Muss eine intelligente Überwachungskamera für den Innenbereich zwingend teuer sein? Nein, sagt Arlo und führt mit der Essential Indoor Camera ein preiswertes Modell für ca. 100 Franken im Sortiment. Es ist die aktuell günstigste Überwachungskamera für den Innenbereich von Arlo. Trotzdem bietet sie Dinge wie eine Bewegungserkennung oder einen Nachtsichtmodus.
Doch was kann man von einer Einsteiger-Überwachungskamera in diesem Preissegment erwarten? Ist die Bildqualität mit Full-HD gut genug? Wie verhält sich die Bewegungserkennung? Ist sie akkurat? Wir haben all diese Dinge für euch auf Herz und Nieren getestet. In unserem ausführlichen Test zur Arlo Essential Indoor Camera verraten wir dir, was du von der Kamera erwarten kannst (und was nicht..).
Erster Eindruck und Inbetriebnahme
Die Arlo Essential Indoor Camera ist für den Innenbereich gedacht, wie das der Name schon unweigerlich vermuten lässt. Im Gegensatz zu den meisten anderen Arlo-Cams verfügt sie auch über keinen Akku. Das heisst, die kleine Überwachungskamera muss zwingend in der Nähe von einer Steckdose aufgestellt werden. Ein microUSB-Kabel (leider kein USB-C) ist im Lieferumfang enthalten.
Die Essential Indoor Camera wird auf einem Standfuss ausgeliefert. Damit lässt sich die Kamera problemlos positionieren. Arlo liefert darüber hinaus eine Wandhalterung mit den passenden Schrauben und Dübel gleich mit. Nutzer*innen der Cam können so entscheiden, wie sie die Cam verwenden möchten. Ebenso ist im Lieferumfang ein Netzteil für den kabelgebundenen Betrieb enthalten.
Die Überwachungskamera filmt mit einer maximalen Auflösung von 1920 x 1080 Pixel (Full-HD). Sie ist mit Infrarot ausgestattet, womit sie auch bei schlechten Lichtverhältnissen bzw. bei Dunkelheit ein Bild aufnehmen kann. Das Bild wird via WLAN-Verbindung (2,4 GHz) auf das Smartphone des Nutzers bzw. dessen Aufnahmen in die Cloud gestreamt.
Dank Zwei-Wege-Audio (Mikrofon und Lautsprecher), wird nicht nur der Ton übertragen, sondern man kann bei Bedarf auch mit der Person vor der Kamera direkt sprechen. Gefallen hat uns der mechanische Deckel für die Kameralinse. Auf Knopfdruck lässt sich der Deckel aus der Ferne hoch- und runterfahren. So wird sichergestellt, dass die Privatsphäre des Nutzers jederzeit gewährleistet ist.
Die Inbetriebnahme gestaltet sich wie üblich bei Arlo als sehr einfach. Die Kamera mit Strom versorgen, die Arlo Secure-App (für Android und iOS) auf dem Smartphone starten, die Taste an der Unterseite der Kamera drücken, den QR-Code mit der Smartphone-Cam fotografieren, WLAN-Passwort in der Smartphone-App eingeben und fertig. Anschliessend kann der Kamera noch ein Name verpasst werden.
Volle Funktionsumfang nur mit kostenpflichtigem Abo
Wie bei Arlo üblich, gibt es den vollen Funktionsumfang nur mit dem passenden Abonnement. Ist kein Abo aktiv, gibt es keinen Speicher für Videoaufzeichnungen und auch keine Objekterkennung. Ohne Abo gibt es somit einzig Benachrichtigungen über Bewegungen und den Zugriff auf das Live-Bild. Eine Aufzeichnung ohne Abo, beispielsweise lokal auf einer SD-Karte, gibt es nicht.
Und wie hoch fallen die laufenden Kosten aus? Nun, in der Schweiz kostet das günstigste Abo für eine Kamera pro Monat 3,49 Franken. In Deutschland sind es 2,99 Euro. Wer mehrere Arlo-Kameras im Einsatz hat, muss mit 11,49 Franken bzw. 9,99 Euro pro Monat rechnen. Dafür gibt es 30 Tage Cloud Video-Speicher, Zugriff auf Objekterkennung inkl. Pakete, individuelle Benachrichtigungen und mehr.
Folgend die detaillierte Übersicht:
Die ersten drei Monate „Secure Plan“ schenkt Arlo beim Kauf einer neuen Überwachungskamera. So kann man das Abo bereits im Vorfeld ohne Verpflichtung ausprobieren. Aus unserer Sicht ist ein Abo unabdingbar, weshalb die Folgekosten unbedingt beim Kauf einkalkuliert werden sollten.
