Im Herbst 2020 hat Oppo mit der Reno-4-Reihe seine neuen Mittelklassemodelle an den Start gebracht. Dabei präsentierten die Chinesen gleich drei Modelle in einer Preisspanne von 379 bis etwa 799 Franken. Oppo hat mir das günstigste und teuerste Modell zur Verfügung gestellt, damit ich mir beide etwas näher anschauen konnte. Sechs Monate lang habe ich das Oppo Reno 4 Z und das Oppo Reno 4 Pro abwechselnd als meine Hauptgeräte genutzt. Meine Erkenntnisse aus dieser Zeit gibt es in diesem Testbericht.
Aussehen und Handhabung
Optisch unterscheiden sich das Reno 4 Pro und das Reno 4 Z so sehr, dass man ihnen die Verwandtschaft auf den ersten Blick überhaupt nicht ansieht. Während das Pro-Modell eher in einer klassischen Android-Handy-Optik daherkommt, orientiert sich die Z-Version eher an der iPhone-Reihe. Beide Geräte sind hervorragend verarbeitet und wirken für ihre jeweilige Preisklasse sehr hoch. Dennoch gibt es einige deutliche Unterschiede bei der Handhabung, die vor allem von der Preiskategorie abhängen.
Das Reno 4 Pro ist ein schlankes Federgewicht
Als ich das Reno 4 Pro das erste Mal in der Hand hatte, dachte ich nur: Wow! Das Smartphone ist nicht nur überraschend leicht, sondern auch angenehm dünn. In Zusammenspiel mit den abgerundeten Kanten (vorne und hinten) liegt das Gerät so richtig gut in der Hand. Wer nicht zu kleine Hände hat, wird das Reno 4 Pro so ohne Probleme auch einhändig bedienen können.
Was mir bei Oppo-Smartphones gefällt, ist, dass man bei vielen Geräten immer wieder schöne Design-Details findet. Das war bereits beim Reno 2 so und ist nun auch wieder beim Reno 4 Pro der Fall. Im Gegensatz zu vielen anderen Herstellern, die den Übergang vom Display in den Rand einfach nur abrunden, ist er beim Reno 4 Pro abgeschrägt. Das leicht kantige Design ist natürlich Geschmacksache, aber zumindest bei mir kommt es an.
Speziell ist auch die Farbe meines Testgerätes: Ich konnte die Giftgrüne Sonderedition Green Glitter testen. Mir hat diese richtig gut gefallen, vor allem auch, der spezielle viereckige Pantoneaufdruck, den man sonst auf Farbfächern findet. Dieser künstlerische Ansatz gefällt mir – wenn ich jetzt aber pingelig sein möchte, könnte ich die unterschiedlichen Grüntöne von Handyrücken und Ladekabel beanstanden. Das ist natürlich ein absolutes Detail, das vermutlich niemanden stören wird (auch mich nicht), aber es wäre das sprichwörtliche Tüpfelchen auf dem i gewesen.
Das Reno 4 Z dürfte etwas kompakter sein
Überrascht hat mich auch das Reno 4 Z, denn in der Preisklasse von unter 400 Franken sind Smartphone-Designs doch oft eher uninspiriert. Das Reno 4 Z hingegen versucht mit diversen Elementen Akzente zu setzen: Die Rückseite meines weissen Testgerätes schimmert je nach Lichteinfall leicht anders, während der Rand fast schon verchromt wirkt. Diese eher glänzende Optik muss man mögen, von daher sollte man sich das Gerät vor dem Kauf besser in einem Laden ansehen.
Auch beim Kameramodul hat Oppo versucht, sich abzuheben. Der Vergleich zum iPhone 11 oder 12 drängt sich hier natürlich auf und zumindest mir gefällt die Variante des Oppo 4Z besser – wenn ich zwischen iPhone 12 und Reno 4 Z wählen müsste. Insgesamt gesehen bin ich aber noch immer nicht ein grosser Fan von quadratischen Kameramodulen, womit ich in dieser Hinsicht definitiv dem Reno 4 Pro den Vorzug gebe.
