Der Samsung Galaxy Ring in Schwarz im Ladecase
Bild: vybe
Test Samsung Samsung Galaxy Ring

Samsung Galaxy Ring im Test: Eine gelungene Premiere

Bruno Rivas
Bruno Rivas

Mit dem Galaxy Ring steigt Samsung in das Rennen der sogenannten smarten Ringen ein. Angekündigt hat ihn Samsung bereits Anfang 2024. Seit Dezember 2024 verkauft ihn Samsung nun auch endlich in der Schweiz. Wie schlägt sich der Smartring gegenüber den Mitbewerber:innen wie Oura oder Ringconn, die schon etwas mehr Erfahrungen in diesem Bereich sammeln konnten?

Ich habe den Samsung Galaxy Ring nun während mehreren Wochen täglich im Einsatz. Und eines kann ich schon hier verraten: Samsungs Premiere bei den smarten Ringen kann definitiv als gelungen bezeichnet werden.

Samsung Galaxy Ring: Die technischen Daten

  • Material: Titan
  • Sensoren: Beschleunigungssensor, Pulssensor, Infrarot-Temperatursensor
  • Akkulaufzeit: bis zu sieben Tage (je nach Ringgrösse)
  • Farbvarianten: Titanium Black, Titanium Gold, Titanium Silver
  • Ringgrössen: 5 bis 15
  • Preis: 429 Franken inkl. Sizing Kit

Bevor du den Galaxy Ring kaufst, solltest du genau wissen, welche Grösse du brauchst. Zu diesem Zweck bietet Samsung ein kostenloses Grössen-Probierset an. Wenn du den Galaxy Ring kaufen möchtest, wird dir das Probierset auf Wunsch kostenlos zugeschickt. Apropos Grössen: Den Galaxy Ring gibt es ab sofort in den Größen 5 bis 15. Damit sollte für jeden die passende Grösse dabei sein. Laut Samsung sollte der Ring möglichst am Zeigefinger getragen werden. Alternativ ist auch das Tragen am Ringfinger möglich, allerdings könnte die Genauigkeit etwas geringer sein.

Das gefällt mir

Cooles Ladecase mit LED-Effekten

Ein echter Hingucker ist die transparente Ladecase für den Galaxy Ring. Ja, das Teil sieht wirklich cool aus. Das Ladecase verfügt über einen LED-Ring, der den Ladezustand des Akkus anzeigt. Außerdem ist ein kleiner Akku integriert, mit dem der Ring unterwegs bis zu 1,5 Mal aufgeladen werden kann. Ein weiterer Vorteil der Box: Man verliert den Galaxy Ring nicht so schnell.

Sieht richtig cool aus, das transparente Ladecase mit LED-Effekt | Bild: vybe

Leicht, robust und dezent

Was sofort auffällt, wenn man den intelligenten Ring zum ersten Mal trägt, ist sein geringes Gewicht. Selbst die grösste Größe wiegt nicht viel mehr als 3 Gramm. Dazu kommt die kompakte Bauweise, so dass der Ring am Finger überhaupt nicht stört. Klar, wenn man noch nie einen Ring getragen hat, muss man sich ein bisschen daran gewöhnen. Bei mir ist der Ring immer wieder mal beim Händewaschen mit meinem Ehering in die Quere gekommen. Aber ja, man gewöhnt sich daran.

Der Galaxy Ring kann übrigens problemlos beim Händewaschen oder Duschen getragen werden. Ja, sogar Schwimmen kannst du damit. Samsung gibt einen Wasserschutz von bis zu 10 ATM (ca. 100 Meter) an. Insgesamt fühlt sich der Ring ziemlich robust an. Die Aussenschicht besteht aus einer Legierung aus Titan. Bei den Farben stehen aktuell Gold, Silber und Schwarz zur Auswahl. Es ist eine dezente Farbwahl ohne irgendwelche Muster.

Gold, Silber und Schwarz, das sind die drei Farbvarianten | Bild: vybe

Ausgezeichnetes Schlaftracking

Ich gehöre zu den Menschen, die in der Nacht nie eine Uhr tragen. Obwohl ich im Alltag eine Google Pixel Watch 3 nutze und diese auch das Schlaftracking unterstützt, bin ich bisher nur für einen kurzen Testzeitraum in den Genuss eben dieser Funktion gekommen. Beim Galaxy Ring sieht das schon anders aus. Der Ring stört mich in der Nacht nicht so sehr, wie es eine Uhr am Handgelenk tun würde. Schon das ist ein grosser Pluspunkt eines Smartrings.

