Technik

Fritz!Box 6850 5G: Taugt die 5G-Box für den Büroalltag?

Fritz!Box 6850 5G im Test: Wie gut ist die 5G-Box?

Die Mobilfunktechnologie hat nicht nur die Smartphone-Technik auf ein neues Level gehoben, sondern bietet auch im Hinblick auf Heiminternet neue Möglichkeiten. Wer – aus welchen Gründen auch immer – keinen Kabel- oder Glasfaseranschluss nutzen möchte, kann nun ganz bequem auf 5G-Internet zurückgreifen.

Mittlerweile bieten auch erste Mobilfunkanbieter entsprechende Abos an. Sunrise etwa, hat via seiner Tochterfirma Yallo ein 5G-Abo im Angebot. Dieses hört auf den Namen Home 5G und kostet 69 Franken. Der Nachteil: Den Router, den du von Yallo bekommst, ist nicht unbedingt ein Glanzstück an Technik. Wer also die volle Leistung aus seiner 5G-SIM-Karte herausholen möchte, sollte auf eine Hardware-Alternative zurückgreifen.

Fritz!Box 6850 5G im Test: Das ist in der Verpackung.
Bild: vybe

Eine solche bietet AVM mit seiner Fritz!Box 6850 5G. Diese Box bietet in der Theorie richtig viel und ermöglicht so Highspeed-Internet unabhängig von Glasfaser und Kabeldose. Letzteres war nämlich genau das Problem in meinem neuen Atelier, das ich seit Mai bezogen habe: Als Teil einer Bürogemeinschaft habe ich in meinem Raum keinen eigenen Glasfaser- oder Kabelanschluss. Da kam es mir natürlich sehr gelegen, als AVM mir angeboten hat, die Fritz!Box 6850 5G zu testen.

Die Fritz!Box 6850 5G ausgepackt

Fritz!Box 6850 5G im Test: Das ist drin.
Bild: vybe

Packst du die 5G-Box aus, findest du darin Folgendes:

  • 1 Body der Fritz!Box 6850 5G
  • 2 anschraubbare Mobilfunkantennen
  • 1 Netzteil
  • 1 Netzwerkkabel
  • Diverse Anleitungen und Hinweis-Flyer

Technische Details

Grösse208 x 150 x 37 Millimeter
Gewicht670 Gramm
Modem5G-Modem nach 3GPP Rel. 15 mit 4 × 4 MIMO-Support
Antennen-Anschlüsse2 x SMA-Anschlüsse
SIM-SlotMini-SIM
WLANWLAN Access Point IEEE 802.11ac, n, g, a
DECTFür die Telefonzentrale und Smart-Home-Integration
Ethernet-Anschlüsse4 x Gigabit-LAN-Ports
USB-Anschluss1 x USB 3.0
Angaben ohne Gewähr

Die Fritz!Box 6850 5G einrichten

Für mich hat das Einrichten dieser Box gleiche in doppelte Premiere dargestellt: Zum einen habe ich bisher noch nie ein Produkt von AVM getestet, zum anderen war das auch gleich mein erste 5G-Box. Wenn man als Neuling an ein Produkt herangeht, ist es natürlich umso wichtiger, dass die Einrichtung intuitiv und einfach vonstattengeht. Ich kann jetzt schon sagen: AVM macht hier einen guten Job, hat aber auch noch Verbesserungspotenzial.

Die Hardware zusammenbauen

Hier gibt es nichts zu meckern. Die Fritz!Box 6850 5G ist in Nullkommanichts zusammengebaut. Wenn du die beiden Antennen anschraubst, musst du höchstens aufpassen, dass du nicht zu viel Kraft aufwendest und das Gewinde vermurkst. Schliesslich noch die SIM-Karte in den entsprechenden Schacht schieben und fertig. Hier gibt es ein klein wenig Abzug, dass AVM noch immer auf Mini-SIM setzt.

