Technik

Polar Grit X im Test – Die Outdoor-Multisportuhr überzeugt

Polar Grit X

Vor ein paar Wochen stellte der finnische Hersteller Polar mit der Grit X eine neue Outdoor-Multisportuhr mit integriertem GPS-Modul vor. Die neue Sportuhr wurde speziell für Outdoor-Aktivitäten wie Trailrunning, Mountainbiken oder Wandern entwickelt, versteht sich aber auch mit vielen weiteren sportlichen Aktivitäten.

Die Grit X bietet als erste Sportuhr des finnischen Herstellers dank der Integration von Komoot eine Turn-by-Turn-Navigation fürs Handgelenk an. Es ist eine der spannenden, neuen Funktionen, welche Polar mit der Grit X einführt. HillSplitter und FuelWise sind zwei weitere, insbesondere für ambitionierte Outdoor-Sportler, nützliche Funktionen.

Ich durfte mir die Polar Grit X in den letzten Wochen näher anschauen und verrate euch, wie gut sich die neue Outdoor-Multisportuhr vor allem beim Mountainbiken und Laufen schlägt. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an Polar Schweiz für die Bereitstellung.

Kleiner Tipp: Ganz am Schluss gibt es wieder eine nette Gegenüberstellung der positiven und negativen Aspekte der Polar Grit X. Falls du also keine Lust hast dich durch die vielen Wörter zu kämpfen, dann wirf einen Blick auf den Schluss dieses Testberichts. Ach ja, im Fazit fasse ich auch kurz und knapp (okay, mehr oder weniger) das Wesentlichste zusammen.

Polar Grit X: Das Edelstahl-Gehäuse hält etwas aus

Die Polar Grit X wird in den drei Farben Schwarz, Grün/Silber und Weiss/Silber verkauft. Das Modell in Weiss/Silber gibt es ausschliesslich in der Grösse „S“. Diese Grösse eignet sich für einen Handgelenksumfang von 130 bis maximal 190 mm. Die Modelle in Schwarz und Grün/Silber gibt es in „M/L“. Sie sind für einen Handgelenkumfang von 130 bis 190 mm ausgelegt.

Das im Vergleich zu einer Suunto 7 ziemlich kompakte Gehäuse der Grit X besteht aus robustem Edelstahl. Die Rückabdeckung ist aus glasfaserverstärktem Polymer gefertigt. Beim schwarzen Modell setzt Polar auf eine DLC-Beschichtung („Diamond-Like-Carbon“, ein diamantähnlicher Kohlenstoff). Die spezielle Beschichtung soll das Gehäuse vor Kratzern schützen.

Das kreisrunde und transflektive Farb-Touchscreen wird durch Gorilla Glas gegen Brüche und Kratzer geschützt. Saphirkristallglas gibt es bei Polar (noch?) nicht, dafür gibt es eine „Antifingerprint“-Beschichtung. Das Touchscreen soll damit etwas weniger stark anfällig auf Fingerabdrücke sein. Solche Beschichtungen kennen wir beispielsweise von Smartphones.

Zwischen dem Glas und der Lünette ist ein minimaler Abstand zu sehen und erfühlbar. Tragisch ist das im Grunde genommen nicht, allerdings hat sich jeweils genau dort nach einer ausgiebigen Ausfahrt mit dem Mountainbike Schmutz abgesetzt. Das müsste nicht sein. Wiederum ist die Uhr bis zu 100 Meter wasserdicht und kann somit ohne Probleme unter Wasser gesäubert werden.

Die „griffigen“ Tasten lassen sich sehr gut bedienen.

Die Polar Grit X ist nicht nur bis zu 100 Metern (10 ATM) wasserdicht, sondern erfüllt ebenfalls US-militärischen Prüf-Standard MIL-STD-810G. Die Sportuhr von Polar sollte also auch mit sehr rauen Bedingungen umgehen können. Wobei beim US-militärischen Prüf-Standard nie ganz so klar definiert ist, welche Tests effektiv „bestanden“ wurden.

An der Gehäuseseite links und rechts hat Polar insgesamt fünf physische und geriffelte Tasten angebracht. Über sie lässt sich die Uhr mit etwas Übung blind bedienen, was vor allem bei sportlichen Aktivitäten nützlich ist. Die Tasten weisen einen erfreulich guten Druckpunkt auf, was ich bei der einzigen Taste der Polar Ignite nicht behaupten konnte.

