Skoda Enyaq iV im Winte
Skoda Enyaq iV im Winter | Bild: Skoda
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Haben Elektroautos im Winter mehr Pannen? Nein, sagt eine Studie aus Norwegen

Bruno Rivas
Bruno Rivas

Im Winter ist der Verbrauch bei Elektroautos teils deutlich höher und die Reichweite sackt in den Keller. Grund dafür ist, dass Elektroauto mehr Energie benötigen, um das Fahrzeug auf Temperatur zu bringen. Dabei ist nicht nur die Innentemperatur, also die Heizung für die Insassen, gemeint, sondern auch die integrierte Batterie muss zunächst einmal auf Betriebstemperatur gebracht werden. Von einem höheren Verbrauch sind allerdings nicht nur Elektroautos betroffen: Auch bei Verbrennern steigt im Winter der Treibstoffverbrauch spürbar an. Das liegt daran, dass der Motor eine längere Kältelaufphase hat und der Rollwiderstand im Winter aufgrund Winterpneus und potenziellem Schnee höher ist.

Kalte Bedingungen sind somit für Fahrzeuge aller Art eine Herausforderung – völlig egal, ob mit Elektroantrieb oder als Verbrenner. Und wie sieht es mit der Pannenstatistik aus? Haben etwa Elektroautos mehr Pannen als Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor? Auf diese Frage erhalten wir nun aus Norwegen eine Antwort. Basierend auf ca. 34’000 Pannenhilfeanfragen beim norwegischen Pannendienst Viking, die in den ersten neun Tagen 2024 eingegangen sind, haben Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor mit der extremen Kälte ebenso zu kämpfen.

Repräsentativ ist die Studie nicht, sie zeigt aber eine Tendenz

Laut Viking fielen 87 Prozent der Pannen auf Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor. Die häufigsten Probleme waren Startschwierigkeiten und Batterieprobleme, die ungefähr die Hälfte der Pannen ausmachten. Somit gab es nur 13 Prozent an Pannen, die auf Elektroautos fielen. Auch sonst hinterlassen Elektroautos in der allgemeinen Pannenstatistik von Viking einen guten Eindruck.

Damit die Studie bzw. die Zahlen aus Norwegen korrekt eingeordnet werden können, bedingt es ein paar zusätzlicher Hintergrundangaben. So machen Elektroautos in Norwegen inzwischen einen Anteil von immerhin 23 Prozent aus. 2023 waren sogar 82,38 Prozent der verkauften Neuwagen Autos mit Elektroantrieb. 2023 lag der Anteil an Elektroautos in der Schweiz übrigens bei 20,9 Prozent (Vorjahr: 17,3%).

Repräsentativ ist die Studie nicht, zumal Verbrenner im Schnitt älter als E-Fahrzeuge sind. Aber sie zeigt dennoch eine gewisse Tendenz auf. Aus dem Lager der Verbrenner-Anhänger heisst es ja gerne mal, dass Elektroautos mehr mit der Kälte zu kämpfen haben. Das mag in Bezug auf den Verlust an Reichweite stimmen, aber nicht was Pannen anbelangt. Da sind Elektroautos mindestens so zuverlässig, wie die Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor.