Am 11. Oktober 2021 stellte der chinesische Hersteller Oppo die neue Benutzeroberfläche ColorOS 12 vor, welche auf Android 12 basiert und zahlreiche Neuerungen bereithält. Oppo war so freundlich und hat mir das aktuelle Flaggschiff-Smartphone Oppo Find X3 Pro mit einer Vorab-Version von ColorOS 12 für gut eine Woche bereitgestellt.
Ich konnte mir so schon mal vorab einen guten ersten Eindruck über die neue Benutzeroberfläche von Oppo bilden. Was ich davon halte, verrate ich euch auf den nächsten Zeilen.
Wann erscheint die finale Version von ColorOS 12?
Bevor wir uns voll und ganz ColorOS 12 widmen, möchte ich noch diese wichtige Frage vorab beantworten. Die finale Version von ColorOS 12 ist für Dezember 2021 für das Oppo Find X3 Pro vorgesehen. Wann genau, ist indes unklar. Insgesamt wird ColorOS 12 mit Android 12 auf über 20 Smartphones kommen. Sie werden das Update in der ersten bzw. zweiten Jahreshälfte 2022 erhalten.
ColorOS 12 bietet noch mehr Anpassungen
Bereits ColorOS 11 glänzte mit zahlreichen Anpassungsmöglichkeiten. Mit der nächsten Version dürfen sich Nutzer*innen auf noch mehr Möglichkeiten freuen. All die Anpassungsmöglichkeiten sind zentral in den Systemeinstellungen unter “Personalisierungen” zu finden. Hier lässt sich sehr vieles am Aussehen nach Lust und Laune anpassen.
Das “echte” Material You aus Android 12 gibt es zwar nicht, da Google diese Funktion noch nicht für Dritthersteller freigegeben hat, Oppo hat jedoch eine gut funktionierende Alternative entwickelt. Damit lassen sich die dominanten Farben des gewählten Hintergrundbilds an die Farbe(n) der Benutzeroberfläche angleichen. Das geschieht entweder automatisch oder man kann vier Bereiche bestimmen. Das hat in der Vorab-Version schon sehr gut geklappt.
Cool, finde ich die neuen Anpassungsmöglichkeiten für das “Immer-ein-Display”. Ja, die sonst als “Always-on-Display” bekannte Funktion ist bei Oppo tatsächlich so übersetzt, sofern bei der Region “Schweiz” ausgewählt wird. Meines Wissens wird die Funktion in Deutschland und Österreich nicht mit “Immer-ein-Display” übersetzt. Gut (oder auch nicht), ich komme vom Thema ab.
Jedenfalls gibt es neu unter ColorOS 12 die sogenannte “Hochformat-Silhouette” für das “Immer-ein-Display”. Mithilfe dieser Funktion wird aus einem bestehenden Bild (am besten im Hochformat aufgenommen..) ein künstlerischer Umriss erstellt. Das sieht dann mit meiner Wenigkeit so aus:
Ansonsten lassen sich wie schon unter ColorOS 11 die Icons (Symbole), die Schnelleinstellungen (Form der Icons) und die Fingerabdruck-Animation anpassen.
Kommen wir zum Thema “Animationen”. Oppo hat eigenen Angaben zufolge rund 300 neue Animationen in ColorOS 12 integriert. Die sogenannte Quantum Animation Engine 3.0 soll für für ein „realistisches, reibungsloses und intuitives“ Gesamterlebnis sorgen. Ein Beispiel, wo die neue Engine für die Animationen zum Einsatz kommt, habe ich in folgendem Video festgehalten:
Hier zu sehen ist ein sogenanntes schwebendes Fenster, welches hin und her geschoben wird. Die neue Engine sorgt dafür, dass das Fenster für kurze Zeit weiter schwebt, wenn es losgelassen wird.
Das Aussehen hat sich nur geringfügig verändert
Am Aussehen hat Oppo punktuelle Veränderungen vorgenommen. Es ist jetzt nicht so, dass ColorOS 12 sich komplett von der Version 11 unterscheiden würde. Vielmehr hat sich Oppo auf eher kleinere, aber durchaus wirkungsvolle Anpassungen am Aussehen konzentriert. Das ist Oppo, wie ich finde, ganz gut gelungen.
