Vor wenigen Minuten endete die Keynote auf der diesjährigen Google I/O. Wie erwartet, zeigte Google auf dem Event neue Pixel-Geräte. Namentlich wurden das neue Mittelklasse-Smartphone Pixel 7a, das erste eigene Foldable Pixel Fold und das Tablet Pixel Tablet mit passendem Lautsprecher-Dock präsentiert. Wir haben für dich alle relevanten Informationen zusammengetragen.
Vorweg eine wichtige Information an alle Leser:innen aus der Schweiz. Die heute präsentierten Pixel-Geräte werden offiziell nicht in der Schweiz in den Verkauf gelangen. Ob sich das irgendwann mal ändert? Das weiss nur Google. Die Chancen auf einen offiziellen Markteintritt, werten wir nach all den Jahren allerdings als sehr unwahrscheinlich ein.
Google Pixel 7a
Im Rahmen der unternehmenseigenen Entwicklerkonferenz zeigte Google wenig überraschend das neue Mittelklasse-Smartphone Pixel 7a. Es ist kaum vom regulären Pixel 7 zu unterscheiden, was durchaus positiv zu werten ist. Im direkten Vergleich verrät sich das Pixel 7a durch das kleinere 6,1 Zoll (ca. 15 cm) OLED-Display und den breiteren Bildschirmrändern. Das Pixel 7a ist gemäss IP67 gegen das Eindringen von Wasser und Staub geschützt.
Der Bildschirm bietet eine FHD+-Auflösung (2400 x 1080 Pixel) und eine flüssige Bildwiederholrate von maximal 90 Hertz. Keine Angaben liefert uns Google leider zur maximalen Helligkeit, womit sich aktuelle Displays qualitativ durchaus voneinander abheben können. Vor Kratzern wird das Display übrigens durch das nicht mehr ganz aktuelle Gorilla Glass 3 geschützt. Der Fingerabdrucksensor befindet sich darüber hinaus direkt im Display.
Ein Highlight bei den Pixel-Smartphones stellt jeweils die Kamera dar. Auch in der Mittelklasse darf man sich bei Google auf hochwertige Sensoren und entsprechend hoher Bildqualität freuen. In diesem Jahr spendiert Google dem Pixel 7a eine Dual-Kamera, bestehend aus einem 64 MP-Hauptsensor (f/1.89) und einer 13 MP-Ultraweitwinkelkamera (f/2.2) mit einem 120 Grad Sichtfeld. Die Telelinse gibt es bei Google nur im teuren Modell. Digital gibt es dank der sogenannten “Super Resolution Zoom”-Funktion eine achtfache Vergrösserung.
Natürlich sind auch wieder der beeindruckende Nachtmodus und die Magic Eraser-Funktion mit an Bord. Mit letzterer Funktion können nachträglich auf Fotos ungewollte Personen oder Gegenstände “gelöscht” werden. Das klappt mal besser, mal schlechter. Werfen wir noch ein Blick auf die Videoqualitäten. So lassen sich mit der Hauptkamera Videos in 4K mit maximal 30 Bildern pro Sekunde (fps) aufzeichnen. Zeitlupenaufnahmen sind bis zu 240 fps möglich.
Unter der Haube gibt es den Tensor G2 Chipsatz, der in Zusammenarbeit mit Samsung entwickelt wurde. Es ist derselbe Chipsatz, der Google auch in seinem Flaggschiff-Smartphone Pixel 7 (Pro) einsetzt. In Kombination mit 8 GB RAM (LPDDR5) und 128 GB UFS 3.1 Speicher, darf man sich auf eine sehr gute Performance freuen. Der Akku umfasst eine Kapazität von 4385 mAh und lässt sich per Kabel oder drahtlos aufladen.
Das Google Pixel 7a wird während fünf Jahren mit Sicherheitspatches versorgt. Angaben zu der Anzahl an grossen Android-Updates, machte Google bis jetzt nicht. Das Pixel 7a kann in ausgewählten Ländern ab sofort unter anderem über den Google Store bestellt werden. In Deutschland werden dafür 509 Euro fällig. Ein Marktstart in der Schweiz ist nicht geplant.
Google Pixel Fold
Diesmal aber wirklich: In den letzten Jahren hiess es immer wieder mal, dass Google an einem ersten Foldable arbeitet. Zusehen bekamen wir es allerdings nie. Diesmal ist es anders: Google hat heute Abend tatsächlich das Pixel Fold präsentiert, was aufgrund der Bestätigung im Vorfeld aber auch nicht mehr so wirklich überraschend kam.
Die Optik erinnert zweifelsohne an das Oppo Find N2, was positiv zu werten ist. Google setzt auf ein Scharnier aus Edelstahl, einem Rahmen aus Aluminium und einer Glasrückseite, die durch Gorilla Glass Victus geschützt wird. Es bietet über eine IPX8-Zertifizierung, womit es immerhin gegen das Eindringen von Wasser gewappnet ist. Der optische Fingerabdrucksensor befindet sich an der Seite.
