Technik

Huawei MateView SE im Test: Viel Monitor für wenig Geld

Huawei MateView SE in ausgeschaltetem Zustand

Vor wenigen Wochen hat Huawei in Berlin neue Produkte präsentiert, darunter mit dem MateView SE ein PC-Monitor. Nachdem MateView, der sich besonders gut für kreative Personen und Office-Arbeiten eignet, und dem MateView GT, der die Herzen von Gamer*innen höher schlagen lassen soll, gesellt sich mit dem MateView SE nun noch ein preiswertes Modell dazu.

Preiswerte PC-Monitore gibt es wie Sand am Meer. Das macht es nicht gerade einfach, den Überblick zu behalten und die guten Modelle herauszufiltern. Wo sich der neue MateView SE einreiht, versuche ich mit diesem Test zu beantworten. Ich konnte den neuen PC-Monitor von Huawei während fast zwei Monaten testen und konnte mir so in der Zwischenzeit einen guten Eindruck über ihn bilden.

Lieferumfang Huawei MateView SE
Bild: vybe

Aussehen und Verarbeitung

Das Design des MateView SE kann als schlicht und funktionell bezeichnet werden. Auffallen tut man damit nicht. Doch das ist im Einsteiger-Segment auch nicht notwendig. Der Rahmen rund um den eigentlichen 23,8 Zoll Bildschirm ist an den Seiten links und rechts sowie oben ziemlich schmal gehalten. Dadurch erreicht Huawei ein Screen-to-Body-Verhältnis von immerhin 92 Prozent.

Huawei verkauft vom MateView SE zwei unterschiedliche Modelle CBA und CAA. Die Version CAA bietet lediglich Neigungswinkel, kostet dafür aber etwas weniger. Die Halterung des MateView SE in der Version CBA lässt sich mehrfach verstellen und unterstützt 0 bis 90 Grad vertikale Drehung, Höhenverstellung, Neigungswinkel und VESA-Wandmontage. Sie lässt sich in der Höhe (0 – 110 mm) und der Neigung (-5 – 18°) verstellen. Das klappt gut und ohne Kraftaufwand.

Gefertigt ist der PC-Monitor hauptsächlich aus Kunststoff, was auch auf den Standfuss zutrifft. Nein, es gibt bei der preiswerten SE-Version kein so wertiges Aluminium-Gehäuse, wie es beim teureren (und grösseren) MateView der Fall ist. Dennoch kann sich die Verarbeitungsqualität sehen lassen. Das Wichtigste: Der Monitor wirkt überhaupt nicht billig.

Das Hauptmenü des MateView SE
Bild: vybe

Überzeugende Bildqualität

Huawei setzt beim MateView SE auf ein IPS-Display mit einer Diagonale von 23,8 Zoll und einer FullHD-Auflösung (1920 x 1080 Pixel). Die Helligkeit gibt Huawei mit bis zu 250 Nits an. Das reicht in der Regel vollkommen aus, kommt aber nicht an die teureren Modelle (500 und mehr Nits) heran. Laut dem chinesischen Hersteller deckt der Monitor auch 90 Prozent des DCI P3-Farbraums und 100 Prozent des sRGB-Farbraums ab.

vybe.ch auf dem Huawei Mate View SE
Bild: vybe

Diese Werte, welche insbesondere für Nutzer*innen im grafischen/videografischen Bereich von Interesse sind, werden im Alltag erreicht, wie akribische Tests einiger Kolleg*innen aufzeigen. Allerdings variieren die erreichten Werte je nach gewähltem Bildschirmmodus. Die beste Wahl, sofern man Wert auf den P3-Farbraum legt, ist der HDR-Modus. In diesem Modus werden tatsächlich die versprochenen 90% des P3-Farbraums erreicht. Unverständlich, dass Huawei nicht diesen Modus standardmässig aktiv hat.

eBook-Modus des Huawei MateView SE im Test
Der eBook-Modus in Aktion | Bild: vybe

Der Huawei MateView SE bietet erstmals einen sogenannten eBook-Modus. Er reduziert die Farbtemperatur moderat und macht den Bildschirm für einen papierähnlichen Leseeffekt besser sichtbar. Dies kann die negativen Auswirkungen von Farben auf die Augen der Nutze*innen während des Lesens reduzieren und so eine konzentriertere und immersivere Leseumgebung schaffen. Im Test kann ich die Theorie so weit bestätigen: Tatsächlich liest es sich über längere Zeit angenehmer in diesem Modus. Aktiv hatte ich ihn ehrlich gesagt aber auch nur fürs Testen. Danach wechselte ich wieder in den HDR-Modus.

Im Gegensatz zu anderen Modellen in diesem Preissegment, dürfen sich Käufer*innen gar auf eine höhere Bildwiederholrate freuen. Statt standardmässig 60 Hertz, erreicht der MateView SE bis zu 75 Hertz. Eine höhere Bildwiederholrate sorgt für eine flüssigere Darstellung der Inhalte. Ich konnte allerdings keine sichtbaren Unterschiede zu einem Monitor mit 60 Hz feststellen. Der Bildschirm unterstützt darüber hinaus FreeSync, womit die Latenz verringert werden kann.

Wer mit all den oben genannten Werten nichts anfangen kann, dem sei so viel gesagt: Angesichts des günstigen Preises liefert der Huawei MateView SE ein gutes und scharfes Bild. Die Blickwinkelstabilität geht in Ordnung, der Kontrast und die Helligkeit dürften jedoch etwas höher sein.

Anschlüsse: Mangelware

Nein, der Huawei MateView SE ist wahrlich kein Monitor mit vielen Anschlüssen – im Gegenteil. Beim Einsteigermodell gibt es lediglich drei Anschlüsse: Der 24W-Stromanschluss, einen HDMI 1.4-Anschluss und einen DisplayPort 1.1. Mehr ist da nicht. Kein USB-C-Anschluss oder sonst irgend eine Spielerei. Etwas mager, wiederum musste Huawei ja auch irgendwo Kosten einsparen. Gespart hat Huawei ausserdem bei den mitgelieferten Kabel: Einzig ein Stromkabel mit Netzteil und ein HDMI-Kabel liegt bei.

Anschlüsse Huawei MateView SE
Bild: vybe

Das Testfazit zum Huawei MateView SE

Nein, der MateView SE spielt nicht in der obersten Liga der Bildschirme mit. Das ist bei einem Preis ab 169 Franken auch nicht zu erwarten. Fürs Homeoffice reicht er aber völlig aus. Das Bild ist im HDR-Modus gut, wenn auch nicht so hell und kontrastreich. Den minimalen Aufpreis für die CBA-Variante mit Höhenverstellung, Neigungswinkel und vertikaler Drehung würde ich auf jeden Fall in Kauf nehmen.

Der Huawei MateView SE ist in der Schweiz ab August 2022 für 169 Franken (UVP; Version CAA, unterstützt Neigungswinkel) respektive für 189 Franken (UVP; Version CBA, unterstützt vertikale Drehung, Höhenverstellung, Neigungswinkel und VESA-Wandmontage) erhältlich.

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