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Huawei Nova 9 im Test: Gut, aber da ginge noch mehr

Huawei Nova 9 im Test: Wie gut ist das neue Smartphone?

Huawei ist zurück! Zumindest in der Schweiz. Ja, der chinesische Technologiegigant war nie ganz weg und hat sich hierzulande mit Kopfhörern, Laptops und sogar einem Monitor im Gespräch gehalten. Doch im Bereich Smartphones, wo Huawei in der Schweiz zu den Top 3 gehörte, wurde es sehr ruhig. Nachdem man mit dem P40 Pro im Frühling 2020 noch mit viel Selbstvertrauen aufgetreten war, sah es im Herbst beim Mate 40 Pro ganz anders aus. Huawei hatte zu dieser Zeit mit merklichen Engpässen zu kämpfen, was sich auch bei der Verfügbarkeit der Geräte bemerkbar machte.

Nach dem Launch des Mate 40 wurde es rasch sehr ruhig in Sachen Huawei-Smartphones. Selbst in China hatte Huawei mit Problemen zu kämpfen und musste unter anderem den Start des neuen Flaggschiffs, dem P50 Pro, mehrmals verschieben. Nun scheint sich die ehemalige Weltnummer 1 aber wieder zu erholen und macht mit neuen Smartphones von sich reden. Hat sich Huawei in diesem Jahr vorwiegend auf den Heimatmarkt konzentriert, möchte man jetzt weltweit wieder mitmischen, so auch in der Schweiz. Anfang November haben die Chinesen das Huawei Nova 9 für den hiesigen Markt vorgestellt. Kaufen kann man es seit Dezember. Wir konnten das neue Smartphone über mehrere Wochen testen.

Aussehen und Haptik: Ein richtiger Hingucker

Huawei hat es mit seinem pillenförmigen Kamerabuckel tatsächlich geschafft, sich von der Masse abzuheben. Ob einem ein Design gefällt, ist natürlich immer Geschmacksache. Allerdings sind die Rundungen des Kamerabuckels angenehm und wirken organischer. Gleichzeitig hat es mir wesentlich besser gefallen, als die runden Kamerabuckel der Mate-Reihe oder der Nokia-Smartphones.

Hält man das Huawei Nova 9 in der Hand, ist es angenehm schlank. Das knapp drei Jahre ältere P30 Pro wirkt dagegen fast etwas klobig, obwohl auch das ein sehr dünnes Gerät ist. Schaut man sich das Datenblatt der jeweiligen Geräte an, stellt man überrascht fest, dass das Nova 9 nur 0,6 Millimeter dünner als das P30 Pro ist. Auch bei der Höhe und der Breite weist das Nova 9 beinahe identische Masse auf. Dass es trotzdem etwas weniger klobig wirkt, dürfte am Gewicht liegen, denn das Nova 9 ist ordentliche 17 Gramm leichter. Das klingt jetzt nicht nach viel, doch im Vergleich zum P30 Pro ist das Nova 9 damit fast zehn Prozent leichter.

Schöne Rückseite, die mit eigenem Design punktet

Zur guten Haptik trägt auch der schmale Rand bei, der durch die abgerundete Vor- und Rückseite sehr spitz zuläuft. Damit erinnert mich das Nova 9 ein wenig an das LG Velvet, das letztes Jahr eines der besten Smartphones bezüglich Haptik für mich war.

Huawei Nova 9 im Test: Aussehen und Haptik.
Bild: vybe

Schön anzusehen ist auch die Rückseite. In Sachen Farbgebung überbieten sich vor allem die chinesischen Hersteller wie Oppo oder Xiaomi immer mehr mit ausgeklügelten Farbmustern. Nebst der schwarzen Variante gibt es beim Nova 9 noch das sogenannte Starry Blue. Dieses schimmert in hübschem Hellblau, wobei sich die Farbe je nach Lichteinfall von Hellblau zu Violett und sogar zarten Mint verändert.

Rein vom Aussehen her hat Huawei mit dem Nova 9 ein Gerät im Programm, mit dem man definitiv aus der Masse der Mittelklasse-Smartphones heraussticht.

