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Huawei Band 6 im Test – kleiner Preis, viele Features

Huawei Band 6

Bereits ab 50 Stutz bekommst du das Huawei Band 6 im Schweizer Handel. Das ist nicht viel, zumal der Fitness-Tracker ein hochwertiges AMOLED-Display, kontinuierliche Blutsauerstoffmessung (SpO2-Sensor) und eine Akkulaufzeit von immerhin 14 Tagen bietet.

Offensichtlich schickt Huawei den neuen Fitness-Tracker gegen das Xiaomi Mi Band 6 ins Rennen, welches bisher als „Platzhirsch“ gilt. Preislich hat das Huawei Band 6 schon mal einen kleinen Vorteil gegenüber dem Mi Band 6 von Xiaomi. Doch kann Huawei auch hinsichtlich der Umsetzung der vielen Funktionen überzeugen?

Genau das und noch etwas mehr, verraten wir dir auf den folgenden Zeilen.

Tolles Display, angenehm zu tragen, tadellose Verarbeitung

Das Huawei Band 6 ist mit einem 1,47 Zoll grossen AMOLED-Touchscreen-Display bestückt, das eine Auflösung von 368 x 194 Pixel bietet. Der Rand hat Huawei schön dünn gestaltet, so dass viel nutzbare Displayfläche vorhanden ist. Das gefällt mir ausserordentlich.

Lieferumfang des Huawei Band 6
Bild: vybe

Für einen Fitness-Tracker ist das Display wirklich gut, bietet knackige Farben und ist schön hell. Klar, es kommt nicht an die Helligkeit eines High-End-Displays in einem Smartphone heran, aber es ist auch bei direkter Sonneneinstrahlung im Freien noch ablesbar.

Beim Huawei Band 6 gibt es eine physische Taste rechts am Gehäuse. Sie holt den Fitness-Tracker aus dem Stand-by, öffnet das Menü und bringt dich zurück auf den Startbildschirm. Hauptsächlich wirst du das Huawei Band 6 somit über das sehr gut reagierende Touchscreen-Display bedienen.

Optische Herzfrequenz und Lade-Pins
Bild: vybe

Auf der Unterseite gibt es einen optischen Herzfrequenzsensor (der auch gleich die Rolle als SpO2-Sensor übernimmt) und die Lade-Pins. Geladen wird über ein proprietäres Ladekabel, welches magnetisch bei den beiden Lade-Pins andockt. Das klappt gut.

Durch das Gewicht von lediglich 18 Gramm und dem hautverträglichen Silikon-Armband, trägt sich der Fitness-Tracker sehr angenehm. Tatsächlich nimmt man das Huawei Band 6 dank des geringen Gewichts und der flachen Bauweise kaum wahr. Das Armband kann auf Wunsch problemlos ausgetauscht werden.

Armband des Huawei Band 6
Bild: vybe

Huawei setzt beim Gehäuse auf Polykarbonat, also auf Kunststoff. Das ist nicht tragisch, denn die Verarbeitung ist auch so tadellos. Zudem wirkt sich das leichte Material positiv auf das Gewicht aus.

Inbetriebnahme des Huawei Band 6

Damit du das Huawei Band 6 nutzen kannst, musst du zwingend die Huawei Health-App auf dein Smartphone herunterladen und installieren. Die App gibt es direkt im Google Play Store, im Apple App Store oder in der AppGallery von Huawei.

Huawei scheint sich allerdings nicht mehr allzu sehr um die Version im Google Play Store zu kümmern. Die hat schon länger kein Update erhalten. Das Problem dabei ist, dass dir bei deinem Huawei Band 6 mit der Version im Play Store nicht alle Funktionen zur Verfügung stehen. Beispielsweise die kontinuierliche Blutsauerstoffmessung fehlt dir damit.

Huawei Health-App im Google Play Store
Die Version im Google Play Store ist schon etwas angestaubt..
Huawei Health-App in der Huawei AppGallery
Die Version in der Huawei AppGallery ist offensichtlich deutlich aktueller.

Wie du das Problem auf deinem Smartphone beheben kannst? Nun, du musst an die Version in der AppGallery kommen. Das kannst du am einfachsten bewerkstelligen, wenn du dir die AppGallery auf dein Smartphone holst. Das geht ganz easy: Lade dir die APK-Datei hier herunter. Anschliessend kannst du dir die Health-App herunterladen.

In der Health-App kannst du nun via „Geräte“ deinen neuen Fitness-Tracker mit deinem Smartphone koppeln. Vermutlich wird dir gleich auch noch eine Firmware-Aktualisierung zum Download angeboten. Ist das erledigt, kansnt du mit deinem neuen Huawei Band 6 bereits loslegen.