Polar Grit X

An der Unterseite befindet sich die optische Pulsmessung (Precision Prime Sensor-Fusionstechnologie) und die Lade-PINs. Polar setzt auf drei unterschiedliche Farben für die optische Pulsmessung, was angeblich in einer höheren Genauigkeit resultiert. Der mitgelieferte Ladeadapter dockt magnetisch an die vier Lade-PINs an der Unterseite an.

Das mitgelieferte Armband trägt sich angenehm, wird aber unheimlich schnell schmutzig. Gut zu wissen: Es lässt sich schnell gegen ein herkömmliches 22mm-Armband austauschen. Zusätzliches Werkzeug ist dafür nicht notwendig. Polar selbst bietet im Vergleich zu manch einem Mitbewerbern ziemlich preiswerte Armbänder in Leder, Silikon oder Gewebt an.

Die Verarbeitung lässt insgesamt keine Wünsche offen.

Angenehm zu tragendes und robustes Armband.

Inbetriebnahme der Polar Grit X

Die Polar Grit X ist sehr schnell eingerichtet und mit dem Smartphone gekoppelt. Dafür einfach die kostenlose Polar Flow-App aus dem Google Play Store (oder Apple App Store) herunterladen und auf dem Smartphone installieren. Anschliessend führt euch ein durchdachter Assistent Schritt für Schritt durch den Installationsprozess.

Damit das volle Potenzial der Grit X ausgeschöpft werden kann, muss zunächst ein Konto bei Polar erstellt werden. Das geschieht ganz bequem über die App oder über den Browser via Website.

Transflektives Display mit Schwächen

Die Polar Grit X ist mit einem für meinen Geschmack schon etwas zu kleinen 1,2 Zoll Touchscreen-Display in Farbe bestückt. Das Display erreicht dabei eine Auflösung von 240 x 240 Pixeln. Im Gegensatz zur Polar Ignite, wo es noch einen „Plattfuss“ gibt, haben wir es diesmal aber mit einem kreisrunden Display zu tun.

Polar setzt auf ein sogenanntes transflektives Display. Durch die Bauweise transflektiver Display wird das Umgebungslicht quasi reflektiert, so dass die Angaben auf der Uhr Uhr im Outdoor-Einsatz in der Regel sehr gut ablesbar sind. Ist das Licht gedämpft, kann eine Hintergrundbeleuchtung dazu aktiviert werden. Das gelingt entweder auf Knopfdruck (links oben) oder Alternativ mittels schneller Drehung des Handgelenks. Letzteres funktioniert leider nur unzuverlässig.

Die Wetteranzeige auf der Polar Grit X

Das Display ist stets aktiv, wir sprechen in diesem Zusammenhang gerne von einem sogenannten Always-on-Display. Leider gibt es weiterhin nur zwei sehr spärliche Uhrenanzeigen für das Always-on-Display: Entweder ganz klassisch „Analog“ oder dann halt eine sehr einfach gehaltene digitale Anzeige. Weitere Watchfaces können nicht auf die Uhr geladen werden.

Das Touchscreen-Display der Polar Grit X reagiert generell etwas träge oder teilweise gar nicht. Das ist ziemlich frustrierend, zumal ich vor dem Test die reaktionsfreudige Suunto 7 genutzt habe. Deshalb habe ich mir angeeignet sie eigentlich nur noch über die seitlichen Tasten zu bedienen. Damit lässt es sich meiner Meinung nach deutlich „stressfreier“ durch die Menüs navigieren.

Polar Flow: Im Browser oder doch direkt auf dem Smartphone?

Alle Daten der Grit X werden mit Polar Flow synchronisiert und können sowohl im Browser, als auch innerhalb der Smartphone-App analysiert werden. Die App bzw. Weboberfläche bieten einen umfangreichen Funktionsumfang und gewähren damit einen umfassenden Überblick aller täglichen sowie sportlichen Aktivitäten. In diesem Testbericht liegt der Fokus auf der Flow-App.

Die Weboberfläche von Polar ist aufgeräumt.

