Technik

Panasonic stellt die GH5-Nachfolgerin vor und teasert GH6 an

Beim Launch 2017 war die GH5 die ultimative DSLM für Filmemacher – 4K mit 60fps, ein stabilisierter Sensor und 10-bit 4:2:2-Aufzeichnung. Nur das Rauschverhalten bei wenig Licht durch den kleinen Sensor war immer ein Schwachpunkt. Jetzt hat Panasonic gleich zwei Nachfolger vorgestellt.

Die GH5 von Panasonic in ihrer ganzen Pracht.
Die GH5 II – Bild: Panasonic

Die wichtigsten Informationen zur GH5 II

Das Gehäuse ist identisch und auch die grundlegenden Spezifikationen sind fast gleich geblieben:

  • 4K 60fps ist jetzt auch in 10bit 4:2:2 verfügbar (bisher 8bit 4:2:0)
  • Der Bildstabilisator schafft bis 6.5 Blendenstufen (bisher 5.5)
  • C4K 4096×2160 geht neu auch mit 25 & 30 fps (bisher nur 24)
  • Der Autofokus sei besser (bisher grauenhaft)
  • USB-C unterstützt jetzt PowerDelivery (bisher nicht)
  • Die Batterie hat dieselbe Form, aber etwas mehr Kapazität
  • Der Bildschirm löst höher auf und ist heller

Auch die Farbprofile sind nicht wirklich neu: Es gibt ein Cinelike-D2 und V-Log L erfordert nun kein 100 Franken-Softwareupgrade mehr, sondern ist bereits integriert. Das ist insofern super, als Panasonic die Aktivierungscode nicht digital, sondern nur in Papierform verkauft. Ich musste damals sechs Wochen auf ein „ausverkauftes“ Softwareupdate warten, das mir dann aus den USA geschickt wurde.

Panasonic GH5 II: Die Nachfolgerin kann für das Livestreaming genutzt werden.
Livestreamen mit der GH5 II | Bild: Panasonic

Da vermutlich niemand mit der GH5 II fotografiert, bleibt da alles beim Alten – dafür kann sie etwas ganz neues: Livestreaming.
Über die Lumix App verbindet sich die GH5 II mit deinem Smartphone und kann so direkt auf YouTube, Twitch, Facebook etc. streamen. Da der Panasonic XLR-Adapter kompatibel ist, kannst du so sogar professionelle Mikrofone für deine Streams verwenden.

Der Preis ist in den USA auf $1700 angesetzt, also $300 günstiger als die GH5 bei Markteinführung.

Panasonic GH6: Das bisher einzige Bild zur neuen DSLM-Kamera.
Das bisher einzige Bild der GH6 | Bild: Panasonic

Die wichtigsten Informationen zur GH6

Zum eigentlichen Nachfolger hat Panasonic nicht viel verraten. Bisher wissen wir folgendes:

  • Neuer Bildprozessor
  • 5.7K 60fps in 10-bit
  • 4K 120fps in 10-bit
  • Micro-four-thirds-Sensor

Die GH6 soll Ende Jahr für $2500 auf den Markt kommen.

Bild: Panasonic

Leica DG 25-50 f/1.6

Ähnlich wenig wissen wir vom neuen Panasonic-Objektiv. Das 25-50 bietet zusammen mit dem Leica DG 10-25mm f/1.7 ein perfektes Duo, das einen Brennweitenbereich von 20-100mm (Vollformat-Equivalent) abdeckt. Es soll von der Grösse und Form her ähnlich wie das 10-25 sein.

Erster Eindruck zur GH5 II

Die GH5 II ist ein solides Update und bietet wirklich viele Funktionen für den Preis.
Auf die GH6 bin ich gespannt, die Konkurrenz von Canon, Sony und Fujifilm ist gross, aber die GH6 scheint mehr Funktionen zu einem verhältnismässig tiefen Preis zu bringen. (Die Sony A7 SIII kostet mehr als das doppelte und kann „nur“ 4K mit 120fps).

Panasonic S1H Kamera.
Die Panasonic S1H – Bild: Panasonic

Wie geht es mit micro four-thirds weiter?

Nachdem Panasonic sein Vollformat-System vorgestellt und Olympus seine Kamerasparte anfang Jahres verkauft hat, gibt es immer wieder Gerüchte, dass auch Panasonic sich in Zukunft auf L-Mount beschränken wird. Laut Panasonic entwickeln sie das m43-System weiter und haben keine Pläne, es sterben zu lassen. Die GH6 und das neue Objektiv unterstützen diese Aussage, aber mit nur knapp 5 Prozent Marktanteil im weltweiten Kameramarkt zwei Systeme parallel zu entwickeln, scheint einfach nicht wirtschaftlich.

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Über Jan Janutin

Videoenthusiast, Film- und Serienkenner und niemals etwas Süssem abgeneigt. In Sachen Videotechnik experimentiere ich gerne und befasse mich mit objektiven aus den 80ern genauso gerne wie mit neuster Kameratechnik, die noch kaum jemand kennt.

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