Galaxy Ring, Falt-Handys und Ultra Watch: Das hat Samsung am Unpacked vorgestellt
Samsung hat in Paris im Rahmen des Galaxy Unpacked etliche neue Geräte vorgestellt. Unter anderem zwei Foldables. | Bild: vybe
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Galaxy Ring, Falt-Handys und Ultra Watch: Das hat Samsung am Unpacked vorgestellt

Pascal Scherrer
Pascal Scherrer

Samsung hat am 10. Juli um 15.00 Uhr in Paris zum Galaxy-Unpacked-Event geladen. Wie erwartet haben die Südkoreaner unter anderem neue Foldables und Smartwatches vorgestellt. Der Höhepunkt des Events war aber der Galaxy Ring, der nun endlich offiziell an den Start geht. Hier gibt's die komplette Übersicht.

Samsung Galaxy Z Flip 6

Optisch hat sich das Galaxy Z Flip 6 gegenüber dem Vorgänger nur leicht verändert. Die Seitenränder sind nun flach und nicht mehr so glänzend wie zuvor. Ausserdem werden die beiden Kameralinsen von farblich passenden Ringen eingefasst.

Statt am Design herumzuschrauben, hat Samsung sich darauf konzentriert, den Formfaktor mittels Software nützlicher zu machen. Das Resultat: Auf dem Aussenbildschirm soll man jetzt – auch dank künstlicher Intelligenz – etliche Aufgaben erledigen können, für die man das Gerät zuvor hätte aufklappen müssen.

Ein Beispiel, das Samsung nennt, ist, dass die KI einem Antwortvorschläge macht, wenn man etwa WhatsApp oder den Messenger öffnet. Klar, so etwas gab es schon vorher, aber die KI analysiert deine letzten Nachrichten im Chatverlauf und schlägt dir eine Antwort vor, die auch wirklich zum Kontext passen soll.

Der Aussenbildschirm soll nun dank KI um einiges nützlicher sein. | Bild: vybe

Wie gut sich Aufgaben auf dem äusseren Bildschirm letztlich wirklich erledigen lassen, muss das Gerät aber erst noch in der Praxis beweisen. Zumindest bei den bisherigen Modellen hat mich die Nützlichkeit des zweiten Bildschirms nicht überzeugt.

Das sind wichtigsten Hardware-Updates zum Vorgänger

Wenn man so möchte, ist das Galaxy Z Flip 6 eines der grössten Updates der Flip-Geschichte. Das ist nicht unbedingt ein Kompliment, denn es zeigt vor allem, dass Samsung in der Vergangenheit nicht viel von Generation zu Generation geändert hat. Die grössten drei Updates sind:

Kamera

Das auffälligste Update hat Samsung der Kamera spendiert. Die Hauptkamera liefert nun 50 statt 12 Megapixel. Damit lassen sich vor allem bei schlechtem Licht Fotos mit mehr Details einfangen. Gefilmt wird mit maximal 4k udn 60 Bildern pro Sekunde.

Spannend wäre natürlich gewesen, wenn auch die Ultraweitwinkellinse ein Update auf 50 MP bekommen hätte. Stattdessen belässt es Samsung da bei 12 Megapixeln. Auch die optische Bildstabilisierung bleibt der Hauptkamera vorbehalten.

Die Hauptkamera erhielt ein Upgrade von 12 auf 50 Megapixel. | Bild: vybe

Ein KI-Feature, dass zumindest in der Theorie spannend klingt, ist das Auto-Framing bei Fotos. Die Kamera analysiert das Motiv und wählt automatisch einen grösseren oder kleineren Ausschnitt. Hier möchte man dem User also mittels künstlicher Intelligenz etwas Arbeit abnehmen.

Nichts verändert hat sich bei der Selfie-Kamera. Hier gibt es weiterhin 10 Megapixel. Angesichts dessen, dass man die Aussenkamera dank des Zweitbildschirms für Selfies nutzen kann, ist das aber nicht so tragisch.

Leistung

Wenig überraschend kommt das Galaxy Z Flip 6 mit einem neuen Prozessor daher. Wie in den vorherigen Generationen verbaut Samsung dabei den aktuellen Spitzen-Chip von Qualcomm. In diesem Jahr also den Snapdragon 8 Gen 3.

Eine Neuerung gibt es auch beim Arbeitsspeicher: War das Galaxy Z Flip 5 noch mit maximal 8 GB RAM erhältlich, gibt es den Nachfolger nun auch mit 12 GB RAM. Ich bin zwar der Meinung, dass 8 GB RAM für den normalen Alltagsgebrauch noch immer okay sind, aber schaden kann es sicher nicht.