Die Daten landen drahtlos via Bluetooth auf dem Smartphone bzw. in Polar Flow. Wird die Flow-App nicht gerade durch den Stromsparmodus meines Huawei P30 Pro „abgeschossen“, geschieht die Synchronisierung nach einem Training ganz automatisch oder jeweils einmal pro Stunde. Klappt die automatische Synchronisierung nicht, kann sie mittels Tastendruck manuell gestartet werden.

Kleiner Tipp: Je nach Smartphone-Hersteller wird die Polar Flow-App automatisch im Hintergrund beendet. Um das zu vermeiden, muss die App manuell verwaltet werden. Bei Huawei befindet sich diese Option unter Einstellungen -> Akku -> App-Start. Wird die App nun manuell verwaltet, sollten keine Probleme mehr bei der Synchronisierung auftreten. 

Die Synchronisierung kann auch mal mehrere Minuten dauern, das vor allem wenn sie schon länger nicht mehr synchronisiert wurde. In der Regel klappt die Synchronisierung auf Anhieb. Sehr selten musste ich die Synchronisierung ein zweites Mal starten, da es beim ersten Mal zu einem mir nicht bekannten Übertragungsfehler kam.

Ich kenne die Polar Flow-App bereits seit einigen Jahren und kann bestätigen, dass sich seither optisch wenig bis gar nichts getan hat. Das muss jetzt nicht zwingend negativ gewertet werden, ich finde mich ehrlich gesagt ganz gut zurecht damit. Andererseits können andere vergleichbare Apps in dieser Hinsicht doch etwas mehr überzeugen.

Aktivitätstracking mit der Polar Grit X

Zu den „Basics“ einer Sportuhr gehört das Tracking der täglichen Aktivitäten. Damit meine ich nicht die individuellen Trainings, dazu komme ich beim nächsten Abschnitt. Mit den täglichen Aktivitäten meine ich vielmehr Dinge wie die von mir an einem Tag zurückgelegten Schritte, Distanz, Kalorienverbrauch und der Aktivitätszeit.

Darstellung in der App: Das Aktivitätsziel

Vorab lässt sich dafür aus insgesamt drei Niveaus ein Aktivitätsziel definieren. Niveau 1 richtet sich an Benutzer, welche nur wenig Sport treiben und auch während der Arbeit viel sitzen. Niveau 2 kann von Benutzern ausgewählt werden, welche den grössten Teil des Tages auf den Beinen verbringen. Das Niveau 3 wird Benutzern empfohlen, welche einem körperlich anstregenden Beruf nachgehen.

Aufgrund des gewählten Aktivitätsziels wird anhand eines Prozentsatzes in der Polar Flow-App und der Uhr dargestellt. Je mehr wir uns bewegen, umso mehr füllt sich die Leiste. Täglich sollten wir auf 100 oder mehr Prozent kommen. Innerhalb der Smartphone-App werden Empfehlungen angezeigt, wie man das Aktivitätsziel erreichen kann. Beispiel: Mit Gartenarbeit, leichtes Tanzen & Co.

Ich arbeite vorwiegend vor dem Computer. In den letzten Wochen, aufgrund der Coronavirus-Pandemie, arbeitete ich durchgehend im Home-Office. Ihr könnt euch vorstellen, wie viel ich mich in dieser Zeit bewegt habe – nicht wirklich viel. Die Polar Grit X hat mich mit einer Inaktivitätsmeldung (Uhr vibriert) darauf hingewiesen. Diese Meldung kann deaktiviert werden.

Eine Funktion vermisse ich auch weiterhin bei Polar: Die Uhr zählt leider keine Etagen.

Trainings mit der Grit X: Biken, Laufen und Inlineskaten

Polar stellt eine Vielzahl an unterschiedlichen Sportarten für die Grit X an. Über die Smartphone-App können davon bis zu 20 Favoriten auf die Smartwatch übertragen werden. Diese können dann bequem über die Uhr gestartet werden. Es stehen klassische Sportarten wie Laufen, Velofahren oder Schwimmen bereit. Polar scheut sich aber auch nicht vor weniger populären Sportarten wie Trabrennen, Rollerski oder Kajakfahren.

