Der chinesische Hersteller Oppo hat soeben im Rahmen eines Online-Launch-Events die neue Find X3-Serie präsentiert. Sie besteht in diesem Jahr aus dem Topmodell Find X3 Pro, dem Find X3 Neo und dem preiswerteren Find X3 Lite. Alle drei Modelle unterstützen den 5G-Mobilfunkstandard. Sie werden in Kürze in der Schweiz erhältlich sein.
Was die drei Modelle alles zu bieten haben, stellen wir dir auf den nächsten Zeilen vor. Falls du dich für das Find X3 Pro interessierst, empfehlen wir dir unseren Testbericht dazu.
Das Topmodell: Oppo Find X3 Pro
Design
Die Vorderseite wird grösstenteils vom hervorragenden Bildschirm (mehr dazu, etwas weiter unten) eingenommen. Die Längsseiten sind leicht gebogen, wenn auch deutlich weniger stark als beim Huawei Mate 40 Pro. Ebenfalls gebogen sind die Längsseiten auf der Rückseite. Dadurch schmiegt sich das Find X3 Pro vorzüglich in die Hand.
Apropos Rückseite: Hier sticht das sehr aufwändig gefertigte Kameramodul mit den vier Sensoren und dem Dual-LED-Blitz ins Auge. Das Kameramodul hebt sich dabei durch die raffinierte Fertigung unscheinbar aus dem Gehäuse empor. Das Oppo Find X3 Pro wird in der Schweiz zunächst in den Farben Gloss Black und Blue angeboten. Ob die Variante in Weiss zu einem späteren Zeitpunkt auch angeboten wird, ist noch unklar.
Mit einem Gewicht von nur 193 Gramm kann das Find X3 Pro als „Leichtgewicht“ unter den Flaggschiff-Smartphones bezeichnet werden. Nur so zum Vergleich: Das Samsung Galaxy S21 Ultra wiegt mit 227 Gramm immerhin 34 Gramm mehr – bei Smartphones sind das Welten. Die weiteren Abmessungen betragen: 163,6 x 74,0 x 8,3 Millimeter.
Display
Oppo spendiert dem Find X3 Pro ein 6,7 Zoll LTPO-AMOLED-Display mit QHD+-Auflösung (3216 x 1440 Pixel). Es ist das weltweit erste Smartphone, welches eine Farbtiefe von 10-bit und damit die Darstellung von einer Milliarde Farben ermöglicht.
Die Bildwiederholrate beträgt maximal 120 Hz, womit auch Gamer zufrieden gestellt werden. Bei der Helligkeit gibt es 1500 Nits, womit man draussen auch bei starker Sonneneinstrahlung keine Probleme mit der Lesbarkeit des Displays haben sollte.
Direkt im Display befindet sich der optische Fingerabdrucksensor. Oben links ist darüber hinaus als Punch-Hole (Loch im Display) die Selfie-Kamera integriert.
Übrigens: Sollte der Bildschirm deines (künftigen) Find X3 Pro innerhalb des ersten Jahres (ab Kaufdatum) zu Bruch gehen, übernimmt Oppo die Kosten für die erste Reparatur vollumfänglich. Eine grosszügige Geste von Oppo, der sich gerne weitere Hersteller anschliessen dürfen.
Leistung & Speicher
Wie es sich für ein 2021-Flaggschiff-Smartphone gehört, verbaut Oppo im Find X3 Pro den aktuellen Highend-Prozessor Snapdragon 888 von Qualcomm. Dieses Kraftpaket lässt in Kombination mit den schnellen 12 GB LPDDR5 RAM hinsichtlich der Performance keine Wünsche offen.
Schnell ist ebenfalls die Lese- und Schreibgeschwindigkeit des 256 GB grossen internen UFS 3.1-Speichers. Kleiner Wermutstropfen: Der interne Speicher ist nicht erweiterbar. Zudem sind auch keine weiteren Speichervarianten geplant.
Das Modem im Qualcomm Snapdragon 888 versteht sich mit 13 5G-Bänder und verbindet sich damit weltweit mit praktisch allen 5G-Netzen.
Kamera
Oppo hat sich für ein Kamera-Setup aus vier Sensoren entschieden, das sich wie folgt zusammensetzt:
- 50 Megapixel Weitwinkel (Sony IMX766)
- 50 Megapixel Ultraweitwinkel (Sony IMX766)
- 13 Megapixel Telephoto mit 2-facher optischer und 5-facher Hybrid-Vergrösserung
- 3 Megapixel Mikrolinse
Der IMX766-Sensor, welcher sowohl als Haupt-, als auch Ultraweitwinkelsensor verbaut ist, haben Oppo und Sony gemeinsam entwickelt. Vorteil der identischen Sensoren: Es sind kaum Unterschiede beim Wechsel der Perspektive sichtbar. Der IMX766 ist ein extra grosser Sensor mit 1/1.56 Zoll und optischer Bildstabilisierung (nur Hauptsensor, nicht Ultraweitwinkel).
