Kia hat heute die Serienversion des Elektro-Crossovers EV6 vorgestellt und zugleich mit dem EV6 GT ein noch leistungsfähigeres Performance-Modell angekündigt. Das Elektroauto basiert wie der bereits angekündigte Hyundai Ioniq 5 auf der E-GMP-Plattform der Hyundai Motor Group. Eine Kopie ist der Kia EV6 keineswegs. Nicht nur die Optik unterscheidet sich vom Hyundai, auch die Technik unterscheidet sich stellenweise.
Akku und Antrieb
Der Kia EV6 wird in Europa mit zwei Batteriegrössen und zwei verschiedenen Antriebe angeboten. Wie beim Hyundai Ioniq 5, gibt es den EV6 mit Heckantrieb (2WD) und einem Elektromotor oder mit Allradantrieb (AWD) und je einem Elektromotor an den Achsen. Das Basismodell ist mit einem 58,0 kWh Akku bestückt und weist somit die gleiche Kapazität wie beim Ioniq 5 auf. Grösser fällt der grössere Akku mit 77,4 kWh aus. Das sind immerhin etwas über 4,8 kWh mehr Kapazität als beim Topmodell von Hyundai.
In Kombination mit dem kleinen Akku und Heckantrieb, erreicht der EV6 eine Leistung von 125 kW. Mit Allradantrieb gibt es 173 kW, womit er in 6,2 Sekunden auf 100 km/h beschleunigt. Wer viel Wert auf die Reichweite legt, der sollte sich für das Modell mit 77,4 kWh Akku und Heckantrieb entscheiden. Damit wird eine Leistung von 168 kW und eine WLTP-Reichweite von bis zu 510 Kilometern erreicht. Wer viel Wert auf Leistung legt, der wird an der Variante mit grossem Akku und Allradantrieb mit zwei Elektromotoren Gefallen finden. Diese Kombination liefert 239 kW Leistung.
Noch mehr Power gibt es beim Kia EV6 GT. Das Topmodell rennt dank 430 kW Antriebsleistung (ca. 584 PS) von 0 auf 100 km/h in nur 3,5 Sekunden. Damit lässt der Kia-Elektroflitzer auch ein paar Sportboliden, wie der Porsche 911 oder Mercedes-AMG GT, hinter sich. Die maximale Geschwindigkeit ist bei ca. 260 km/h erreicht. Durch die brachiale Leistung, verringert sich die Reichweite auf 405 Kilometer.
Ladeleistung: In 18 Minuten von zehn auf 80 Prozent
Die Batteriespannung liegt ebenfalls beim Kia EV6 bei 800 Volt. Damit lässt sich der Elektro-Crossover laut Kia in 18 Minuten von zehn auf 80 Prozent aufladen. Ein weiteres, beeindruckendes Beispiel: In nur 4,5 Minuten wird der Akku für 100 Kilometer geladen .Die maximale Ladeleistung ist zwar nicht bekannt, dürfte wie beim Ioniq 5 bei schätzungsweise ca. 220 kW liegen. Wie schnell sich der EV6 via Wechselstrom (AC) laden lässt, ist unklar. Wir gehen von 11 kW aus.
Wie bei Hyundai, ist auch beim EV6 die sogenannte «V2L-Funktion» (Vehicle to Load) integriert. Dank der bidirektionalen Ladefähigkeit lassen sich während der Fahrt oder im Stand beliebige elektrische Geräte wie E-Bikes, E-Scooter oder Notebooks mit bis zu 230-Volt-Wechselstrom aufladen. Sie liefert eine Ladeleistung von bis zu 3,6 Kilowatt.
Interieur
Der Innenraum wird von zwei grossen 12 Zoll Curved-Displays dominiert. Auf der Fahrerseite zeigt das Display alle fahrrelevanten Informationen an. In der Mitte ist das Infotainment-System integriert, das fast bis hin zum Beifahrer reicht. Unter den breiten Luftströmer gibt es haptische Tasten für die Bedienung der Klimaanlage und den Sitzheizungen.
Noch fehlen uns die genauen Details zum Infotainment-System. Wir rechnen ab Werk mit der Unterstützung für Apple CarPlay und Android Auto. Was wir hingegen schon wissen: Für die Unterhaltung sorgt eine Meridian-Anlage mit 14 Lautsprechern.
Kofferraumvolumen und Anhängerlast
Der Kofferraum des EV6 umfasst laut Kia 520 Liter (VDA-Norm). Mit umgeklappten Rücksitzlehnen erweitert sich das Volumen auf maximal 1300 Liter. Reicht das Kofferraumvolumen nicht aus? Dann kann bei Bedarf ein Anhänger mit bis zu 1,6 Tonnen mit dem EV6 gezogen werden.
Preise und Verfügbarkeit
Die Produktion vom Kia EV6 wird im Juli beginnen. Die ersten Modelle sollen bereits ab September in Europa auf den Strassen rollen. Preise nannte der südkoreanische Hersteller für das interessante Elektro-Crossover noch nicht. Wir werden die Details für die Schweiz asap nachreichen.
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