Google macht Android-Smartphones zu Mini-Seismografen und nutzt dafür die Beschleunigungssensoren, die in fast allen Smartphones integriert sind. Laut Google werden diese Sensoren verwendet, um seismische Wellen zu erkennen, die auf ein mögliches Erdbeben hindeuten können. Damit nicht irgend welche kleine Erschütterungen eine Meldung auslösen, setzt Google auf einen Algorithmus.
Wenn das Telefon Erschütterungen erkennt, von denen es annimmt, dass es sich um ein Erdbeben handeln könnte, sendet es ein Signal an einen zentralen Server zur Erdbebenerkennung, zusammen mit einer ungefähren Position, wo die Erschütterungen aufgetreten ist. Ein Algorithmus, der mit anderen Datenpunkten gefüttert wird, entscheidet dann, ob es sich wirklich um ein Erdbeben handelt.
Handelt es sich wirklich um ein Erdbeben, erhalten Android-Nutzer*innen eine Warnung mit Verhaltenstipps auf ihren Smartphones angezeigt. Im folgenden Video wird einerseits eine entsprechende Warnung gezeigt und andererseits das ganze System dahinter noch näher erläutert.
Android-Erdbeben-Warnsystem startet in Deutschland, Österreich und der Schweiz
Bereits 2020 startete Google einen ersten Testlauf in Kalifornien. Anschliessend wurde das Android-Erdbeben-Warnsystem in weiteren Testgebieten eingeführt. Wie Google am 11. Juli 2022 nun bekannt gab, wird das Warnsystem nun auch in der Schweiz und elf anderen europäischen Ländern (unter anderem Deutschland, Österreich, Frankreich und Spanien) sowie Teilen Afrikas und Asiens ausgerollt.
Zu beachten gilt: Der Rollout erfolgt über mehrere Tage. Es kann also noch etwas dauern, bis die Funktion in den genannten Ländern verwendet werden kann.
So wird das Android-Erdbeben-Warnsystem aktiviert
Sobald das Warnsystem verfügbar ist, gibt es in den Einstellungen des Android-Smartphones eine eigene Menüfunktion für die Erdbebenwarnungen. Sie wird in den Systemeinstellungen unter dem Menüpunkt “Standort” zu finden sein. Auf Wunsch lässt sich die Funktion selbstverständlich auch deaktivieren. Achtung: Je nach Smartphone-Hersteller kann sich der Ort für die Funktion unterscheiden.
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