So unterscheiden sich die zwei Geräte technisch
Oppo Reno 4 Z | Oppo Reno 4 Pro | |
Displaygrösse | 6,57 Zoll | 6,50 Zoll |
Auflösung | HD+ (2400 x 1080 Pixel), LCD | HD+ (2400 x 1080 Pixel), AMOLED |
Bildwiederholungsrate | max. 120 Hertz | max. 90 Hertz |
Chipsatz | MediaTek MT6873V | Qualcomm Snapdragon 765G |
Speicherplatz | 128 GB interner Speicher | 256 GB interner Speicher |
Speicher erweiterbar? | nein | nein |
Hauptkamera | 48 MP (Weitwinkel) 8 MP (Ultraweitwinkel) 2 MP (Porträt-Monochromobjektiv) 2 MP (Vintage-Porträtobjektiv) | 48 MP (Weitwinkel) 12 MP (Ultraweitwinkel) 13 MP (Tele) |
Selfie-Kamera | 16 MP (Weitwinkel) 2 MP (Tiefensensor) | 32 MP (Weitwinkel) |
Akkugrösse | 4000 mAh | 4000 mAh |
Ladeleistung | 18 Watt | 65 Watt |
Wireless Charging | nein | nein |
Anschlüsse | USB-C, Kopfhöreranschluss | USB-C |
SIM | Dual-Sim (5G) | Dual-SIM (5G) |
Fingerabdrucksensor | Im Power-Button verbaut | Im Display verbaut |
Betriebssystem | Android 11 mit ColorOS V11.1 | Android 10 mit ColorOS 7,2 |
Kameras: Das Reno 4 Z hält erstaunlich gut mit
Ja, ein Fotovergleich zwischen den beiden Modellen ist schon ein bisschen unfair. Allerdings ist so was auch immer interessant, da man dann auch sieht, wie gross der Unterschied zwischen einem Einstiegs- und einem Pro-Modell wirklich ist.
Für den Fotovergleich habe ich beide Geräte im Automatikmodus verwendet. Die Software hat also jeweils selber entschieden, welche Einstellungen am besten für das Motiv geeignet sind. Einzig den Fokus habe ich jeweils bei beiden Geräten manuell gesetzt, damit es diesbezüglich fair bleibt. HDR war bei beiden aktiviert, der Blitz war aber ausgeschaltet. Der Auslöser wurde auf einen Timer mit drei Sekunden gestellt, damit die Fotos garantiert verwacklungsfrei werden.
Fotos Hauptkamera (Foto-Modus)
Im normalen Fotomodus hält das Reno 4 Z erstaunlich gut mit dem Pro-Modell mit. Für alltägliche Schnappschüsse reicht das Reno 4 Z damit allemal. Die Unterschiede finden sich in den Details.
Während Fotos mit dem Reno 4 Pro gut ausgeleuchtet sind, tendiert das Reno 4 Z dazu, Fotos eher leicht unter-, respektive überzubelichten. Das fällt besonders dann auf, wenn die Lichtverhältnisse etwas schwieriger sind. Beim nächsten Foto sieht man gut, wie das Reno 4 Z ganz leicht überbelichtet. Das Gerät hatte etwas Mühe mit den speziellen Lichtverhältnissen im Wald und hat das Foto sicherheitshalber aufgehellt. Zum Glück nur wenig, sodass es noch im Toleranzbereich liegt.
Was auch auffällt ist, dass die Farben beim Reno 4 Pro satter wirken. Das liegt daran, dass beim Pro tendenziell häufiger HDR zum Einsatz kommt. Wieso das genau so ist, kann ich nicht sagen. Wer HDR aber nicht mag, so wie ich, wird an den eher natürlicheren Farben der Fotos des Reno 4 Z mehr Freude haben (oder schaltet einfach HDR aus).
Wo das Reno 4 Z auch etwas mehr Mühe hat, ist bei nahen Aufnahmen. Ein Makromodus fehlt leider komplett, wodurch Bilder rasch unscharf werden, wenn man zu Nahe herangeht. Hier merkt man denn auch den leistungsfähigeren Prozessor des Reno 4 Pro, denn in puncto fokussieren hängt das Pro-Modell die Lite-Variante mühelos ab.
