Google Pixel 9a: Mein erster Eindruck zum neuen Mittelklasse-Smartphone
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Google Pixel 9a: Mein erster Eindruck zum neuen Mittelklasse-Smartphone

Bruno Rivas
Bruno Rivas

Muss ein gutes Smartphone über 1000 Franken kosten? Die Antwort ist einfach: Nein. Im Endeffekt reicht ein gutes Mittelklasse-Smartphone um die 500 Franken für die meisten Nutzer:innen vollends aus. Dass man dabei gar nicht so viele Abstriche machen muss, zeigt etwa Samsung mit der sehr erfolgreichen Galaxy A-Serie. Auch Google mischt in diesem Segment mit der A-Serie mit.

Und genau diese A-Serie von Google bekommt nun mit dem Pixel 9a ein brandneues Modell. Damit will sich Google im hart umkämpften Mittelklasse-Segment behaupten. In der Schweiz startet das Pixel 9a ab dem 14. April 2025 zum Preis ab 499 Franken. Erhältlich ist es direkt im Google Store sowie bei Swisscom, Mobilezone und digitec.

Wie im Vorjahr muss sich das Google Pixel 9a auch gegen hauseigene Smartphones behaupten. Allen voran ist hier das Pixel 9 zu nennen, das es inzwischen ebenfalls schon ab knapp 550 Franken. Lohnt sich das Pixel 9a dennoch?

Ich konnte das Gerät bereits vorab in Augenschein nehmen. Bis zu meinem Testbericht dauert es zwar noch ein wenig, aber ich möchte dir schon jetzt einen ersten, etwas ausführlicheren Eindruck vom neuen Google Pixel 9a mit auf den Weg geben.

Aussehen: Google killt den Kamerabuckel

Was beim Google Pixel 9a unweigerlich ins Auge sticht, ist die Rückseite. Nicht wegen der blau-violetten Farbgebung, die übrigens "Iris" heisst, sondern wegen des fehlenden Kamerabuckels. Während sich Google beim Vorgängermodell Pixel 8a noch an den teureren Schwestermodellen orientierte, schlägt man beim Pixel 9a einen ganz anderen Weg ein. Der Kamerabuckel ist passé, geblieben ist ein unauffälliger Kameraring, der das Schutzglas vor Kratzern schützt.

Wo sich Google jedoch an den Schwestermodellen orientiert, sind die flach gestalteten Seiten. Diese Änderung hat Google auch bei den anderen Pixel-9-Modellen eingeführt, die bereits im Herbst 2024 auf den Markt kamen. Der Gehäuserahmen ist in der gleichen Farbe gehalten, jedoch leicht mattiert. Dies verleiht dem Pixel 9a das gewisse Etwas - oder sagen wir es mal so, mir gefällt das richtig gut. Allerdings würde ich, wenn ich das Pixel 9a kaufen würde, eine andere Farbvariante auswählen. Zur Auswahl stehen übrigens Schwarz (Obsidian), Weiss (Porcelain), Pink (Peony) und eben die blau-violette Farbvariante namens Iris.

Wer glaubt, dass sich ein Mittelklasse-Smartphone billig anfühlt, hat wahrscheinlich schon lange keins mehr in der Hand gehabt. Inzwischen müssen sich die günstigeren Modelle nicht vor den Top-Smartphones in Bezug auf die Verarbeitung verstecken. Auch das Pixel 9a zeigt hier keine Schwächen. Das Gerät knarzt nicht und die physischen Tasten (Lautstärke-Wippe + Power-Button) weisen einen guten Druckpunkt auf. Einen kleinen Abstrich muss man beim verbauten Display-Schutzglass in Kauf nehmen. So gibt es "nur" Gorilla Glass 3, während das Pixel 9 die neuere Generation Gorilla Glass Victus 2 verfügt.

Und wenn wir schon beim Thema Glas sind, dann sollte hier noch erwähnt werden, dass Google auf der Rückseite auf Kunststoff und nicht auf Glas setzt. Schlimm? Mich persönlich stört dieser Umstand nicht. Zudem packen sowieso sehr viele Menschen ihr Smartphone in eine Schutzhülle, die oftmals dann auch aus Kunststoff gefertigt ist. Wichtiger erscheint mir bei einem Smartphone ein anständiger Schutz gegen das Eindringen von Wasser und Staub. Und siehe da, erstmals gibt es bei der Pixel-a-Serie eine IP68-Zertifizierung, die grundsätzlich für ein Smartphone vollends ausreicht.