Übrigens: Fitness-Fans von den Les Milles-Programmen dürfen sich freuen, Polar unterstützt praktisch alle Gruppenfitnessprogramme.

Darstellung der Sportprofile (Favoriten)

Die Polar Grit X hat mich in den letzten Wochen mehrmals auf kürzeren und (etwas) längeren Bike-Touren begleitet. Ausserdem hab ich sie das ein oder andere Mal auch beim Laufen und Inlineskaten getragen. Gerne hätte ich sie auch noch mit ins Wasser genommen, dazu bin ich leider nicht mehr gekommen. Ich reiche den „Schwimm-Part“ bei der nächsten Gelegenheit sehr gerne nach.

Die Uhr bietet eine gute Übersicht während einem Training. Je nach Sportart, können die folgenden Details abgelesen werden:

  • Puls (in verschiedene Kategorien eingeordnet), Distanz, durchschnittliche Geschwindigkeit, Dauer
  • Angaben zur Höhe (aktuelle Höhe, Aufstieg, Abstieg, prozentuale Steigung)
  • Pulsentwicklung (aktueller Puls, max. Puls und im Durchschnitt)

Aktive Trainingseinheiten können mittels Tastendruck pausiert oder beendet werden. Zudem lassen sich manuelle Runden definieren. All die aufgezeichneten Werte, werden anschliessend in die Flow-App (oder Web-Portal) übertragen, wo eine umfassende Analyse der Trainings möglich ist. Polar hat hierfür ein paar nützliche Funktionen integriert, wie die Folgenden:

  • Trainingsnutzen: Feedback zur Wirkung der Trainingseinheit. Beispiel: Tempo & Maximaltraining, Tempotraining+, usw.
  • Training Load Pro: Training Load Pro ermöglicht eine ganzheitliche Betrachtung und gibt dir Aufschluss darüber, wie deine Trainingseinheiten diese verschiedenen Systeme beanspruchen und welche Auswirkungen dies auf deine Leistungsfähigkeit hat. Training Load Pro ermittelt die Trainingsbelastung sowohl für dein Herz-Kreislauf- als auch dein Muskel-Skelett-System (Cardio Load und muskuläre Belastung). Mit „Empfundene Belastung“ kannst du zudem bewerten, wie stark beansprucht du dich fühlst
  • Energiequellen: Was wird während einer Trainingseinheit mehrheitlich verbrannt? Kohlenhydrate, Eiweiss oder Fett?
Beispiel des Trainingsnutzens

Der Cardio Load gibt anschliessend Auskunft darüber, ob wir in den letzten Tagen zu viel trainiert haben, so dass eine Überforderung für unseren Körper entstehen kann. Sollte man weiterhin auf diesem Niveau trainieren, könnte das Risiko für sportbedingte Verletzungen steigen. Es ist also ein Wert, den man als ambitionierter Sportler im Auge behalten sollte.

Die Strava Live Segments sind ebenfalls mit von der Partie.

Apropos wichtiger Wert: Bei intensiven Trainingseinheiten darf das Zuführen von Energie und Flüssigkeit nicht zu kurz kommen. Daran erinnert die Funktion namens FuelWise auf der Grit X. Es stellt ein smarter Energie-Assistent dar, welcher automatisch und individualisiert an das Zuführen von Energie und Flüssigkeit erinnert. Diese Funktion lässt sich anpassen und/oder deaktivieren.

Darstellung der Trainingsübersicht

Ein schneller Überblick verschafft die Trainingszusammenfassung innerhalb der App, weiter geht es mit den Trainingszonen (je nach Intensität bzw. Puls). Zudem lässt sich die Strecke (sofern eine Aufzeichnung stattgefunden hat) auf der Karte zurückverfolgen. Insgesamt bietet Polar umfassende Auswertungsmöglichkeiten für Trainingseinheiten an, welche kaum Wünsche offen lässt.

Die positionsgenaue Aufzeichnung geschieht via GPS, GLONASS, Galileo oder QZSS. Es werden jeweils zwei Systeme parallel genutzt, wobei GPS immer gesetzt ist. Neu bietet die Grit X eine Turn-by-Turn-Navigation via Komoot an. Die Touren können über Kooomt geplant und anschliessend auf die Grit X übertragen werden.