Fritz!Box 6850 5G im Test: die SIM-Karte.
Bild: vybe

Wenn du also bereits ein 5G-Karte als Nano-SIM vorliegen hast, musst du auf einen Adapter zurückgreifen. Das Problem: AVM selbst rät in seiner Anleitung davon ab, einen Adapter zu verwenden, da dieser verklemmen könnte. Von einem guten Freund aus der Tech-Branche, der den Router selbst nutzt, weiss ich aber, dass ein Adapter kein Problem ist.

Die Software einrichten

Sobald die Fritz!Box am Strom angeschlossen, kannst du im Browser unter http://fritz.box den Einrichtungsassistenten starten. Dieser führt dich Schritt für Schritt durch die wenigen Punkte, die nötig sind. Hier muss ich leider sagen, dass sich der Assistent zweimal aufgehängt hat. Zwar hat er mir angezeigt, ich solle warten, allerdings ist es dann einfach nicht mehr weitergegangen. Als ich dann nach zehn Minuten befunden hatte, dass hier wohl nichts mehr passiert, habe ich den Assistenten neu gestartet und siehe da: Der Schritt war bereits abgeschlossen. Hier hat die Software des Assistenten irgendwie nicht von sich aus aktualisiert, als der Teilschritt erfolgreich beendet war.

Fritz!Box 6850 5G: Einrichtungsassistent
Bild: vybe

Trotz dieses kleinen Software-Schluckaufs dauerte die Einrichtung nicht einmal fünf Minuten. Somit kann ich sagen: Vom Auspacken bis zur funktionierenden Internetverbindung dauert es mit der Fritz!Box 6850 5G höchstens zehn Minuten. So muss das sein.

Verarbeitung und Design

Fritz!Box 6850 5G im Test: Design udn Verarbeitung.
Bild: vybe

Das Design ist okay und spiegelt für mich die Designsprache von Fritz!Boxen wider. Es gibt sicher optisch spannendere Geräte, aber die meisten Router dürften sowieso irgendwo versteckt herumstehen. Bei der Verarbeitung gibt es nichts auszusetzen. Das Gerät wirkt stabil und nichts ruckelt. Bei einem Preis von aktuell fast 500 Franken wäre das auch nicht tolerierbar gewesen.

Geschwindigkeit

In der Theorie sind mit der Fritz!Box 6850 5G Geschwindigkeiten von bis zu 1300 Mbps möglich. Wenn mal kein 5G verfügbar sein sollte, kann die 5G-Box auch auf 4G (max. 1000 Mbps) und sogar UMTS ausweichen. Letzteres bringt dann aber nicht mehr wirklich viel.

Fritz!Box 6850 5G im Test: Anschlüsse.
Bild: vybe

In der Praxis sieht das Ganze natürlich ganz anders aus. Vermutlich dürften die Wenigsten von euch die maximale Geschwindigkeit der Box ausreizen. Das liegt schlicht daran, dass der Speed via 5G von zwei Faktoren abhängig ist: Wo die Antenne steht und wie viele Geräte sich diese teilen.

Fritz!Box 6850 5G: Wie weit ist die Mobilfunkantenne entfernt?
Bild: vybe

Meine Antenne steht in etwa 200 Meter entfernt. Es ist eine von Sunrise, da mein Anbieter, Digital Republic, auf deren Netz läuft. Damit bekomme ich ein durchschnittliches Signal. Das Betriebssystem der Fritz!Box bietet eine Funktion, mit der du die optimale Position im Raum für die 5G-Box ermitteln kannst. Doch selbst damit konnte ich das Signal nur minimal verbessern. Im Speedtest von Ookla komme ich immer auf etwas zwischen 280 und 290 Mbps Download und im besten Fall auf etwas über 100 Mbps Upload.

Fritz!Box 6850 5G: Speedtest mit Ookla.
Bild: vybe

Reicht die Geschwindigkeit?