Bedienerfreundliche App
Zugriff auf die smarte Einsteiger-Überwachungskamera erhält man entweder über die gelungene Secure App (Android und iOS) oder via Browser (my.arlo.com). Die App ist gut strukturiert und erlaubt so einen schnellen Zugriff auf alle wichtigen Funktionen. Über die App kann unter anderem auf das Live-Bild und die aufgezeichneten Videos zugegriffen sowie die Kamera und Sirene aktiviert bzw. deaktiviert werden.
Die Überwachungskamera nimmt nicht rund um die Uhr auf, sondern effektiv nur dann, wenn sie eine Bewegung oder ein Geräusch wahrnimmt. Da die Bewegungserkennung im Test einwandfrei funktioniert (auch bei schlechten Lichtverhältnissen bzw. Nacht), haben wir eine 7/24h-Aufzeichnung zu keinem Zeitpunkt wirklich vermisst.
Ist ein kostenpflichtiges Abo aktiv, kann die Arlo Essential Indoor Camera zwischen verschiedenen Objekten und Ereignissen unterscheiden. Die Kamera kann dann zwischen Personen, Tieren, Fahrzeugen, Pakete und sonstigen Bewegungen unterscheiden. Als Nutzer*in kann man- bestimmen, über welche Objekte bzw. Ereignisse man per Push-Benachrichtigung informiert werden möchte.
Dank der sogenannten Geofencing-Funktion wird die Überwachungskamera automatisch ein- und ausgeschaltet, wenn man das Haus/die Wohnung verlässt bzw. betritt. Dafür wird die Position (GPS) des Smartphones verwendet. Eine praktische Funktion, zumal man so die Kamera nicht immer manuell ein- und ausschalten muss. Im Test hatte das Geofencing tiptop funktioniert.
Die Videos landen wie schon weiter oben erwähnt in der Cloud. Eine lokale Sicherung via SD-Karte ist nicht möglich. Von der Cloud lassen sich die Videos bei Bedarf aber aufs Smartphone oder Computer abspeichern. Alle Aufzeichnungen werden in der “Bibliothek” chronologisch aufgelistet. Dort lassen sich die Aufzeichnungen löschen oder als Favorit markieren.
Bild- und Tonqualität sind gut
Die Arlo Essential Indoor Camera zeichnet Videos mit einer maximalen Auflösung von 1920 x 1080 Pixeln (Full-HD) und einem Sichtfeld von 130 Grad auf. Zum Vergleich: Die deutlich teurere Arlo Pro 4 bietet eine 2K-Auflösung und ein Sichtfeld von 160 Grad. Damit bietet das Pro-Modell folgerichtig ein deutlich weitwinkligeres und etwas knackigeres Bild – kostet aber auch mehr als das Doppelte.
Tagsüber liefert die preiswerte Arlo-Cam ein scharfes und farbentreues Bild. Auch wenn eine Person mehrere Meter von der Kamera entfernt ist, kann das Gesicht noch gut erkennt werden. Gut haben uns auch die Aufnahmen bei schlechten Lichtverhältnissen bzw. Nacht gefallen. Auch bei Nacht sind Personen oder Tiere über mehrere Meter zu erkennen.
Die Tonqualität ist einwandfrei und lässt keine Kritik zu. Auch leisere Geräusche werden vom Mikrofon erfasst. Der integrierte Lautsprecher überzeugt zudem mit einer ausreichend hohen Lautstärke. Ein LED-Scheinwerfer (Spotlight), wie bei den teureren Modellen, gibt es bei der Essential Indoor Camera hingegen nicht. Das haben wir etwas vermisst.
Das Testfazit zur Arlo Essential Indoor Camera
Gut und (relativ) günstig: Das beschreibt die Arlo Essential Indoor Camera ziemlich treffend. Die smarte Überwachungskamera überzeugt mit einem insgesamt guten Funktionsumfang und einer guten Bild- und Tonqualität. Bedient wird die Kamera über die gut strukturiere und einfach zu handhabende Secure-App, die kaum Wünsche hinsichtlich Features offen lässt.
Fairerweise muss man an dieser Stelle aber auch erwähnen, dass sich Arlo all das gut bezahlen lässt. Denn rein vom Funktionsumfang gibt es andere intelligente Überwachungskameras, die sogar mehr fürs Geld bieten. Allerdings kränkeln diese Kameras teilweise mit schlechteren Apps (Abstürze, fehlerhafte Übersetzungen, usw..) und dubiosen Datenschutzbestimmungen.
Und last but not least sei erneut auf die Folgekosten hingewiesen. Ja, wer sich für eine Überwachungskamera von Arlo entscheidet, muss sich über die Folgekosten bewusst sein. Denn ohne Abo ist eine Arlo-Cam kaum zu gebrauchen und letztendlich nicht wirklich empfehlenswert. Mit Abo, die unserer Meinung nach ein faires Preisschild aufweisen, bekommt man dafür ein sehr gutes Produkt ins Haus.