Der schwarze Rahmen rund um das Display triggert mich

Beim Display gibt es genau dasselbe Panel, wie beim teureren Pixel 9. Geboten wird eine Diagonale von 6,3 Zoll, eine FHD+-Auflösung (1080 x 2424 Pixel), maximal 2700 Nits Spitzenhelligkeit (bei HDR-Inhalten 1800 Nits) und eine Bildwiederholrate von bis zu 120 Hertz. Was es nicht gibt, ist eine adapative Bildwiederholrate im Bereich 1 bis 120 Hz. Diese sogenannte LTPO-Technologie gibt es nur beim Topmodell, dem Pixel 9 Pro. Interessanterweise ist das Pixel 9a ab Werk auf 60 Hz eingestellt, was unterm Strich der Akkulaufzeit zu Gute kommt. Wer jedoch ein flüssiges Erlebnis wünscht, sollte über die Einstellungen die "Smooth Option" aktivieren.

Woran erkennt man auf den ersten Blick, dass es sich beim Pixel 9a um ein Mittelklasse-Smartphone handelt? Ganz einfach: am Display. Nein, ich meine nicht die Qualität des Displays, die ist über jeden Zweifel erhaben. Ich meine vielmehr den doch recht markanten schwarzen Rahmen zwischen Display und Gehäuserahmen. Ich persönlich mag das nicht. Je weniger Rahmen, desto besser. Aber okay, bei einem Preis von 500 Franken muss man halt bereit sein gewisse Kompromisse einzugehen.

Kurzum lässt sich festhalten, dass es sich beim Pixel 9a um ein ausgezeichntes Display handelt.

Ausstattung und Software: (fast) alles dabei

Das Google Pixel 9a wird vom hauseigenen Tensor G4-Chipsatz angetrieben. Es handelt sich dabei um denselben Chipsatz, der auch in den teureren Modellen verbaut ist. Beim Arbeitsspeicher hat Google jedoch den Rotstift angesetzt: statt 12 oder gar 16 GB RAM, gibt es "nur" 8 GB. Ein Problem? Sagen wir es mal so, im Alltag nicht. Das Gerät läuft flüssig und lässt sich auch mit mehreren geöffneten Apps nicht aus der Ruhe bringen. Allerdings dürfte das Pixel 9a besonders im Bereich KI und Games weniger gut abschneiden als die Modelle mit mehr Arbeitsspeicher. Das werde ich mir in den kommenden Wochen sicherlich noch näher anschauen.

Der Speicherplatz beläuft sich auf wahlweise 128 oder 256 GB. Erweiterbar ist dieser nicht. Beim USB-C-Anschluss geizt Google nicht und setzt auf USB-C 3.2, womit grundsätzlich hohe Datenübertragungen möglich sein sollten. Getestet habe ich das allerdings ebenfalls noch nicht.

Bei der Konnektivität muss man wiederum ein paar Abstriche in Kauf nehmen. Wi-Fi ist selbstverständlich mit an Bord, allerdings gibt es maximal Wi-Fi 6E. Die Unterstützung für den Wi-Fi-7-Standard fehlt dem Pixel 9a. Ebenfalls verzichtet Google auf einen Ultrabreitband-Chip (UWB) und auf die Satellitentelefonfunktion. Tragisch? Nein, der 0815-User dürfte gut auf diese Features verzichten können. Dafür gibt es natürlich NFC, damit ist das Pixel 9a unter anderem fürs kontaktlose Bezahlen gewappnet.

Das Gerät lässt sich per Gesichtserkennung oder über einen Fingerabdrucksensor entsperren. Google setzt nun auch beim Pixel 9a beim Fingerabdrucksensor auf Ultraschall. Was ich in Bezug auf die biometrische Entsperrung sagen kann, ist, dass der Fingerabdrucksensor schnell und zuverlässig arbeitet. Das war bei Google und ebenfalls auch bei anderen Herstellern nicht immer so.

Auftrumpfen kann das Pixel 9a beim verbauten Akku. Dieser umfasst eine Kapazität von üppigen 5100 mAh. Laut Google soll der Akku bis zu 25 Prozent länger ohne Steckdose auskommen. Was ich bis jetzt sagen kann, ist, dass der Akku tatsächlich problemlos einen Arbeitstag (Start um 07:00 / Ende um 23:30 Uhr) überlebt. Natürlich wird die Laufzeit stark durch das Nutzungsverhalten beeinflusst. Ich würde von mir behaupten, dass ich das Smartphone doch regelmässig nutze und damit eher zu den "Heavy-Usern" gehöre. Allerdings spiele ich selten bis nie mit dem Smartphone.

