Technik

Oppo Enco Air3 Pro im Test: Guter Klang für einen fairen Preis

Die Oppo Enco Air3 Pro in einer Verpackung

Mit den Enco Air3 Pro lanciert Oppo neue TWS-Kopfhörer und erweitert damit sein vielfältiges Angebot an Kopfhörern in der Schweiz. Mit einer unverbindlichen Preisempfehlung von 99 Franken sind sie preislich attraktiv, zumal Oppo einige Premium-Features integriert hat. Dazu zählen etwa die adaptive Geräuschunterdrückung (ANC) oder die Unterstützung für den LDAC-Codec für hochauflösende Audiowiedergabe. 

Doch, wie gut ist die Soundkulisse im Alltag? Und arbeitet die adaptive Geräuschunterdrückung wirklich so gut, wie uns das Datenblatt glauben machen will? Ich habe die Oppo Enco Air3 Pro etwas mehr als vier Wochen getestet. 

Der Lieferumfang der Oppo Enco Air3 Pro
Bild: vybe

Aussehen und Tragekomfort

Die Enco Air3 Pro verkauft Oppo in der Schweiz in Weiss und Grün. Wobei es sich nicht um einen giftigen Grünton handelt, sondern um einen sehr dezenten. Wie man auf den Fotos hier im Artikel unschwer erkennen kann, habe ich das Testsample auf meinen Wunsch hin in Grün erhalten. Mir hat die Farbe auf den Pressebildern sehr gut gefallen und tut es jetzt auch in Echt. Die beiden Ohrteile und auch das Ladecase sind im dezenten Grünton gehalten.

Die Ohrteile verfügen über einen kurzen Bügel, so wie wir das inzwischen von vielen anderen Kopfhörern kennen, und sind mit “L” und “R” angeschrieben. Damit stellt Oppo sicher, dass man sich den richtigen Stöpsel ins Ohr steckt. Was den Tragekomfort anbelangt, kann ich nichts bemängeln. Die Kopfhörer sind leicht, bequem zu tragen und stören auch bei längerer Nutzung nicht. Im Fitness-Center bleiben sie auch auf dem Laufband genau dort, wo sie hingehören. Apropos Fitness: Die Stöpsel sind nach IP55 zertifiziert. Schweiss oder etwas Regen macht ihnen somit nichts aus. 

Das Ladecase
Bild: vybe

Oppo liefert die Kopfhörer mit drei Paar Silikon-Ohrstöpsel in verschiedenen Grössen aus. Ich kann nur die Empfehlung aussprechen, sich etwas Zeit für die passenden Ohrstöpsel zu nehmen. Zu kleine oder auch zu grosse Stöpsel können einen negativen Einfluss auf die Soundqualität und die adaptive Geräuschunterdrückung haben. Über die Hey Melody App von Oppo kann übrigens eine Ohrhörer-Sitzprüfung gemacht werden. Sie unterstützt bei der richtigen Wahl des Ohrstöpsels. 

Die Kopfhörer verfügen über einen berührungsempfindlichen Bereich, womit unterschiedliche Aktionen (Song starten bzw. pausieren, nächster Song abspielen, Lautstärkeregelung, usw.) ausgelöst werden können. Der Bereich ist bei den Enco Air3 Pro jedoch arg klein geraten, sodass es bei mir immer wiederholt zu Fehleingaben kam.

Im Ladecase lassen sich die Enco Air3 Pro sicher verstauen. Allerdings ist das Case ziemlich anfällig für Kratzer und war leider bereits nach wenigen Tagen damit überhäuft. Das Gehäuse verfügt über eine Status-LED und einen USB-C-Anschluss. Eine Kopplungstaste, wie bei vielen Cases vorhanden ist, verzichtet Oppo. Wird das Ladecase geöffnet, startet automatisch der Kopplungsmodus.

Die Kopfhörer ohne Ladecase
Bild: vybe

Sound

Ein wichtiges, wenn nicht das wichtigste Kriterium beim Kauf eines neuen Kopfhörers ist die Soundqualität. Ein Kopfhörer kann noch so gut aussehen und noch so bequem sein, wenn der Sound schlecht ist, dann hat niemand Freude daran. Das trifft glücklicherweise NICHT auf die Enco Air3 Pro zu. Sie liefern ab Werk einen insgesamt ausgewogenen und detailreichen Klang. Das trifft vor allem dann zu, wenn das Abspielgerät den hochauflösenden LDAC-Codec unterstützt. Ergo ist das bei zahlreichen Android-Smartphones der Fall, jedoch nicht bei den iPhones von Apple. Neben dem LDAC-Codec wird SBC und AAC über Bluetooth 5.3 unterstützt.

Was mir besonders gut gefallen hat: Bei den Oppo Enco Air3 Pro dominieren die Bässe nicht so stark, wie das bei vielen anderen Kopfhörern in dieser Preisklasse der Fall ist.

