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Nach enttäuschendem Einspielergebnis des 3. Teils: «Phantastische Tierwesen» droht das vorzeitige Ende

Phantastische Tierwesen 3

Eigentlich hätte «Phantastische Tierwesen» das neue Mega-Franchise für Warner Bros. werden sollen. Die Filmreihe über Newt Scarmander startete 2016 in den Kinos und konnte mit soliden Kritiken und einem Einspielergebnis von 814 Millionen US-Dollar punkten. Doch bereits mit dem zweiten Teil liess das Interesse der Fans merklich nach und auch die Kritiken waren alles andere als gut. Mit einem Einspielergebnis von weltweiten 654 Millionen US-Dollar, war der Film aber noch immer in den schwarzen Zahlen.

Dies dürfte sich nun ändern. Der dritte Teil «Phantastische Tierwesen: Dumbledors Geheimnis» steuert gemäss bisherigen Zahlen auf eine finanzielle Bruchlandung hin. Nach zwei Wochen Laufzeit kann der Film ein weltweites Einspielergebnis von 280 Millionen US-Dollar vorweisen. Bei einem Produktionsbudget von angeblich 200 Millionen US-Dollar steckt der Film damit noch immer in den roten Zahlen. (Vom Einspielergebnis geht nur etwa die Hälfte an das Studio). Kommt noch hinzu, dass Warner Bros. zusätzlich einiges für Werbung ausgegeben haben dürfte, was es für den Film noch schwieriger macht, genug einzuspielen, um profitabel zu werden.

Was das für das Franchise bedeutet, steht aktuell noch nicht fest. Allerdings ist es naheliegend, dass Warner der Filmreihe den Stecker zieht, sollten das Einspielergebnis nicht noch drastisch in die Höhe schnellen. Dass das passiert, ist derweil eher unwahrscheinlich, denn erfahrungsgemäss sinken die Kinoeinnahmen nach zwei Wochen Laufzeit jeweils drastisch. Auch auf einen China-Boost kann «Phantastische Tierwesen 3» nicht mehr hoffen, denn dort ist der Film bereits angelaufen.

Viele Probleme im Vorfeld

Weshalb «Phantastische Tierwesen: Dumbledors Geheimnis» droht zu einem finanziellen Flop zu werden, lässt sich nicht eindeutig sagen. Naheliegend ist, dass viele Fans dem Franchise nach dem enttäuschenden zweiten Teil den Rücken gekehrt haben. Ebenfalls eine Rolle spielen dürfte die Neubesetzung von Grindelwald: Darsteller Johnny Depp war durch Mads Mikkelsen ersetzt worden, nachdem er wegen schwerer Gewaltvorwürfe seiner Ex-Partnerin Amber Heard in die Negativschlagzeilen geraten war.

Auch Nebendarsteller Ezra Miller hat ein Imageproblem, das sich auf den Film auswirken könnte. In den letzten Jahren ist er mehrfach negativ aufgefallen, unter anderem durch Trunkenheit und gewalttätigen Ausbrüchen. So existiert ein Video, das zeigt, wie Miller in einer Bar eine Frau würgt. Miller sagte später dazu, das sei nur ein Spass zwischen Freunden gewesen und keine echte Gewaltszene.

Schliesslich hat auch Joanne K. Rowling selbst für negative Schlagzeilen gesorgt, in dem sie sich abfällig über Trans-Menschen geäussert hatte. Das führte dazu, dass sich unter anderem Eddie Redmayne und Harry-Potter-Darsteller Daniel Radcliffe öffentlich von Rowlings Ansichten distanziert haben.

Inwieweit diese negativen Aspekte eine Rolle für die Mehrheit des Publikums gespielt haben, lässt sich nicht sagen. Geholfen haben dürften sie sicher nicht und dürften Warner Bros. eher noch darin bestärken, das angeschlagenen Franchise abzusetzen.

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