Watchfaces in Huawei Health
Screenshot: vybe

Innerhalb der Health-App werden dir nicht nur alle relevanten Fitness- und Gesundheitsdaten angezeigt, du kannst darüber auch neue Watchfaces (Zifferblätter) auf deinen Tracker übertragen, die Benachrichtigungen verwalten und viele weitere Einstellungen direkt vornehmen.

Das Aktivitäts-Tracking klappt einwandfrei

Ein Fitness-Tracker steht und fällt in dieser Disziplin. Ja, wer sich ein Fitness-Tracker kauft, der tut dies vermutlich vor allem wegen dem Aktivitäts-Tracking. Wie viele Schritte habe ich heute zurückgelegt? Wie aktiv war ich wirklich? All das spornt den einen oder anderen an, sich doch etwas mehr zu bewegen und so einem gesünderen Lebensstil nachzugehen.

Übersicht innerhalb der Huawei Health-App
Screenshot: vybe

Über die Huawei Health-App kannst du ein individuelles Schrittziel hinterlegen. Von eher niedrigen 2000 Schritten, geht es hoch bis zu 20000 Schritte am Tag. Die App zeigt dir auch gleich an, wie du dieses Ziel ungefähr erreichen kannst und wie viele Kalorien du dabei verbrennst. Erreichst du das Ziel, wirst du feierlich von deinem Tracker darüber informiert.

In der App kannst du deine erzielten Fortschritte anhand vieler hübschen Diagramme genaustens verfolgen. Die Schritte werden dabei pro Tag, Woche, Monat und Jahr aufbereitet. Darüber hinaus werden die Schritte in Laufen, Gehen und Steigen aufgeschlüsselt.

Schritte innerhalb der Huawei Health-App
Screenshot: vybe

Wer sich mit blossem Schütteln des Handgelenks ein paar Schritte mehr „ergaunern“ will, der stösst beim Huawei Band 6 auf Granit. Nein, das klappt in der Regel nicht. Das Gerät erkennt in der Tat ziemlich gut, wann wir uns wirklich bewegen und wann es nur eine Handbewegung ist. Die Genauigkeit stufe ich als sehr hoch ein.

Nicht nur die Schritte können mit dem Huawei Band 6 verfolgt werden, auch die Aktivität wird penibel genau aufgezeichnet und in der App aufbereitet. Auch hier gibt es den Verlauf pro Tag, Woche, Monat und Jahr. Zusätzlich wird deine Aktivität in mittlerer bis hoher Intensität aufgezeichnet.

Aktivitäten auf Huawei Band 6
Bild: vybe

Dein Huawei Band 6 zeichnet auf Wunsch deine Herzfrequenz und die Blutsauerstoffsättigung kontinuierlich auf. Letzteres klappt indes nur, wenn du die aktuellste Huawei Health-Version auf deinem Smartphone installiert hast (s. den Punkt zur Inbetriebnahme).

Soweit ich das mit einem externen Pulsgurt von Polar beurteilen kann, ist die optische Herzfrequenzmessung im Alltag ziemlich genau. Jedenfalls sind die Unterschiede zu den Werten des Pulsgurts gering (+/- 5 bpm). Wie genau die Messung der Blutsauerstoffsättigung (SpO2) ist, kann ich mangels Referenzgerät nicht beurteilen.

Herzfrequenzanzeige in Huawei Health
Screenshot: vybe

Fürs Training nur bedingt geeignet

Zwar bietet das Huawei Band 6 spezifische Profile für sage und schreibe 96 unterschiedliche Sportarten, dennoch kann es bei Weiterem nicht mit einer waschechten GPS-Multisportuhr, wie die Suunto 9 Baro Titanium oder Polar Vantage V2, mithalten. Das Problem: Dem Fitness-Tracker fehlt ganz einfach ein GPS-Modul. Okay, beim Preis von nur 50 Stutz ist ein GPS-Modul auch nicht zu erwarten.

Ist der Fitness-Tracker mit deinem Smartphone verbunden, wird ganz einfach dessen GPS für die Positionsbestimmung genutzt. Es besteht darüber hinaus die Möglichkeit eine Strecke ganz ohne GPS und Smartphone aufzuzeichnen. Dann berechnet der Fitness-Tracker die zurückgelegte Distanz anhand der integrierten Sensoren. Das klappt übrigens gar nicht mal so schlecht.

Trainings mit der Huawei Band 6
Bild: vybe

Das Huawei Band 6 verfügt über eine automatische Trainingserkennung, die in den Einstellungen zunächst aktiviert werden muss. Sobald aktiv, erkennt der Fitness-Tracker anhand der Aktivitätsintensität, ob du am trainieren bist und erinnert dich daran das jeweilige Training zu starten. Dies funktioniert problemlos beim Laufen, Gehen, Crosstrainer und Rudertraining.