Die Telephotolinse erreicht eine zweifache optische Vergrösserung und ein 5-facher Hybrid-Zoom (Kombination aus optischer und digitaler Vergrösserung). Eine Periskop-Kamera, wie es im Vorjahresmodell gab, gibt es diesmal nicht. Dafür setzt Oppo auf eine Weltneuheit bei der Smartphone-Fotografie.
Das Find X3 Pro ist das erste Smartphone, das sich in ein kleines Mikroskop verwandeln kann. Dafür verbaut man eine 3 Megapixel Mikrolinse mit einer bis zu 60-fachen Vergrösserung. Um solche „Mikroaufnahmen“ mehr oder weniger scharf darzustellen, liegt das Smartphone fast direkt auf dem gewünschten Motiv auf. Für genügend Licht sorgt die kreisrunde LED-Beleuchtung.
Oppo bietet beim Find X3 Pro ein durchgehendes 10-bit Farb-Management-System, was ebenfalls auf die Kamera zutrifft. Von der Aufnahme bis zur Bearbeitung, werden so eine Milliarde Farben garantiert. Auf Wunsch lassen sich 10-bit Fotos im HEIF-Format aufnehmen. Hier gilt jedoch zu beachten, dass die Fotos nur auf kompatiblen Geräten und Apps dargestellt werden können.
Lautsprecher
Während beispielsweise Xiaomi beim Mi 11 zusammen mit Harman/Kardon für ein besonderes Klangerlebnis der verbauten Lautsprecher gearbeitet hat, verzichtet Oppo auf einen Kooperationspartner. Trotzdem unterstützen die Stereo-Lautsprecher im Find X3 Pro das Surround-Sound-Format Dolby Atmos.
Akku
Wie schon im Vorjahr setzt Oppo auf die SuperVOOC 2.0 Schnelllade-Technologie mit 65 Watt. Damit lässt sich der 4500 mAh Akku über den USB-C-Anschluss in nur 10 Minuten von 0 auf 40 Prozent aufladen. Ein kompletter Ladevorgang ist in unter 40 Minuten erreicht.
Ein grober Kritikpunkt beim Vorjahresmodell war das fehlende Wireless-Charging. Oppo hat offensichtlich auf die Kritiken gehört und verbaut nun auch Wireless-Charging im Find X3 Pro. Und das sogar ziemlich schnell: Dank der AirVOOC-Technologie wird das Gerät mit dem passenden Ladedock mit 30 Watt in 80 Minuten von 0 auf 100 Prozent geladen.
Natürlich kommt auch das Oppo Find X3 Pro mit Reverse Charging daher. Wer seine Kopfhörer oder andere Handys laden möchte, kann das mit maximal 10 Watt tun.
Software
Oppo liefert das neue Vorzeige-Smartphone direkt mit Android 11 und der hauseigenen ColorOS 11.2 Oberfläche aus. Wie von Oppo gewohnt, kommt das Gerät erfreulicherweise weitestgehend ohne sogenannte Bloatware aus.
Ansonsten lässt sich festhalten, dass sich ColorOS in den letzten 1-2 Jahren in eine gute Richtung entwickelt hat. Vor allem das letztjährige Update auf ColorOS 11 hat nochmals viele Optimierungen und Verbesserungen mit sich gebracht.
Beweisen muss sich Oppo noch hinsichtlich der garantieren Software-Updates. Während Samsung inzwischen drei Major-Updates und während gar vier Jahren Android-Sicherheitspatches für ausgewählte Smartphones garantiert, scheint es bei Oppo bis auf Weiteres bei zwei garantieren Major-Updates zu bleiben.
Preis & Verfügbarkeit
Das Oppo Find X3 Pro wird in der Schweiz zum Preis von 1199 Franken angeboten. Ab heute kann das neue Flaggschiff-Smartphone bei allen beteiligten Händler vorbestellt werden. Wer sich das Gerät bis spätestens 25. März vorbestellt, bekommt das Halbtax-Abo im Wert von 185 Franken gratis dazu.
Ebenfalls sei hier nochmals auf den „Gratis-Display-Reparaturservice“ im ersten Jahr (ab Verkaufsdatum) verwiesen.
