Seit wenigen Wochen kann die weltweit sehr populäre Fussballsimulation FIFA 21 aus dem Hause EA SPORTS nun auch über die cloudbasierte Spieleplattform Google Stadia gespielt werden. Für die anderen Plattformen, wie Xbox One oder PlayStation 4, ist FIFA 21 bereits vor ca. fünf Monaten veröffentlicht worden.
Hat EA die gewonnene Zeit genutzt, um FIFA 21 neue Funktionen zu spendieren und noch besser zu machen? So viel sei schon hier verraten: Nein. FIFA 21 für Stadia hat keine neuen Funktionen erhalten und bietet somit den identischen Umfang wie auf den Konsolen und PC.
Ich als eingefleischter FIFA-Fan war besonders gespannt, wie gut sich die Fussballsimulation in der Cloud schlägt. Bisher habe ich die FIFA-Serie ausschliesslich auf Konsolen gespielt, wobei ich in den letzten Jahren immer weniger dazu gekommen bin. Ja, Familie und so ändert gewisse Prioritäten im Leben.
Der erste Eindruck: So gut wie auf der Konsole
Ich habe auf Stadia bereits das eine oder andere Game angespielt, darunter beispielsweise Red Dead Redemption 2. Ich war damals ziemlich überrascht, wie gut die Grafik des Open-World-Titels auf meinem 65 Zoll TV via Chromecast Ultra aussah. Wir sprechen hier schliesslich von einer cloudbasierten Lösung, also die Daten werden effektiv durchs Internet gestreamt.
Die tolle Nachricht: Auch FIFA 21 sieht bei Stadia umwerfend aus. Wer ein Stadia Pro-Abo aktiv hat, der kann die Fussballsimulation in nativer 4K-Auflösung bei konstanten 60 fps zocken – sofern natürlich dein Endgerät auch diese Auflösung unterstützt. Ansonsten bleiben auf jeden Fall die 60 fps. Dadurch ist ein absolut flüssiges Gameplay sichergestellt.
Ehrlich gesagt habe ich absolut keinen Unterschied zwischen der Konsolen- und der Version für Stadia feststellen können. Ich wurde zu keiner Zeit daran erinnert, dass ich das Spiel eigentlich „nur“ über das Internet auf meinen TV streame. Das Gameplay fühlt sich identisch an – ohne spürbare Verzögerungen beim dribbeln, schiessen oder tackeln.
Unschöne Pixel-Artefakte oder Ruckler hatte ich übrigens in den letzten 10-15 Stunden Testzeit nie zu beklagen. An dieser Stelle muss ich aber auch erwähnen, dass ich das Glück habe direkt via Glasfaser mit dem Internet mit bis zu 1 Gbit/s verbunden zu sein. Der Chromecast Ultra hängt dann auch via Ethernet-Kabel direkt an meinem Modem.
Die schnelle Internetverbindung führt dann auch dazu, dass die Ladezeiten sehr kurz sind. Im Vergleich zu den Ladezeiten auf der PlayStation 4, würde ich sogar sagen etwas kürzer.
Auch auf Smartphones und Laptops läuft FIFA 21 einwandfrei
Das richtig Coole an Stadia ist, dass man die Spiele nicht nur auf dem TV zocken kann, sondern eben auch auf allen anderen unterstützten Plattformen. Es lässt sich somit auch auf dem Smartphone, Tablet oder Laptop eine Runde FIFA zocken.
Für ein paar Testpartien habe ich FIFA 21 auf meinem Smartphone (Oppo Find X3 Pro) und auf dem Laptop via Chrome-Browser gespielt. Auch hier: Ja, es funktioniert soweit tadellos, wobei ich beim Smartphone den Razer Kishi Controller genutzt habe. Mit den virtuellen Tasten auf dem Display bin ich ehrlich gesagt nicht zurecht gekommen. Meine präferierte Plattform bleibt zweifelsohne der TV.
Und was ich als Gelegenheitszocker immer sehr entspannend finde: Ich muss mich bei Stadia nie um irgendwelche Updates kümmern und kann gleich mit dem Zocken starten. Das war früher anders: Wollte ich nach langer Zeit wieder einmal eine Partie FIFA auf meiner PS4 spielen, musste ich zuerst ein „nerviges“ Update installieren.
Spielmodi: Alles dabei inkl. Volta
Wie bereits ganz am Anfang erwähnt, gibt es keine neuen Funktionen und somit auch keine neuen Spielmodi. Die gute Nachricht: Alle Spielmodi der Konsolen- und PC-Version sind mit an Bord.
