie folgt aus:
- Mac mini: 8C CPU/10C GPU/8GB/256GB: CHF 649
- Mac mini: 8C CPU/10C GPU/8GB/512GB: CHF 869
- Mac mini: 10C CPU/16C GPU/16GB/512GB: CHF 1399