Im nächsten Bild sieht man gut, wieso ein Makromodus, der im Pro-Modell vorhanden ist, viel ausmachen kann. Ich bin ein grosser Fan von Makroaufnahmen und finde es schade, dass das Reno 4 Z keinen solchen bietet. Allerdings dürfte ich damit wohl zu einer Minderheit gehören.
Grundsätzlich gelingen mit dem Reno 4 Z aber sehr ansprechende Aufnahmen. Wer ein Smartphone für normale Alltagsschnappschüsse braucht, wird damit zufrieden sein. Anspruchsvollere Fotograf*innen werden aber mit dem Reno 4 Pro glücklicher sein, da es einfach in allen Aspekten mehr bietet.
Wie gut zoomen die beiden Smartphones?
Für diesen Test habe ich beide Smartphones in zwei Disziplinen antreten lassen: einmal auf weite Distanz, einmal auf kurze Distanz.
Zoom auf weite Distanz
Gezoomt habe ich von der Aussichtsplattform neben dem Schloss Gütsch in Luzern zum Wasserturm bei der Holzbrücke. Laut Google Maps beträgt die Distanz rund 897 Meter:
Schauen wir uns also an, wie gut die beiden Smartphones im Zoom-Vergleich abschneiden. Das Oppo Reno 4 Z ist dabei immer links, das Oppo Reno 4 Pro ist rechts. Da beim Zoom schon kleinste Bewegungen zu Unschärfe führen können, hatte ich den Timer des Auslösers auf zehn Sekunden gestellt. Damit ist garantiert, dass etwaige Unschärfe nicht von unabsichtlicher Bewegung kommt.
Ohne Zoom (Ultraweitwinkel)
Ohne Zoom (normaler Fotomodus)
2-facher Zoom
Beim zweifachen Zoom hält das Reno 4 Z noch ganz gut mit. Dennoch wirkt das Foto des Reno 4 Pro knackiger. Die Farben sind weniger blass und die Konturen schärfer. Das liegt daran, dass das Pro-Modell hier noch auf eine zweifache optische Vergrösserung zurückgreifen kann, während es beim kleinen Bruder nur digitalen Zoom gibt.
5-facher Zoom
Beim 5-fachen Zoom stechen die Unterschiede dann sehr deutlich heraus. Das Foto des Reno 4 Z wirkt bereits verwaschen, teilweise sieht es wie ein Ölgemälde aus.
Maximaler Zoom (10-fach / 20-fach)
Beim maximalen Zoom unterscheiden sich die beiden Geräte. Während das Reno 4 Z nur eine 10-fache, digitale Vergrösserung schafft, bringt es das Reno 4 Pro auf das Doppelte. Hier sieht man dann auch, das beide Geräte keine Zoom-Monster sind.
Zoom auf kurze Distanz
Manchmal möchte man aber auch Motive heranzoomen, die gar nicht so weit entfernt sind. In meinem Fall war das ein Schmetterling (ein Tagpfauenauge), der nur rund einen Meter von mir entfernt auf einer Löwenzahnblume sass. Auf den maximalen Zoom habe ich in diesem Fall verzichtet, da es nicht nötig gewesen ist, den Schmetterling noch mehr zu vergrössern.
Ohne Zoom
2-facher Zoom
5-facher Zoom
10-fach Zoom
Beim näheren Zoomvergleich macht das Reno 4 Z vor allem bei der zehnfachen Vergrösserung einen weitaus besseren Eindruck. Zwar wirkt das Foto des Reno 4 Pro noch immer etwas knackiger, auch die Farben sind etwas weniger verwaschen, aber: Wüsste ich nicht, welches Foto von welchem Modell stammt, hätte ich schon etwas mehr Mühe, zu erkennen, welches Handy welches Foto geschossen hat.
