Im November 2020 hat Huawei bekannt gegeben, dass man seine Budget-Marke Honor verkaufen wird. Offiziell, um die Tochtermarke nicht unter dem US-Bann leiden zu lassen. Inoffiziell wohl eher, weil Huawei die knapp 14 Milliarden Franken gut gebrauchen konnte. Seither hat Honor unermüdlich an seinem Comeback als eigenständige Marke gearbeitet. Die Früchte dieser Arbeit hat das junge Unternehmen nun an einem Event in China präsentiert. Mit der 50er-Serie bringt Honor gleich drei günstige Mittelklassegeräte an den Start, die aber bei der Kamera ganz oben mitspielen.
Die neuen Geräte hören auf den Namen Honor 50 SE, Honor 50 und Honor 50 Pro. Vom Design her merkt man ihnen ihre Verwandtschaft zu Huaweis P50er-Serie noch klar an: Zwei runde Kamerabuckel stehen prominent hervor und werden von einer Ellipse eingefasst. Die beiden Top-Modelle lassen sich optisch und technisch kaum unterscheiden. Das Honor 50 als auch das Honor 50 Pro setzen auf einen Snapdragon 778G und sind damit 5G-fähig. Beim Display gibts ebenfalls bei beiden ein Full-HD+-AMOLED-Display mit 120 Hertz Bildwiederholung, das auf der Seite abgerundet ist. Bei der Bildschirmdiagonale gibt es aber einen ersten Unterschied: Während das Honor 50 auf 6,57 Zoll kommt, ist das Pro-Modell 6,72 Zoll. Für Techniknerds hat Honor den Displays noch eine 10bit-Farbtiefe spendiert, etwas, womit Oppo bei seinem Find X3 Pro wirbt.
Beim Budget-Modell SE sieht auf den ersten Blick auch wie seine Schwestermodelle aus. Bei genauerem hinsehen, merkt man aber, dass das Display an den Seiten nicht abgerundet ist. Dafür hat Honor beim Display nicht gespart und ebenfalls einen Full-HD+-Screen mit 120 Hertz verbaut. Dieser ist mit 6,78 Zoll sogar noch etwas grösser als beim Honor 50 Pro. Etwas gespart hat man dafür beim Chip: Hier kommt ein MediaTek Dimensity 900 zum Einsatz, der ebenfalls 5G ermöglicht. Im Alltag dürfte man den Unterschied zum Snapdragon in den teureren Modellen aber wohl kaum bemerken.
Kamera auf Flaggschiff-Niveau
Bei der rückseitigen Kamera gibt es dafür wieder keinen einzigen Unterschied. Beide kommen mit folgendem Setup daher:
- 108 Megapixel Hauptkamera (f/1.9 PDAF)
- 8 Megapixel Ultraweitwinkel (f/2.2, 120 Grad)
- 2 Megapixel Makrolinse (f/2.4)
- 2 Megapixel Tiefensensor (f/2.4)
Bei der Selfie-Kamera gibt es dann wieder einen kleinen Unterschied. Wer möglichst gute Ergebnisse bei den Selfies erreichen möchte, sollte zum Pro-Modell greifen. Dieses hat nebst der 32-Megapixel-Kamera noch eine 12 Megapixel-Weitwinkel-Linse verbaut.
Das Honor 50 SE hat erwartungsgemäss eine etwas schwächere Kameraausstattung, dennoch kann sich diese sehen lassen. Auf der Rückseite gibts ebenfalls 108 Megapixel als Hauptkamera, flankiert von 8 Megapixel für den Ultraweitwinkel und 2 Megapixel für den Makromodus. Verzichten muss man hier allerdings auf den Tiefensensor. Auch bei der Selfiekamera macht sich der günstigere Preis bemerkbar: Hier gibt es nur eine 16-Megapixel-Kamera.
Schnellladung und günstige Preise
Beim Akku setzt Honor beim 50er-Modell auf 4300 mAh, das mit 66 Watt geladen zackig geladen werden kann. Beim Pro-Modell gibt’s zwar 300 mAh weniger, dafür kann man mit 100 Watt laden. So soll das Gerät in nur 20 Minuten von 0 auf 90 Prozent sein. Beim 50 SE hat Honor einen Akku mit 4000 mAh verbaut. Er kann ebenfalls mit 66 Watt per Schnellladung aufgeladen werden.
Obwohl sich die Spezifikationen der drei Modelle teilweise schon fast mit teuren Flaggschiffen vergleichen lassen, setzt Honor – zumindest in China – auf moderate Preise:
- Honor 50 | 8 GB | 128 GB: 2.699 Yuan (383 Franken)
- Honor 50 | 8 GB | 256 GB: 2.999 Yuan (426 Franken)
- Honor 50 | 12 GB | 256 GB: 3.399 Yuan (483 Franken)
- Honor 50 Pro | 8 GB | 256 GB: 3.699 Yuan (525 Franken)
- Honor 50 Pro | 12 GB | 256 GB: 3.999 Yuan (568 Franken)
- Honor 50 SE | 8 GB | 128 GB: 2.399 Yuan (341 Franken)
- Honor 50 SE | 8 GB | 256 GB: 2.699 Yuan (383 Franken)
Kommen die neuen Honor-Modelle mit Google-Apps?
Die kurze Antwort: ja! Honor hat bereits bestätigt, dass man in Zukunft wieder Google Mobile Services nutzen darf. Entsprechend werden die Geräte ausserhalb Chinas ab Werk mit Google-Apps ausgeliefert. Genau hier muss man aber aufpassen: Im Moment hat Honor nur die Chinaversionen der 50er-Serie vorgestellt. Wenn ihr also eines der neuen Geräte importiert, wird dieses ohne installierte Google Mobile Services ausgeliefert. Honor hat aber versprochen, dass die globalen Geräte mit GMS bald in den Verkauf gehen sollen. Ein konkretes Datum gibt es leider noch nicht. Ebenfalls ist noch unklar, ob Honor-Smartphones offiziell in der Schweiz erhältlich sein werden. Bisher haben die Chinesen leider nur den Marktstart für Deutschland verkündet. Wir gehen aber davon aus, dass grosse Händler wie Digitec oder Brack die 50er-Serie auf eigene Kosten importieren und anbieten werden.