Technik

Samsung Galaxy A54 im Test: Der nächste Kassenschlager?

Die Galaxy A-Reihe von Samsung ist für ihre Kombination aus Leistung, Funktionalität und erschwinglichem Preis bekannt. Insbesondere die Galaxy A-Modelle der 50er-Serie entpuppten sich in der Vergangenheit als grosse Verkaufsschlager. Mit dem Galaxy A54 ist seit wenigen Wochen das neueste Modell im Handel erhältlich.

Mich begleitete das Galaxy A54 nun seit knapp vier Wochen im Alltag. Ich konnte mir so einen guten Eindruck über das Mittelklasse-Smartphone bilden und fühle mich nun auch dazu befähigt, ein abschliessendes Testfazit darüber zu ziehen. Wie es ausfällt? Das liest du auf den nächsten Zeilen – oder ganz unten im Testfazit.

Verpackung des Samsung Galaxy A54
Bild: vybe

Aussehen und Verarbeitung

Gleich eine sehr erfreuliche Feststellung zu Beginn: Samsung verabschiedet sich von der Rückseite aus Kunststoff und setzt nun für die Front- und Rückseite auf wertiges Gorilla Glass 5. Die Rückseite aus Kunststoff wurde bei den Vorgängermodellen stets kritisiert, auch wenn sie einen positiven Einfluss auf das Gewicht hatte. Aber Kunststoff fühlt sich halt ganz einfach nicht so wertig an.

Und wenn wir schon bei der Rückseite sind, die orientiert sich jetzt mehr am Galaxy S23 oder Galaxy S23+. Die drei Kamerasensoren sind einzeln in das Gehäuse eingelassen und die Längsseiten sind leicht abgerundet. Mit einer Dicke von knapp 8 Millimeter liegt es insgesamt gut in der Hand. Dabei fällt auch das etwas erhöhte Gewicht von etwas über 200 Gramm nicht negativ auf.

Erhältlich ist das Samsung Galaxy A54 in der Schweiz in den Farbvarianten „Awesome Lime“, „Awesome Graphite“, „Awesome White“ und „Awesome Violet“. Mir hat Samsung das violette Modell bereitgestellt, wie unschwer auf den Fotos zu erkennen ist. Alle vier Farbvarianten verfügen übrigens über ein ein glänzendes Finish und sind gemäss IP67 gegen das Eindringen von Wasser und Staub geschützt – was keine Selbstverständlichkeit in der Mittelklasse ist.

Die Punch-Hole beim Samsung Galaxy A54
Besonders gut sichtbar: Die Selfiekamera mit dem Silber schimmernden Ring | Bild: vybe

Display

Auch in der Mittelklasse setzt Samsung auf ein AMOLED-Display mit einem kleinen Loch (Punch-Hole) für die Selfiekamera. Der schwarze Rahmen um das Display ist jedoch nicht ganz so schlank, wie etwa beim aktuellen Samsung-Flaggschiff. Bei der Grösse gibt es in diesem Jahr eine kleine Überraschung: Samsung verbaut ein 6,4 Zoll Display, womit es ganz wenig kleiner als beim Vorgängermodell (6,5 Zoll) ist. Allerdings dürfte das nur beim direkten Vergleich mit dem Vorgänger auffallen, da Samsung gleichzeitig das Seitenverhältnis geändert hat. Mit 19,5:9 ist das Display nun etwas breiter.

Geblieben ist die Full-HD-Auflösung mit 2340 x 1080 Pixel, was in einer Pixeldichte von 402 ppi und damit einer scharfen Darstellung der Bildschirminhalte resultiert. Das AMOLED-Display bietet wie beim Vorgängermodell eine schnelle 120 Hertz Bildwiederholrate, die sich bei Bedarf variabel anpasst. Optimiert hat Samsung die Helligkeit: Neu sind bis zu 1000 Nits möglich, beim Galaxy A53 waren es maximal 800 Nits. Ein Einsatz bei direkter Sonneneinstrahlung steht mit 1000 Nits jedenfalls nichts mehr im Wege.

Insgesamt zeichnet sich das Display mit einer knackigen Farbwiedergabe und guten Kontrasten aus. Vermisst habe ich jedenfalls nichts, obwohl das Galaxy A54 natürlich nicht ganz an die High-End-Smartphones Samsung Galaxy S23 Ultra oder Apple iPhone 14 Pro (Max) herankommt. Das ist aber verständlich, schliesslich liegen in puncto Preisgestaltung Welten zwischen diesen Modellen.