Dazu zählt auch das sehr beliebte FIFA Ultimate Team (FUT), wo man sein eigenes Fussballteam mit den besten Spielern der Welt zusammenstellen und anschliessend gegen Gegner rund um den Globus via Multiplayer antreten kann. In diesem Jahr kann man bei FUT unter anderem sogar das Stadium mit Sprechchören und Choreografien (Tifos) anpassen.
Volta ist ein Arcade-Modus, der EA SPORTS bereits mit FIFA 20 eingeführt hat. Er lässt dich in die Welt des authentischen Strassenfussballs eintauchen. In FIFA 21 ist Volta in Bezug auf das Gameplay unverändert. Es scheint im Vergleich zu FIFA 20 nun aber mehr Auswahl bei den Individualisierungsmöglichkeiten (Kleider) zu geben.
Der Karrieremodus ist natürlich auch wieder mit von der Partie, der diesmal noch mehr in Richtung „Fussballmanager“ geht. Die Spieler lassen sich gezielter Trainieren und es gibt auch noch mehr Auswahl bei den Trainingsarten. Interessant ist das neue Feature, wo man als Manager auch mal direkt ins Spiel eingreifen kann. Insgesamt sind all das sinnvolle und willkommene Neuerungen.
Pro Clubs ist ein Multiplayer-Modus, wo man mit dem eigenen virtuellen Spieler auf Torjagd gehen kann. In diesem Modus kann man mit Freunden ein Team bilden, mit dem man sich dann gegen andere Mitspieler in Online-Partien messen kann. Ich habe das mal kurz ausprobiert, ist mir von der Steuerung aber nach wie vor zu „ungenau“.
Multiplayer-Modus: Kein Cross-Play
Natürlich darf man sich auch bei der Version für Google Stadia im klassischen Multiplayer-Modus gegen Spieler rund um den Globus messen. Ein kleiner Haken gibt es hier: In der Regel tummeln sich lediglich um die 100 Nutzer online herum. Im Vergleich zu der Konsolen- und PC-Version eine sehr kleine Anzahl.
Genau darum bietet sich ein Plattform übergreifender Multiplayer-Modus regelrecht an. Doch darauf verzichtet Electronic Arts leider weiterhin. Es ist somit nicht möglich, beispielsweise eine Partie gegen einen Freund mit PS5 auszutragen.
Bitte EA, bringt „The Journey“ zurück
Was ich bei FIFA 21 (und auch FIFA 20) vermisse, ist der Storymodus „The Journey“. Erstmals mit FIFA 17 präsentierte EA den Storymodus für die Fussballsimulation, bei dem die Karriere und Entwicklung des Nachwuchstalents Alex Hunter im Vordergrund stand.
Ich fand diesen Modus extrem spannend und habe ihn sehr gerne gespielt. Seit FIFA 20 verzichtet EA auf den Storymodus und bietet dafür Volta an – leider. Klar, Volta ist auch okay, aber halt kein wirklicher Storymodus. Deshalb hier mein Appell an die Entwickler bei EA: Bitte, bringt „The Journey“ in FIFA 22 zurück.
Das Fazit zu FIFA 21 auf Google Stadia
FIFA 21 macht auch auf Google Stadia eine ausgezeichnete Figur. Die Grafik ist top und kann es meiner Meinung nach locker mit den Next-Gen-Konsolen aufnehmen. Das Gameplay ist butterweich und absolut verzögerungsfrei. Ruckler oder Pixel-Artefakte sind mir nicht aufgefallen.
Insgesamt liefert EA SPORTS also einen hervorragenden Port für Google Stadia ab. Ein Rätsel bleibt, weshalb EA solange dafür gebraucht hat? Ich meine, schon sehr bald steht FIFA 22 vor der Tür. Ich hoffe jetzt einfach mal, dass FIFA 22 dann zeitgleich mit den anderen Plattformen starten wird.
FIFA 21 kann direkt im Stadia Store gekauft werden. An dieser Stelle sei noch der Hinweis auf die aktuelle Promo erlaubt. Wer sich Resident Evil Village für Stadia vorbestellt, kann sich die Stadia Premiere Edition (Chromecast Ultra, Stadia Controller + 3 Monate Stadia Pro) kostenlos abstauben. Wie das genau geht, erklären wir dir hier.
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