Technik

AVM Fritz!Box 4060: Eine ideale Ergänzung für dein bestehendes Modem

Fritzbox 4060.

Eigentlich stellt sich bei der Fritz!Box 4060 von AVM ja schon die Frage, wofür man einen Router ohne Modem kaufen soll. Vor allem, wenn die Box mit einem Preis von rund 200 Franken seinen Preis hat.

Eine mögliche Antwort darauf könnte sein, dass man auf Wi-Fi 6 umsatteln möchte. Oder auf ein Triband-WLAN, das einem vor allem in Kombination mit einem Fritz-Repeater 6000 (Test folgt bald) eine sehr gute Netzabdeckung bietet.

Einige unter euch werden jetzt sagen: Wenn ich Wi-Fi 6 und Triband möchte, kaufe ich mir doch gleich ein entsprechendes Modem. In Deutschland ist das sicher eine bessere Alternative, in der Schweiz gibt es allerdings ein grosses Problem: Hierzulande gibt es einen sogenannten Provider Lock. Das heisst, dass Anbieter wie Swisscom, Salt oder Sunrise bestimmen können, welche Router sie zulassen und welche nicht.

Im Falle von Yallo (eine Sunrise-Tochter) ist es leider so, dass der Glasfaseranschluss keinerlei andere Router zulässt. Das ist ziemlich ärgerlich, vor allem, wenn das mitgelieferte Standardmodem technisch nicht das leistet, was man gerne hätte. Der Workaround? Die Fritz!Box 4060. Diese schliesst du an die Yallo-Box an und nutzt diese so als Modem. Den Internetzugang richtest du dir dann via der Fritz!Box 4060 ein und profitierst so von deren Vorteilen.

Der WAN-Port unterstützt dabei bis zu 2,5 Gbit/s, was natürlich in der Realität niemals erreicht wird. Aber immerhin ist die Fritz!Box damit für die Zukunft gewappnet.

Einrichten der Fritz!Box 4060

Eingerichtet ist die Fritz!Box 4060 ruckzuck. Auspacken, mit dem Strom und der Yallo-Box (oder dem Modem deiner Wahl) verbinden und nach ein paar Minuten läuft alles. Natürlich legt man sich eine Fritz!Box aber vor allem wegen der gefühlt unendlichen Konfigurationsmöglichkeiten zu.

Fritzbox 4060: Packungsinhalt.
Der Packungsinahlt. | Bild: vybe

Auf die Fritz!Box greifst du ganz einfach via Browser unter https://fritz.box zu (kein https!). Die Logindaten werden mitgeliefert und können natürlich angepasst werden.

Loggst du dich das erste Mal ins OS ein, ist erstmal eine Update-Suche angesagt. Meist ist dann auch ein Update verfügbar, das sofort installiert wird. Hier folgt leider auch mein erster Kritikpunkt: Obwohl der Installer mir sagt, dass ich nach dem Abschluss des Updates automatisch weitergeleitet werde, passiert das nicht. Das war bereits bei der Einrichtung der 5G-Fritzbox 6850 so, die ich getestet habe.

Wenn das bei dir auch der Fall sein sollte, schliesse das Fenster nach etwa zehn Minuten (nur um sicherzugehen, dass das Update installiert ist) und logge dich erneut ein. Nun solltest du direkt zum User-Interface der Fritz!Box kommen.

Hier kannst du nun alles nach deinen Wünschen konfigurieren. Wenn du dich nicht mit dem OS auskennst, lass einfach alles so, wie es ist. Wichtig: Da wir in der Schweiz den Provider Lock haben, sieht das Menü in den Interneteinstellungen teilweise leicht anders aus, als in den Anleitungen von AVM. Vor allem kannst du unter «Internetzugang» im Dropdwon-Menü keine Provider auswählen, wie das in Deutschland der Fall ist. Lasse die Einstellungen hier einfach auf «Kabelmodem oder Internet-Router».

Bei der Übertragungsgeschwindigkeit sollte 2500 Mbit/s voreingestellt sein. Das kannst du so lassen. Höherer Speed ist sowieso nicht möglich (du kannst es probieren, aber die Box wird reklamieren, dass 2500 Mbit/s das Maximum ist).

