Technik

Fritz!Box 5530 Fiber im Test: Ein guter Mainstream-Router

Fritzbox 5530 Fiber

Die AVM Fritz!Box 5530 Fiber ist die günstigere Alternative zum Topmodell Fritz!Box 5590 Fiber. Beide Modelle sind für Glasfaseranschlüsse ausgelegt, wie der Zusatz „Fiber“ im Produktnamen direkt verrät. Neben der XGS-PON-Version, die ich bei mir im Langzeittest habe, gibt es die Fritz!Box 5530 auch als Version für Glasfaseranschlüsse mit AON- und GPON-Technologie. 

Wie das Topmodell beherrscht auch die 5530 Fiber den WLAN-Standard Wifi 6 (WLAN-ax) und ermöglicht so zumindest auf dem Datenblatt gute Übertragungsraten. Ob die WLAN-Geschwindigkeit im Vergleich zu meinem „alten“ Provider-Router von Sunrise wirklich besser ist und was die Fritz!Box 5530 Fiber sonst noch auszeichnet, erfährst du in unserem ausführlichen Test.

Die Fritz!Box 5530 Fiber ausgepackt

Fritzbox 5530 Fiber
Bild: vybe

Packst du die Fritz!Box aus, findest du darin Folgendes:

  • 1 Fritz!Box 5530 Fiber
  • 1 FRITZ!SFP XGS-PON
  • 1 Netzteil
  • 1 LAN-Kabel
  • Diverse Anleitungen und Hinweis-Flyer

Die technischen Details der Fritz!Box 5530 Fiber

Grösse208 x 150 x 43 mm
WLANWLAN-Funknetze nach 802.11ax (5 GHz, 2,4 GHz)
DECTFür die Telefonzentrale (bis zu 6 Apparate) und Smart-Home-Integration
Ethernet-Anschlüsse1 x 2,5-Gigabit-LAN-Anschluss (Standard IEEE 802.3bz, NBase-T)
2 x 1-Gigabit-LAN-Anschluss
Weitere Anschlüsse1 a/b-Port (TAE/RJ11) für analoge Telefone, Anrufbeantworter und Fax
Alle Angaben ohne Gewähr.

Die Fritz!Box 5530 Fiber einrichten

Ich sag es gleich vorweg, je nach Provider nimmt das Einrichten der neuen Fritz!Box mehr Zeit in Anspruch. Denn nicht überall kannst du den neuen Router einfach einstecken und loslegen. So auch bei meinem Provider Sunrise nicht. Zwar funktioniert die Fritz!Box 5530 Fiber, allerdings muss zunächst ein passendes Glasfaserkabel dazu gekauft werden und anschliessend bei der Einrichtung zwingend der Sunrise-Support kontaktiert werden. Warum und wieso du das machen musst, dazu habe ich meine Erfahrungen in diesem gesonderten Beitrag für dich zusammengetragen.

Fritz!Box 6850 5G: Einrichtungsassistent
Bild: vybe

Überspringen wir also diese Schritte und setzen da an, wo alles miteinander verbunden und hochgefahren ist. Denn sobald die Fritz!Box mit Strom versorgt wird, kannst du über deinen Browser des Vertrauens via https://fritz.box den Einrichtungsassistenten starten. Der führt dich Schritt für Schritt durch den Installationsprozess. Bei mir hat das ohne Probleme geklappt, was mein Redaktionskollegen Pascal Scherrer bei der Einrichtung seiner Fritz!Box 6850 5G nicht behaupten kann. Da hängte sich der Einrichtungsassistent aus unerklärlichen Gründen gleich zwei Mal komplett auf. Gut, letztendlich hat es nach Neustarts des Assistenten auch bei ihm funktioniert.

Mit dem Einrichtungsassistent lassen sich vorab die wichtigsten Einstellungen vornehmen. Wer etwas mehr in die Tiefe gehen möchte, kann anschliessend über die aufgeräumte Admin-Oberfläche viele weitere Einstellungen nach Lust und Laune vornehmen. Mehr dazu, dann etwas weiter unten.