Der Galaxy Ring ist in der Nacht nicht nur angenehm zu tragen, sondern liefert auch etliche spannende Details zum Schlaf. In der Nacht wird die Schlafzeit, die verschiedenen Schlafphasen, der Blutsauerstoff, die Hauttemperatur, die Atmungsfrequenz und in Kombination mit einem Smartphone, das sich am besten auf dem Nachtisch befindet, sogar das Schnarchen aufgezeichnet. Daraus errechnet Samsung dann einen Schlafwert (0 bis 100). Dabei gibt die App einen tiefen Blick in die Ergebnisfaktoren, wie physische Erholung, Ruhe und Entspannung und mentale Erholung.

Auf Wunsch kann ein intelligenter Schlafcoach dabei helfen, den eigenen Schlaf zu verbessern. Hierfür werden dann etliche verschiedene Aufgaben zugeteilt, wie ein regelmässiges Schlafmuster anzunehmen. Witzig: Samsung teilt dein Schlafverhalten nach sieben Tagen tracken einem Schlaftier zu. Ich bin übrigens ein Maulwurf, da ich zwar genug Schlaf erhalte und nicht oft aufwache, aber zu unregelmässigen Zeiten ins Bett gehe.

Je mehr du den Ring beim Schlafen trägst, umso mehr Details bekommst du über die Samsung Health App geliefert. Für die Leserinnen unter uns: Dank des Hauttemperatursensors kann der Galaxy Ring auch den Menstruationszyklus tracken. Wie genau dieser arbeitet, kann ich als Mann nicht beantworten.

Dein Fitness-Tracker am Finger

Nein, der Galaxy Ring kann in diesem Bereich nicht alles, was auch eine Smartwatch kann. Es gibt etwa kein GPS, womit du deine Gehdistanz genau aufzeichnen kannst. Was der Galaxy Ring hingegen kann, ist die Anzahl Schritte, die zurückgelegte Distanz (basierend auf den Schritten), die Herzfrequenz, den Sauerstoffgehalt im Blut und den Stresslevel tracken. Das gelingt dem smarten Ring ganz gut.

Im Alltag habe ich den Galaxy Ring zusammen mit meiner Google Pixel Watch 3 getragen. Die Werte des Galaxy Ring und der Pixel Watch 3 variieren zwar leicht, doch es ist absolut noch im grünen Bereich. Tendenziell lässt sich festhalten, dass der Galaxy Ring eher etwas weniger Schritte zählt, als die Pixel Watch 3. Egal, ob Smartring oder Smartwatch, ganz genau fallen die Werte sowieso nicht aus.

Der Galaxy Ring kann Gehen und Laufen automatisch erkennen. Sprich, du musst nicht extra irgendetwas dafür starten. Das geht alles vollautomatisch im Hintergrund. Dabei misst der Ring auch automatisch die Herzfrequenz und tut dies äusserst zuverlässig. Wichtig dabei ist, dass der Ring korrekt am Finger angebracht ist. Ansonsten verfälscht sich der Wert.

Bis zu sieben Tage Akkulaufzeit sind realistisch

Je grösser der Ring, umso besser die Akkulaufzeit. Das klingt logisch, schliesslich ist bei den grösseren Ringen auch ein grösserer Akku integriert. Konkret fallen die Akkugrössen folgendermassen aus:

  • Ringgrössen 5, 6 und 7: 17 mAh / bis zu 6 Tage Laufzeit
  • Ringgrössen 8, 9, 10 und 11: 18,5 mAh / bis zu 6 Tage Laufzeit
  • Ringgrössen 12, 13, 14, 15: 22,5 mAh / bis zu 7 Tage Laufzeit

Mein Galaxy Ring in der Grösse 11 (trage ihn am Ringfinger) hält ungefähr 5 bis 5,5 Tage durch. Hätte ich den Ring zusammen mit einer Galaxy Watch getragen, würde sich laut Samsung die Akkulaufzeit um bis zu 30 Prozent verlängern. Warum das so ist? Nun, wenn beide Gadgets getragen werden, übernimmt die Galaxy Watch die Messung der Vitaldaten, der Galaxy Ring ist inaktiv.

Bild: vybe

Anschliessend kann der Akku im Ladecase in ca. 90 Minuten wieder komplett aufgeladen werden. Übrigens, bevor der Akku zur Neige geht, wird dies über eine Benachrichtigung am Smartphone mitgeteilt. Insgesamt halte ich die Akkulaufzeit für gut – zumindest deutlich besser als bei der Pixel Watch 3.