Das Triple-Kamera-Setup
Bild: vybe

Ausstattung, Leistung und Software

Im Samsung Galaxy A54 steckt der hauseigene Mittelklasse-Chipsatz Exynos 1380, der von 8 GB RAM flankiert wird. Wahlweise stehen 128 oder 256 GB interner Speicherplatz zur Auswahl. Die grössere Speichervariante ist allerdings nicht zwingend notwendig, da der Speicher mittels einer preiswerten microSD-Karte um bis zu einem Terabyte erweitert werden kann. Zudem unterstützt das Galxy A54 als erstes Smartphone der A-Reihe eine eSIM.

Laut Samsung soll der neue Exynos-Chipsatz gegenüber dem Vorgängermodell eine Leistungssteigerung von 20 bis 25 Prozent mit sich bringen. Im Alltag merkt man davon nichts – im Gegenteil. Zwar Öffnen sich Apps flott, doch beim Scrollen in Apps oder beim Wechsel zwischen den Apps stockt das Galaxy A54 immer wieder mal. Woran das liegt? Gute Frage. Ich vermute, dass die Software für die ungewöhnlichen Ruckler beim Scrollen verantwortlich ist. Heisst, ein Software-Update sollte Abhilfe schaffen.

Der App-Launcher beim Samsung Galaxy A54
Der schwarze Rahmen rund um das Display ist gut sichtbar | Bild: vybe

Der Fingerabdrucksensor befindet sich direkt im Display. Er arbeitet schnell und akkurat. Alternativ kann das Smartphone auch mittels Face-Unlock entsperrt werden. Fürs mobile Bezahlen steht ein NFC-Modul zur Verfügung. Abgerundet wird die Ausstattung durch Bluetooth 5.3 (unterstützte Soundcodecs aptX, LDAC und SSC), Wi-Fi 6 und NFC.

Das Galaxy A54 wird ab Werk mit Android 13 und der hauseigenen Oberfläche One UI 5.1 ausgeliefert. Auch die Mittelklasse profitiert bei Samsung von einer ausgezeichneten Update-Garantie. Sprich, es gibt vier Jahre grosse Android-Updates und während fünf Jahren die Android-Sicherheitspatches. Als Käufer:in sind die Updates auf Android 14, Android 15 sowie Android 16 und 17 sicher. 

Bloatware, wie sie beispielsweise bei den Poco-Smartphones zu Hauf installiert sind, gibt es zwar auch bei Samsung, allerdings doch deutlich weniger stark ausgeprägt. Beim Einrichtungsprozess wird man sogar gefragt, welche der Apps und Games man zusätzlich installieren möchte. Egal, was man da wählt, bekommt man dann trotzdem ein paar deinstallierbare Apps aufgetischt. Ansonsten überzeugt One UI 5.1 mit zahlreichen nützlichen Funktionen.

Kamera

Das Samsung Galaxy A54 verfügt über eine Triple-Kamera (Hauptkamera, Ultraweitwinkelkamera und Makrokamera). Während beim Vorgängermodell noch eine 64 MP Hauptkamera integriert war, gibt es nun eine 50 Megapixel-Kamera mit optischer Bildstabilisierung (OIS). Ein Rückschritt? Nein! Denn mehr Megapixel bedeuten nicht zwangsläufig, dass die Kamera besser ist. Abgerundet wird das Kamera-Setup von einer 12 MP Ultraweitwinkelkamera und einer 5 MP Makrokamera. Die 32 MP Selfiekamera ist als Punch-Hole mittig integriert.

Die neue Hauptkamera überzeugt im Test mit schönen Details und einem guten Kontrast. Die Farben sind wie immer bei Samsung etwas gar gesättigt, was einem gefällt oder eben auch nicht. Erfreulich ist, dass die Hauptkamera jetzt auch bei schlechteren Lichtverhältnissen und bei Nacht deutlich bessere Aufnahme hinbekommt. Das Vorgängermodell zeigte dabei mehr Schwächen. Neben dem neuen Kamerasensor, dürfte auch die überarbeitete optische Bildstabilisierung (OIS) ihren Beitrag für die überzeugenden Aufnahmen leisten. Neu ist die OIS in der Lage Bewegungen von 1,5 Grad auszugleichen.