Die Hey Melody App bietet zahlreiche Einstellungen
Die Hey Melody App bietet zahlreiche Einstellungen | Bild: vybe

Bei den Enco Air3 Pro setzt Oppo erstmals auf eine Bambusfaser-Membran. Dieser soll ein detailgetreues Hörerlebnis im Hochfrequenzbereich mit geringer Verzerrung bieten. Aus meiner Sicht ist allerdings vor allem der LDAC-Codec für den detailreichen Klang der Enco Air3 Pro verantwortlich. Verwende ich mein iPhone als Abspielgerät, das bekannterweise den LDAC-Audiocodec nicht unterstützt, resultiert einen hörbaren Qualitätseinbus in Bezug auf die Klangqualität. Ein deutlich besseres Klangbild liefern die Kopfhörer ab, wenn sie mit einem LDAC-kompatiblen-Gerät gekoppelt werden, wie etwa das Oppo Find N2 Flip.

LDAC-Codec wird nur von kompatiblen Smartphones unterstützt
LDAC-Codec wird nur von kompatiblen Smartphones unterstützt | Bild: vybe

Über die Hey Melody App lässt sich der Klang über die Funktion „Goldener Klang“ auf die Gehörgangstruktur und Höreigenschaften des Nutzers individuell abstimmen. An dieser Stelle kann ich nur dazu ermutigen, dieser Funktion eine Beachtung zu schenken. Bei mir hat sich der Klang (aber nicht der Bass) danach hörbar verbessert. 

Ein durchaus nützlicher Test: Der Passtest | Bild: vybe
Ein durchaus nützlicher Test: Der Passtest | Bild: vybe

Adaptive Geräuschunterdrückung (ANC)

Die Enco Air3 Pro bieten eine Geräuschunterdrückungstiefe von bis zu 49 Dezibel, schreibt Oppo in ihrer Pressemitteilung. Das ist ziemlich viel und sollte dafür sorgen, dass auch an lebhaften Orten (Hauptstrassen, Bahnhof, Zug, usw.) die Nebengeräusche stark minimiert werden. 

In der Praxis können die Enco Air3 Pro allerdings in dieser Disziplin trotz guter Isolierung der Ohrstöpsel nicht vollends überzeugen. Für Hintergrundgeräusche in den eigenen vier Wänden reicht das ANC locker aus. An einer stark befahrenen Hauptstrasse werden die Geräusche der vorbeifahrenden Fahrzeuge jedoch nicht sauber herausgefiltert. Ergo bleiben sie noch recht gut hörbar, trotz voll aktivierter Geräuschunterdrückung. Das können andere Kopfhörer besser, welche aber auch etwas (viel) mehr kosten. 

Das Pairing gelingt sowohl mit einem iPhone, als auch mit einem Oppo Find N2 Flip problemlos
Das Pairing gelingt sowohl mit einem iPhone, als auch mit einem Oppo Find N2 Flip problemlos | Bild: vybe

Telefonieren

Mit den Oppo Enco Air3 Pro lässt es sich dank integrierter Mikrofone auch telefonieren. Ich habe sowohl in Innenräumen, als auch im Freien etliche Telefongespräche geführt. Meine Gesprächspartner konnten mich jederzeit gut hören, teilten mir aber mit, dass sie Hintergrundgeräusche recht gut wahrnehmen. Das ist für TWS-Kopfhörer nicht ungewöhnlich und muss in dieser Preisklasse akzeptiert werden. Ich hingegen, konnte die Gesprächspartner jeweils gut bis sehr gut hören.

Akkulaufzeit

Keinen neuen Massstab setzt Oppo bei der Akkulaufzeit. Mit aktiver Geräuschunterdrückung erreichen die Enco Air3 Pro eine Laufzeit von etwas über 4 Stunden. Danach lassen sie sich ziemlich flott über das Ladecase laden. Oppo schreibt dazu, dass nur 10 Minuten Ladezeit für 2 Stunden Audiowiedergabe reichen. Über das Ladecase lassen sich die Kopfhörer ungefähr 3x komplett wieder aufladen, danach muss auch das Case via USB-C-Anschluss mit neuem Strom versorgt werden.

Die Oppo Enco Air3 Pro
Bild: vybe

Das Testfazit zu den Oppo Enco Air3 Pro

Oppo liefert mit den Enco Air3 Pro grundsolide und bequeme Kopfhörer in einem attraktiven Preissegment ab. Sie zeichnen sich mit einem insgesamt ausgewogenen und detailreichen Klang aus, bei dem der Bass nicht die Oberhand übernimmt. Die Akkulaufzeit ist in Ordnung und reicht für mehrere Stunden Audiowiedergabe. Nicht vollends überzeugen konnte mich die adaptive Geräuschunterdrückung, die vor allem an ruhigen Orten einen ordentlichen Job macht. Wer nicht allzu basslastige Kopfhörer möchte, die auch nicht zu viel kosten, der kann bei den Enco Air3 Pro zweifelsohne zuschlagen.

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