Über die Health-App stellt Huawei vordefinierte Laufpläne und Kurse bereit. Für Läufer gibt es beispielsweise Trainingspläne für 5 und 10 km sowie für einen Halbmarathon und einen Marathon. Die Pläne sollen den Läufer dabei unterstützen, die Performance zu verbessern bzw. sich an die Distanzen zu gewöhnen. Hinzu kommen spezifische Kurse, welche die Fettverbrennung ankurbeln sollen, oder den Herz-Kreislauf sowie die Ausdauer unterstützen.

Schlaftracking mit vielen Infos

Dein Schlaf wird beim Huawei Band 6 in „Tiefschlaf“, „Leichtschlaf“ und „REM-Schlaf“ unterteilt. Sie werden detailliert in verschiedenen Grafiken aufgeschlüsselt dargestellt. Zudem wird der Schlaf mittels verschiedener Kriterien bewertet. Sie setzen sich unter anderem aus der Schlafdauer und Schlafphasen sowie der Atmungsqualität und Kontinuität zusammen. Daraus gibt es wiederum Tipps & Tricks, was verbessert werden könnte.

Auswertung Schlaftracking
Bild: vybe

Apropos Schlaf: Das Huawei Band 6 hat natürlich auch eine Wecker-Funktion integriert. Über die App oder direkt über den Fitness-Tracker lässt sich so die gewünschten Weckzeiten hinterlegen. Um die entsprechende Uhrzeit vibriert der Fitness-Tracker dann, um dich aus deinen Träumen zu holen. Die Vibration ist dabei stark genug.

Das Huawei Band 6 verschafft dir zusätzlich einen Überblick über deinen Stresslevel. Dieser wird in verschiedene Intensitäten (Niedrig, Normal, Mittel und Hoch) unterteilt. Dieses Feature stellt in meinen Augen eher eine Spielerei dar und dürfte nicht allzu aussagekräftig sein.

Musiksteuerung und Benachrichtigungen

Über das Huawei Band 6 kannst du ganz bequem deine Smartphone-Musik steuern. Das hat im Test einwandfrei geklappt. Einen integrierten Speicherplatz für MP3-Dateien gibt es beim Fitness-Tracker im Gegensatz zu den Huawei-Smartwatches nicht. Vertretbar, da GPS nicht integriert ist, hat man das Smartphone bei Workouts vermutlich sowieso meistens dabei.

Anzeige Benachrichtigung
Bild: vybe

Benachrichtigungen werden auf dem Fitness-Tracker natürlich angezeigt. Über die Health-App lässt sich auch bestimmen, von welchen Apps Benachrichtigungen angezeigt werden sollen. Antworten lässt sich darauf nicht und Emojis oder Fotos werden leider nicht dargestellt, wie übrigens auch bei den Smartwatches nicht.

Insgesamt läuft der Fitness-Tracker ziemlich flüssig und reagiert prompt auf Eingaben.

Knapp 14 Tage Akkulaufzeit sind realistisch

14 Tage Laufzeit nennt Huawei für den Fitness-Tracker. Und das kommt ziemlich genau hin – trotz mehr oder weniger intensiver Nutzung. Geladen wird via mitgelieferten Ladeadapter, der etwas fummelig an der Unterseite des Huawei Band 6 magnetisch an die zwei Lade-Pins angebracht wird.

Huawei Band 6: Die Stärken und Schwächen

Watchface Huawei Band 6
Bild: vybe

Huawei Band 6: Das Fazit

Für 50 Stutz bietet das Huawei Band 6 erstaunlich viele Funktionen, ein hervorragendes AMOLED-Display und eine tolle Akkulaufzeit. Der Fitness-Tracker zählt nicht nur deine Schritte sehr zuverlässig, sondern misst auch kontinuierlich deine Herzfrequenz und dein Blutsauerstoffgehalt im Blut (SpO2). Die Bedienung geht dank dem Touchscreen leicht von der Hand.

Trotz über 100 verschiedene Sportmodi, eignet sich das Huawei Band 6 nur bedingt für Workouts und Trainings. Hier macht sich das fehlende GPS-Modul sehr schnell bemerkbar. Klar, der Fitness-Tracker kann auch ganz ohne Smartphone eine Route aufzeichnen, dann allerdings nur mit den Bewegungssensoren. Immerhin sind die Resultate gar nicht mal so schlecht, wobei die GPS-Aufzeichnung halt doch die genauere Variante ist.

Gefallen hat mir die Huawei Health-App, die sich in den letzten Jahren zu einer tollen App weiterentwickelt hat. Innerhalb der App bekommt der Nutzer alle relevanten Informationen übersichtlich und mit zahlreichen Diagrammen dargestellt. Ich wünschte mir allerdings eine einfache Synchronisierung zu anderen Diensten wie Strava.

Kurz und bündig: Wer auf der Suche nach einem guten Fitness-Tracker mit vielen Aktivitätsfunktionen ist und keine genaue Aufzeichnung der Workouts benötigt, der ist mit dem Huawei Band 6 sehr gut bedient.

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