Technik

Carbon 1 MKII: Ultraleicht, ultradünn und ultrastabil, dank Karbonfaser

Das Carbon 1 MKII

Vor ungefähr einem Jahr sorgte das bis dato unbekannte Start-up namens Carbon Mobile für Furore: Das deutsche Unternehmen kündigte mit dem Carbon 1 MKII das weltweit erste Smartphone mit Karbonfaser-Gehäuse an. Jetzt, fast ein Jahr nach der ersten Ankündigung, startet endlich der Vorverkauf. Die Coronavirus-Pandemie traf auch das Start-up mit voller Härte.

In der Schweiz kann das Carbon 1 MKII aktuell nur bei digitec.ch zum Preis von 799 Franken vorbestellt werden. Der Verkaufsstart ist für den 15. März 2021 vorgesehen.

Vorder- und Rückseitenansicht auf das das Carbon 1 MKII
Bild: Carbon Mobile

Zukunftsweisendes Gehäuse, maue Hardware

Das Highlight stellt zweifelsohne das Gehäuse aus Karbonfaser dar. Es sorgt dafür, dass das Android-Smartphone mit 6,3 Millimetern nicht nur extrem dünn, sondern mit 125 Gramm vergleichsweise auch ultraleicht ist. Zu bedenken gilt, wir sprechen hier von einem immerhin sechs Zoll grossen Bildschirm.

Doch nicht nur beim Gewicht kann das Carbon 1 MKII auf ganzer Linie überzeugen, auch die Strapazierfähigkeit ist dank Karbon hervorragend. Karbon ist ein extrem widerstandsfähiges Material, weshalb es unter anderem in der Luft- und Raumfahrt bevorzugt eingesetzt wird.

Carbon Mobile setzt auf die bekannte „Karbonstruktur“ auf der Rückseite. Dazu gesellt sich das Logo des Start-ups, welches bei eingeschaltetem Bildschirm sogar in Weiss aufleuchtet.

Das Carbon 1 MKII
Leuchtet im Dunkeln auf: Das Carbon-Logo | Bild: Carbon Mobile

MediaTek-Prozessor, Dual-Kamera und Android 10

Nicht mit dem zukunftsweisenden Gehäuse kann die Hardware mithalten. Tatsächlich gibt es beim Carbon 1 MKII unterm Strich maximal Mittelklasse-Hardware. Das fängt bei der Wahl für den Prozessor an. Hier setzt Carbon Mobile auf den MediaTek Helio P90-SoC, der Ende 2019 präsentiert wurde und nicht mehr ganz auf der Höhe der Zeit ist. Ihm stehen immerhin 8 GB RAM zur Seite. 5G gibt es nicht.

Erfreulich ist der grosse interne Speicherplatz von 256 GB (UFS 2.1). Darauf lassen sich die Schnappschüsse der Dual-Kamera oder der 20 MP-Selfie-Kamera ablegen. Die Dual-Kamera besteht aus zwei 16 Megapixel-Sensoren (f/2.2), die ohne optische Bildstabilisierung (OIS) auskommen müssen. Erste Tester bescheinigen der Kamera eher enttäuschende Qualitäten. Allerdings ist die Kamera-Software noch nicht final.

Beim Bildschirm gibt es ein sechs Zoll grosses AMOLED-Panel mit FullHD-Auflösung. Auf eine höhere Bildwiederholrate wird verzichtet. Auch wirken die ausgeprägten Ränder ober- und unterhalb des Displays nicht mehr sehr zeitgemäss. Immerhin gibt es dadurch keine Notch oder eine Punch-Hole (Loch im Display).

Der Akku bietet eine Kapazität von 3000 mAh. Eine besonders schnelle Ladetechnologie via USB-C-Anschluss scheint nicht mit von der Partie zu sein. Ebenfalls gibt es kein Wireless-Charging, was womöglich dem verwendeten Karbon verschuldet ist.

Etwas enttäuschend: Das Carbon 1 MKII wird noch mit Android 10 ausgeliefert. Immerhin: Carbon Mobile hat für das zweite Quartal 2021 ein Software-Update auf Android 11 angekündigt.

Das Carbon 1 MKII
Bild: Carbon

Man bezahlt einen hohen Preis für das zukunftweisende Gehäuse

Es ist offensichtlich, dass beim Carbon 1 MKII nicht die Hardware den Preis in die Höhe schlägt, sondern die Karbonfasern für das Gehäuse. Das bringt ohne Zweifel zahlreiche Vorteile. Das Android-Smartphone ist dadurch ultraleicht, ultradünn und ultrastabil.

Wer jedoch auf der Suche nach einem Smartphone mit guter Hardware ist, der sollte die 799 Franken besser in ein anderes Smartphone investieren. In dieser Preisregion gibt es bereits zahlreiche sehr gut ausgestattete Smartphones, darunter beispielsweise das Oppo Reno4 Pro.

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