Display und Geschwindigkeit: Top in der Mittelklasse

Beim Display setzt Huawei auf eine gebräuchliche Grösse von 6,57 Zoll. Damit ist es mit Gehäuse in etwa so gross wie das Oppo Find X3 Neo oder das Samsung Galaxy S21 Plus. Beim Display gibt es eine Auflösung von 1080×2340 Pixeln. Das ist jetzt nichts, mit dem man im Mittelklassebereich angeben kann, aber für den Alltag reicht das mehr als aus. Das verbaute OLED-Panel unterstützt HDR10, was Videos richtig schön aussehen lässt. In der Praxis macht das Display damit einen guten Job. Die Inhalte werden schön farbig und auch scharf dargestellt, aber eben nicht so knackig, wie man das von High-end-Geräten gewohnt ist. Hier zeigt sich die Mittelklasse ganz klar.

Huawei Nova 9 im Test: Wie gut ist das Display?
Bild: vybe

Herausstechen möchte Huawei dafür mit der Bildwiederholungsrate von 120 Hertz. In der Preisklasse von unter 600 Franken ist das definitiv etwas, was man nicht in jedem Smartphone findet. Erfreulich ist auch, dass Huawei hier eine adaptive Bildwiederholungsrate bietet. Die Anzahl Hertz wird also je nach Inhalt auf dem Bildschirm angepasst, um Strom zu sparen. Dass so etwas nicht selbstverständlich ist, hat jüngst Samsung mit dem Galaxy S21 FE gezeigt. Dieses bietet zwar auch 120 Hertz, aber eben nicht adaptiv.

Bei der Leistung gibt es nichts zu bemängeln. Mit 8GB RAM und dem Snapdragon 778G (ohne 5G) bewältigt das Nova 9 jegliche Alltagsaufgaben ohne zu ruckeln. Selbst rechenintensive Spiele-Apps bringen das Gerät kaum an seine Leistungsgrenzen. Hier musst du dir also keine Sorgen machen, dass das Nova 9 bis in ein paar Jahren zu langsam ist.

Software: Die altbekannten Probleme bleiben

Mit der Software kommen wir auch zum grossen Problem des Nova 9. Dass Huawei keine Lizenz mehr für Google-Software hat, ist mittlerweile bekannt. Was aber viele immer noch nicht begriffen haben, ist, dass dies viel mehr Einschränkungen zur Folge hat als nur fehlende Google-Apps. Wären fehlende Google-Apps wie Gmail, Maps oder YouTube das einzige Problem, hätte Huawei nicht wirklich ein Problem. In meinem Test liessen sich alle Apps aus dem Google-Ökosystem mehr oder weniger problemlos ersetzten. Selbst YouTube lässt sich mit YouTube-Playern wie NewPipe relativ gut ablösen, auch wenn einige Features fehlen.

Das grosse Problem ist, dass das Nova 9, wie bereits das P40 Pro oder das Mate 40 Pro, keine Google Mobile Services (GMS) nutzen kann. Diese stellen Schnittstellen zur Verfügung, mithilfe denen App-Entwickler beispielsweise den Kartendienst Maps oder auch den Ortungsdienst nutzen können. Fehlen die GMS auf dem Smartphone, können Apps, die auf diese Schnittstellen setzen, nicht alle Funktionen bereitstellen. Das äussert sich dann beispielsweise darin, dass die SBB-App keine Haltestellen in der Nähe finden kann, weil der Zugriff auf Maps nicht möglich ist. Oder dass bei Twint permanent ein Popup erscheint, das reklamiert, weil GMS nicht installiert sei.

Nutzung von öV und eBanking wird zur Herausforderung

Gewisse Apps werden sogar komplett nutzlos. In meinem Fall war das Fairtiq, das ich als fleissiger ÖV-Nutzer fast täglich brauche. Es ist dann ziemlich nervig, wenn man plötzlich wieder Tickets manuell lösen muss, weil Fairtiq den genauen Standort nicht feststellen kann. Auch wer das Nova 9 für eBanking nutzen möchte, guckt fast immer in die Röhre. Mit Neon, Yuh oder Revolut sind zwar ein paar Neobanken dabei, aber von den klassischen Banken findet sich aktuell nur die UBS in der AppGallery. Wenn du also bei der Postfinance, Raiffeisen, Kantonalbank oder sonst einer klassischen Bank bist, wird deine App ziemlich sicher nicht funktionieren, auch, weil das Nova 9 nicht Google Protect zertifiziert ist.