Akku

Die Akkulaufzeit war noch nie die Paradedisziplihn der Flip-Reihe. Zwar konnte Samsung die Akkulaufzeit vom Galaxy Flip 4 zum Flip 5 verbessern, zu weit von einer Steckdose sollte man sich aber noch immer nicht aufhalten.

Um dem entgegenzuwirken, ist der Akku von 3700 mAh auf 4000 mAh angewachsen. Das ist zwar lobenswert, aber im Vergleich zu Konkurrenz hinkt das Galaxy Z Flip 6 noch immer hinterher. So hatte das Oppo Find N2 Flip, das letztes Jahr erschienen ist, etwa einen Akku von 4300 mAh verbaut.

Samsung Galaxy Z Fold 6

Ja, was soll ich über das Galaxy Z Fold 6 schreiben? Das war mein erster Gedanke, als ich das Gerät gesehen habe. Im Wesentlichen handelt es sich um das Fold 5, das in einem leicht angepassten Design daherkommt. Es ist nun kantiger und der Aussenbildschirm ist nun 2,7 Millimeter breiter.

Samsung spricht davon, dass es so eine natürlichere Form habe, das besser sei, um Inhalte zu konsumieren. Ob das minimal breitere Display wirklich auffällt, bezweifle ich im Moment noch.

Das grösste Update beim Fold 6 ist der Prozessor, bei dem es sich nun ebenfalls um das neueste Modell von Qualcomm, den Snapdragon 8 Gen 3 handelt. Arbeitsspeicher? Gleich viel, wie vorher. Kamera? Keine Änderungen. Gezoomt wird dreifach optisch, danach berechnet die KI die Vergrösserung.

Immerhin Gamern will Samsung das Leben erreichen, indem es beim Fold 6 eine grössere Kühlkammer verbaut hat. Damit soll das Gamen auf dem Gerät noch länger Spass machen, da das Smartphone weniger schnell heiss läuft. Die Frage ist allerdings: Wer genau kauft sich das Fold 6, um darauf zu spielen? Da ergibt es mehr Sinn, sich gleich das Galaxy S24 Ultra zuzulegen.

Künstliche Intelligenz soll es richten

Bei der Hardware ist also alles mehr oder weniger beim Alten. Dafür möchte Samsung umso mehr mit Software punkten. Das Galaxy Z Fold 6 soll zum Produktivitätsmonster unter den Smartphones werden.

Dafür gibt es diverse KI-gestützte Features, die ich jetzt hier nicht alle aufzählen mag. Warum? Da viele davon zwar nett klingen, aber vermutlich kaum von euch verwendet werden. Dennoch gibt es das eine oder andere Feature, das richtig, richtig spannend klingt. Etwa, das Live-Übersetzen, das nun noch besser sein soll.

In Zusammenarbeit mit den Galaxy Buds 3 Pro kannst du dann eine Fremdsprache in Echtzeit übersetzen lassen. Nützlich ist auch, dass du die textbasierte Echtzeitübersetzung mit jemandem zusammen nutzen kannst. Jedem Sprachteilnehmer wird dann auf einer Seite des Fold-6-Bildschirms seine jeweilige Übersetzung angezeigt.

Das Galaxy Z Fold 6 hat für mich einen schweren Stand

Viele KI-Features wirken aber auch eher wie Spielereien, denn ernstzunehmende Features. Ja, man kann Bilder ähnlich bearbeiten wie mit der Photoshop-KI. In Samsungs Beispeil sieht das dann so aus, dass man einem Hund auf einem Foto eine Sonnenbrille auf die Schnauze malt – und die KI macht eine echte Brille daraus, die perfekt ins Foto integriert ist. Sicher witzig, aber die Frage ist, inwiefern das ausserhalb eines witzigen Kontextes nützlich ist.

Samsungs künstliche Intelligenz ist beim Fold 6 tief verankert. | Bild: vybe

Unter dem Strich muss sich das Galaxy Z Fold 6 doch etwas die Frage gefallen lassen, was seine Existenz gegenüber dem Z Fold 5 rechtfertig. Die KI-Features sind es für mich nicht. Vor allem, wenn man bedenkt, dass diese in absehbarer Zeit auch auf dem Galaxy Z Fold 5 landen werden.

So kaufst du dir dann doch lieber das Galaxy Z Fold 5, das unterdessen rund 500 Franken günstiger als das Fold 6 ist.

Samsung Galaxy Watch 7

Die Galaxy Watch 7 ist vor allem ein Software-Upgrade. Vom Gehäuse her dürftet ihr sie kaum von der Vorgängerin unterscheiden können. Im Inneren gibt es einen neuen Prozessor, der rund 30 Prozent mehr Speed liefern soll. Ebenfalls neu ist Multi-Band-GPS an Bord, das die Genauigkeit beim Standort-Tracking stark verbessern soll.

