Technik

Google Pixel Fold vs. Samsung Galaxy Z Fold 4: Das sind die Unterschiede

Google Pixel Fold vs. Samsung Galaxy Fold 4

Kommt es oder kommt es nicht? Nach jahrelangen Gerüchten hat Google auf der diesjährigen Google I/O mit dem Pixel Fold tatsächlich sein erstes Foldable angekündigt. Das neue Gerät positioniert Google unter anderem gegen das Samsung Galaxy Z Fold 4 und Oppo Find N2. Wobei in den letzten Jahren vor allem der südkoreanische Hersteller Samsung den Ton bei den Foldables angegeben hat. Zudem ist nur Samsungs Foldable weltweit erhältlich 

Das Samsung Galaxy Z Fold 4 kann zweifelsohne als Gradmesser für das Google Pixel Fold bezeichnet werden. Ja, ein Vergleich dieser Foldables bietet sich definitiv an. Willst du wissen, was sie für Unterschiede aufweisen? Dann bist du hier genau richtig. 

Design

Die Gemeinsamkeiten in puncto Design halten sich in Grenzen – und das ist auch gut so. Identisch ist eigentlich nur die Art und Weise, wie sie gefaltet werden. Sowohl das Galaxy Z Fold 4 als auch das Pixel Fold lassen sich vertikal wie ein Buch falten. Der Falt-Mechanismus beim Pixel Fold macht jedoch einen fortschrittlichen Eindruck. Er weist im Gegensatz zum Samsung Galaxy Z Fold 4 in zusammengeklapptem Zustand keine Lücke zwischen dem Scharnier auf. Fairerweise sei an dieser Stelle erwähnt, dass das Foldable von Samsung bereits ein Jahr auf dem Buckel hat und der Nachfolger den Gerüchten zufolge ebenfalls einen neuen, ausgeklügelten Falt-Mechanismus erhält.

Das Google Pixel Fold
Bild: Google

Google adaptiert das Design vom Pixel 7 Pro auf das Pixel Fold. Die Rückseite mit dem horizontal integrierten und ausgeprägten Kameramodul ist quasi 1-zu-1 vom 2022er-Flaggschiff übernommen. Das Design in Verbindung mit den angebotenen Farbvarianten fallen meiner Meinung nach mehr auf als beim Foldable von Samsung. Welches einem besser gefällt, das ist dann wiederum Geschmacksache. Apropos Farben: Das Pixel Fold gibt es aktuell nur in Obsidian und Porcelain. Etwas mehr Auswahl gibt es bei Samsung: Graygreen, Phantom Black, Beige und Burgundy.

Das Google Pixel Fold ist im direkten Vergleich mit dem Foldable von Samsung zwar etwas kürzer, dafür aber auch breiter. Das Samsung Galaxy Z Fold 4 ist schmaler und dafür höher. Beide Geräte verfügen über einen Fingerabdrucksensor auf der rechten Seite. Dort befinden sich auch der Power-Button und die Lautstärkewippe. Auf der Vorderseite gibt es ein grosses Zweitdisplay mit einer weiteren Selfiekamera. Darüber können auf alle Funktionen auch in geschlossenem Zustand zugegriffen werden.

In geöffnetem Zustand bieten die Foldables ein grosses Touchscreen-Display. Beim Pixel Fold scheint der Falz in der Mitte etwas weniger ausgeprägt zu sein. Allerdings lässt sich das nicht abschliessend beantworten, da ich das Gerät bis jetzt nicht „live“ in den Händen gehalten habe. Die Ränder rund um das Display sind beim Pixel Fold deutlich ausgeprägter. Warum das so ist? Nun, mitunter ein Grund ist dafür die Selfiekamera: Samsung hat sie direkt unter das Display integriert, während bei Google die Kamera im Rahmen untergebracht ist.

Die Hausaugaben haben beide Hersteller bei der Wasserdichtigkeit gemacht. Beide sind nach IPX8 zertifiziert, womit sie während bis zu 30 Minuten lang in bis zu 1,5 Meter tiefem Süsswasser überstehen. Allerdings weisen beide Foldables keinen ausgewiesenen Schutz gegen Staub auf.