Es ist also eine völlig falsche Annahme, wenn du davon ausgehst, dass du mit dem Nova 9 nur auf Google-Anwendungen verzichten musst. Es ist eher so, dass du ein Experiment eingehst, bei dem du nicht wissen kannst, welche App korrekt funktioniert und welche nicht. Manchmal scheint eine App problemlos zu laufen, wie etwas Spotify, dann wiederum spinnt eine App komplett oder nur teilweise. Selbst kleine Fehler können hier nerven. In meinem Fall war das die App von Audible. Habe ich da ein Hörbuch gehört, wurde die Steuerung für den Player nicht auf dem Sperrbildschirm angezeigt. Ich musste dann also jedes Mal extra das Nova 9 entsperren, um den Player zu pausieren oder wieder zu starten.

AppGallery hat auch einige bekannte Schweizer Apps

Dennoch möchte ich hier auch einige positive Dinge hervorheben. Wer das Nova 9 nur für klassische Alltagsdinge wie Surfen, schreiben und Videos gucken nutzen möchte, wird vermutlich kaum Einschränkungen haben. Apps wie WhatsApp, TikTok oder auch Instagram lassen sich problemlos herunterladen und laufen nach meiner Erfahrung einwandfrei. Auch hat die AppGallery eine grössere Auswahl als gedacht. Allerdings muss ich auch sagen, dass in den letzten zwölf Monaten nicht viele neue relevanten Apps hinzugekommen sind.

In Sachen Schweizer Apps findet man ebenfalls einige bekannte Anwendungen. Beispielsweise ist fast jede News-App vertreten und selbst Coop hat seine Anwendungen in die AppGallery portiert. Migros wiederum fehlt allerdings, dafür findet man unter anderem auch Threema, local.ch oder Swiss Lotto. Klar, das sind jetzt nicht unbedingt Apps, die man unbedingt braucht, aber immerhin geht etwas. Es bleibt zu hoffen, dass Huawei es schafft, in nächster Zeit mehr relevante App-Entwickler von der AppGallery zu überzeugen. Vor allem, dass wichtige Schweizer Apps wie Twint, SBB oder Fairtiq endlich die Huawei Mobile Services integrieren, wäre wünschenswert.

Was dafür überhaupt nicht geht, ist mobiles Bezahlen. Zwar wäre das Nova 9 dank NFC-Chip problemlos in der Lage dazu, aber bisher gibt es für das fehlende Google Pay noch keinen Ersatz in der Schweiz. Ja, Huawe Pay gibt es bereits in Europa, aber bisher hat es die Alternative nur bis Deutschland geschafft. Auch App-Alternativen wie Curve sind in der Schweiz nicht verfügbar, da die App nur für Länder der Europäischen Union und des EWR-Raums verfügbar ist.

Kein HarmonyOS, dafür EMUI 12

Huawei Nova 9 im Test: Wie gut ist die Software und EMUI 12?
Bild: vybe

Dann wäre da noch die Software, die beim Nova 9 zum Einsatz kommt. Wer auf HarmonyOS gehofft hat, wird enttäuscht. Stattdessen setzt Huawei in Europa auf EMUI 12, das aber fast identisch wie HarmonyOS daherkommt. Tatsächlich ist es anhand von Screenshot von HarmonyOS schwer zu sagen, wo die Unterschiede liegen. So hat EMUI 12 diverse neue Features, die auch von HarmonyOS bekannt sind. Dazu gehören unter anderem Device+, mit dem sich mehrere Geräte verbinden und aus einem Hub heraus steuern lassen.

Ebenfalls dabei sind die zwei verschiedenen Benachrichtigungsleisten, die sehr an Apples iOS erinnern. Wischt man von links oben herunter, kommen die Pushbenachrichtigungen, wischt man von rechts, erscheint die Steuerungszentrale für Bluetooth und Co. Von hier kann man, wie man es von Android gewohnt ist, auch direkt in die Einstellungen wechseln, etwas, was ich bei Apples iOS vermisse. Ebenfalls lässt sich über Wischgeste zwischen den beiden Zentralen hin- und herwischen. EMUI 12 ist aber wie die vorherigen Versionen kein eigenes Betriebssystem, sondern nur eine Benutzeroberfläche. Im Falle von EMUI 12 basiert sie auf Android 11, auch wenn Huawei das nicht explizit erwähnt. So steht dann auch in den Geräteeinstellungen nichts von Android.

Huawei Nova 9: EMUI 12
Bild: vybe

Insgesamt hat EMUI 12 auf mich einen guten Eindruck gemacht. Die Oberfläche wirkt wie ein perfekter Hybrid aus Android und iOS mit einigen praktischen Erweiterungen, die sich Huawei einfallen lassen hat. Um das volle Potenzial von EMUI 12 (oder später auch HarmonyOS) zu entfalten, müssen aber noch mehr Entwickler die Huawei Mobile Services integrieren. Ich werde aber in einem separaten Test noch einen ausführlichen Blick auf EMUI 12 werfen.