Das Design hebt sich nicht ab

Die Fritz!Box 5530 Fiber sieht so aus, wie halt eine Fritz!Box aussieht. Am Design hält der deutsche Hersteller AVM schon seit einiger Zeit fest. Stört mich nicht, zumal der Router bei mir sowieso keinen prominenten Platz im Wohnzimmer oder sonst wo einnimmt. Oftmals verschwindet der Router eh irgendwo in einem Möbel oder im schlimmsten Fall sogar im Verteilerkasten. Warum im schlimmsten Fall? Nun, die Idee mit dem Verteilerkasten wäre im Grunde genommen nicht so verkehrt, allerdings schirmen sie das WLAN oftmals derart stark ab, dass die Wohnungsräumlichkeiten nur noch mit sehr schwachem WLAN versorgt werden. Gute Repeater und Mesh-Systeme sind dann gefragt.

Fritzbox 5530 Fiber
Bild: vybe

Ich drifte mal wieder etwas vom Thema ab, entschuldige. Das Gehäuse besteht aus wertigem Kunststoff und fühlt sich insgesamt robust an. Antennen sind von Aussen nicht sichtbar. Auf der Rückseite verbergen sich (fast) alle Anschlüsse. Sie sind gut beschriftet, was die Installation für weniger versierte Nutzer:innen erleichtert. Neben dem Glasfaseranschluss gibt es einen 2,5 Gigabit-LAN-, 2x 1-Giga-LAN-, ein FON-Anschluss für die Telefonie und ein Anschluss für das Netzteil. Für analoge Geräte gibt es seitlich am Gerät ein Anschluss.

Es gibt insgesamt fünf Status-LEDs an der Fritz!Box. Sie zeigen unter anderem an, ob der WLAN-Router mit dem Internet verbunden ist und ob WLAN aktiviert ist. usätzlich lassen sich über die Tasten unterhalb der jeweiligen Status-LED unkompliziert weitere Geräte via WPS oder DECT (Telefone) koppeln. All das, hinterlässt einen ausgereiften Eindruck und erleichtert die Nutzung im Alltag.

Fritzbox 5530 Fiber
Die Anschlüsse der Fritz!Box 5530 Fiber | Bild: vybe

Geschwindigkeit im Vergleich zur Connection Box 3 Fiber von Sunrise

Vor der Fritz!Box 5530 Fiber hatte ich bei mir die Connection Box 3 Fiber von Sunrise im Einsatz. Auch sie beherrscht den WLAN-Standard Wi-Fi 6, weshalb sich ein Geschwindigkeitsvergleich der beiden Router sich somit anbietet. Theoretisch kann die Fritz!Box im 5-GHz-Frequenz auf bis zu 2400 Mbps und per 2,4 GHz auf bis z u 600 Mbps kommen. Das sind, sagen wir mal Laborwerte, und können in der Praxis kaum erreicht werden. Das zeigt sich dann auch in meinem Test.

Um die WLAN-Geschwindigkeit zu messen kam das Google Pixel 8 Pro zum Einsatz, das den WLAN-Standard Wi-Fi 6 unterstützt.

Fritz!Box 5530 Fiber Speedtest
Fritz!Box 5530 Fiber Speedtest mit Sichtkontakt | Screenshot: vybe

Befindet sich das Endgerät und der Router im gleichen Raum und haben Sichtkontakt zueinander, sind hohe Geschwindigkeiten möglich. Im Test kam ich jeweils auf im Schnitt ca. 944 Mbps im Download und ca. 919 Mbps im Upload. Das sind gute Werte und waren tendenziell leicht höher, als bei der Sunrise Internetbox 3 Fiber mit im Schnitt 918 Mbps im Download und ca. 857 Mbps im Upload.

