Mit dem neuen Elektroauto in die Ferien fahren. Ist das eine gute Idee? Wir sagen, warum nicht? Damit deine nächsten Ferien nicht zum Albtraum werden, ist eine gute Vorbereitung allerdings unabdingbar. Was gilt es vor und während der Reise zu beachten? Wie plant man am besten eine Route mit einem Elektroauto und was sind die Stolpersteine? Gibt es Hilfsmittel, welche bei der Routenplanung unterstützen? Auf diese und viele weitere Fragen gehen wir auf den nächsten Zeilen ein.
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Vorbereitungen vor der Abreise
Das A und O beim Reisen ist eine gute Vorbereitung – ganz egal, ob man mit dem Elektroauto, mit einem Verbrenner oder mit dem Flugzeug verreist. Fakt ist aber auch, dass das Reisen mit einem Elektroauto schlichtweg anders ist. Mit einem Verbrenner muss man sich vor der Reise keine Gedanken darüber machen, wo es die nächsten Tanksäulen gibt – die sind quasi überall vorhanden. Auch muss man sich keine Gedanken darüber machen, wie man an den Tanksäulen bezahlen kann.
Wo hat es die nächste Ladestation? Wie kann man dort bezahlen? Reicht eine Kreditkarte aus? Oder benötigt man noch eine spezielle Karte oder App auf dem Smartphone? Und funktioniert mein Smartphone im Ausland, Sprichwort Daten-Roaming? Wie weit komme ich mit einer Ladung auf der Autobahn? All diese Gedanken muss man sich mit einem Elektroauto zwangsläufig vor der Abreise machen.
Diese Punkte sollten vor der Abreise abgehakt werden
- AC/DC (Wechselstrom/Gleichstrom) ist kein Begriff? Noch nie etwas von Typ 1 oder Typ 2 Stecker gehört? Dann empfehlen wir, unbedingt vor der ersten grossen Reise sich darüber zu informieren
- Abklären, ob es an der Feriendestination in der Nähe oder direkt beim Hotel, Campingplatz, usw.. eine Ladestation gibt
- Mit Mobilfunkanbieter abklären, ob das Smartphone im Ausland ins Internet kann (Daten-Roaming). Tipp: Optional ein Datenpaket buchen, kommt in der Regel günstiger
- Sicherstellen, dass Kreditkarte genügend Guthaben aufweist und im Ausland verwendet werden kann (Bank kontaktieren)
- In einigen Ländern ist eine zusätzliche App oder spezielle Karte notwendig, frühzeitig abklären welche. Tipp: Bei den Automobilclubs (ADAC DE, Race ES, usw..) in den jeweiligen Ländern gibt es oftmals hilfreiche Informationen
- Kein eigenes Ladekabel? Unbedingt eines kaufen. Im Fahrzeug sollte sich immer ein Ladekabel befinden, um es im Notfall auch an einer normalen Steckdose aufladen zu können
Die Routenplanung – so geht’s am einfachsten
- Route mit On-Board-Navi (nicht bei allen Hersteller empfehlenswert) oder beispielsweise mit ChargeMap (Registrierung notwendig) oder A Better Routeplanner (ohne Registrierung nutzbar) planen
- Alternative Ladestationen einplanen, falls eine Ladestation defekt, über längere Zeit besetzt oder die errechnete Reichweite des Fahrzeugs nicht erreicht wird
- Grundsätzlich ist es empfehlenswert mehrere Pausen mit kürzeren Ladestopps einzuplanen
Ladeanbieter unter die Lupe nehmen
- Bei SwissCharge, GOFast, Nextcharge & Co. anmelden, um Zugriff auf zahlreiche Ladestationen (CH und Europa) zu erhalten
- Alternativ bieten einige Anbieter auch sogenannte RFID-Karten an, welche ganz ohne Smartphone und Internet funktionieren. Tipp: Frühzeitig Karte bestellen, da die Lieferzeit teils längere Zeit in Anspruch nimmt
- Ladeanbieter unbedingt untereinander vergleichen: Die Preise sind teils sehr unterschiedlich und ebenso die maximale Ladegeschwindigkeiten (zusätzliche Zeit bei langsamen Ladestationen einplanen)
Was gilt es unterwegs zu beachten?
Können die oben genannte Punkte vor der Abreise abgehakt werden, steht einer entspannten Reise nichts bevor. Unterwegs empfehlen wir, sofern möglich, die Ladezeit direkt mit einer Pause (Mittag, WC, usw..) zu verbinden. Das spart Zeit. Die Restreichweite sollte zudem nicht unter 20% kommen – das schont die Nerven und lässt eine gewisse Flexibilität bei der Auswahl der Ladestationen zu. Reichweite kann mit dem sogenannten “Segeln”, also wenn hinter einem anderen Auto oder Lastwagen im Windschatten gefahren wird, eingespart werden.
Tipp: Sollte es zu einer Panne unterwegs kommen, was übrigens auch mit einem Verbrenner vorkommen kann, ist eine Mitgliedschaft mit Auslandsschutz (sofern Reise ins Ausland geplant ist) bei einem Automobilclub empfehlenswert. In der Schweiz bieten etwa der Touring Club Schweiz (TCS) oder der Automobil Club Schweiz (ACS) entsprechende Mitgliedschaften an.