Im Juni hatte Oppo in der Schweiz seine neue Reno-Serie präsentiert. Das Oppo Reno 10 und das Reno 10 Pro positionierten sich auf dem Datenblatt als spannende Geräte zum günstigen Preis. Was in der Theorie gut klingt, muss sich aber erst immer in der Praxis bewähren. Daher habe ich das Reno 10 Pro während nun fast zwei Monaten als mein Hauptgerät genutzt, um herauszufinden, was das Smartphone wirklich taugt.
Design und Verarbeitung
Ich habe es bereits in meinem vorängigen Hands-on-Beitrag gesagt: Das Reno 10 Pro erinnert mich vom Design her stark an das Huawei P30 Pro. Ja, das Kameramodul ist merklich grösser, aber beim Gehäuse besteht starke Verwechslungsgefahr. Vor allem, wenn das P30 Pro, das immer noch mein reguläres Smartphone ist, mit dem Display nach oben neben dem Reno 10 Pro lag, habe ich des Öfteren zum falschen Gerät gegriffen.
Ist das etwas Schlechtes? Nein. Das P30 Pro war nicht umsonst eines der beliebtesten Geräte und Oppo nicht der erste Hersteller, der sich davon inspirieren liess. Farblich hat mir das Testgerät mit seinen Violetttönen sehr gefallen und erhält hier von mir einen grossen Daumen nach oben.
Bei der Verarbeitung gibt es nichts zu bemängeln. Das Reno 10 Pro wirkt hochwertig und fühlt sich in der Hand gut an. Eine Schutzfolie ist vormontiert, allerdings sind die Zeiten, in denen bei der Reno-Serie eine Hülle dabei war, vorbei.
Display
Oppo hat dem Reno 10 Pro ein 6,7 Zoll grosses AMOLED-Panel mit FHD+ spendiert. In Zahlen sind das 2413 x 1080 Pixel, was eine Pixeldichte von 394 PPI ergibt. Die Helligkeit beträgt 500 Nits, bei einer maximalen Helligkeit von 800 Nits. Diese Werte sind okay, im Mittelklassebereich bekommst du allerdings Smartphones mit besseren Displays.
Im Alltag schlägt sich das Reno 10 Pro im Display-Test trotzdem gut. Höchstens an sonnigen Tagen, und davon hatten wir diesen Sommer ja einige, hätte ich mir ein helleres Display gewünscht. Dass das im Mittelklassebereich möglich ist, zeigen unter anderem Samsung mit dem Galaxy A54 oder Motorola mit dem neuen Moto G84 (das allerdings noch nicht in der Schweiz erhältlich ist).
Insgesamt hat Oppo im Reno 10 Pro ein gutes Display verbaut, das alle nötigen Features, die man in der Mittelklasse erwarten darf, mitbringt. 120 Hertz sind genauso an Bord, wie 10-Bit Farbtiefe. Allerdings vermag das Reno 10 Pro weder bei den Farben noch dem Kontrast einen Wow-Effekt zu erzeugen. Damit
Software und Leistung
Das Reno 10 Pro hat einen Qualcomm Snapdragon 778G und 12 GB RAM verbaut. Der Chip ist zwar nicht mehr ganz der jüngste, reicht aber noch immer locker aus, um den normalen Smartphone-Alltag zu bestreiten. In meinem Test hat das Reno 10 Pro alle Tasks ohne Murren gemeistert, selbst das Schneiden von Videos.
Das Handy kommt mit Android 13 und ColorOS 13.1. Die Sicherheitsupdates sind bisher zuverlässig ausgeliefert worden. Oppo garantiert zwei Major-OS-Updates und drei Jahre Sicherheitsupdates. Da Android 14 schon beinahe draussen ist, bekommst du also höchstens noch Android 15.
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Kamera
Oppo vermarktet das Reno 10 Pro als perfektes Smartphone für Porträts. Dafür hat das Unternehmen dem Gerät eine 32 Megapixel Telefoto-Linse spendiert. Tatsächlich werden Fotos im Porträt-Modus bei ausgeglichenen Lichtverhältnissen sehr schön. Die Farben wirken natürlich, die Tiefenunschärfe ist auch bei verstrubbelten Haaren meist sehr akkurat.
Was mir allerdings negativ aufgefallen ist, ist, dass die Software Bilder sehr stark belichtet. Sprich: Tendenziell sind Fotos eher hell. Das führt dazu, dass Fotos im normalen Automatikmodus vor allem bei Sonnenschein gerne mal überbelichtet sind. Das lässt sich einfach beheben, indem du den Belichtungsregler etwas nach unten ziehst. Allerdings ist das auch immer etwas mühsam, wenn man sich nicht auf den Automatikmodus verlassen kann, wenn es schnell gehen muss.
