Bis vor wenigen Wochen hatte ich überhaupt keinen Blassen, was ein Gel Blaster ist. Erst als eine Testanfrage für den Gel Blaster Surge bei mir in der Mailbox landete, habe ich mich näher mit diesem Gadget befasst. In den USA sind die Gel Blaster extrem beliebt und gehören dort auf Amazon zu den schnellst wachsenden Toy-Brands überhaupt. Doch was kann man sich jetzt unter einem Gel Blaster vorstellen?
Kurz gesagt handelt es sich dabei um eine Mischung aus Paintball und Lasertag. Als Munition dienen kleine Gel-Kugeln, sogenannte Gellets. Das sind sich selbst auflösende Kügelchen auf Wasserbasis. Für Menschen, Tiere und Umwelt sind sie laut Hersteller ungiftig. Auch hinterlassen sie keine Sauerei, da sie sich innerhalb von 30 Minuten einfach komplett auflösen.
Hört sich gut an? Ja, es macht auch Spass! Allerdings gibt es ein paar Sachen, die es unbedingt zu beachten gilt. Das Wichtigste überhaupt: In Kinderhände sollte und darf der Gel Blaster Surge oder ein vergleichbares Gadget nicht landen. Der Hersteller schreibt deshalb auch ein Mindestalter von mindestens 14 Jahren vor. Ich würde sogar behaupten, dass eine Altersempfehlung ab 16 oder gar 18 Jahren nicht verkehrt wäre.
Schutzbrille nicht vergessen!
Warum ich eine Altersempfehlung ab 16 bzw. 18 Jahren nicht verkehrt fände? Ganz einfach, weil die Gel-Kugeln aus nächster Nähe (2-3 Metern) wirklich Schmerzen und auf der Haut kurzweilig sichtbare Rötungen hinterlassen. Ich möchte gar nicht wissen, wie schmerzhaft es ist, wenn mich eine der Gel-Kugeln am Auge treffen würde.
Deshalb: Die Schutzbrille, die sich im Lieferumfang des Gel Blaster Surge befindet, solltest du beim Spiel tragen und ist aus gutem Grund ein Bestandteil davon. Sehr schmerzempfindliche Spieler:innen sollten sich zusätzlich Gedanken über einen Schutz für das ganze Gesicht machen. Und ganz wichtig: Denkt an den gesunden Menschenverstand! Das Spiel mit den Gel Blaster macht Spass, doch nutzt sie auch nur dort, wo sich sonst niemand aufhält.
Winzig kleine Kügelchen, gedeihen zu Gel-Kugeln
Wie schon erwähnt, werden die Gel Blaster mit sogenannten Gellets betrieben. Die sind im Vergleich zu Paintballkugeln sehr preiswert. So kosten 10000 Gellets direkt beim offiziellen Distributor für die Schweiz lediglich knapp 10 Stutz. In ihrem Ursprungszustand sind die Gellets winzig klein und trocken. Einsatzbereit sind sie in diesem Zustand folgerichtig nicht.
Damit du sie mit deinem Gel Blaster Surge abfeuern kannst, müssen sie zuerst während gut zwei Stunden in Wasser eingelegt werden. Ich habe dafür einen grossen Eimer mit Wasser gefüllt und anschliessend die Kügelchen dazugegeben. Sie nehmen nach und nach das Wasser auf und gedeihen zu den Gellets, die mit dem Gel Blaster Surge abgefeuert werden können.
Einmal hydratisierte Gellets können laut Hersteller entweder in einem luftdichten Behälter bis zu zwei Wochen oder in einem Behälter unter Wasser während drei Monaten aufbewahrt werden. Dehydrierte Gellets in der Originalverpackungen sind unendlich lange haltbar. Sorgen um die Lagerung oder der Haltbarkeit der Gellets muss man sich somit definitiv nicht machen.
Das Original oder doch eine Alternative?
Als ich mich mit den Gel Blaster näher befasst habe, sind mir im Internet zahlreiche Angebote über den Weg gelaufen. Es gibt Alternativen, die meistens auch als Gel Blaster vermarktet werden, in praktisch jeder Variation. Teilweise sehen sie echten Waffen verblüffend ähnlich, was ein Problem für die Polizei und Mitmenschen darstellen kann. Auch wenn ich keine der oftmals günstigeren Alternativen getestet habe, empfehle ich beim Original zu bleiben. Das kostet zwar etwas mehr, dafür erhält man ein qualitativ gutes Produkt geliefert.
Der Gel Blaster Surge, den ich im Test hatte, ist ergonomisch geformt und liegt damit gut in der Hand. Er hat einen integrierten Akku, der für mindestens 4 Stunden Spielspass sorgt. Ein Ladevorgang von 0 auf 100 Prozent gibt der Hersteller mit 45 Minuten an. Das kommt ungefähr hin. Die Verarbeitung erachte ich als gut bis sehr gut. Die Zielgenauigkeit ist in Ordnung, lässt aber auf grössere Distanzen wenig überraschend nach.
Die Gel-Kugeln lassen sich bis zu 30 Meter weit abschiessen. Nachgemessen habe ich nicht, aber sie fliegen auf jeden Fall ziemlich weit. Im Lieferumfang des Surge sind zwei Läufe inkl. Werkzeug vorhanden, womit die Geschwindigkeit verändert werden kann (170 oder 90 Feet per Second). Standardmässig ist der “schnellere” Lauf installiert. Weiterhin lässt sich mittels Kippschalter zwischen einer Halb- und Vollautomatik wechseln. Der Abschuss eines Gellets wird mit einem gut hörbaren Geräusch untermalt, was auf Dauer etwas auf die Nerven gehen kann.
Gel Blaster… Spass für Erwachsene, ein No-Go für Kinder
Ja, ich hatte Spass mit dem Gel Blaster Surge und nein, ich bezeichne mich keineswegs als Waffennarr oder Ähnliches – im Gegenteil. Mir ist bewusst, dass Gel Blaster oder vergleichbare Geräte sehr unterschiedliche Reaktionen hervorrufen. Ich bin auch mit allen einig, die sagen, dass ein Gel Blaster nichts in den Händen von Kindern zu suchen hat. Ja, ich würde es absolut begrüssen, wenn das Mindestalter auf mindestens 16 oder besser 18 Jahre gehoben würde.
Andererseits finde ich es auch nicht korrekt, wenn ein Verbot von solchen Dingern gefordert wird. In der Schweiz können schliesslich auch offiziell Luftpistolen oder Paintball-Waffen gekauft werden. Allerdings fallen diese unter das Waffengesetz, wo sie als “privilegierte Waffen” aufgeführt sind. Sprich: Sie können erst ab einem Mindestalter von 18 Jahren erworben werden. Gut möglich, dass früher oder später auch Gel Blaster unter das Waffengesetz fallen.
Es ist letztendlich der Umgang, den ich als extrem wichtig erachte. Gesunder Menschenverstand, gute Schutzausrüstung und ein Ort, wo keine andere Mitmenschen in Mitleidenschaft gezogen werden können, sind die wesentlichsten Bestandteile, die für Spass im Spiel mit den Gel Blastern unausweichlich sind.