Hier besteht noch Optimierungspotenzial

Bis hierhin hat der Galaxy Ring abgeliefert. Es gibt dennoch drei Punkte, die mir während des Tests weniger gut gefallen haben. Ja, hier besteht für Samsung noch Optimierungspotenzial für die nächste Generation.

Automatische Aktivitätenerkennung liegt ab und zu daneben

Der Galaxy Ring bietet ein insgesamt gutes Aktivitätstracking. Allerdings tappt der Galaxy Ring immer wieder mal in die Falle, wenn du eine Aktivität ausführst, die der Ring nicht korrekt erkennt. So geschehen bei mir beim Schlittschuhlaufen. Der Galaxy Ring dachte ich sei dabei auf einer Lauftour gewesen, was nicht stimmte. Schade, denn nachträglich lässt sich an den automatisch erkannten Aktivitäten nichts ändern.

Die automatische Trainingserkennung erkennt nicht immer das korrekte Workout | Screenshot: vybe

Und plötzlich ist es Grün vor dem Auge

Aufgrund seiner Bauweise stört der Galaxy Ring nicht so sehr wie beispielsweise eine Smartwatch. Einen Nachteil hat der Ring allerdings in der Nacht: Er leuchtet grün! Warum das so ist? Nun, die LED-Lichter werden für das Tracking benötigt und leuchten quasi unter die Haut. Das Problem dabei ist, dass die LED-Lichter gefühlt die ganze Nacht leuchten. In der ersten Nacht mit dem Galaxy Ring war ich schon etwas erschrocken, als ich plötzlich etwas Grünes vor meinem Auge sah.

Der Galaxy Ring hat mehrere Sensoren integriert | Bild: vybe

Keine iPhone-Unterstützung und eine Samsung-only Funktion

Der Samsung Galaxy Ring funktioniert grundsätzlich mit jedem Android-Smartphone. In die Röhre gucken dabei Nutzer:innen eines iPhones. Samsung macht also das, was Apple mit der Apple Watch macht. Ob das jetzt gut oder schlecht ist, lasse ich mal so offen.

Die Gesten funktionieren nur mit einem Galaxy-Smartphone | Screenshot: vybe

Es gibt aber eine Einschränkung, wenn auch nur eine kleine, für Nutzer:innen eines Android-Smartphones, das nicht von Samsung stammt. Die Gestensteurung lässt sich nur dann nutzen, wenn du ein Galaxy-Smartphone mit mindestens One UI 6.1.1 im Einsatz hast. Durch einen Doppeltipp auf den Ring ist es möglich, ein Foto mit dem Handy aufzunehmen oder einen Alarm zu stoppen. Wünschenswert wäre es, wenn Samsung weitere Gesten anbieten würde.

Bild: vybe

Das Testfazit zum Samsung Galaxy Ring

Der Samsung Galaxy Ring zeichnet sich durch seine kompakte Bauweise und dem wertigen sowie gleichzeitig eleganten Look aus. Die Messungen der integrierten Sensoren haben sich im mehrwöchigen Test als akkurat erwiesen und sind praktisch identisch mit einer Smartwatch wie der Pixel Watch 3. All das hat jedoch seinen Preis: 429 Franken verlangt Samsung für seinen innovativen Smartring. Damit ist der Ring teurer als etwa eine Galaxy Watch7, die unterm Strich mehr kann.

Der Samsung Galaxy Ring kann keinerlei Benachrichtigungen anzeigen, da folgerichtig kein Display oder eine Benachrichtigungs-LED integriert ist. Zumindest das Display würde bei einem Ring aber nur wenig, bis keinen Sinn ergeben. Auch gibt es keine Vibration, die auf eingehende Nachrichten oder Anrufe hinweisen könnte. Wer auf ein sehr genaues Tracking angewiesen ist, der dürfte darüber hinaus das fehlende GPS-Modul vermissen.

Doch für wen eignet sich nun der Galaxy Ring? Diese Frage lässt sich folgendermassen beantworten: Der Smartring von Samsung eignet sich für all diejenigen, die nicht gerne eine Uhr am Handgelenk tragen und dennoch stets die Vitaldaten im Überblick haben möchten. Ich persönlich schätze besonders das Schlaftracking, da ich in der Nacht nie eine Uhr trage und der Galaxy Ring dabei nicht stört - bis vielleicht auf das etwas helle Licht der Sensoren, das in der Nacht als störend empfunden werden kann. Ob man dafür aber weit über 400 Franken ausgeben möchte, ist dann ein anderes Thema.