Die Design-Unterschiede auf einen Blick

Google Pixel FoldSamsung Galaxy Z Fold 4
AbmessungenZugeklappt: 139,7 × 79,5 × 12,1 mm
Aufgeklappt: 139,7 × 79,5 × 12,1 mm
Zugeklappt: 160,9 x 62,8 x 15,7 – 17,1 mm
Aufgeklappt: 160,9 x 117,9 x 6,9 mm
Gewicht283 Gramm263 Gramm
Wasserdicht
Staubdicht
FarbenObsidian und PorcelainGraygreen, Phantom Black, Beige und Burgundy
Samsung Galaxy Z Fold4 mit geöffnetem Display
Bild: vybe

Display

Das Samsung Galaxy Z Fold 4 und das Google Pixel Fold haben ein 7,6 Zoll grosses OLED-Hauptdisplay integriert, das HDR und eine Bildwiederholrate von 120 Hertz unterstützt. Unterschiedlich ist das Seitenverhältnis und die Auflösung. Das Pixel Fold weist ein 6:5-Seitenverhältnis auf und bietet eine Auflösung von 2280 x 1840 Pixeln. Das resultiert in einer Pixeldichte von 380 ppi. Das Galaxy Z Fold 4 hingegen bietet ein 21,6:18-Seitenverhältnis mit einer Auflösung von 2176 x 1812 Pixel. Damit kommt es auf eine Pixeldichte von 374 ppi.

Das Aussendisplay ist beim Pixel Fold mit 5,8 Zoll etwas kleiner als beim Galaxy Z Fold 4 (6,2 Zoll). Dafür gibt es bei Google mit 2092 x 1080 Pixel eine FHD+-Auflösung, während man sich bei Samsung mit 2316 x 904 Pixel mit HD-Auflösung begnügen muss. Beide Foldables bieten eine Bildwiederholrate von flüssigen 120 Hertz.

Die Display-Unterschiede auf einen Blick

Google Pixel FoldSamsung Galaxy Z Fold 4
DiagonaleAussen: 5,8 Zoll
Innen: 7,6 Zoll
Aussen: 6,2 Zoll
Innen: 7,6 Zoll
AuflösungAussen: 2092 x 1080 Pixel (FHD+)
Innen: 2280 x 1840 Pixel
Aussen: 2316 x 904 Pixel (HD)
Innen: 2176 x 1812 Pixel
HDR
120 Hz

Hardware

Der erste grosse Unterschied bei der Hardware ist beim verbauten Chipsatz zu finden. Während bei Samsung der Qualcomm Snapdragon 8+ Gen 1 in der etwas schnelleren Galaxy-Edition zum Einsatz kommt, gibt es bei Google den Tensor G2 Chip. Interessantes Detail am Rande: Der Tensor G2 Chip wird von Samsung produziert. Leistungstechnisch sind sie auf einem ähnlich hohen Niveau. Wir haben es mit zwei sehr schnellen Chipsätzen zu tun.

In puncto Arbeitsspeicher schenken sich die beiden Foldables nichts. Beide kommen mit 12 GB RAM daher, was im Alltag mehr als ausreichend ist. Bei den Speichervarianten haben Käufer:innen beim Google Pixel Fold die Auswahl zwischen 256 und 512 GB. Beim Samsung Galaxy Z Fold 4 gibt es zusätzlich eine (recht teure) Variante mit 1 TB Speicherplatz. Die Unterstützung für microSD-Karten fehlt bei beiden Foldables.

Beim Akku hat das Google Pixel Fold knapp diese Nase vorne. Google spendiert seinem Foldable einen 4821 mAh Akku, während Samsung im Galaxy Z Fold 4 ein 4400 mAh Akku verbaut. Grosse Unterschiede hinsichtlich der Akkulaufzeit sind trotz der leicht unterschiedlichen Kapazität nicht zu erwarten. Schnellladen via USB-C-Anschluss lässt sich das Pixel Fold mit maximal 30 Watt, das Galaxy Z Fold 4 schafft maximal 25 Watt. Wireless-Charging gibt es bei beiden Modellen.

Die Hardware-Unterschiede auf einen Blick

Google Pixel FoldSamsung Galaxy Z Fold 4
ChipsatzGoogle Tensor G2Qualcomm Snapdragon 8+ Gen 1
Arbeitsspeicher12 GB RAM12 GB RAM
Speicher256 oder 512 GB256 und 512 GB sowie 1 TB
microSD
Akku4821 mAh4400 mAh
Schnellladen30 Watt25 Watt
Wireless-Charging

Kamera

Insgesamt fünf Kameras integrieren beide Hersteller in ihren Foldables. Es gibt eine Triple-Kamera auf der Rückseite, eine Selfie-Kamera beim Aussendisplay sowie eine weitere Selfie-Kamera beim faltbaren Hauptdisplay. Samsung versteckt die Kamera (fast) unsichtbar unter dem Display. Bei Google ist sie im Rand untergebracht, weshalb dieser auch etwas breiter ausfällt.

