Eine Umfrage von AVM hat ergeben, dass rund 50 Prozent der Schweizer User, die WLAN nutzen, unzufrieden mit der Signalstärke sind. Falls dir AVM nichts sagt: Das ist der Hersteller der Fritz!Boxen. Für die Umfrage wurden 1258 Personen zwischen 18 und 79 Jahren im Zeitraum von 21. bis 27. Februar 2024 befragt. Damit gilt die Umfrage als repräsentativ.
Das Umfrageergebnis hört sich zumindest bezüglich WLAN-Verbreitung positiv an. So nutzen rund 92 Prozent der Bevölkerung WLAN, etwa jede fünfte Person nutzt noch das kabelgebundene LAN. Doch wenn es um die Zufriedenheit bei Signalstärke, Stabilität und Geschwindigkeit geht, sind vor allem junge User unzufrieden. Das dürfte wohl daran liegen, dass jüngere User eher auf eine stabile und potente Verbindung angewiesen sind, da sie regelmässig Games und Videos streamen. Ältere Nutzer:innen hingegen zeigen sich eher zufrieden mit ihrem WLAN.
Dennoch: Über alle Altersklassen hinweg sind 50 Prozent der Schweizer WLAN-User mit der Signalstärke unzufrieden. 39 Prozent wünschen sich eine bessere Geschwindigkeit und 38 Prozent sind mit der Stabilität ihres WLAN unzufrieden.
Repeater kennen noch nicht alle
Zumindest bei der Reichweite des Signals könnte man mit Repeatern Abhilfe schaffen. Allerdings hat die Umfrage zutage gefördert, dass etwa 20 Prozent der Schweizer keine Ahnung haben, was Repeater sind. Der Rest hat oft schon davon gehört, allerdings scheint es eine grosse Hemmschwelle zu geben, diese einzusetzen. Das dürfte wohl daran liegen, dass Laien unklar ist, wie man diese einsetzt.
Andreas Erhardt, Country-Manager von AVM, beurteilt das Umfrageergebnis wie folgt:
«Bei der WLAN-Nutzung unterscheidet sich die Schweiz nicht allzu sehr von den anderen Ländern, in denen unsere FRITZ!-Produkte vermarktet werden. Doch dadurch, dass hierzulande WLAN-Router meistens von den Internetprovidern gestellt werden, ist insgesamt die mangelnde Begeisterung für die Qualität des heimischen WLANs ein Hinweis dafür, dass man womöglich auf performantere Geräte setzen sollte.»
Schweizer Routerzwang zum Nachteil für User
Was der AVM-Manager hier in freundliche Worte verpackt, spricht ein Problem an, mit dem unter anderem auch wir schon zu kämpfen hatten: In der Schweiz herrscht Routerzwang. So kann ich mit meinem Yallo-Internetabo etwa nur den hauseigenen Yallo-Router nutzen. Mit Sunrise lassen sich fremde Router in der Theorie zwar nutzen, allerdings stellt sich der Anbieter oft quer, wenn es darum geht, fremde Boxen zu installieren. Mein Bloggerkollege Bruno Rivas hat das bei seinem Test bereits mehrfach auf nervenaufreibende Art und Weise erfahren müssen. Zuletzt konnte er etwa eine neue Fritz!Box mit XGS-PON nicht in Betrieb nehmen, weil der Sunrise-Support sich geweigert hat, ihm einen dazu nötigen Aktivierungscode zu übermitteln.
Einer der grössten, wenn auch nicht bestätigten Kritikpunkte ist allerdings, dass die drei grossen Anbieter oft billige Router-Hardware verwenden sollen. Das dürfte dann dazu führen, dass die Signalstärke unzureichend ist. Wir selbst haben aus einer zuverlässigen Quelle bestätigt bekommen, dass einer der drei grossen Internetprovider der Schweiz bei seiner TV-Internetbox billigste Hardware verbaut hat. Inzwischen wurde diese Box durch eine neue abgelöst.
Das Problem: Durch den Routerzwang verunmöglichen es die Anbieter ihren Kunden, auf leistungsstärkere Hardware auszuweichen. Ebenfalls ist es nicht möglich, auf neue Router umzusteigen, die einen neueren WLAN-Standard unterstützen – was wiederum für ein besseres Signal und mehr Speed sorgen könnte. Einzig Swisscom lässt im Moment fremde Router ohne grossen Aufwand zu.
Wie du trotz Routerzwang auf ein leistungsstärkeres Signal umsatteln kannst, liest du in diesem Test.