Der Kompromiss: Oppo Find X3 Neo
Ein Find X3 hat Oppo (bis jetzt?) nicht vorgestellt, dafür aber das Find X3 Neo. Dabei handelt es sich um ein umbenanntes Reno 5 Pro+, das Oppo bereits Ende 2020 im Heimatland China auf den Markt brachte. In Europa wird es in den besonderen Farben Galactic Silver und Starlight Black verkauft.
Oppo setzt im Neo auf ein 6,55 Zoll AMOLED-Display mit FHD+-Auflösung, einer maximalen Bildwiederholrate von 90 Hz und einer Abtastrate (Touch-Sampling-Rate) von 180 Hz, was vor allem für Gamer eine wichtige Rolle spielt. Der Fingerabdrucksensor befindet sich direkt unter dem Bildschirm. Oben links gibt es eine Punch-Hole, worin sich die 32 MP-Selfie-Kamera.
Beim Prozessor hat sich Oppo für den Qualcomm Snapdragon 865 entschieden. Das ist der letztjährige Highend-Prozessor, der auch noch in diesem Jahr mehr als genügend Leistungsreserven mitbringt. Oppo stellt dem Prozessor 12 GB RAM Arbeitsspeicher (LPDDR4) und einen internen Speicherplatz von 256 GB (UFS 3.0) zur Seite. Der interne Speicherplatz ist nicht erweiterbar.
Auf der Rückseite gibt es eine Quad-Kamera, die sich aus dem 50 MP Sony IMX766 Hauptsensor, einer 16 Megapixel Ultraweitwinkelkamera, einer 13 MP-Telelinse und einer 2 MP-Makrokamera zusammensetzt. Der Hauptsensor verfügt über eine optische Bildstabilisierung (OIS), die Ultraweitwinkelkamera hingegen nur eine elektrische Stabilisierung (EIS). Oppo verspricht einen sehr schnellen Autofokus und einen optimierten Nachtmodus.
Auch im Find X3 Neo gibt es einen 4500 mAh Akku der sich über SuperVOOC 2.0 in ca. 38 Minuten von 0 auf 100 Prozent aufladen lässt. Verzichten muss man bei diesem Modell auf Wireless-Charging. Das kabellose Schnellladen ist dem Topmodell Find X3 Pro vorbehalten.
Das Oppo Find X3 Neo, welches mit Android 11 und ColorOS 11.1 ausgeliefert wird, ist in der Schweiz ab dem 11. März 2021 zum Preis von 799 Franken (UVP) im Pre-Sale erhältlich. Vorbesteller erhalten ein Halbtax-Abonnement im Wert von 185 Franken gratis dazu. Die Pre-Sale-Aktion dauert bis zum 25. März 2021.
Das Preiswerte: Oppo Find X3 Lite
Komplettiert wird die Find X3-Serie durch das günstigste Modell, dem Find X3 Lite. Es wird in den Farben Galactic Silver, Astral Blue und Starry Black auf den Markt kommen. Es ist nur 7,9 Millimeter dick und wiegt gerade mal 172 Gramm.
Oppo verbaut auch im Lite-Modell ein hochwertiges AMOLED-Panel mit einer Diagonale von 6,4 Zoll und einer FHD+-Auflösung. Wie beim Neo, gibt es auch beim Find X3 Lite eine Bildwiederholrate von 90 Hz, einen Fingerabdrucksensor unter dem Display und eine Punch-Hole für die 32 MP-Selfie-Kamera.
Unter der Haube gibt es diesmal den Qualcomm Snapdragon 765G, der von 8 GB RAM Arbeitsspeicher (LPDDR4x) flankiert wird. Der interne Speicherplatz beläuft sich auf 128 GB (UFS 2.1). Erweiterbar ist der interne Speicherplatz auch bei diesem Modell nicht.
Auf der Rückseite gibt es wie bei allen Find X3-Modellen ein Kamera-Setup bestehend aus vier Sensoren. Im Gegensatz zum Find X3 Pro und Neo, muss man hier jedoch auf den hochwertigen Sony IMX766-Sensor verzichten. Stattdessen gibt es eine 64 MP-Hauptkamera, eine 8 MP-Ultraweitwinkelkamera sowie je eine 2 MP-Makro- und Monokamera.
Der Akku umfasst eine Kapazität von 4300 mAh und unterstützt ebenfalls die Schnelllade-Technologie SuperVOOC 2.0. In nur 15 Minuten lädt sich der Akku von 0 auf 60 Prozent. Eine komplette Ladung ist ebenfalls unter 40 Minuten vollbracht. Das kabellose Laden bleibt dem Topmodell vorbehalten.
Das Oppo Find X3 Lite, welches ab Werk mit Android 11 und ColorOS 11.1 ausgeliefert wird, wird in der Schweiz zum Preis von 449 Franken (UVP) verkauft.
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