Ich gehöre zu den Personen, die auf die harte Tour davon überzeugt worden sind, Türsensoren zu kaufen. Dies, weil während meiner Ferien im letzten Jahr ein Einbruchsversuch bei mir stattgefunden hat.
Zwar haben es die Einbrecher nicht in die Wohnung geschafft, ein angenehmes Gefühl ist das deswegen aber trotzdem nicht. Damit ich wieder ruhig schlafen konnte, musste nicht nur eine Überwachungskamera her, sondern auch Türsensoren.
So war ich dann auch sehr interessiert, als AVM mir ihren Fritz!Dect 350 zum Test angeboten hat. Bisher hatte ich nämlich Sensoren der Marke Aqara genutzt. Zum einen, weil die gut und günstig sind und natürlich, weil sie auch diverse Überwachungskameras im Sortiment haben.
Eine Überwachungskamera gibt es bei AVM zwar (noch) nicht, aber smarten Lampen, Thermostaten und Steckdosen wächst das Smart-Home-Sortiment des deutschen Herstellers kontinuierlich.
Was kann der Fritz!Dect 350?
Die Funktionsweise des Dect 350 ist eigentlich denkbar einfach: Er sagt einem, ob eine Tür geöffnet ist oder nicht. Klingt jetzt nicht sonderlich beeindruckend, aber in Zusammenarbeit mit anderen Smart-Home-Geräten lassen sich so spannende Bedingungen festlegen.
Beispielsweise kannst du festlegen, dass, wenn die Tür oder das Fenster geöffnet wird, der Thermostat die Heizung automatisch herunterregelt. Auch praktisch: Wenn man nach Hause kommt und die Haustüre öffnet, geht dank smarter Lampe gleich das Licht an.
Wer richtig kreativ werden möchte, kann den Türsensor auch an eher ungewöhnlichen Orten anbringen. AVM schlägt auf seiner Website etwa vor, die Hunde- oder Katzenklappe zu überwachen. Oder auch den Briefkasten – so erfahre man immer, wenn die Post endlich da ist. Da der smarte Sensor (nebst DECT) mit Zigbee kompatibel ist, sind die Möglichkeiten hier sehr vielfältig.
Zugegebenermassen sind das Szenarien, die möglich sind, für meinen Test aber keine Rolle gespielt haben. Ich habe mich auf die gute alte Hauseingangstüre beschränkt, denn ich will wissen, wenn diese in meiner Abwesenheit geöffnet wird.
Das ist in der Verpackung
Viel ist in der Schachtel nicht drin. Zum einen natürlich der Sensor, dessen Rückseite noch nicht montiert ist. Das ist auch gut so, wieso, erfährst du später. Dazu gibt es natürlich eine Anleitung, die kurz ist, aber alles beinhaltet, was man wissen muss.
Erfreulich ist, dass AVM die nötigen AAA-Batterien gleich mitliefert. Ebenfalls gibt es die nötigen Klebestreifen. Gefallen hat mir hier, dass AVM ausserdem je zwei kleine Test-Klebestreifen mitliefert, mit denen man das Fritz!Dect 350 provisorisch an der Wand festmachen kann, um es zu positionieren.
Schliesslich gibt es noch eine Reset-Nadel, die ein bisschen wie die Nadel zum Öffnen eines SIM-Schachts bei einem Handy aussieht. Wie der Name schon suggeriert, dient sie dazu, den Sensor auf die Werkseinstellungen zurückzusetzen.
Inbetriebnahme
Die Inbetriebnahme des Fritz!Dect 350 ist denkbar einfach und ruckzuck erledigt. Zuerst einmal müssen natürlich die Batterien eingesetzt werden. Ist das erledigt, blinkt die LED. Nun musst du bei der Fritz!Box nur noch innerhalb von zwei Minuten die «Connect»-Taste für sechs Sekunden gedrückt halten. Alternativ tut es auch die DECT-Taste.