Auf der Uhr wird jedoch keine Karte angezeigt. Die Uhr informiert nur, in welche Richtung man sich bewegen muss. Das funktionierte sowohl beim Biken, als auch beim Laufen einwandfrei. Die Richtungswechsel werden jeweils frühzeitig angezeigt, was zugleich für die hohe Genauigkeit des GPS-Signals spricht. Die GPS-Genauigkeit finde ich übrigens sehr gut, nicht so wie bei der Ignite.

Turn-by-Turn-Navigation auf der Polar Grit X

Weitere Gesundheits- und Sportfeatures

Hill Splitter
HillSplitter erfasst automatisch Bergauf- und Bergababschnitte und liefert detaillierte Berichte dazu. Ambitionierte Sportler können anhand dieser Daten ihre Trainings optimal anpassen. Die Mindesthöhe bei Steigung, damit eine Höhe erkannt wird, beträgt 10 Metern. Live werden eines Trainings unter anderem folgende Dinge dargestellt: Anzahl Anstiege, Geschwindigkeit, An-/Abstiegsmeter und Geschwindigkeit.

Sleep Plus Stages
Für unsere Gesundheit und das Wohlbefinden ist ein ausreichend guter Schlaf das A und O. Dank dem Schlaftracking Sleep Plus Stages kann man den eigenen Schlaf ganz genau analysieren. Es wird automatisch die Menge und Qualität des eigenen Schlafs aufgezeichnet und in die drei Schlafphasen (Leichtschlaf, REM-Schlaf und Tiefschlaf) unterteilt.

Aus diesen Daten wird ein Schlafindex erstellt. Das kann dann wie folgt auf der Uhr und in der App Polar Flow aussehen:

Polar schreibt zu den Komponenten des Schlafindex:

Die Sleep Plus Stages Messung basiert auf der Erfassung der Bewegungen deiner nichtdominanten Hand mit einem integrierten 3D-Beschleunigungssensor und der Aufzeichnung deiner Schlag-zu-Schlag-Intervall-Daten mit einem optischen Pulssensor. Dein Schlafindex ist ein Zahlenwert und gibt an, wie viel und wie gut du geschlafen hast. Die Bewertungsskala für den Schlafindex ist 1 bis 100. Ein typischer Schlafindex liegt bei 70 bis 85.

Nightly Recharge Erholungsanalyse
Nightly Recharge ermittelt anhand des autonomen Nervensystems (ANS), der Qualität des Schlafs (Sleep Plus Stages) und der Herzfrequenzvariabilität (HRV) wie gut man sich von Stress und vom Training über Nacht erholt. Nightly Recharge soll anhand dieser Daten anzeigen können, ob wir bereits für eine nächste Trainingseinheit bereit sind oder ob man doch noch einen Tag doch eher ruhig angegangen werden sollte.

FitSpark – Der Fitness-Coach
FitSpark stellt quasi ein Fitness-Coach dar, der mir die richtigen Trainings und Übungen zum richtigen Zeitpunkt anzeigt. Dafür nutzt Polar all die gesammelten Daten aus der Nacht (ANS + Schlafstatus) sowie aus vergangenen Trainings. Sie berücksichtigt bei den Vorschlägen also meine aktuelle Tagesform. Und das macht sie erstaunlich gut. Nach einer Nacht mit wenig Schlaf, zeigte mir die Uhr am Folgetag beispielsweise nur ein leichtes Training an.

Insgesamt stehen in der App derzeit 19 verschiedene Workouts aus den Kategorien Kraft, Cardio und Unterstützung zur Verfügung. In der Regel stellt mir die Uhr zwei bis vier unterschiedliche Trainingseinheiten vor. Setzen wir die vorgeschlagenen Workouts um, werden sie selbstverständlich direkt in der Polar Flow-App angezeigt.

Serene – Entspannungsübungen
Mit Serene bietet Polar neu auch angeleitete Atemübungen an. Die Dauer und Intervalle lassen sich direkt auf der Uhr anpassen. Auf dem Display und durch Vibrationen wird das Einatmen, Halten und Ausatmen angezeigt. Das Ziel der Atemübungen: Der Herzschlag soll sich im besten Falle an den Atem angleichen und so für eine Entspannung sorgen.