Die Galaxy Watch 7 (rechts) neben der Galaxy Watch Ultra (links).

Tracken kannst du insgesamt über 100 Workouts. Samsung hat dafür einen Sensor verbaut, der wesentlich akkurater arbeiten soll. Die Südkoreaner haben diesem den fancy klingenden namen BioActive Sensor gegeben. Mit diesem soll es nun erstmals auch möglich sein, Anzeichen von Schlafapnoe zu erkennen.

Samsung hat sich auch eines der besten Features der Apple-Watch abgeschaut: Gestensteuerung mit dem Doppeltippen von Daumen und Zeigefinger. Samsung nennt dies «Double Pinch Gestures». Überhaupt soll die Software und das Tracking dank neuer Alghorhitmen und KI um einiges besser und zuverlässiger sein.

Die Galaxy Watch 7 erscheint in den beiden Grössen 40 und 44 Millimeter.

Samsung Galaxy Watch Ultra

Samsung will Apple und der Apple Watch Ultra das Feld im Extremsport nicht alleine überlassen. Das Ergebnis: die Galaxy Watch Ultra. Die neue Uhr soll extrem widerstandsfähig sein, sagt Samsung. Unter anderem soll sie bis 500 Meter unter dem Meeresspiegel und 9000 Meter über dem Meeresspiegel funktionieren (wer auch immer in diesen Extremen mit der Watch herumkurvt).

Die Galaxy Watch Ultra in den verschiedenen Basisausführungen. Weitere Bänder können natürlich dazugekauft werden. | Bild: vybe

Für Triathlet:innen gibt es auch eine neue Kachel, die Multi-Tracking für Schwimmen, Radfahren und Rennen erlaubt. Ein Quick Button sorgt dafür, dass du zum Beispiel sofort auf dein bevorzugtes Training oder andere Shortcuts zugreifen kannst.

Die Galaxy Watch Ultra wird es nur in der Grösse 47 Millimeter geben. Farblich hast du die Wahl zwischen Titanium Gray, Titanium White and Titanium Silver.

Samsung Galaxy Buds 3 und Samsung Galaxy Buds 3 Pro

Samsung hat sein Kopfhörer-Line-up gründlich überarbeitet. Das zeigt sich vor allem optisch. Beide Modelle kommen mit einem Steg, womit sich Samsung von der Knopf- oder Bohnenform verabschiedet. Während die Buds 3 im Open-Fit-Format daherkommen, handelt es sich bei den Buds 3 Pro um In-Ears.

Die Galaxy Buds 3 Pro in ihrem Gehäuse. | Bild: vybe

Natürlich hält die Galaxy AI auch bei den Kopfhörern Einzug. Dazu gehört unter anderem, dass die KI deine Stimme analysiert und diese bei Telefonaten korrigiert, falls sie wegen Umgebungsgeräuschen verzerrt klingt. So soll immer eine authentische und glasklare Stimme beim Telefonieren garantiert werden.

Umgebungsgeräusche werden ebenfalls analysiert, wenn du das adaptive Noise Cancelling drin hast. Die Geräuschunterdrückung wird dann laufend angepasst, jenachdem, was um dich herum passiert. Vor allem, wenn plötzlich lautes Sirenengehäul zu hören ist, sollen die Kopfhörer schön dicht machen.

Ein künstlicher Dolmetscher im Ohr

Das klingt natürlich toll. Allerdings haben das auch schon Hersteller wie Sony oder Huawei versucht und da hat mich das nie wirklich überzeugt. Mal schauen, ob es Samsung besser hinkriegt.

Ein spannendes Feature ist, dass die Kopfhörer mit Samsungs Übersetzungs-KI zusammenarbeitet. So kannst du zum Beispiel einen Text in Englisch auf dem Smartphone öffnen, ihn dir vorlesen lassen und übersetzen lassen. Die Buds geben dir den Text dann also in Deutsch aus, statt Englisch.

Ebenfalls ist es möglich, gewisse Dinge auf dem Smartphone via Stimmsteuerung zu erledigen, etwa die Musik zu stoppen und abzuspielen. Leider gibt Samsung nicht an, was man sonst noch per Stimme steuern kann. Da muss sich also noch zeigen, ob das ein nützliches Feature oder eher ein Gimmick ist.

Samsung Galaxy Ring

Der Galaxy Ring kommt in den Verkauf. | Bild: vybeF

Bereits im Februar hat Samsung den Galaxy Ring gezeigt. Damals gab es allerdings noch kein offizielles Startdatum oder einen Preis. Dies hat sich nun im Rahmen des Galaxy Unpacked in Paris geändert. Was genau der Galaxy Ring kann, was er kostet und wann er in die Schweiz kommt, liest du in unserem separaten Artikel.