Am Montagabend hat Apple den «Techtober» mit seinem Online-Event gestartet. Wie erwartet zeigten die Kalifornier unter anderem neue MacBook Pros, die neuste Generation der AirPods und Updates für Final Cut vorgestellt. Wir haben euch die wichtigsten Infos, die für Schweizer User relevant sind, zusammengefasst.
3. Generation AirPods
Endlich sind sie da, die neuen AirPods. Apple hat sich lange Zeit gelassen, hat nun aber Kopfhörer vorgestellt, die mit einem interessanten Feature aufwarten. Dieses nennt sich Adaptive EQ und passt die Frequenzen je nach Genre so an, dass man die Musik so hört, wie sie im Studio abgemischt wurde. Das alles geschieht in Echtzeit und soll unverfälschten Musikgenuss ermöglichen. Die neuen AirPods sind die ersten Kopfhörer im Apple-Portfolio, die mit Adaptive EQ ausgestattet sind.
Ebenfalls gibt es nun Spatial Audio für die neuen AirPods. Dieses soll einen noch nie dagewesenen räumlichen Klangraum ermöglichen. Apple spricht in der Präsentation sogar davon, dass es ein Kino-ähnliches Sound-Erlebnis sein soll.
Beim Akku hat Apple die Laufzeit auf sechs Stunden erhöht. Mit dem Case lassen sich die AirPods vier Mal aufladen, was die Akkulaufzeit insgesamt auf 30 Stunden erhöht. Fünf Minuten laden soll dabei reichen, um eine Stunde Musik hören zu können. Dies dürfte allerdings nur für das kabelgebundene Laden gelten. Alternativ können die AirPods via Case auch kabellos aufgeladen werden. Ebenfalls sind die neuen AirPods Schweiss- und Wasserresistent. Eine IP-Zertifizierung hat Apple allerdings nicht genannt.
Die neuen AirPods sind ab kommender Woche in der Schweiz verfügbar und kosten 199 Franken. Die AirPods der 2. Generation sinken im Preis auf 139 Franken, während die AirPods Pro mit MagSafe-Case 279 Franken kosten.
Gleich zwei neue Chips
In unserer Vorschau zu diesem Apple-Event waren wir noch von einem neuen Chip ausgegangen, der auf den Namen M1X hört. Tatsächlich hat Apple aber gleich zwei neue Chips vorgestellt: den M1 Pro und den M1 Max. Beide bauen auf Apples M1-Chip auf, bieten aber eine bessere Leistung bei gleichzeitig niedrigerem Stromverbrauch. So bietet der M1 Pro 70 Prozent mehr Leistung als sein Vorgänger. Laut Apple sollen die neuen Chips auch gegenüber herkömmlichen PC-Chips sogar signifikant mehr Leistung bieten. Ausserdem soll der M1 Pro bei gleicher Leistung 70 Prozent weniger Strom verbrauchen als ein PC-Chip. Angesichts dessen, dass Apple letztes Jahr mit dem M1-Chip gegenüber der Konkurrenz bereits ordentlich vorgelegt hatte, dürfte diese Aussage nicht übertrieben sein. Mit den neuen Chips ist es in Zukunft ebenfalls möglich, iPad-Apps auf dem MacBook Pro zu benutzen.
Beide Chips werden im neusten 5-Nanometer-Verfahren gefertigt, wobei der M1 Max noch mehr Leistung als der M1 Pro bietet. Die beiden Chips kommen erstmals in den neuen MacBook-Pro-Modellen zum Einsatz, wobei beide MacBook-Varianten entweder mit dem M1 Pro oder dem M1 Max erhältlich sein werden.
MacBook Pro
Apple hat seine MacBook Pros komplett überarbeitet und dabei erfreulicherweise auf die User gehört. Beide Modelle kommen nicht nur mit MagSafe, sondern auch mit diversen Anschlüssen, die sich viele Pro-User zurückgewünscht hatten. Nun gibt es endlich wieder einen SD-Kartenschacht und einen HDMI-Anschluss. Flankiert werden diese von drei Thunderbolt-4-Ports und einem 3,5-Millimeter-Kopfhöreranschluss.
Besonders hervorgehoben hat Apple, wie leise die neuen MacBook Pros sind. Dank der neuen Chips und einem Lüftungssystem, das 50 Prozent mehr Luft bewegen kann, sollen die neuen Laptops die meiste Zeit keinen Mucks von sich geben. Die grössere Luftmenge sei dabei auch bei niedriger Lüftungsgeschwindigkeit garantiert. Tatsächlich sei das thermale System so gut, dass die Lüfter für die meisten Anwendungen nicht mal benötigt würden.