Durch das sanfte “Redesign”, wirken beispielsweise die Systemeinstellungen übersichtlicher, als noch unter ColorOS 11. Dafür sorgen die neuen Icons bei den einzelnen Bereichen und die einheitliche Schrift. Im direkten Vergleich (link alt / rechts neu) sieht das dann wie folgt aus:
Überarbeitet hat Oppo die eine oder andere vorinstallierte App. Die Bedienelemente wurden praktisch in jeder App vom oberen an den unteren Bildschirmrand verschoben. Damit lassen sich diese Apps deutlich besser mit einer Hand bedienen. Ein Konzept, das Samsung mit der One UI-Benutzeroberfläche als einer der ersten Hersteller eingeführt hat und seither sehr konsequent weiterentwickelt.
In der Kamera-App halten ebenfalls die runden Blasen Einzug, die Oppo unter anderem in den Systemeinstellungen verwendet. Ansonsten hat sich von der Bedienung her kaum etwas verändert:
Neues in ColorOS 12 ausprobiert: Einstellbarer Dark-Mode, intuitivere “schwebende Fenster” und mehr
Den sogenannten Dark-Mode, also das dunkle bzw. schwarze Design, gibt es bei Oppo schon eine Weile. Mit der Version 12 wird der Modus erweitert. Neu hat man die Möglichkeit zwischen drei verschiedenen Intensitätsstufen zu wechseln. Zusätzlich lässt sich die Farbkontrastintensität des Displays automatisch an die Umgebungslichtbedingungen anpassen.
Die schwebenden Fenster führte Oppo bereits mit ColorOS 11 ein. Mit dem nächsten Update darf man sich auf eine intuitivere Handhabung freuen. Unter ColorOS 12 lässt sich das schwebende Fenster viel einfacher nutzen. Im folgenden Video versuchte ich das mal für euch festzuhalten:
Die Themen “Datenschutz” und “Privatsphäre” ist bei Android 12 stark im Fokus. Google hat diverse neue Funktionen im Betriebssystem implementiert, darunter ein neues “Privacy-Dashboard”. Das Dashboard ist bei ColorOS 12 mit dabei, wobei es in der Vorab-Version noch zu einem Darstellungsfehler (s. Screenshot) kommt. Im Dashboard kann unter andeerem penibel genau eingesehen werden, welche Apps auf den Standort, Kamera oder Mikrofon zugreifen.
Greift eine App auf die Kamera oder den Lautsprecher zu, wird der Nutzer mittels einer Benachrichtigung oben rechts aufmerksam gemacht. Damit soll verhindert werden, dass der Nutzer ohne sein Wissen ausgespäht wird. Das sieht dann beispielsweise in der Aufnahme-App unter ColorOS 12 wie folgt aus:
Einige neue Funktionen, die Oppo angekündigt hat, waren in der Vorab-Version noch nicht enthalten. Dazu zählen beispielsweise die Omojis oder PC-Connect. Letzteres verbindet euren Computer spielendeinfach mit einem Oppo-Smartphone. Fotos und Videos sollen damit künftig mit bis zu 45 MB pro Sekunde auf einen Windows-PC übertragen werden können. Zusätzlich lässt sich der Smartphone-Bildschirm auf einen Windows PC spiegeln.
Schnell, schneller: ColorOS 12
Bereits ColorOS 11 beeindruckte mit einer hervorragenden Performance. Das ändert sich auch unter ColorOS 12 nicht. Obwohl wir es mit einer Vorab-Version zu tun hatten, reagierte das Oppo Find X3 Pro wie gehabt sehr schnell auf Eingaben. Ruckler oder App-Abstürze konnte ich während der Testzeit nicht verzeichnen. Alles lief sehr flüssig, so wie man das halt von einem Flaggschiff-Smartphone erwartet.
Unser Vorab-Fazit zu ColorOS 12
ColorOS 12 ist eine schlanke Benutzeroberfläche, die mit einer sehr guten Performance und sinnvollen Features, wie die intuitiv nutzbaren “schwebenden Fenster” oder die vielen Anpassungsmöglichkeiten, überzeugen kann. Trotz der vielen Möglichkeiten, fühlt sich Oppos Oberfläche keineswegs aufgebläht an.
Die Vorab-Version von ColorOS 12 hat schon einen sehr guten Eindruck hinterlassen. Zu erwähnen ist, dass noch nicht alle angekündigten Features in dieser Version enthalten werden. Ein endgültiges Fazit werden wir dann ziehen, wenn die finale Version veröffentlicht wurde. Sie ist für das Oppo Find X3 Pro Stand heute für Dezember 2021 vorgesehen.