Für meine täglichen Arbeiten am Computer reicht völlig aus. Selbst wenn ich drei Geräte gleichzeitig mit der 5G-Box verbunden habe, merke ich keinen Unterschied zu meinem Heimnetzwerk, das ein Standard-Kabel-Abo ist. Damit ist also auch Streamen ohne Ruckeln möglich, sogar in 4k.

Schade ist, dass die Fritz!Box 6850 5G kein Wi-Fi 6 unterstützt. Klar, im Moment ist das noch kein Muss, aber so wäre die Box bereits für die Zukunft gerüstet. Ich gehe davon aus, dass AVM da bald eine aktualisierte Box herausbringt, da nun doch immer mehr Wi-Fi-6-fähige Gadgets auf den Markt kommen.

Wichtiger Hinweis: Pass auf, dass du nicht einfach die SIM-Karte deines normalen 5G-Handyabos für den Router verwendest. Viele Mobilfunkanbieter schliessen in den AGBs die Nutzung von SIM-Karten für Handyabos für Router nämlich explizit aus.

Das Fritz!OS bietet viel

Wie bereits vorgängig erwähnt, kannst du via http://fritz.box auf das Betriebssystem der Fritz!Box zugreifen. Und hier bieten sich allerlei Möglichkeiten, um dein Fritz!Box zu personalisieren und zu optimieren. Es gibt so viel zu sehen, dass ich zu Beginn schon fast überfordert war. Für Leute, die ihre Box aber möglichst bis ins kleinste Detail anpassen wollen, ist das ein Traum.

Fritz!Box 6850 5G: Auslastung des Funkkanals.
Statistiken wie die aktuelle Auslastung sind ebenfalls einsehbar. | Bild: vybe

Es gibt, wie bereits erwähnt, etliche nützliche Informationen zur 5G-Verbindung, die einem helfen, das Beste aus der Box herauszuholen. Wer möchte, kann auch noch ein Telefon und sogar einen Fax (yey!) mit dem Router einrichten.

Fritz!Box 6850 5G: Ausrichten des Routers für Signalstärke.
Bild: vybe

Eine sehr spannende Funktion fand ich auch, dass die Fritz!Box eine Art Zeitschaltuhr-Funktion hat: Du kannst also bestimmen, ab wann das WLAN verfügbar ist und wann nicht. So kannst du z.B. auch einstellen, dass sich das WLAN abends abschaltet, sobald sich das letzte Gerät beim Netz abgemeldet hat. Ich brauche das zwar nicht, aber ich finde es trotzdem ein sehr cooles Feature.

Fritz!Box 6850 5G: Zeitschaltung für Wlan-Netzwerk.
Bild: vybe

Fazit zur Fritz!Box 6850 5G

Wer 5G-Internet möchte und dabei nicht auf potente Hardware verzichten will, ist mit der Fritz!Box 6850 5G gut beraten. Die Box ist schnell eingerichtet und bietet in der Theorie bis zu 1300 Mbps Download-Speed. Hier hängt natürlich vieles davon ab, was für einen Anbieter du hast, wo die Antenne steht und wie ausgelastet diese ist.

Fritz!Box 6850 5G im Test: Wie gut ist die 5G-Box?
Bild: vybe

Wer möchte, kann sich im umfangreichen Betriebssystem der Fritz!Box austoben. Dieses bietet nicht nur nützliche Funktionen, wie das Ausrichten des Routers, sondern auch zahlreiche Individualisierungsmöglichkeiten (was für ein Wort!).

Wenn man der Fritz!Box 6850 5G etwas anlasten möchte, dann ist es der fehlende Support für Nano-SIM-Karten. Hier bleibt zu hoffen, dass AVM in Zukunft nachbessert. Alles in allem ist das aber Motzen auf sehr hohem Niveau.

Um die Frage aus dem Titel zu beantworten: Ja, die Fritz!Box 6850 5G ist für den Büroalltag mit all seinen Anforderungen mehr als ausreichend – wenn die 5G-Infrastruktur gegeben ist.