Es gab eine Zeit, da habe ich täglich mehrere Stunden vor der PlayStation verbracht. Diese Zeit liegt jedoch schon einige Jahre zurück. Zuletzt hatte ich die PlayStation 4, die jedoch nach und nach im TV-Möbel verstaubte und irgendwann gar nicht mehr zum Einsatz kam. Danach kam Google mit Stadia um die Ecke, was ich als Gelegenheitsspieler durchaus zu schätzen wusste. Die Cloud-Gaming-Plattform von Google war aber leider nur vor kurzer Dauer und ist inzwischen, wie wir alle wissen, auch schon wieder Geschichte.
Stadia ist Schuld!
Trotzdem war es letztendlich Stadia, das irgendwas in mir wieder entfachte. Plötzlich war sie wieder da, die Lust zum zocken. Doch ehrlich gesagt hatte ich überhaupt keine Lust viel Geld dafür auszugeben – weder für die Hardware, noch für all die Games. Stadia war in dieser Hinsicht für mich perfekt – die Hardware war günstig, ich konnte direkt zocken und auch das Abo, bei dem das eine oder andere Game enthalten war, nahm ich gerne in Kauf.
Ja, ich konnte nach Stadia das Verlangen zum Zocken recht lange verdrängen – bis vor wenigen Wochen bzw. kurz nach Black Friday. Per Zufall bin ich auf ein meiner Meinung attraktives Angebot für die Xbox Series S gestossen. Für 149 Franken gab es sie bei einem Händler zu kaufen. Trotzdem habe ich nicht gleich zugeschlagen, was insbesondere mit meiner Konsolenvergangenheit zu tun hat. Ich hatte nie eine Xbox im Einsatz, sondern war ein treuer Fan der PlayStation von Sony. Will ich wirklich das Lager wechseln?
Als PlayStation-Fanboy zur Xbox wechseln?
Was war dann der Ausschlag für den Kauf? Im Endeffekt war es sicherlich der attraktive Preis, aber auch der Game Pass von Microsoft spielte eine entscheidende Rolle. Für eine monatliche Gebühr können mehr als 100 Games auf die Konsole installiert oder über Cloud gespielt werden. Letzteres funktioniert auch auf einem Smartphone, Tablet, Laptop oder sonst ein unterstütztes Gerät. Wie gesagt, ich hatte und habe weiterhin keine Lust viel Geld auszugeben und wer weiss, wie lange ich wirklich Spass daran habe?
Deshalb musste ich auch keine PlayStation 5 (Slim) oder eine Xbox Series X haben, die sicher eine noch etwas bessere Grafik auf meinen LG-OLED-TV zaubern würden. Mir reicht die Leistung und die gebotene Grafik der Xbox Series S aus. Games laufen darauf bis jetzt einwandfrei und dank Game Pass habe ich gleich zum Start eine gute Auswahl an Games. Nein, ich bin nicht mehr so verbissen, was das anbelangt: Früher wäre für mich der Fall klar gewesen, nur das Beste kommt ins Haus. Heute sehe ich das gelassener, da ich mich definitiv als Gelegenheitsspieler (Casual Gamer) bezeichne.
Die Achillesferse der Xbox Series S? Der Speicherplatz!
Was ich nicht auf dem Radar hatte, war das Thema Speicherplatz. Ja, mir war schon bewusst, dass die Xbox Series S “nur” eine 512 GB SSD integriert hat. Nicht bewusst war mir aber, wie viel Speicherplatz heutige Games so benötigen und auch nicht, dass von den 512 GB letztendlich nur um die 330 GB (ca.) zur freien Verfügung stehen. So kam es dann auch, dass der Speicherplatz nach der Installation von drei AAA-Games bereits ausgeschöpft war.
Ich habe mich in der Zwischenzeit schlau gemacht, was es für Möglichkeiten zwecks der Speichererweiterung der Xbox Series S gibt. Erfahren habe ich, dass es im Grunde genommen zwei empfehlenswerte Möglichkeiten gibt: Einerseits eine externe Festplatte (SSD oder HDD) und andererseits Speichererweiterungskarten. Letztere haben den Vorteil, dass alle Games direkt darauf installiert und auch gestartet werden können. Bei der externen Festplatte, die via USB 3.0 oder höher angeschlossen wird, ist dies bei Games für die Xbox Series X/S nicht möglich. Lediglich Xbox-One-Games lassen sich direkt starten.
Die Speichererweiterungskarten sind gemessen am Preis pro Gigabyte aber extrem viel teurer als eine gute externe SSD. Vielleicht fragst du dich jetzt, für welche Speichererweiterung ich mich entschieden habe. Die Antwort: Für gar keine – noch. Momentan spiele ich vor allem FIFA 23 (ist im Game Pass dabei) und GTA V (ebenfalls dabei). Dafür reicht der Speicherplatz aus. Will ich künftig andere Games spielen, dann werde ich mich halt nochmals mit dem Thema Speichererweiterung beschäftigen müssen.
Bereue ich den Kauf der Xbox Series S?
Wie schon im Artikeltitel beantwortet: Nein. Die Xbox Series S erfüllt bei mir ihren Zweck. Ich will nur ab und zu zocken und kann auf das “Leistungsplus” der Xbox Series X und PlayStation 5 (Slim) verzichten. Was ich aber von meiner PlayStation-Zeit vermisse, ist der Controller. Schlecht ist der Controller der Xbox Series S nicht, aber er fühlt sich in der Hand nicht so “geschmeidig” an, wie ein PS-Controller. Auch war es doch etwas befremdlich, dass der Xbox-Controller mit herkömmlichen Batterien betrieben wird. Warum kein Akku, wie bei Sony? Oder ist das nur beim mitgelieferten Controller der Series S so?
Um das ganze positiv abzuschliessen: Ich denke, die Xbox Series S ist effektiv eine gute Wahl für all diejenigen, die sich als Gelegenheitsspieler bezeichnen und auch auf das integrierte Laufwerk verzichten können. Für mich hat sich der Kauf gelohnt. So, und jetzt tauche ich wieder in Los Santos ab! Bis ein andermal.