Der immense Erfolg der chinesischen Social-Media-App TikTok findet immer mehr Nachahmer. Nachdem Instagram ihr Kurzvideo-Feature “Reels” eingeführt hat, zieht nun auch Google mit “YouTube Shorts” nach. Bereits im September des letzten Jahres hat Google YouTube Shorts in Indien testweite gestartet. Nun folgt der Rollout in weiteren Ländern. Nebst den USA ist auch die Schweiz dabei. Wer die neuste Version der YouTube-App hat, dürfte mit grosser Wahrscheinlichkeit auf der Startseite einen neuen Bereich namens “Shorts Beta” finden. Wer den neuen Bereich noch nicht sieht, dürfte wohl in den kommenden Tagen auf das Feature zugreifen können.
Im Wesentlichen erinnert YouTube Shorts vom Interface her sehr an TikTok. Mit einem Swype nach oben kann man zum nächsten Video wechseln. Am unteren Rand gibt es eine Navigation, mit der man bewerten, kommentieren und teilen kann. Ebenfalls kommt man mit einem Tippen auf den Namen des Kanals auf eine Übersicht mit allen Shorts von diesem.
Sehr ähnlich wie TikTok, aber mit weniger Features
Bei der Länge sind Shorts wie bei TikTok auf 60 Sekunden beschränkt. Diese Länge ist allerdings nur möglich, wenn man Videos von seinem Handy hochlädt. Mit der sogenannten Short Camera kann man Videos auch direkt für YouTube Shorts aufzeichnen. Dabei ist man aber auf 15 Sekunden limitiert. Google begründet das in der Dokumentation damit, dass User*innen sich auf diese länge konzentrieren sollten.
Aktuell findet man noch nicht sehr viele Originalinhalte bei den Shorts. Ein erster Testlauf von uns hat ergeben, dass die User vor allem ihre TikTok-Videos einfach bei YouTube Shorts noch einmal hochladen. Eigenen Content findet man noch kaum. Dies dürfte sich mit dem Rollout in den USA aber nun schlagartig ändern.
Auch der Videoeditor für die YouTube Shorts kommt noch eher nüchtern daher. Während man bei TikTok gefühlt unendliche Effekte, Sounds und Filter einfügen und seine Videos sogar schneiden kann, kommt der Editor von YouTube praktisch ohne Features daher. Im Moment hat es auch noch den Anschein, als könnten User*innen aus der Schweiz Shorts zwar anschauen, aber noch nicht mit dem Shorts-Editor selber erstellen. Laut Google-Dokumentation gibt es aber einen Workaround:
Alle anderen Creator können kurze (bis zu 60 Sekunden lange) vertikale Videos hochladen und #Shorts
im Titel oder in der Beschreibung (falls zutreffend) angeben, um die Funktion „Shorts“ zu nutzen.
Da es sich um eine Beta handelt, dürfte Google in den nächsten Wochen und Monaten sicher nach und nach weitere Features hinzufügen.