Akku: Nonstop bis zu 100 Stunden

In der Uhr steckt ein 346 mAh Akku. Damit erreicht sie laut Polar eine Akkulaufzeit von bis zu 40 Stunden mit vollständig aktivierter Funktionen (inkl. GPS & kontinuierlicher Pulsmessung). Im Uhrenmodus mit aktivierter Pulsmessung (24/7) sind bis zu 7 Tage möglich. Das kommt so ungefähr hin, wobei ich zugestehen muss, dass ich die Laufzeit nicht im Detail gemessen habe.

Eins kann ich euch versichern, so schnell geht der Uhr der Akku nicht aus. Man kann damit entspannt mehrstündige Bike-Touren aufzeichnen, ohne dass sie an die Steckdose müsste. Falls man mal eine lange Exkursion geplant hat, dann lässt sich durch die Anpassung der GPS-Aufzeichnungsrate von „1x pro Sekunde“ auf „1x pro Minute“ oder „Alle 2 Minuten“ mehr Laufzeit herausholen.

Genügt das immer noch nicht? Dann kann zusätzlich die Pulsmessung am Handgelenk ausgesetzt und der Bildschirm deaktiviert werden. Sind alle Energiesparoptionen der Polar Grit X ausgeschöpft, soll eine Laufzeit von bis zu 100 Stunden ermöglicht werden. Es gilt jedoch zu beachten, dass die GPS-Aufzeichnungsrate im 2 Minuten Takt nicht sehr genau ist.

Polar Grit X: Das ist mir sonst noch aufgefallen

  • Im Gegensatz zu anderen Sportuhren, bietet die Grit X keine Möglichkeit die Musik am Handgelenk zu steuern geschweige Musik auf die Uhr zu laden
  • Anrufe können darüber nicht angenommen werden
  • Die Uhr bietet keine SOS-Funktion

Polar Grit X: Die Stärken und Schwächen

Stärken

  • hochwertige Verarbeitung, schönes Design
  • starke Akkulaufzeit (bis zu 100 Stunden)
  • akkurates GPS
  • Bedienung via Tasten und Touchscreen möglich
  • Turn-by-Turn-Navigation via Komoot
  • viele Sportarten werden unterstützt
  • umfassende und detaillierte Analysen der Trainings und des Schlafs via App und Web-Portal
  • nützliche Zusatzfunktionen wie Hill Splitter und FuelWise

Schwächen

  • Touchscreen könnte in dunkler Umgebung heller sein
  • etwas träge Bedienung
  • keine automatische Aktivitätenerkennung
  • keine Möglichkeit Musik zu steuern oder Anrufe entgegenzunehmen
  • Preis etwas hoch

Das Fazit zur Polar Grit X

Der finnische Hersteller Polar hat mit der Grit X eine insgesamt überzeugende Multisport-Uhr auf den Markt gebracht. Sie ist mit vielen zusätzlichen und sinnvollen Funktionen bestückt, was die Grit X zu einer vielfältigen Sportuhr macht. Im Gegensatz zur Polar Ignite, kommt eine grösstenteils akkurate GPS-Aufzeichnung inkl. Turn-by-Turn-Navigation hinzu.

Wer auf der Suche nach einer Sportuhr ist, die sich eher an den Smartwatches von Samsung oder Apple orientiert, wird mit der Grit X nicht zufrieden sein. Sie bietet nur sehr rudimentäre „smarte Funktionen“ an, wie beispielsweise die Anzeige der Benachrichtigungen vom Smartphone. Die Musik lässt sich nicht steuern und auch Anrufe können nicht angenommen werden.

Das proprietäre Betriebssystem arbeitet grundsolide, fällt teilweise aber mit einer trägen Bedienung auf. Positiv kann dafür das Bedienungskonzept aufgeführt werden: Die Uhr kann sowohl über das Touchscreen, als auch über die Tasten bedient werden. Letzteres eignet sich vor allem bei sportlichen Aktivitäten deutlich besser.

Der Preis und eventuell die eingeschränkten „smarten Funktionen“, könnte den einen oder anderen ins Grübeln bringen.

Wo kaufen?
Die Polar Grit X kann direkt bei Polar zum Preis von aktuell 429,90 Franken gekauft werden.

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