Muss das Pixel 9a dann doch mal wieder aufgeladen werden, dann geht das sowohl mittels USB-C-Kabel als auch kabellos. Die Ladeleistung mit Kabel beträgt 23 Watt und 7,5 Watt kabellos. Nein, das sind jetzt keine wirklich hohen Ladeleistungen, gehen aber für ein Mittelklasse-Smartphone in Ordnung. Wer eine höhere Ladeleistung wünscht, muss zu den anderen Pixel-9-Modellen greifen, dort gibt es kabelgebunden bis zu 45 Watt.

Kamera: Was will man mehr?

Nein, das Pixel 9a verfügt über keine Quad-Kamera, sondern "nur" eine duale Kamera. Sprich, es gibt zwei Sensoren. Der Hauptsensor löst mit 48 Megapixeln auf und bietet eine f/1.7-Blende. Damit reduziert sich die Auflösung gegenüber dem Vorgängermodell. Da gab es noch eine 64 Megapixel-Kamera. Ein Rückschritt? Nicht unbedingt. Die Megapixelanzahl sagt bekanntlich nichts über die Bildqualität aus. Vervollständigt wird das Kamera-Setup durch eine 13-Megapixel-Ultraweitwinkelkamera und eine 13-Megapixel-Selfie-Kamera. Bei diesen beiden Kameras hat sich nichts verändert, es sind dieselben wie im Pixel 8a.

Google ist bekannt für seine ausgezeichnete Kamera-Software. Und die scheint auch beim Pixel 9a einen richtig guten Job abzuliefern. Meine bisherigen Schnappschüsse mit der Kamera müssen sich jedenfalls nicht vor den teureren Modellen verstecken. Die Aufnahmen weisen eine recht natürliche Farbwiedergabe auf und weisen eine gute Dynamik auf. Ja, sogar die digitalen Zoomaufnahmen (maximal 8-fache Vergrösserung) sehen zumindest auf dem Smartphone-Display noch brauchbar aus. Ach ja, die Hauptkamera verfügt auch als Makrokamera. Damit lassen sich auch Objekte aus nächster Nähe "scharf" stellen.

Mit an Bord sind auch KI-Spielerein wie der Magic Editor oder die Möglichkeit einzelne Personen auf ein Gruppenfoto zu bringen. All diese Funktionen kennen wir von den teureren Modellen. Umso erfreulicher, dass Google sie nicht dem Mittelklasse-Smartphone vorenthält.

Sieben Jahre Updates garantiert

Wer keine Lust hat alle 2-3 Jahre sein Smartphone zu wechseln, der dürfte sich besonders darüber freuen, dass Google das Pixel 9a während sieben Jahren mit Software-Updates versorgt. Damit sind nicht nur Sicherheitspatches gemeint, sondern auch alle grossen Updates auf neue Android-Versionen. Das ist löblich und noch lange nicht bei allen Smartphones in diesem Preissegment üblich.

Ansonsten wird das Pixel 9a natürlich direkt ab Werk mit Android 15 ausgeliefert. Zeitnah, nämlich voraussichtlich schon im kommenden Monat, wird dann gleich das erste grosse Update auf Android 16 erscheinen. Lange muss man sich bei den Pixel-Smartphones nicht auf die neuen Android-Versionen gedulden. Wer sich für ein Pixel-Smartphone entscheidet, bekommt diese Updates jeweils als erstes geboten.

Meine erste Einschätzung zum Google Pixel 9a

Auch wenn das Vorgängermodell von meinem Redaktionskollegen Pascal Scherrer unter die Lupe genommen wurde, kann ich mit gutem Gewissen sagen, dass Google an den richtigen Stellen geschraubt hat. Eine bessere Akkulaufzeit wünscht sich wohl jeder Smartphone-Nutzer, der flache Kamerabuckel bringt auch einige Vorteile und ebenfalls zur vorbildlichen Update-Politik sagt keiner nein.

Das Google Pixel 9a bietet alles in allem ziemlich viel Smartphone zu einem vernünftigen Preis. So viel kann ich nach knapp zwei Wochen schon mal festhalten. Ob sich in den nächsten Wochen doch noch ein paar Schwächen offenbaren werden, werdet ihr dann im ausführlichen Testbericht lesen. Gebt mir dafür aber bitte noch einen Moment. Falls du jetzt eine spezifische Frage zum Pixel 9a hast, dann hinterlasse uns doch eine Nachricht in Form eines Kommentars.