Fazit zum Kameravergleich
Es ist keine Überraschung, dass die Kamera des Reno 4 Z nicht ganz mit derjenigen des Reno 4 Pro mithalten kann. Ansonsten wäre der grosse Preisunterschied wohl nur noch schwer zu rechtfertigen. Dennoch leistet das Reno 4 Z gute Arbeit und schlägt sich im Vergleich zum Pro-Modell wacker. Im Bereich unter 400 Franken wird das Reno 4 Z damit zu einem Smartphone, dass es zu schlagen gilt.
Das Oppo Reno 4 Pro wiederum liefert gute Bilder und bietet eigentlich so ziemlich alles, was man sich von einem Smartphone wünscht. Allerdings zickt das Gerät manchmal beim Auslösen etwas herum, was eigentlich nicht sein dürfte. So kann es vorkommen, dass man auf den Auslöser tippt, das Foto leicht verzögert aufgenommen wird. Merkt man das dann nicht und zieht das Handy zu früh vom Motiv weg, entsteht ein unkenntliches Foto.
Ein Beispiel seht ihr nachfolgend. Eigentlich sollte darauf meine schwarze Katze zu sehen sein. Mit etwas Fantasie sieht man sie auch.
Das passiert nicht oft. In meiner Fotogalerie kommt auf etwa drei Dutzend guter Fotos so ein verhunztes. Allerdings passiert das beispielsweise beim Find X2 Neo (welches eigentlich das Reno 3 Pro ist) nicht. Da kann man nur hoffen, dass das via Update behoben wird.
Akku: Schnell geladen aber ohne Wireless Charging
Wenn ich ein Smartphone nutze, sieht das folgendermassen aus: Ich gehe morgens um 6.30 Uhr aus dem Haus und bin abends frühestens um 18.30 Uhr wieder zu Hause. In dieser Zeit streame ich mindestens drei Stunden lang Musik oder ein Hörbuch. Gleichzeitig surfe ich im Internet oder erledige Dinge für meine Arbeit oder vybe (zum Beispiel Beiträge schreiben). Selbstverständlich gucke ich auch mehrere Minuten pro Tag YouTube oder streame auch mal ab und an eine Serie. In anderen Worten: Ich nutze ein Smartphone den ganzen Tag sehr intensiv. So ergibt sich für mich schon nach wenigen Tagen ein gutes Bild, wie lange der Akku eines Smartphones im Schnitt durchhält.
Das Reno 4 Pro hält locker einen Tag durch, selbst bei intensiver Nutzung. Danach muss es dann aber doch langsam mal an die Steckdose. Das Laden geht wie von Oppo gewohnt richtig schnell: In der Theorie ist der Akku in nur 36 Minuten von 0 auf 100 Prozent geladen. Dieses Versprechen bestätigt auch der Praxistest. Damit das Handy so schnell geladen ist, setzt Oppo auf zwei physisch separierte Akkus. Das hat zur Folge, dass das Reno 4 Pro leider kein kabelloses Laden unterstützt. Ob man das nun braucht oder nicht, ist wohl Gewohnheitssache. Ich für meinen Teil schätze kabelloses Laden mittlerweile sehr und hätte mir dieses Feature zumindest beim Pro-Modell gewünscht.
Etwas schwächer bei der Ausdauer ist das Reno 4 Z. Auch hier kommt man durch den Tag, allerdings musste ich des Öfteren den Stromsparmodus einschalten, bevor ich abends zu Hause war. Fairerweise muss ich hier aber auch sagen, dass ich standardmässig 120 Hertz beim Bildschirm aktiviert hatte, was einfach Strom frisst. Andererseits: Wenn ich dieses Feature schon habe, will ich es natürlich auch nutzen. Immerhin kann man auf adaptive Bildwiederholungsrate umschalten, was etwas weniger Strom verbraucht. Trotzdem: Das Akkurennen der beiden Modelle gewinnt das Pro-Modell, obwohl man meinen müsste, dass die technisch bessere Ausstattung mehr Strom frisst.