Sobald sich das Endgerät etwas weiter, das heisst ca. 20 Meter + eine Wand dazwischen, vom Router befindet, nimmt das Signal und die Übertragungsgeschwindigkeit merklich ab. Das ist grundsätzlich bei allen Routern feststellbar, jedoch fällt die 5530 Fiber in dieser Kategorie mit vergleichbaren Routern etwas ab. Mitunter ein Grund dafür könnten die verbauten Antennen sein. Während das Topmodell 5590 Fiber gleich acht Antennen integriert hat, gibt es bei der 5530 Fiber nur die Hälfte, also deren vier.

Ist das Endgerät über die 2,4-GHz-Frequenz mit dem Router verbunden, nimmt die Geschwindigkeit wenig überraschend ebenfalls ab. Hier waren dann noch um die 305 Mbps im Senden und 245 im Empfangen möglich.

Fritz!OS zeichnet sich durch viele Funktionen aus

Ein wesentlicher Vorteil der Fritz!Boxen ist das Betriebssystem namens Fritz!OS. Es überzeugt mit vielen Funktionen. Via https://fritz.box gelangst du auf die Admin-Oberfläche und kannst da die vielen Funktionen erkunden. Den Laien unter uns könnten die vielen Funktionen und Anpassungsmöglichkeiten etwas überfordern. Wer seinen Router aber möglichst ins kleinste Detail anpassen möchte, der wird sich hier pudelwohl fühlen.

Fritz!Box 6850 5G: Zeitschaltung für Wlan-Netzwerk.
Zeitschaltuhr für das WLAN | Bild: vybe

Von Haus aus bietet die Fritz!Box 5530 Fiber eine durchdachte Kindersicherung, eine Zeitschaltuhr für das WLAN und nützliche Smart-Home-Funktionen. Wer ein Telefon mit der Fritz!Box betreibt, darf sich auf Funktionen wie eine Rufnummernsperre und Anrufbeantworter freuen. Ach ja, theoretisch unterstützt die Fritz!Box auch einen Fax. So, und jetzt bitte mal die Hose runterlassen: Wer von euch bitte nutzt noch ein Fax?

Wenn du in deinem Haushalt bereits mehrere AVM-Produkte im Einsatz hast, kannst du sie alle in ein Mesh-System verwandeln – sofern sich deine „alten“ Produkte dafür eignen. Insgesamt hinterlassen alle gebotenen Funktionen einen durchdachten Eindruck. Positiv hervorzuheben ist auch, dass AVM seine Produkte und sein Betriebssystem stets weiterentwickelt. Die Router und Repeater von AVM erhalten immer wieder mal neue Software-Updates, die neue Funktionen und Optimierungen bereithalten.

Fazit zur Fritz!Box 5530 Fiber

Abgesehen von den anfänglichen Schwierigkeiten bei der Einrichtung, die jedoch nichts mit AVM, sondern vielmehr mit meinem Provider Sunrise zu tun haben, ist die Fritz!Box 5530 Fiber eine gute und relativ preiswerte Wahl. Der Router unterstützt den WLAN-Standard Wi-Fi 6, erreicht gute Übertragungsgeschwindigkeit via WLAN und LAN, bietet über genügend Anschlussmöglichkeiten und überzeugt mit dem umfangreichen Betriebssystem Fritz!OS.

Natürlich wär es cool, wenn AVM die Einrichtung so hinbekommen würde, dass der Router über alle Provider hinweg einfach eingesteckt werden kann und sich dann vollautomatisch mit dem Internet verbinden würde. Ja, einstecken und loslegen, das wäre der optimale Zustand. Leider ist das nicht der Fall, was aber nicht an AVM liegt, sondern an den hiesigen Provider. Das Dilemma: Nicht versierte Nutzer:innen schrecken deshalb entweder von einem Wechsel ab oder aber haben während der Installation ein schlechtes Erlebnis. Beides nicht gut.

Trotzdem bleibe ich dabei: Sind die technischen Begebenheiten gegeben, ist die Fritz!Box 5530 Fiber ein guter Mainstream-Router.

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