Die Touchbar ist Geschichte
Im Vorfeld wurde das bereits durch Leaks vorausgesagt, nun ist es Tatsache: Die Touchbar ist nicht mehr. Stattdessen setzt Apple wieder auf physische Funktionstasten. Erfreulich ist auch, dass die neuen MacBooks nun endlich auch mehrere externe Displays anschliessen können. MacBooks mit dem M1 Pro können zwei externe Pro-XDR-Displays anschliessen, mit dem M1 Max sogar drei externe Pro-XDR-Displays und einen 4k-TV.
Die auffälligste Neuerung ist aber ganz klar das neue Display der MacBooks. Apple hat den Rand um 24 Prozent schmaler gemacht, spart aber eine Notch für die Webcam aus. Da links und rechts der Notch jeweils das Menü der Programme angezeigt wird, hat man im Endeffekt trotzdem mehr Display-Fläche für das Arbeiten zur Verfügung. Die neuen MacBooks kommen in zwei Display-Varianten daher:
- 16,2 Zoll mit 7,7 Millionen Pixel (3456 x 2234 Pixel)
- 14,2 Zoll mit 5,9 Millionen Pixel (3024 x 1964 Pixel)
120 Hertz, MiniLED und Fast Charge
Beide Display sind mit Apples ProMotion-Technologie ausgestattet, also mit einer Bildwiederholungsrate von 120 Hertz. Diese ist adaptiv und passt sich damit dem Content an, den man gerade konsumiert, um Akku zu sparen. Auch hier hat Apple wieder an die Pro-User gedacht: In Final Cut kann man die Bildwiederholung selbst festlegen und «einfrieren», sodass diese sich während dem Schneiden nicht verändert.
Als Tüpfelchen auf dem i hat Apple beiden Pro-Modellen einen MiniLED-Bildschirm spendiert. Damit ist das MacBook Pro also das zweite Gerät nach dem iPad Pro, bei dem MiniLEDs zum Einsatz kommen. MiniLED sind noch eine relativ junge Technologie, die bisher vor allem bei Fernsehern zum Einsatz kam. Sie soll untere anderem viel bessere Kontraste und Schwarzwerte ermöglichen als OLED.
Bei der Akkulaufzeit verspricht Apple, dass das 14-Zoll-Modell bis zu 17 Stunden Videowiedergabe schaffe. Das 16-Zoll-Modell schafft 21 Stunden Videowiedergabe. Beide Modelle kommen ausserdem mit Fast Charge daher: Ist der Akku leer, ist er in 30 Minuten ist wieder auf 50 Prozent.
Die neuen MacBook Pros sind ab nächster Woche in Space Grey und Silver erhältlich. Folgende Konfigruationen werden in der Schweiz angeboten:
MacBook Pro 14.2 Zoll
- 8C CPU,14C GPU, 512 GB: 2199 Franken
- 10C CPU, 16C GPU, 1TB: 2749 Franken
MacBook Pro 16.2 Zoll
- 16C CPU, 16C GPU, 16 GB, 512 GB: 2749
- 16C CPU, 16C GPU, 16 GB, 1TB: 2969
- 32C CPU, 32 GB, 1TB: 3849
Updates für Final Cut Pro, Logic Pro, Motion und Compressor
In Sachen Video-Editing hat Apple alle seine wichtigen Programme für die neuen Chips optimiert. Die wichtigsten Neuerungen gibt es unter anderem in Final Cut: ein Objekttracker, der fünfmal so schnell ist wie bisher und der Kinomodus des iPhone 13 wird unterstützt. Damit kann man also nun auch in Final Cut den Fokus im Nachhinein verändern – wenn das Video mit dem iPhone 13 im Kinomodus aufgenommen wurde.
Dank der Leistungssteigerung durch die neuen Chips sind ausserdem bis zu sieben Spuren mit 8K ProRes-Videomaterial möglich. Ausserdem hat Apple nun auch Spatial-Audio-Unterstützung in Final Cut integriert. In Logic Pro wiederum kann man nun Audiodateien in Dolby Atmos erstellen, die mit Apple Music kompatibel sind. Ausserdem wurden 13 Plugins aktualisiert.
Alle Programme sind ab sofort verfügbar. Aber Achtung: Ohne die neuen MacBooks Pro bringen euch diese Änderungen nichts.
- Final Cut Pro 10.6: 300 Franken
- Logic Pro 10.7: 200 Franken
- Compressor 4.6: 48 Franken
- Motion 5.6: 48 Franken
- Education Apps Pro Bundle: 215,39 Franken
Anmerkung: Apple hat auch noch neue Home Pods und ein günstigeres Abo für Apple Music vorgestellt. Diese erscheinen aber vorerst nicht in der Schweiz.