Kamera: Gut aber nicht top

Huawei Nova 9 im Test: Wie gut ist die Kamera des Smartphones?
Bild: vybe

Huawei hat an der Präsentation davon gesprochen, dass man mit dem Nova 9 ein Mittelklasse-Smartphone mit einer Kamera auf Flaggschiffniveau erhält. Das würde ich jetzt so nicht unterschreiben. Das Nova 9 macht kleine schlechten Fotos, aber wenn ich wirklich ein gutes Bilder benötige, greife ich noch immer lieber zum P40 Pro. Zwar ist dieses bald ein ganzes Jahr alt, ist dem Nova 9 aber noch immer eine Spur voraus.

Das sieht man vor allem bei Gegenlichtaufnahmen. Diese teste ich immer sehr gerne mit meinen schwarzen Katzen. Top-Kameras wie diejenige des Huawei P40 Pro schaffen es auch dabei noch das eine oder andere Detail aus dem schwarzen Fell herauszuholen. Kameras von Mittelklasse-Handys wie dem Nova 9 müssen sich dabei geschlagen geben. Hier wird aus der schwarzen Katze oft ein schwarzes Loch, das einen mit zwei Augen anstarrt. Das ist aber bei Mittelklassegeräten normal und das Nova 9 ist hier nicht schlechter als Smartphones der Konkurrenz im ähnlichen Preissegment.

Gute Hauptkamera, schwacher Ultraweitwinkel

Insgesamt liefert die Hauptkamera durch den Tag ausgewogen belichtete Bilder, die zu meiner Überraschung relativ natürliche Farben haben. Der Autofokus reagiert schnell, die Bilder sind scharf, so wie das sein soll. Leider fallen die weiteren Kameras gegenüber der Haupkamera ab. Der Ultraweitwinkel hat nur 8 Megapixel, was man primär dann merkt, wenn wenig Licht vorhanden ist. Da fallen die Aufnahmen oft eher dunkel aus. Hellt man dann via der Belichtungskorrektur auf, stellt sich Bildrauschen ein. Das Gleiche mit der Makrolinse. Eigentlich hatte ich mich sehr gefreut, dass Huawei beim Nova 9 wieder einen Makromodus integriert hat, etwas, was ich beim P40 Pro schmerzlich vermisst habe. Mit gerade einmal 2 Megapixeln ist das aber mehr eine Spielerei als wirklich nützlich. Selbst in gut ausgeleuchteten Räumen, hatte ich oft Probleme, eine schöne Makroaufnahme hinzubekommen. Aufnahmen sind meist überbelichtet, wodurch die Makroaufnahme aussieht, als hätte man einen weissen Schleier vor die Kamera gehalten.

Auch beim Zoom sollte man nicht allzuviel erwarten. Hier hat Huawei nichts unternommen, um sich von der Mittelklassekonkurrenz abzuheben. Es gibt einen 10-fachen Digitalzoom, der höchstens in Ordnung ist. In Anbetracht dessen, dass der Zoom vielen Personen aber sowieso nicht so wichtig ist, kann ich Huaweis Entscheidung nachvollziehen, dieses Feature zu vernachlässigen. (Immerhin bietet etwa das iPhone 13 Mini keinen besseren Zoom, kostet aber rund 300 Franken mehr).

Vlogger-Modus als Bonus

Punkten möchte Huawei dafür mit einem Video-Feature für Influencer*innen. In der Kamera-App findet sich dafür eine neue Option namens «Vlog». Aktiviert man diese, kann man Videos im Bild-in-Bild-Modus oder vorne und hinten gleichzeitig (via Splitt-Screen) aufnehmen. Das ist keine schlechte Idee und funktioniert auch einwandfrei. Allerdings kommt es nicht an die Regie-Funktion des Galaxy S21 heran. Beim Nova 9 kann man nämlich, anders als bei Samsuns Flaggschiffen, nicht während des Filmens zwischen den verschiedenen Einstellungsgrössen hin und her wechseln. Und ganz neu ist dieses Feature auch nicht: Nokia hatte es bereits mit dem Nokia 8 und der Funktion «Dual View» eingeführt und bietet die inzwischen erweiterte Option auch in seinen neueren Modellen wie dem X20 an. Hier hat es Huawei verpasst, die Vlog-Funktion mit guten Ideen weiterzuentwickeln.

