Sony a7C R im Test.
Bild: Jan Janutin für vybe
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Die Sony a7C R im ausführlichen Test

Pascal Scherrer
Pascal Scherrer

Die Sony a7C R ist eine relativ kompakte, hochauflösende spiegellose Vollformatkamera. Sie bringt einen grossen Teil der Fähigkeiten der preisgekrönten a7R V in ein kleineres Format und in eine deutlich niedrigere Preisklasse.

Die wichtigsten Features in der Übersicht:

  • 61MP BSI CMOS-Sensor
  • Bionz XR-Prozessor und spezielle KI-Verarbeitungseinheit
  • Verlustfreie Raw-Optionen in verschiedenen Formaten
  • Serienaufnahmen mit 8 Bildern pro Sekunde (7 Bilder pro Sekunde im E-Shutter-Modus)
  • Wahlweise JPEG- oder HEIF-Ausgabe (inkl. HLG HEIFs)
  • 4K-Video mit bis zu 60p oder überabgetastetes 4K aus APS-C-Zuschnitt
  • Video-Zuschnittmodi mit automatischem Bildausschnitt
  • Hochauflösende Pixel-Shift-Modi mit Bewegungskorrektur
  • Einzelner UHS-II SD-Kartensteckplatz
  • Die Kamera wird mit einem aufschraubbaren Griffverlängerer geliefert, der deiner Hand etwas mehr Platz zum Halten der Kamera gibt.

Ja, was kann den jetzt die alpha 7C R?

Die a7C R ist eine Kamera, die auf den ersten Blick aus Komponennten besteht, die wir bereits aus anderen Sony-Kameras kennen. Die wirkliche Neuheit bei der 7C R ist die Art und Weise, wie Sony diese zu einer ausgereifteren Kamera kombiniert hat. Im Prinzip hast du den Bildsensor und viele der Funktionen der alpha 7R V, aber im kleinen Gehäuse der a7C.

Sony a7C R im Test.
Bild: Jan Janutin für vybe

Zusätzlich gibt es aber zwei sinnvolle Verbesserungen bei der 7C R: Sie hat ein zusätzliches vorderes Einstellrad an ihrem etwas tieferen Handgriff und sie verfügt über eine verbesserte Sucheroptik mit höherer Vergrösserung, die auch bei der alpha 6700 zum Einsatz kommt.

Sony a7C R im Test mit Griff.
Bild: Jan Janutin für vybe
Sony a7C R im Test.
Bild: Jan Janutin für vybe

Der Sensor und Prozessor

Die a7C R basiert auf demselben 61-MP-BSI-CMOS-Sensor im Vollformat wie die a7R V. Dieser weist eine exzellente Detailtreue auf, was beim Dynamikumfang bei gutem wie auch bei schlechtem Licht für gute Ergebnisse sorgt.

Sony hat in der alpha 7C R einen speziellen KI-Chip verbaut, der für maschinelles Lernen entwickelt worden ist. Dieser KI-Prozessor soll vor allem bei der Motiverkennung wesentlich bessere Resultate liefern. In der Theorie erkennt die Kamera durch den KI-Chip eine grössere Bandbreite an Motiven. In der Praxis kann man sowas leider nicht wirklich überprüfen. Was ich sagen kann ist, dass die Kamera bei der Motiverkennung keine Wünsche offen lässt. Zuverlässig erkannt werden unter anderem:

  • Menschen (Körper/Gesicht/Auge)
  • Tiere und Vögel (Körper/Auge)
  • Insekten
  • Fahrzeuge
  • Flugzeuge


Die verbesserten Autofokus-Fähigkeiten sind sowohl bei Foto- als auch bei Videoaufnahmen verfügbar.

Stabilisierung

Die a7C R bietet eine Korrektur von 7EV. Das ist eine Stufe weniger als bei der a7R V, aber immer noch eine grosse Verbesserung gegenüber den 5EV, die für die ursprüngliche a7C angegeben wurden. Sony sagt, dass die Verwendung eines präziseren Gyroskops, eine verbesserte Kommunikation zwischen dem Kameragehäuse und den Objektiven sowie optimierte Algorithmen zu dieser Verbesserung beitragen.

