Technik

Google Pixel 8 Pro überzeugt im ersten Eindruck

Das Google Pixel 8 Pro in Mattblau

2016 brachte Google die erste Pixel-Generation in Australien, Kanada, Deutschland, Indien, Grossbritannien und den USA auf den Markt. Jetzt, sieben Jahre später, ist endlich die Schweiz an der Reihe. Zugegeben, ich habe nach all den Jahren nicht mehr mit dieser Ankündigung gerechnet, umso mehr habe ich mich aber darüber gefreut. Für den Schweizer Smartphone-Markt ist der Einstieg von Google nur zu begrüssen, schliesslich belebt die Konkurrenz das Geschäft. Und die braucht es in der Schweiz nach dem Rückzug von Oppo (bzw. dessen exklusiven Vertriebspartner) umso mehr.

Die brandneue Google Pixel 8-Reihe ist ab heute offiziell in der Schweiz erhältlich. Das entweder direkt bei Google in ihrem Online-Shop oder alternativ bei Swisscom, digitec und Mobilezone. Google Schweiz war so freundlich und hat uns die neuen Pixel-Geräte bereits eine Woche vor dem offiziellen Markstart überreicht. Deshalb kann ich schon heute meine ersten Eindrücke zum Google Pixel 8 Pro teilen. Es handelt sich hierbei nicht um einen Testbericht, was ich ausdrücklich betonen möchte, und auch nicht um eine blosse Zusammenstellung der technischen Daten. Die findest du hier. Vielmehr findest du auf den nächsten Zeilen effektiv „nur“ meine Eindrücke nach einer einwöchigen Nutzungsdauer.

Die Rückseite des Google Pixel 8 Pro in mattblau
Bild: vybe

Aussehen und Feeling

Nein, ich habe den Vorgänger nie in den Händen gehalten und kann mich deshalb für die folgende Aussage nur auf die Pressefotos stützen: Optisch hat sich gegenüber dem Pixel 7 Pro zumindest auf den ersten Blick nicht viel getan. Die Kameraleiste auf der Rückseite ist „Pixel-typisch“ und hebt sich damit klar von den Mitbewerber:innen ab. Ob er einem gefällt, das ist Geschmacksache. Mich stört er nicht, meiner 9-jährigen Tochter gefällt er aber überhaupt nicht.

Dafür gefällt meiner Tochter die Farbe umso mehr. Google hat mir das Pixel 8 Pro in der Farbvariante Bay für den Test überlassen und trifft damit offensichtlich den Geschmack meiner Tochter. Es handelt sich dabei um die blaue Farbvariante. Zur Auswahl stehen des Weiteren Obsidian und Porcelain. Google hat sich bei den Pro-Modellen für eine milchige bzw. matte Rückseite entschieden. Das bringt einen grossen Vorteil mit: Fingerabdrücke sind darauf auch nach reger Nutzung nicht zu sehen. Einzig der Kameraleiste auf der Rückseite ist nicht matt, dafür aber im Farbton der Farbvariante gehalten. Allerdings fällt die Farbe der Kameraleiste und auch des Metallrahmens nicht so kräftig aus, wie uns das die Pressebilder verkaufen wollen.

Ich komme vom iPhone 14 Pro Max (nein, ein Wechsel auf das 15er ist nicht vorgesehen), das bekanntlich kein Leichtgewicht unter den Smartphones ist. Auch das Pixel 8 Pro ist mit seinen 213 Gramm alles andere als ein Leichtgewicht, dennoch schätze ich die knapp 30 Gramm weniger Gewicht, die meine Hand da täglich halten muss. 30 bzw. 27 Gramm Differenz hört sich zwar nicht nach viel an, aber glaubt mir, es ist deutlich spürbar. Ein weiterer Punkt der, was das Feeling betrifft, positiv hervorheben möchte, sind die abgerundeten Längsseiten. Sie sorgen dafür, dass das Pixel 8 Pro angenehm in der Hand liegt.

Weniger spannend ist die Vorderseite, wie im Prinzip bei jedem aktuellen Smartphone. Der schwarze Rahmen rund um das Display fällt ziemlich dünn aus und die Selfie-Kamera befindet sich in einem kreisrunden Loch direkt im Display. Ebenfalls direkt im Display befindet sich der optische Fingerabdrucksensor. Ich habe in zahlreichen Berichten gelesen, dass der Fingerabdrucksensor beim Pixel 7 (Pro) scheinbar nicht so gut reagiert hat. Das kann ich beim Pixel 8 Pro überhaupt nicht nachvollziehen. Der Sensor reagiert sehr schnell und akkurat.