Unter dem Strich hat mich die Kamera des Nova 9 nicht vom Hocker gehauen. Es ist ein gutes Kamerasetup, aber ich kann beim besten Willen kein Alleinstellungsmerkmal finden, dass das Nova 9 in Sachen Fotografie von ähnlichen Smartphones abhebt. Da bin ich mir von Huawei in der Mittelklasse anderes gewohnt. Vor allem im Bereich Ultraweitwinkel und Makromodus muss das Unternehmen bei kommenden Modellen nachbessern, denn ansonsten können sie diese Linsen gleich weglassen.

Akku und Laden: Wo ist das Wireless Charging hin?

Huawei gehört zu den Herstellern, die in Sachen zügiges Laden immer ganz vorne mitgespielt haben. Beim Nova 9 ist das nicht anders. Dank eines Netzteils, das 66 Watt unterstützt, ist das Smartphone in zügigen 38 Minuten geladen. Damit kannst du das Gerät auch locker während des Frühstücks einstecken und hast dann wieder genug Energie, um einen Arbeitstag zu bestreiten.

Was mich allerdings etwas enttäuscht hat, ist, dass das Nova 9 kein kabelloses Laden unterstützt. Bei einem Preis von über 500 Franken hätte ich das schon erwartet. Klar, dieses fehlende Feature ist verschmerzbar, da wohl viele noch immer klassisch mit Kabel laden. Wer sich allerdings an kabelloses Laden gewöhnt hat, wird sich ab dem Nova 9 in dieser Hinsicht ärgern.

Ist der Akku geladen, kommt man ohne Probleme durch den ganzen Tag. Auch intensive Nutzung mit einer Bildschirmzeit von knapp fünf Stunden beeindruckt das Gerät nicht. Damit muss man sich auch dann, wenn der Arbeitstag mal etwas länger dauert, keine Sorgen machen.

Fazit zum Huawei Nova 9

Huawei Nova 9 im Test: Wie gut ist das neue Smartphone?
Bild: vybe

Huawei hat mit dem Nova 9 ein Mittelklassegerät abgeliefert, dass mich mit gemischten Gefühlen zurücklässt. Das Design gefällt mir sehr gut und ich finde es toll, dass Huawei mit dem Kamerabuckel neue Wege geht. Das Gerät ist stylish und der Vorzeigecharakter hoch. Das Display ist für ein Mittelklasse-Smartphone top und lässt keine Wünsche offen. Allerdings merkt man dem Gerät eben auch an, dass Huawei noch nicht aus der Krise draussen ist. Je nachdem, welche Apps du nutzt, wirst du dich mehr oder weniger über Einschränkungen nerven. Auch Android 12 gibt es hier nicht und es ist nicht so ganz klar, wie die Software-Zukunft des Nova 9 aussieht. Aktuell setzt Huawei auf das neue EMUI 12, das nicht nur wunderschön aussieht, sondern auch viele nützliche Features hat – auch wenn die Oberfläche sehr an iOS erinnert.

Dort, wo Huawei mit dem Nova 9 punkten wollte, nämlich der Kamera, liefert das Smartphone in meinen Augen nicht genug. Die Kamera ist völlig in Ordnung, mehr aber auch nicht. Das gewisse Extra, mit dem Huawei in der Vergangenheit fast immer herausgestochen hat, fehlt beim Nova 9. Vor allem die Ultraweitwinkel- und die Makrokamera enttäuschen mit eher mässigen Fotos und stehen im Kontrast zur guten Hauptkamera.

Damit wird das Huawei Nova 9 zu einem Smartphone, dass seine (unverschuldeten) Defizite bei der Software nicht durch tolle Alleinstellungsmerkmale wettmachen kann. Dadurch stellt sich natürlich die Frage, warum man sich das Nova 9 kaufen soll, wenn man beispielsweise auch ein Oppo Reno6 mit Google Apps und 5G für das gleiche Geld bekommt. Wer das Nova 9 aber unbedingt möchte, jedoch keine Lust auf Experimente hat, kauft sich einfach das praktisch identische Honor 50. Zwar ist Honor noch nicht offiziell in der Schweiz, das Gerät erhält man aber trotzdem in Läden wie Interdiscount oder Digitec. Dieses kommt dann mit Google-Diensten und 5G.

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