Sony a7C R im Test.
Bild: Jan Janutin für vybe

Viele neue Features

Die a7C R verfügt über alle Funktionen, die in den jüngsten Kameras von Sony eingeführt worden sind. Dazu gehören ein hochauflösender Mehrfachaufnahmemodus, die kamerainterne Erstellung von Zeitraffern, Focus-Bracketing, Focus-Breathing-Korrektur in Videos und die Möglichkeit, 4K/30-Aufnahmen als UVC/UAC-Webcam zu streamen.

Hochauflösender Multi-Shot-Modus

Die Sony a7CR bietet die gleichen hochauflösenden Mehrfachaufnahmemodi wie die a7R V. Das bedeutet, dass du die Wahl zwischen 4 oder 16 RAW-Aufnahmen hast, die dann mit einer externen Software kombiniert werden kann. Die Version mit vier Aufnahmen ergibt ein 61-MP-Bild, bei dem für jede Pixelposition mindestens ein rotes, grünes und blaues Muster aufgenommen wurde.

Damit entfällt die Notwendigkeit des Demosaicings und die Bildqualität profitiert von der mehrfachen Abtastung der Szene. Der Modus mit 16 Aufnahmen macht das Gleiche, allerdings von vier leicht versetzten Positionen aus, wodurch die Ausgabeauflösung auf 240 MP erhöht wird. Beide Modi verfügen über eine Option zur Bewegungskorrektur, die ein einzelnes Quellbild in den Teilen des Bildes verwendet, in denen sich etwas bewegt hat. Für beide Modi musst du allerdings ein Stativ verwenden.

Video

Die a7C R verfügt über die Auto-Framing-Funktion, die wir bereits bei der ZV-E1 Vlogging-Kamera gesehen haben. Video ist dann auch der Bereich, in dem sich die a7C R von der a7R V unterscheidet.

Die a7C R kann bis zu 4K/60p aufnehmen, indem sie bei einem Bereich des Sensors auf Subsampling setzt, der laut Sony etwa 1,2x beschnitten ist. Dadurch ist es relativ einfach, ein Weitwinkel-Sichtfeld beizubehalten, aber die Aufnahmen sind nicht so detailliert wie Oversampling-Aufnahmen und haben nicht das volle Rauschverhalten eines Vollformatsensors. Es gibt auch die Möglichkeit, 4K-Aufnahmen mit voller Breite und bis zu 30p zu machen, bei denen der Sensor ebenfalls per Subsampling ausgelesen wird.

Bild: Jan Janutin für vybe

Alternativ kannst du 4K mit bis zu 30p aufnehmen, indem du einen auf APS-C/Super 35 zugeschnittenen Bereich des Sensors verwenden. Dieser ist oversampled, da er ursprünglich in 6,2K aufgenommen wurde. Dies sollte viel mehr Details liefern, macht es aber schwieriger, ein Weitwinkel-Sichtfeld beizubehalten und bringt das Rauschverhalten einer APS-C/Super 35 Kamera mit sich.

Die a7C R ist um einen einzigen UHS-II-SD-Kartensteckplatz herum aufgebaut, sodass die maximale Bitrate bei 600 Mbps liegt, die für die 10-Bit-All-I-Aufnahme von 4K/60p erforderlich ist. Dies ist wahrscheinlich ebenso wie die Produktdifferenzierung der Grund dafür, dass die a7C R nicht die 8K-Fähigkeit der a7R V besitzt, auch wenn es erwähnenswert ist, dass sie einen sehr hohen Rolling Shutter aufweist.