Was die Verarbeitung anbelangt, die ist auf einem Top-Niveau. So wie es sich halt für ein Smartphone gehört, das mindestens 999 Franken kostet.

Wechsel von iOS zurück auf Android

Vor ungefähr einem Jahr bin ich von Android auf iOS gewechselt. Wie ich damals den Umzug von einem Ökosystem ins andere gemeistert habe, schrieb ich damals in diesem Artikel nieder. Für das Pixel 8 Pro habe ich letzte Woche den umgekehrten Weg in Angriff genommen: von iOS zurück auf Android. Geht das überhaupt? Klar! Und das sogar ziemlich easy.

Bei der Einrichtung des Pixel-Smartphones wird man gefragt, ob man Daten von einem Android oder iPhone übertragen möchte. Für die Übertragung der Daten (Nachrichten, Kontakte, Kalender, Apps, usw..) muss allerdings zwingend das USB-Kabel (USB-C auf Lightning) verwendet werden. Drahtlos geht das nicht. Danach werden alle gewünschten Daten auf das Pixel 8 Pro transferiert. Nicht übertragen werden allerdings die App-Daten. WhatsApp muss beispielsweise manuell bzw. direkt über WhatsApp auf Android übertragen werden. Beim Signal Messenger fand ich gar keine Option, um die Daten (Chats und Medien) auf Android zu übertragen. Das ist etwas schade, aber verschmerzbar.

Insgesamt gelang der Wechsel zufriedenstellend, auch wenn es natürlich einen Mehraufwand generiert.

Ab Werk mit Android 14, das Google Pixel 8 Pro
Bild: vybe

Das Pixel 8 Pro läuft butterweich

Ich weiss, es gab im Vorfeld die eine oder andere Diskussion um den verbauten Prozessor. Ja, Google setzt auf den „hauseigenen“ Tensor G3, der auf das Know-how von Samsung setzt. Das Problem: Samsung geniesst mit ihren Exynos-Prozessoren nicht (mehr) so einen guten Ruf in der Branche. Ich kann dich aber beruhigen: Beim Pixel 8 Pro ist mir der Prozessor (bis jetzt) nicht negativ aufgefallen. Im Gegenteil: Android 14 läuft damit und in Verbindung mit den 12 GB Arbeitsspeicher butterweich und stabil. Apps starten quasi verzögerungsfrei und das Gerät wird auch bei intensiver Nutzung nicht (zu) warm – wie es sein soll.

Wer das „echte“ Android mag und keine Lust auf eine überladene Benutzeroberfläche hat, der kommt eigentlich nicht um die Pixel-Reihe herum. Okay, es gibt auch andere Hersteller, die ihre Smartphones mit fast unverändertem Stock-Android ausliefern, etwa Motorola und HMD Global. Dennoch spürt man beim Pixel 8 Pro, dass alles perfekt aufeinander abgestimmt ist und aus „einer Hand“ kommt. Die Oberfläche ist aufgeräumt, bietet aber dennoch zahlreiche Anpassungsmöglichkeiten. Hinzu kommt das unschlagbare Update-Versprechen von Google: Sieben Jahre (kein Schreibfehler!) versorgt Google die Pixel 8-Reihe mit grossen Software-Updates. Damit bekommt das Pixel 8 Pro auch noch das Update auf Android 21(!). Wie gesagt, das ist unschlagbar und lässt auch den bisherigen Update-König Samsung ziemlich alt aussehen. Mal sehen, ob Samsung darauf reagiert.

Das Google Pixel 8 Pro hat ein tolles Display verbaut
Bild: vybe

Das bisher beste Display in einem Smartphone

Spätestens, wenn du mit dem Pixel 8 Pro ins Freie gehst, wirst du vom extrem hellen Display überrascht. Gemäss Datenblatt sind es bis zu 2400 nits. Damit stellt Google sogar Apple und Samsung in den Schatten. By-the-way: Das Display stammt von Samsung. Doch nicht nur die Helligkeit überzeugt, auch die Farbwiedergabe und der Kontrast sind top. Ich gehe sogar so weit und sage, dass das Pixel 8 Pro das bisher beste Display in einem Smartphone verbaut hat. Übrigens: Vorder- und Rückseite wird durch das kratz- und bruchfeste Gorilla Glass Victus 2 geschützt.

