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Blue Sky, das Kult-Animationsstudio hinter Ice Age, muss schliessen

Ice Age

Hollywood ist bald um ein Animationsstudio ärmer. Im April 2021 wird Blue Sky seine Türen für immer schliessen. Das Studio gehört zu den Pionieren der 3D-Animation und brachte Filme wie Ice Age, Rio, Horton hört ein Hu oder Epic in die Kinos. Die Schliessung kommt nicht unbedingt überraschend. Blue Sky gehörte zu 20th Century Fox und ging vor zwei Jahren durch die Disney-Übernahme in den Besitz des Mauskonzerns über. Schon damals war es fraglich, ob Disney an einem dritten Animationsstudio (nebst Disney Animation und Pixar) festhalten würde.

Blue Sky Studios Logo
Dieses Logo werden wir wohl nicht mehr zu sehen bekommen. | Bild: Disney

Disney habe sich schweren Herzens dazu entschieden, Blue Sky zu schliessen, teilte der Konzern dem Branchenblatt Deadline mit. Für die 450 Angestellten würden, wenn möglich, Stellen innerhalb der anderen beiden Animationsstudios vergeben. Der letzte Animationsfilm von Blue Sky, Spione Undercover, ist 2019 erschienen und hatte an den Kinokassen enttäuscht. Weltweit spielte er nur 171 Millionen US-Dollar ein, was bei einem Budget von 100 Millionen ein Verlust von mindestens 29 Millionen bedeutet. Ursprünglich hatte man sich erhofft, dass der Film der Startschuss für ein neues Franchise à la Ice Age bedeuten würde.

Laufende Filmprojekte werden eingestellt

Besonders bitter trifft es die Blue-Sky-Mitarbeiter*innen, die am Animationsfilm Nimona gearbeitet haben. Sie verlieren womöglich nicht nur ihren Job, sondern werden ihren Film nie im Kino sehen. Nimoda hätte laut Deadline noch etwa zehn Monate benötigt, um fertig zu werden. Das klingt nach viel, aber bei durchschnittlichen Produktionszeiten von vier Jahren, ist das schon fast der Endspurt. Trotzdem hat Disney das Projekt komplett gestrichen. Anscheinend ist man nicht gewillt, noch weiteres Geld in Nimoda zu stecken.

Disney leidet seit der Coronapandemie unter erheblichen Umsatzeinbussen. Entgegen der breiten Meinung macht der Mauskonzern nicht Filmen, sondern mit seinen Vergnügungsparks das richtig grosse Geld. Diese sind nun aber seit bald einem Jahr ganz oder teilweise geschlossen. Haben sie doch offen, können sie nur einen Bruchteil an Gästen empfangen. Das führte dazu, dass Disney 2020 fast sieben Milliarden Verlust einfuhr.

Corona und die damit geschlossenen Kinos, führten unter anderem dazu, dass Disney sich umstrukturiert hat und nun massiv mehr auf Streaming setzt. Der hauseigene Streaming-Dienst Disney Plus hatte bereits nach zehn Monaten alle Prognosen bezüglich Abonnentenzahlen gesprengt. So lebt dann auch eine Schöpfung von Blue Sky weiter: Für Disney Plus befindet sich eine Ice-Age-Serie in Produktion, die weiterhin produziert wird.

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