Fingerabdrucksensor: Zwei unterschiedliche Ansätze
Beim Reno 4 Pro kommt ein Fingerabdrucksensor im Display zum Einsatz. Dieser reagiert zuverlässig und schnell. Einzig, wenn der Finger etwas schmutzig oder feucht ist, hat das Smartphone Mühe mit Entsperren. Hier merkt man dann also den Unterschied zur Oberklasse, beispielsweise dem Find X3, das auch bei Nässe ohne Probleme reagiert.
Beim Reno 4 Z liegt ein Fingerabdrucksensor im Display preislich nicht drin. Oppo hat aber glücklicherweise nicht die Rückseite als Ersatz gewählt, sondern den Power-Button. Dieser befindet sich auf der rechten Seite und zumindest Rechtshänder*innen können das Smartphone so problemlos und zügig entsperren. Der Sensor reagiert in der Regel zuverlässig, allerdings nur, wenn man den Finger schön exakt auflegt. Oft ist es bei mir vorgekommen, dass ich den Daumen nicht schön mittig aufgelegt habe und das Reno 4 Z dann nicht entsperrt hat. Das hat mich dann ab und an doch etwas genervt.
Geschwindigkeit: Was leistet ein MediaTek-Prozessor?
Oppo setzt beim Reno 4 Pro auf den bekannten Qualcomm 765G von Snapdragon. Dieser bietet nicht nur 5G-Konnektivität, sondern auch ordentlich Speed. Damit meistert das Pro-Modell alle Alltagssituationen ohne zu murren. Alles startet flüssig und selbst, wenn man etliche Apps (im Hintergrund) gleichzeitig offen hat, merkt man kein Ruckeln oder muss sich mit Wartezeiten rumschlagen. Wer das Smartphone im normalen Alltag für Surfen, Fotografieren und selbst für grafisch etwas aufwändigere Apps benutzt, wird das Gerät kaum an seine Leistungsgrenzen bringen.
Etwas anders sieht es da beim Reno 4 Z aus. Hier setzt Oppo auf einen Chip von Mediatek. Die Chips des chinesischen Herstellers finden seit dem US-Bann in immer mehr Mittelklassegeräten Einzug, was dazu geführt hat, dass Mediatek Qualcomm unterdessen als grössten Chiphersteller der Welt abgelöst hat. Im Reno 4 Z ist mit dem Mediatek MT6873V ein Chip verbaut, der ebenfalls 5G-fähig ist. Damit hat das Reno 4 Z vielen anderen Geräten in seiner Preisklasse etwas voraus, denn Smartphones mit 5G unter 400 Franken sind noch immer Mangelware.
Abgesehen von der 5G-Konnektivität zählt aber natürlich die Geschwindigkeit. Hier macht der Mediatek-Chip einen guten Job. Zu Beginn meiner Testphase war ich wirklich angetan von der Geschwindigkeit. Für ein so günstiges Gerät gab es nichts zu bemängeln. Erst in den letzten Wochen, hatte ich ab und an das Gefühl, dass der Chip doch etwas gemütlicher unterwegs ist, als der Snapdragon 765G. Hätte ich am Anfang des Testzeitraums noch gesagt, ich merke bezüglich Speed keinen Unterschied zwischen dem Oppo Reno 4 Pro und dem Oppo Reno 4 Z, muss ich meine Meinung nach sechs Monaten revidieren: Ja, das Oppo Reno 4 Z ist nicht ganz so flott unterwegs wie die Pro-Ausführung. Das merkt man allerdings nur, wenn man den direkten Vergleich hat, was bei euch wohl kaum der Fall sein dürfte. Für den ganz normalen Smartphone-Alltag reicht die Geschwindigkeit des Reno 4 Z völlig aus.