Bei meiner Installation hat das zwar erst beim zweiten Anlauf geklappt, aber insgesamt hat das trotzdem nicht mehr als zwei, drei Minuten gedauert. Sobald die Verbindung steht, leuchtet die LED für zehn Sekunden und erlischt dann. Nun kannst du den Deckel schliessen.
Lampe einrichten
Nun ist der Fritz!Dect 350 normal über die Benutzeroberfläche deiner Fritz!Box ersichtlich. Bei mir hat das einwandfrei geklappt. Dort kann man dann einfach auf den kleinen Stift hinter der Bezeichnung FRITZ!DECT 350 klicken und den Sensor zum Beispiel für smarte Lampen einrichten.
Heizkörperregler koppeln
Etwas anders ist der Ablauf, wenn du den Sensor mit dem Heizkörperregler verbinden willst. Hier musst du in das Bearbeitungsmenü des Reglers gehen und dort unter «Externe Fenstersensoren» den Fritz!Dect 350 auswählen.
Routinen einrichten
Nochmals etwas anders geht es, wenn du Routinen einrichten möchtest. Nachdem du dich in deiner Fritz!Box-Benutzeroberfläche eingeloggt hast, öffnest du das Menü «Smart Home / Automatisierung» und klickst dann auf «Routine erstellen».
Montage an der Tür
Was mir beim Türsensor von AVM gefallen hat, ist, dass man die sogenannte Positionsmarke (das kleine Gegenstück zum grossen Sensor) auf verschiedene Art und Weise positionieren kann. Das kann parallel auf der linken oder rechten Seite sein, aber auch gegenüber oder sogar schräg.
Wichtig ist einfach, dass der Abstand der Positionsmarke vier Zentimeter nicht überschreitet. Nur so erkennt der Sensor zuverlässig, dass die Türe geschlossen ist. Als geöffnet wird die Türe schliesslich erst erkannt, wenn sie mehr als neun Zentimeter geöffnet worden ist.
Selbst die Test-Klebestreifen halten wie Beton
Um den Sensor und die Positionsmarke an der Türe anzubringen, habe ich die mitgelieferten Test-Klebebänder genutzt. Diese funktionieren tipptopp, nur ein kleines Problem gibt es hier: Die Test-Klebebänder haften bereits so stark, dass ich den Sensor zuerst nicht mehr vom Türrahmen entfernen konnte. Ich musste regelrecht Gewalt anwenden.
Das hat dazu geführt, dass der Sensor sich schliesslich ruckartig gelöst hat und auf den Boden fiel – und das Gehäuse danach einen Riss hatte. Das ist schade. Hier wäre etwas weniger Haftkleber bei den Test-Klebestreifen sicher nicht verkehrt. Das ist aber natürlich nur ein Detail.
Übrigens: Bei den meisten Türen und Fenstern wirst du den Fritz!Dect 350 auf dem Rahmen montieren müssen. Hast du das Glück, ein Fenster mit neuerem Eurofalz-Rahmen zu haben, kannst du den Sensor sogar verdeckt anbringen. Der Sensor und die Positionsmarke sind nämlich genug klein, dass du sie zwischen Fensterrahmen und Fensterflügel anbringen kannst.
Fazit
Viel falsch machen kann man mit einem Türsensor eigentlich nicht. AVM liefert hier ab. Der Fritz!Dect 350 ist rasch eingerichtet, einfach montiert und tut, was er soll. Er lässt sich bei modernen Fenstern sogar verdeckt anbringen, was natürlich sehr praktisch ist.
Schade ist, dass das Smart-Home-Sortiment von AVM noch nicht so gross ist, damit man innerhalb der AVM-Familie viele Geräte mit DECT verbinden kann. Dank Zigbee-Kompatibilität kannst du aber immerhin auch markenfremde Geräte mit dem Sensor nutzen, die Zigbee unterstützten.
Trotzdem fände ich es interessant, wenn AVM vielleicht auch mal mit einer Überwachungskamera um die Ecke kommt. Ebenfalls darf die zweite Generation des Türsensors noch kleiner werden. So ist etwa der Türsensor von Aqara nicht einmal halb so gross wie der von AVM, unter anderem, weil er eine Knopfbatterie nutzt.