Kamera mit KI-Features überzeugt bis jetzt

In den letzten Jahren hat Google einen wirklich guten Job bei den Kameras ihrer Pixel-Smartphones gemacht. Das ändert sich glücklicherweise auch nicht beim Pixel 8 Pro. Das, was ich nach einer Wochen Nutzung gesehen habe, hat mich sehr überzeugt. Die Bildqualität ist ausgezeichnet – auch bei schwierigen Lichtverhältnissen. Positiv überrascht war ich von den erstaunlich brauchbaren Zoomaufnahmen. Optisch gibt es dank Teleobjektiv einen 5-fach Zoom, alles was drüber ist regelt die künstliche Intelligenz. Und das macht sie so gut, dass sogar noch 30-fach Zoomaufnahmen brauchbar sind. Dafür lasse ich einfach die folgenden Bilder für sich sprechen:

Nachträglich lassen sich die Bilder bei Bedarf mit Hilfe der künstlichen Intelligenz weiter optimieren. Besonders spannend fand ich die Funktion „Beste Aufnahme“. Wer kennt es nicht? Das Gruppenfoto wäre eigentlich perfekt, aber jemand schaut wieder einmal nicht in die Kamera. „Beste Aufnahme“ nutzt die vorhandenen Fotos, um das Foto zu machen, das man eigentlich wollte. Dazu erstellt ein integrierter Algorithmus ein kombiniertes Bild aus einer Fotoserie, um jedes Detail optimal aussehen zu lassen.

Auch ein Blick wert ist der „Magische Editor“. Es ist laut Google eine experimentelle Bildbearbeitungsmöglichkeit. Ebenfalls mit KI lassen sich damit Details auf Fotos gezielt optimieren bzw. bearbeiten. So können etwa Motive neu positioniert und ihre Grösse verändert werden. Ebenfalls lässt sich der Hintergrund auf Fotos hervorheben. Alles in allem eher eine Spielerei, aber sie funktioniert bis lang sehr gut.

Neben den Funktionen „Beste Aufnahme“ und „Magische Editor“ gibt es noch viele weitere KI-gestützte Funktionen. Auf diese Funktionen werde ich später im ausführlichen Testbericht eingehen.

Zufriedenstellende Akkulaufzeit

Die Akkulaufzeit nach einer Woche zu beurteilen, ist immer etwas schwierig und ehrlich gesagt nicht sehr aussagekräftig. In den ersten Tagen und Wochen nutze ich das neue Smartphone immer mehr, da ich mich schliesslich mit den vielen neuen Funktionen vertraut machen will. Bis heute würde ich deshalb die Akkulaufzeit mit „zufriedenstellend“ bewerten. Je nach dem, wie oft ich das Smartphone über den Tag nutze, sind es am Abend noch ca. 20 bis 30% Restakku. Geladen wird via USB-C oder mittels Wireless-Charging. Schnellladen heisst bei Google: Von 0 auf 50 Prozent in ca. 30 Minuten.

Google Pixel 8 Pro Akkulaufzeit
Nicht perfekt, aber auch nicht schlecht | Screenshot: vybe

Und sonst so?

  • Der Temperatursensor in der Kameraleiste ist eine Spielerei. Damit lässt sich die Oberflächentemperatur messen, beispielsweise vom Wasser in der Kochpfanne. Fiebermessen sollte man damit aber nicht, da der Sensor auch nicht dazu ausgelegt ist.
  • Früher gab es noch unlimitierten Google Fotos Cloud-Speicherplatz, das gehört aber schon etwas länger der Vergangenheit an. Jetzt gibt es immerhin für Pixel-Nutzer:innen einen kostenlosen VPN-Zugang von Google.
Die Kameraleiste dominiert die Rückseite
Bild: vybe

Google Pixel 8 Pro im Test: Ein Zwischenfazit nach einer Woche

Selten war ich so gespannt auf ein neues Testgerät, wie beim Google Pixel 8 Pro. Für ein abschliessendes Testfazit ist eine Woche zu wenig, deshalb halte ich mich auch kurz. So viel kann ich aber schon heute sagen: Das Google Pixel 8 Pro hat mir in den letzten Tagen viel Freude bereitet. Es zeigte kaum Schwächen und überzeugt mit einer überzeugenden und durchdachten Ausstattung. Ich bin gespannt, wie sich das Pixel 8 Pro in den nächsten Wochen weiterhin schlagen wird.

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