Software: Das Reno 4 Pro patzt bei den Updates
Hier wurde es plötzlich sehr spannend. Eigentlich ist es ja oft so, dass Hersteller ihre günstigeren Modelle bezüglich Software-Updates eher stiefmütterlich behandeln. Ist die Software zu Beginn noch aktuell, wird sie im Laufe der Monate immer mehr vernachlässigt und nur die Pro-Modelle kommen in den Genuss zeitnaher Updates. Beim Reno 4 Z und dem Reno 4 Pro war es ironischerweise genau umgekehrt. Zum Zeitpunkt, an dem ich diesen Test schreibe (11. April 2021) stand es um die Software auf den beiden Smartphones folgendermassen:
Reno 4 Z | Reno 4 Pro |
---|---|
Betriebssystem: Android 11 | Betriebssystem: Android 10 |
Letzter Sicherheitspatch: 5. März 2021 | Letzter Sicherheitspatch: 5. Dezember 2020 |
Benutzeroberfläche: 11.1 | Benutzeroberfläche: Color OS 7.2 |
Das überrascht doch etwas: Das günstige Smartphone hat die aktuellste Software, während das teurere Pro-Modell hinterherhinkt. Zumindest bezüglich der Android-Version und der Benutzeroberfläche lässt sich das noch erklären: Oppo rollt gerade die Updates für Anroid 11 aus, so auch für die Reno 4-Modelle. Zwar hiess es, das Reno 4 Pro werde das Update im 1. Quartal 2021 erhalten, allerdings ist es normal, dass sich Updates etwas verzögern können. Hier kamen Nutzer*innen des Reno 4 Z also einfach früher in den Genuss der neuen Software.
Was allerdings nicht zu entschuldigen ist, ist, dass das letzte Sicherheits-Update des Reno 4 Pro nun schon vier Monate her ist. Sicherheits-Updates sind wichtig und gehören zeitnah veröffentlicht. Wenn man mal einen Monate hinterherhinkt, kann vorkommen, das passiert selbst Nokia. Aber vier Monate sind für ein Smartphone in dieser Preisklasse ein No-Go.
Fazit zum Vergleich des Reno 4 Z und Reno 4 Pro
Wenn man sechs Monate mit den gleichen zwei Smartphones verbringt, kristallisiert sich irgendwann ein Sieger heraus. Klar, ein Pro-Modell gegen ein Lite-Modell antreten zu lassen, ist etwas unfair. Die beiden Geräte befriedigen unterschiedliche Ansprüche. In meinem Fall ist das ein technisch gutes Gerät, dass mir viel Spielraum bei der Kamera lässt, da ich bezüglich Fotografie doch etwas höhere Ansprüche habe als nur Schnappschüsse zu schiessen. Makromodus sind mir bei der Auswahl der Linsen genauso wichtig wie Ultraweitwinkel. Ist das Gerät dann auch noch schön kompakt, also kein Klotz und liegt gut in der Hand, hat es mein Herz erobert. Aus diesem Grund fällt meine Wahl auf das Oppo Reno 4 Pro – allerdings nur, wenn der Preis keine Rolle spielt.
Müsste ich auf die Kosten achten und mich damit auseinandersetzten, ob ich nun 400 Franken mehr für das Pro ausgeben möchte, wird es knifflig. Ja, das Pro ist ein tolles Gerät, aber es kostet auch 799 Franken. Für 379 Franken kriege ich mit dem Reno 4 Z ein wirklich gutes Einsteigergerät, das mit 5G und 120 Hertz auch für die Zukunft gerüstet ist. Unter dem Strich, kann ich dir nur diesen Rat geben: Wenn du mehr ausgeben willst, weil dir Leistung, Fotoqualität und ein handliches Design wichtig sind, kannst du mit dem Reno 4 Pro nichts falsch machen. Wobei: 799 Franken kostet das Reno 4 Z schon lange nicht mehr. Die Preise sind inzwischen massiv gefallen und so kriegst du die schwarze Version bereits ab knapp 560 Franken.
Soll es nicht mehr als 400 Franken sein, aber trotzdem möglichst wenig Kompromisse geben, kannst du dir ohne Bedenken das Reno 4 Z kaufen. Aktuell ist der Preis für die schwarze Variante auf 311 Franken gefallen (Online-Shops) und dafür wird es schwer, etwas Besseres zu finden.
Übrigens: Wenn du einen ausführlichen Test zum Reno 4 Pro lesen möchtest, findest du diesen hier.