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Google stampft Studio für exklusive Games ein, war es das schon für Stadia?

Google Stadia Controller mit Far Cry 5 im Hintergrund

Etwas überraschend hat Google gestern Abend überraschend verkündet, dass das hauseigene Entwickler-Team, welches für exklusive Games für die cloudbasierte Spieleplattform Stadia zuständig ist, aus Kostengründen per sofort aufgelöst wird. Auf Twitter sorgte diese Meldung für ziemlich viel Wirbel. Wir klären auf, was das tatsächlich für Google Stadia bedeutet.

In den sozialen Medien befürchten viele Stadia-Nutzer, dass Google die Spieleplattform in absehbarer Zeit komplett fallen lässt. Eine berechtigte Vermutung oder doch alles total unbegründet? Nun, ich würde sagen, die Antwort liegt ziemlich genau dazwischen. Denn ganz so einfach ist es nicht.

Google hat in der Vergangenheit schon den einen oder anderen Dienst ins Nirvana geschickt. Tatsächlich ist auch Google Stadia davor nicht geschützt. Schaut man sich die lange Liste der eingestellten Dienste von Google näher an, fällt auf, dass es sich dabei vorwiegend um kostenlose Dienste handelte. Bei den kostenpflichtigen Diensten, welche eingestellt wurden, lancierte man jeweils eine Alternative. Beispiel: Google Play Music – YouTube Music.

Keine exklusiven Stadia-Titel, dafür mehr Games von Partnern?

Das lässt hoffen. Weniger hoffen lässt uns die Ankündigung seitens Google. Sie liest sich jetzt nicht so, als ob man noch grosse Ambitionen in Google Stadia steckt. Eher im Gegenteil. Google weist immer daraufhin, dass man nun mit Partnern enger zusammenrücken möchte, um weiterhin interessante Games auf der Plattform anbieten zu können.

Diese Rechnung kann theoretisch aufgehen, solange die Partner dabei mitmachen und es keine veritablen Mitbewerber mit besseren bzw. exklusiven Inhalten gibt. Doch die werden kommen, unter anderem von Amazon. Microsoft ist bereits im Thema Cloud-Gaming gut vertreten und kann auf den einen oder anderen spannenden Exklusivtitel zurückgreifen.

Exklusivtitel sind essenziell für die Plattformen

Eine Plattform lebt von den Exklusivtitel – nur so, kann man Nutzer von anderen Plattformen abwerben. Letztendlich gewinnt die Plattform mit den besten Exklusivtiteln und dem grössten Angebot an Games. Bei Google fehlt jetzt beides. Es gibt keine Exklusivtitel und auch (noch?) kein grosses Angebot.

Ich glaube, Google weiss selber nicht so genau, was man jetzt mit Stadia anfangen möchte. Es ist eine tolle Plattform, die auch schon sehr gut funktioniert, aber ohne richtige Strategie für die Zukunft, wird es schwierig. An ein jähes Ende glaube ich nicht, aber Google muss unbedingt über die Bücher und sich eine Strategie für die nächsten Jahre zurecht legen.

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