Die Geschwindigkeit – in der Theorie

Der Router überträgt via Wi-Fi 6 bis zu 6 Gbit/s brutto. Dafür nutzt er vier Datenströme:

  • 1,2 Gbit/s via 2,4 GHz
  • 2,4 Gbit/s via 5 GHz

Voraussetzung ist natürlich, dass dein Wi-Fi-Client auch mehrere Datenströme nutzten kann. Die meisten aktuellen Geräte unterstützen allerdings nur zwei Datenströme, was bei einem 160-MHz-Kanal in der Theorie 2,4 GHz ergibt. Das Problem: Die Fritz!Box 4060 unterstützt nur 80-MHz-Kanäle. Damit ist also bei 1,2 Gbit/s Schluss.

Die Geschwindigkeit in der Praxis

Ich habe die Fritz!Bix 4060 mit meinem neuen MacBook Pro mit M2 aus dem Jahr 2023 getestet – und zwar unter ziemlich fiesen Bedingungen: Nicht nur waren zwischen dem Router und dem Notebook eine dicke Wand, sondern ich habe auch das WLAN des Yallo-Modems als Störer aktiviert gelassen. Das hat natürlich zu unterschiedlichen Resultaten geführt. Im besten Fall erreichte die Geschwindigkeit mit 2,4 GHz 709,92 Mbit/s Download und 507,43 Mbit/s Upload. Im schlechtesten Fall 394,02 Mbit/s Download und 458,82 Mbit/s Upload.

Fritzbox 4060 Speedtest.
Bild: vybe
Fritzbox 4060 Speedtest.
Bild: vybe
Fritzbox 4060 Speedtest.
Bild: vybe

Nach mehreren Tests mit verschiedenen Servern in Zürich und Luzern kann ich sagen, dass sich der Download-Speed durchschnittlich zwischen 500 und 600 Mbit/s bewegt. In Anbetracht der erschwerten Bedingungen war ich damit zufrieden. Mit ausgeschaltetem Yallo-WLAN und ohne Wand zwischen Notebook und der Fritz!Box 4060 kam ich sogar auf Download-Geschwindigkeiten von bis zu 900 Mbit/s. Wichtig: Falls du auch die Yallo-Box nutzt, schaue unbedingt, dass das Kabel bei WAN 2.5G eingesteckt ist und nicht bei einem der Steckplätze, die mit LAN 1 bis LAN 4 angeschrieben sind. Funktionieren tut zwar beides, aber bei letzteren kommst du nicht auf ansprechenden Speed.

Fazit

Wenn du mit dem Gedanken spielst, dir eine Fritz!Box 4060 zu kaufen, kannst du eigentlich nichts falsch machen. Die Einrichtung ist schnell und simpel, das FritzOS bietet viele Anpassungsmöglichkeiten. Auch beim Speed hat mich die Fritz!Box 4060 überzeugt und wer Triband nutzen möchte, wird hier auch fündig. Schade ist, dass nur 80 MHz-Kanäle unterstützt werden. Preislich finde ich die Fritz!Box 4060 in Ordnung, auch wenn sie sicher kein Preisknaller ist. Am Ende ist die Box vor allem eine gute Möglichkeit, sein Zuhause mit besserem Wi-Fi auszustatten, wenn der Internetprovider wie bei mir keine fremden Modems zulässt.

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Ein Kommentar zu “AVM Fritz!Box 4060: Eine ideale Ergänzung für dein bestehendes Modem

  1. furrore sagt:

    Ich habe hier die FRITZ!Box 4060 hinter einer FRITZ!Box 5590 Glasfaser. Beide sind per 2.5 Gbit/s per LAN verbunden. Ergänzt im Netz mit einem 2.5 Gbit/s Switch. Daran ein Synology NAS mit 10 Gbit/s Netzwerkanschluss. Kein Problem über Ethernet also Kabel die 2.5 Gbit/s zu erreichen. Über WLAN natürlich aktuell noch Utopie. Der Preis von rund 200.- Franken wird hier im Bericht als hoch betrachtet. Im Vergleich zum 6000er Repeater haben wir hier noch eine komplette DECT Telefonbasis für Telefonie oder Smart Home. Zusätzlich einen USB 3 Anschluss für Peripherie wie Drucker, Festplatte (NAS) oder Fallback via LTE-USB-Stick oder Android Handy. Die 200.- Franken sind nur schon gerechtfertigt, wenn die Mesh Konfiguration noch berücksichtigt wird, wenn es wie hier mehrere FRITZ!Boxen sind. IMHO

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