Das Sichtfeld der 12 Megapixel Ultraweitwinkelkamera ist auf 123 Grad beschränkt. Die Bilder sehen auf dem Handy-Display gut und detailliert aus. An die Farbwiedergabe der Hauptkamera kommt sie allerdings nicht heran. Wird eine Aufnahme vergrössert, fehlen der Ultraweitwinkelkamera Details und auch die Konturen wirken leicht verwaschen. Bei schwierigen Lichtverhältnissen hat sie mehr zu kämpfen, was in diesem Preissegment aber nicht überraschend ist.

Das Samsung Galaxy A54 im Test
Die Kamera-App | Bild: vybe

Ein ähnliches Bild, wie die Ultraweitwinkelkamera, gibt die Makrokamera ab. Die Auflösung von 5 Megapixel ist etwas tief, weshalb Aufnahmen auf einem grossen Bildschirm nicht mehr so gut aussehen. Es fehlt an Details und auch der Kontrast und die Farbwiedergabe können nicht mit der Hauptkamera mithalten. Wer die Makroaufnahmen vor allem auf dem Smartphone anschaut, dürfte mit der gebotenen Qualität aber zufrieden sein.

Mit der Selfiekamera gelingen unter optimalen Lichtbedingungen hübsche Aufnahmen. Auch der Bokeh-Effekt bekommt das Galaxy A54 gut hin, allerdings bekundet es mit langen Haaren etwas Probleme. Videoaufnahmen gelingen mit dem Samsung Galaxy A54 in 4K mit maximal 30 fps. 60 fps gibt es mit Full-HD-Auflösung (1080p) und mit 720p sind dann sogar bis zu 480 fps möglich. Die Videoqualität profitiert von der verbesserten optischen Bildstabilisierung (OIS).

Akku und Laden

Das Samsung Galaxy A54 verfügt über einen grossen 5000 mAh Akku. Damit ist er sogar etwas grösser als bei den teureren Modellen Galaxy S23 und Galaxy S23+. Bei normalem Gebrauch hat sich der Akku erst nach ca. 1,5 Tagen verabschiedet – ein richtig guter Wert. Natürlich, wer das Smartphone vor allem fürs Gamen verwendet (=intensive Nutzung), muss eher nach einer Steckdose Ausschau halten.

Geladen wird das Galaxy A54 mit maximal 25 Watt. Folgerichtig gönnt sich das Smartphone mehr Zeit an der Steckdose. Im Test dauerte ein Ladevorgang ca. eine Stunde und 30 Minuten. Schnell ist das definitiv nicht. Übrigens: Wireless-Charging gibt es bei Samsung in der Mittelklasse auch 2023 nicht.

Das Samsung Galaxy A54 im Testfazit
Bild: vybe

Das Testfazit zum Samsung Galaxy A54

Samsung ist es auch in diesem Jahr gelungen seinen Kassenschlager konsequent weiterzuentwickeln. Im Vergleich zum Vorjahresmodell sind vor allem das hellere Display, die gehobene Wertigkeit (Glas auf der Rückseite), die bessere Triple-Kamera und die gesteigerte Akkulaufzeit zu erwähnen. Hervorzuheben ist darüber hinaus die ausserordentlich gute Update-Garantie, womit das Smartphone auch für eine langjährige Nutzung ausgelegt ist, und der Schutz gegen Wasser und Staub (IP67).

Ja, das Samsung Galaxy A54 ist ein sehr gutes Mittelklasse-Smartphone, zeigte im Test aber auch die eine oder andere Schwäche. Ein Dorn im Auge ist mir die im Vergleich zu den Mitbewerber:innen langsame Ladegeschwindigkeit von maximal 25 Watt. Über das fehlende Wireless-Charging schauen wir mal aufgrund des Preises drüber hinweg. Doch auch die Systemleistung im Alltag und insbesondere bei grafikintensiven Games dürfte bzw. müsste höher sein, zumal das Galaxy A54 inzwischen fast 500 Franken (UVP) kostet.

Allerdings ist der Preis für das Samsung Galaxy A54 inzwischen eher bei 400 Franken angekommen. Dafür bekommt man einen guten Allrounder und ich bin mir ziemlich sicher, dass sich das Galaxy A54 zu einem weiteren Samsung-Kassenschlager mausert. Wetten?

Ein Kommentar zu “Samsung Galaxy A54 im Test: Der nächste Kassenschlager?

  1. Sebastian sagt:

    Die Systemruckler sollen wohl verschwinden, wenn man RAM+ deaktiviert. Aufgrund der recht langsamen Speicheranbindung der CPU treten diese Ruckler halt auf wenn auf Software im reservierten „RAM“ zugegriffen wird.

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