Zugeklappter Zustand Google Pixel Fold
Bild: Google

Das Kamera-Setup im Google Pixel setzt sich aus einer 48 Megapixel-Hauptkamera mit einer f/1.7-Blende, einer 10,8 Megapixel-Ultraweitwinkelkamera mit f/2.25-Blende und einer 10 MP-Telelinse mit f/3.05-Blende zusammen. Die Telelinse ermöglicht einen 5-fach optischen Zoom und einen 20-fachen Super Res Zoom. Beliebte Software-Funktionen wie der Magic Eraser, Night Sight oder Face Unblur sind mit von der Partie.

Beim Galaxy Z Fold 4 von Samsung gibt es eine 50 MP-Hauptkamera mit f/1.8-Blende, einer 12 Megapixel Ultraweitwinkelkamera mit f/2.2-Blende und einer 10 Megapixel-Telelinse mit f/2.4 Blende. Die Telelinse ermöglicht einen 3-fach optischen Zoom und einen 30-fachen digitalen Zoom. In unserem Test konnte das Kamera-Setup von Samsung’s Foldable durchaus überzeugen. Was Software-Funktionen anbelangt, da hat Google nach wie vor die Nase vorne.

Die Kamera-Unterschiede auf einen Blick

Google Pixel FoldSamsung Galaxy Z Fold 4
Hauptkamera48 MP, f/1.7-Blende50 MP, f/1.8-Blende
Ultraweitwinkelkamera10,8 MP, f/2.25-Blende12 MP, f/2.2-Blende
Telekamera10 MP, f/3.05-Blende10 MP, f/2.4-Blende
optischer Zoom5-fach3-fach
digitaler Zoom20-fach30-fach
Alle Angaben ohne Gewähr.

Software

Google liefert das Pixel Fold mit Stock-Android bzw. der Pixel UI aus. Die Benutzeroberfläche bietet ein sauberes und unverfälschtes Android-Erlebnis, da sie von Google selbst entwickelt wird. Vorinstallierte Bloatware ist im Grunde nicht vorhanden. Google hat diverse Neuerungen für das Pixel Fold eingeführt, wovon insbesondere das faltbare Display profitiert. Sie ermöglichen etwa ein besseres Multitasking.

Samsung Galaxy Z Fold4 Test
Bild: vybe

Samsung setzt natürlich auf die hauseigene Oberfläche namens One UI. Der südkoreanische Hersteller gilt als Pionier der Foldables und hat in den letzten Jahren auch hinsichtlich der Software grosse Fortschritte erzielen können. One UI bietet zahlreiche nützliche Funktionen, die dem grossen faltbaren Display zu Gute kommen. Auch Multitasking hat Samsung sehr gut umgesetzt. Was etwas störend ist: Samsung installiert auf seinen Geräten viele eigene Apps, darunter ein Browser oder die E-Mail-App. Trotzdem sind auch Google’s App vorinstalliert. Man hat so oftmals doppelte Apps auf seinem Gerät drauf.

Das Google Pixel Fold wird ab Werk mit Android 13 ausgeliefert. Google verspricht auch beim Foldable drei grosse Android-Updates (bis Android 16) und während fünf Jahren Android-Sicherheitspatches. Besser kommt man bei Samsung weg: Hier gibt es während vier Jahren grosse Android-Updates sowie während fünf Jahren Android-Sicherheitspatches. Ausgeliefert wurde das Galaxy Z Fold 4 mit Android 12, das Software-Update auf Android 13 ist seit geraumer Zeit verfügbar.

Google Pixel Fold vs. Samsung Galaxy Z Fold 4: Welches soll ich kaufen?

Das Samsung Galaxy Z Fold 4 konnte ich im vergangenen Jahr auf Herz und Nieren prüfen, das Pixel Fold (noch?) nicht. Eine Kaufempfehlung kann und möchte ich unter diesen Umständen nicht abgeben. Beides sind sehr gute Foldables – zumindest, was auf dem Datenblatt steht. Das Pixel Fold ist Google’s erstes Foldable und muss sich folgerichtig noch bewähren, da ist Samsung mit dem Galaxy Z Fold 4 schon deutlich weiter.

Rein vom Formfaktor her, finde ich das Google Pixel Fold noch etwas spannender. Es erinnert mich stark an das Oppo Find N2 Fold und das hat meiner Meinung die perfekte Grösse für ein Foldable, das sich wie ein Buch vertikal zusammenklappen lässt. Software-technisch sehe ich beide Geräte auf einem ähnlichen Niveau und auch die Update-Garantie ist vergleichbar. Preislich hingegen ist das Galaxy Z Fold 4 inzwischen attraktiver als das Pixel Fold.

Letztendlich dürfte die Wahl darauf hinauslaufen, welchen Formfaktor und welche Benutzeroberfläche man mehr mag.

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