Das Google Pixel Fold ist hinsichtlich der Abmessungen kompakter als das Samsung Galaxy Z Fold4 und bietet wenig überraschend auch ein breiteres 5,8 Zoll (ca. 15 cm) Aussendisplay. Das OLED-Panel unterstützt eine FHD+-Auflösung (2092 x 1080 Pixel), eine maximale Helligkeit von 1550 Nits und eine Bildwiederholrate von 120 Hertz.
Das faltbare Innendisplay erreicht eine Diagonale von 7,6 Zoll (ca. 19 cm) und bietet ebenfalls eine hohe Auflösung von 2208 x 1840 Pixel sowie eine Bildwiederholrate von 120 Hertz. Die Spitzenhelligkeit ist laut Google bei 1450 Nits erreicht. Ähnlich, wie bei den Oppo-Foldables, soll der Falz in der Mitte dank des ausgeklügelten Scharniers kaum zu sehen sein.
Keine Abstriche macht Google bei der Triple-Kamera auf der Rückseite. Sie besteht aus einer 48 MP-Hauptkamera (f/1.7), einer 10,8 MP-Ultraweitwinkelkamera (f/2.2) und einer Telelinse (f/3.05) mit fünffach Zoom. Zusätzlich integriert Google einen Laser auf der Rückseite, der den Autofokus beschleunigen soll. Videos können in 4K mit 60 fps aufgezeichnet werden. Alle Software-Features, wie der Nachtmodus (Night Sight), der Magic Eraser oder der Porträt-Modus, sind natürlich ebenso mit an Bord.
Das Google Pixel Fold hat den Tensor G2-Chipsatz integriert, der von 12 GB RAM (LPDDR5) flankiert wird. Der interne Speicherplatz beläuft sich wahlweise auf 256 GB oder 512 GB. Der Akku umfasst eine Kapazität von 4821 mAh und kann sowohl per Kabel, als auch Wireless aufgeladen werden. Fünf Jahre verspricht Google Sicherheitspatches. Wie viele grosse Updates dabei sind, lässt Google unbeantwortet. Ab Werk ist Android 13 installiert.
Günstig ist das spannende Pixel Fold allerdings nicht. Das Basismodell schlägt in Deutschland mit happigen 1899 Euro zu Buche. Das Modell mit 512 GB kostet gar 2019 Euro. Die ersten Auslieferungen sind ab 28. Juni 2023 vorgesehen. Vorbesteller erhalten bis zum 2. Juli die Pixel Watch mit LTE-Funktion kostenlos dazu.
Google Pixel Tablet
Was vor einigen Jahren noch als undenkbar schien, ist nun also doch eingetroffen: Google wagt sich an ein Tablet heran. Das Pixel Tablet ist aber nicht nur ein einfaches Tablet, sondern kann dank magnetischer Pins auch an eine Docking-Station mit Lautsprecher befestigt werden. So hat man auch gleich ein Nest Hub bzw. ein smarter Lautsprecher für zu Hause. Apropos Lautsprecher: Das Tablet selbst hat vier Lautsprecher und deren drei Mikrofone integriert.
Das Android-Tablet wird durch den Google Tensor G2 Chipsatz angetrieben. Der Arbeitsspeicher beläuft sich auf 8 GB RAM. Intern gibt es wahlweise 128 GB oder 256 GB Speicherplatz (UFS 3.1). Ferner verbaut Google ein 10,95 Zoll (ca. 28 cm) grosses Display, das es auf eine Auflösung von 2560 x 1600 Pixel bringt. Es handelt sich um ein LCD-Panel, das keine höhere Bildwiederholrate bietet. Sprich, es gibt 60 Hz. Unterstützt werden dafür USI 2.0-Eingabestifte.
Was die Kamera betrifft, da scheint Google nicht mehr als “Standardware” anzubieten. Sowohl die Front-, als auch die Hauptkamera auf der Rückseite bietet eine Auflösung von 8 Megapixeln. Für Videocalls und Schnappschüsse dürfte das reichen. Der Akku fasst 27 Wh und soll damit unter anderem Videostreaming für bis zu 12 Stunden ermöglichen. Das Gerät misst 258 x 169 Millimeter, ist nur 8,1 Millimeter dick und bringt 493 Gramm auf die Waage.
Google liefert das Pixel Tablet darüber hinaus mit Wi-Fi 6 und Bluetooth 5.2 aus. Ein GPS-Modul fehlt, wie auch ein optionales Modell mit Mobilfunkanbindung. Software-Updates sind während fünf Jahren (Sicherheitsupdates) vorgesehen. Wie viele grosse Android-Updates bereitgestellt werden, ist auch bei diesem Modell nicht klar definiert.
Der Preis ist happig. In Deutschland kostet das Basismodell mit 128 GB 679 Euro, das Topmodell mit 256 GB kostet gar 799 Euro. Immerhin ist das Dock im Preis enthalten. Marktstart ist der 21. Juni 2023.