Bild: Jan Janutin für vybe

Abgesehen von den Hauptmerkmalen verfügt die a7C R über die Funktion Focus Map, die blockweise hervorhebt, welche Bereiche sich vor und hinter der Schärfeebene befinden. Eine andere nützlich Funktion ist die Möglichkeit, eigene Farbkorrektur-LUTs hochzuladen. Diese können für eine korrigierte Vorschau verwendet werden oder sie können neben der Videodatei eingebettet werden, sodass sie bei der Bearbeitung zur Verfügung stehen. Ebenfalls können sie direkt auf das Material angewendet werden. Diese letzte Option schränkt die Flexibilität in der Nachbearbeitung ein, kann aber die Notwendigkeit einer Farbkorrektur umgehen, wenn dein Arbeitsablauf ein wenig schneller und unkomplizierter sein soll. Die a7C R enthält auch das sanfte S-Cinetone Farbprofil, das ein weiterer guter Ausgangspunkt für einen minimalen Grading-Workflow ist.

Wie bei anderen modernen Kameras von Sony ermöglichen eine Reihe von Anschlüssen beim Blitzschuh die Aufnahme von 4-Kanal-Audio.

Bildqualität

Bei der Bildqualität überzeugt die a7C R. Sie liefert einen Detailreichtum, der man der kleinen Kamera gar nicht zutrauen möchte, zeigt jedoch bei höheren ISO-Werten etwas mehr Rauschen. Die JPEG-Bildschärfung der Kamera ist beeindruckend, mit guter Balance zwischen Rauschreduzierung und Detailerhaltung in schwachem Licht. Die Farbwiedergabe, besonders bei Blau- und Gelbtönen, ist lebendig, während Rottöne etwas weniger intensiv sind.

Der dynamische Bereich der Kamera profitiert von ihrem Dual-Gain-Design, das zu weniger Rauschen in tiefen Schatten bei niedrigen ISO-Werten führt. Die Kamera behält auch bei hohen ISO-Einstellungen, die in der Nachbearbeitung angehoben werden, um Details zu erhalten, eine gute Bildqualität bei. Die Autofokussysteme der A7CR, insbesondere bei der Erkennung von Augen und Gesichtern, sind sehr effizient, was die Kamera besonders für Porträtfotografie geeignet macht.

Konnektivität und Akkulaufzeit

Wie man es von einem modernen Sony erwartet, ist Bluetooth für die Verbindung mit dem Smartphone integriert. Mit der mobilen App von Sony kannst du auf Dateien zugreifen und diese ganz einfach auf dein Telefon übertragen und sofort in sozialen Medien teilen.

Sony a7C R im Test: Akku.
Bild: Jan Janutin für vybe

Wie bereits erwähnt, gibt es einen USB-C-Anschluss für die Übertragung von Daten auf deinen Laptop oder Desktop-Computer. Über diesen kannst du die Kamera auch schnell per Power Delivery aufladen. Das ist eine grossartige Funktion, wenn du unterwegs bist und merkst, dass der Akku langsam zur Neige geht. So kannst du die Kamera ganz einfach an ein Power Bank anschliessen und wieder aufladen.

Nicht, dass die Akkulaufzeit jemals wirklich ein Problem gewesen wäre. Die Kamera verwendet denselben Akku wie die meisten anderen High-End-Kameras von Sony und liefert mit einer vollen Batterie bis zu 540 Aufnahmen. Damit kommst du problemlos durch eine ganze Reihe von Aufnahmen.

Fazit


Der Sony a7C R ist ein herausragendes, super-kompaktes Vollformatkamera-Modell, das durch einen detaillierten 61-Megapixel-Sensor, hervorragende Videoqualität, sowie makellose Objektverfolgung und Autofokus besticht. Die Kamera liefert eine beeindruckende Detailgenauigkeit in der Fotografie, unterstützt durch Sony’s exzellente Farb- und Detailverarbeitung. Die Kombination aus schnellem Autofokus, zuverlässiger Objekterkennung und einer 7-Stufen-Bildstabilisierung macht es schwierig, unscharfe Aufnahmen zu machen.

Die Sony a7C R gibt ist online ab rund 3600 Franken erhältlich (nur Body).