Totgesagte leben länger, heisst es in einem leicht angestaubten Sprichwort. Aber bei «Futurama» komme ich einfach nicht darum herum, diese Phrase zu verwenden. Bereits 2003 war nach vier Staffeln Schluss. Der bissige Humor, der sich über die digitale Gesellschaft lustig machte, die uns bevorstehen würde, kam bei der breiten Masse nicht genug gut an. Der Serie wurde dann allerdings erneut Leben eingehaucht, allerdings in Form von Direct-to-DVD-Filmen (ja, Streaming war dazumal noch ein Fremdwort). Diese waren so erfolgreich, dass erneut zwei Staffeln in Auftrag gegeben wurden.
Leider waren diese dann – was den Humor betraf – nicht mehr auf der Höhe der ersten vier Staffeln. Das führte schliesslich erneut zur Absetzung, dieses Mal scheinbar für immer. Doch dann hat Disney 2017 Fox gekauft und damit auch die Rechte an «Futurama». Und der Mauskonzern ist nicht bekannt dafür, etablierte Marken lange brachliegen zu lassen. So gab es am 9. Februar einen ersten Bericht von The Verge, dass «Futurama» zurückkehren würde. Einen Tag später flattert dann auch die offizielle Pressemitteilung von Disney in unser Mail-Postfach: Disney hat gleich 20 neue Episoden von «Futurama» bestellt, die noch 2023 erscheinen werden. Laut Disney startet die Produktion noch in diesem Monat. In den USA starten die neuen Folgen auf Hulu in der Schweiz auf Disney+ unter dem STAR-Label.
Originalcast ist wieder dabei
Für den Inhalt sind wieder die Serienschöpfer Matt Groening und David X. Cohen. «Ich bin begeistert, eine weitere Chance zu haben, über die Zukunft nachzudenken … oder wirklich über alles andere als die Gegenwart», zitiert Disney Cohen in der Pressemitteilung. Gewohnt sarkastisch gibt sich dagegen Groening: «Es ist eine wahre Ehre, die triumphale Rückkehr von Futurama ein letztes Mal anzukündigen, bevor wir wieder abrupt abgesetzt werden.»
In den USA werden erneut die Originalsprecher*innen vor den Synchronisationsmikrofonen stehen. Bleibt zu hoffen, dass Disney das auch für den deutschsprachigen Raum hinbekommt (für alle, die lieber die Snychro gucken). Und für alle, die nicht wissen, um was es in «Futurama» geht und diesen Beitrag aus unerfindlichen Gründen trotzdem bis hierhin gelesen haben: Die Serie richtet sich an ein erwachsenes Publikum und dreht sich um den 25-jährigen Verlierer Fry, der im Jahr 1999 als Pizzabote arbeitet. Durch einen Unfall wird er in einer Kryokammer eingefroren und erst 1000 Jahre später wieder aufgetaut. Er findet sich auf einer Erde wieder, auf der sarkastische Roboter genauso Realität sind wie Raumschiffe und natürlich Aliens.
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