Hier einige Schnappschüsse (anklicken zum Vergrössern):
Darunter leidet natürlich der Hell-Dunkel-Kontrast, wodurch Fotos wiederum etwas flach wirken. Damit du weisst, was ich meine, habe ich zweimal dasselbe Foto gemacht. Einmal mit dem aktuellen Reno 10 Pro (links) und einmal mit dem Reno 4, das vor drei Jahren erschienen ist.
So schlägt sich das Reno 10 Pro bei Nacht
Ebenfalls nicht top ist das Reno 10 Pro bei Nacht. Ironischerweise ist es ausgerechnet der Nachtmodus, der mir nicht gefiel. Wo es etwas Licht hat, hellt die Software den Bereich so sehr auf, dass es oft zu Bildrauschen kommt. Bei dunklen Stellen wiederum verlaufen die Farben schnell zu einer einzigen schwarzen Fläche.
Ich finde es auch immer schade, wenn Nachtbilder so sehr aufgehellt werden, dass die nächtliche Stimmung verloren geht. Ein Fehler, den leider auch das Oppo Reno 10 Pro macht. Glücklicherweise lässt sich dieses Problem relativ einfach beheben: Fotografiere nachts einfach ohne Nachtmodus und voilà: stimmungsvolle Fotos mit guten Farben und kaum Bildrauschen.
Ist das Handy was für Zoom und Makro-Fotografie?
Die kurze Antwort? Nein. Allerdings liegt der Fokus von Oppo auch nicht darauf. Mit der Telelinse kannst du immerhin zweifach optisch zoomen. Das sieht dann auch überzeugend aus und hilft vor allem, um etwa scheue Insekten wie diesen Schwärmer zu fotografieren:
Beim digitalen Zoom wird’s dann aber sehr schnell sehr verschwommen. Die Farben verwaschen und das Foto sieht dann ein bisschen aus wie ein «Malen nach Zahlen»-Bild, wie du an diesem Beispielfoto siehst:
Akkulaufzeit und Laden
Das Reno 10 Pro kommt mit Oppos Schnellladetechnologie namens Super VOOC. Damit ist das Handy in rund 30 Minuten von 0 auf 100 Prozent geladen. Damit ist das Mittelklasse-Phone nur fünf Minuten länger an der Steckdose als das OnePlus 11, das immerhin ein Flaggschiff ist.
Mein Fazit? Ich bin ein Fan. So schnelles Laden ist einfach purer Luxus und möchtest du nicht mehr missen, wenn du es mal kennst. Verzichten tut Oppo dafür auf kabelloses Laden. Das könnte man jetzt natürlich bemängeln, allerdings muss man bei Mittelklasse-Smartphones immer Abstriche hinnehmen – und da halte ich den Wegfall für sinnvoll.
Gute Akkulaufzeit
Bei der Akkulaufzeit musst du dir kein Sorgen machen, dass du mit dem Reno 10 Pro nicht durch den Tag kommst. Selbst wenn du morgens um 6.00 Uhr aus dem Haus gehst, zwei Stunden Zug fährst, dabei Musik streamst und YouTube-Videos schaust, wird das Handy locker bis abends um 20.00 Uhr durchhalten.
Mein Testfazit zum Oppo Reno 10 Pro
Oppo hat mit dem Reno 10 Pro ein Gerät vorgestellt, das keine grossen Kritikpunkte zulässt. Das Design gefällt, die Leistung ist völlig ausreichend, der Akku hält lang genug und ist superschnell geladen. Einzig bei der Kamera gibt es kleine Abstriche: Hier kommt es immer mal wieder vor, dass Fotos bei Tageslicht leicht überbelichtet sind. Auch nicht optimal ist der Nachtmodus. Dunkle Stellen verschwimmen oft zu einem schwarzen Brei, während der Nachthimmel zu oft körnig wirkt. Hier habe ich tatsächlich meist bessere Ergebnisse erzielt, wenn ich einfach im normalen Modus fotografiert habe.
Ist das Oppo Reno 10 Pro also einen Kauf wert? Ich sage es mal so: Du kannst mit dem Gerät nichts falsch machen. Allerdings ist es auch nicht so, dass es für mich so sehr aus der Masse heraussticht, dass ich sagen kann: Kauf dir das Smartphone unbedingt. Dafür gibt es einfach zu viele spannende Alternativen im gleichen Preissegment. Kompromisse musst du allerdings überall eingehen. Während das Galaxy A54 etwa ein etwas besseres Display hat, ist das Reno 10 Pro im Hinblick auf Ladegeschwindigkeit unschlagbar. Du siehst: Das perfekte Mittelklasse-Smartphone gibt es nicht, aber mit dem Reno 10 Pro bist du auf der sicheren Seite.
Das Oppo Reno 10 Pro gibt es aktuell für 599 Franken mit 256 GB internem Speicher.
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