Mit dem Galaxy S25 Ultra hat Samsung vor ein paar Wochen sein neuestes Flaggschiff-Smartphone auf den Markt gebracht. Es ist der direkte Nachfolger des Galaxy S24 Ultra, das im Vorjahr mit einem gelungenen Gesamtpaket zu überzeugen wusste. Auf dem Datenblatt entnehmen wir dann auch wenig überraschend so einige Gemeinsamkeiten.
Dennoch hat Samsung an einigen Stellen nachgebessert. So kommt jetzt etwa der neueste High-End-Chipsatz aus dem Hause Qualcomm zum Einsatz, der noch besser für KI-Aufgaben gewappnet sein soll. Zudem optimiert Samsung das Kamera-Setup geringfügig. Beide Neuerungen klingen zumindest auf dem Datenblatt vielversprechend.
Die grösste Neuerung ist jedoch bei der Software zu finden. Mit der Galaxy S25-Serie führt Samsung die neue Oberfläche One UI 7.0 ein. Selbstredend basiert sie auf der aktuellen Android-Version. Und wie es der aktuelle Trend so will, ist One UI 7.0 gespickt mit neuen KI-Funktionen.
Aussehen und Verarbeitung
Wer das Galaxy S25 Ultra zum ersten Mal in die Hand nimmt, dem fällt als erstes das Gewicht auf. Obwohl es sich beim aktuellen Flaggschiff von Samsung um ein grosses Gerät handelt, ist das Gewicht vergleichsweise gering. Tatsächlich könnte Samsung das Gewicht gegenüber dem Vorgänger nochmals reduzieren und kommt jetzt auf 218 Gramm (Galaxy S24 Ultra: 232 Gramm). Ausserdem wirkt es in der Hand auch nochmals etwas schlanker. Insgesamt liegt das Galaxy S25 Ultra sehr angenehm in der Hand.
Bei der Optik hat sich nicht ganz so viel getan. Allerdings setzt Samsung nun auch beim Ultra-Modell auf etwas stärker abgerundete Ecken, was im direkten Vergleich mit dem Galaxy S24 Ultra sofort auffällt. Der Rahmen besteht aus Titan, den wir schon vom Vorgängermodell her kennen. Der Titanrahmen ist matt gehalten, wie auch die komplette Rückseite in der entsprechenden Farbe. Fingerabdrücke heben sich damit nicht ganz so stark hervor, wie etwa bei Smartphones mit einer glänzenden Farbgebung.



Bild: vybe
Apropos Farben: Für das Galaxy S25 Ultra stehen in diesem Jahr insgesamt sieben Farbvarianten zur Auswahl: Titanium Black, Titanium Gray, Titanium Whitesilver und Titanium Silverblue. Die weiteren Farben werden exklusiv über Samsungs Online-Shop verkauft: Pinkgold, Jadegreen und Jetblack.
Die Vorderseite wird durch das Schutzglas Gorilla Armor 2 und auf der Rückseite durch Gorilla Glas Victus 2 geschützt. Weiterhin bescheinigt Samsung dem S25 Ultra eine IP68-Zertifizierung, womit es gegen das Eindringen von Wasser und Staub gut geschützt ist. Die Verarbeitungsqualität lässt grundsätzlich keine Kritik zu. Es knarzt nichts und fühlt sich wertig in der Hand an.
Ein unschönes, wenn auch kleines Detail ist mir dann doch noch aufgefallen: Die Zierringe um die grossen Kameralinsen schliessen nicht bündig mit der Glasrückseite ab. Darunter sammelt sich schnell staub. Weshalb das so ist, weiss ich nicht. Beim Vorgängermodell war es jedenfalls nicht so. Dennoch präsentiert sich das Galaxy S25 Ultra als hochwertiges Gerät.
Display
Ich würde das Display nicht als Enttäuschung bezeichnen, ganz und gar nicht. Es ist immer noch eines der besten Displays auf dem Markt. Allerdings muss ich zugeben, dass ich etwas enttäuscht bin, dass Samsung fast auf das gleiche Display wie beim Galaxy S24 Ultra setzt. Es ist mit 6,9 Zoll zwar um 0,1 Zoll grösser, die technischen Daten bleiben aber identisch. Und unter uns: Die 0,1 Zoll dürfte im Alltag kaum jemandem auffallen.

Auffällig und natürlich positiv sind die sehr dünnen und vor allem symmetrischen Displayränder. Was die technischen Daten des Displays betrifft, so kann man diese eigentlich vom Galaxy S24 Ultra kopieren. Das Display löst mit bis zu 3120 x 1440 Pixeln auf (Quad HD+) und bietet eine maximale Helligkeit von bis zu 2600 Nits. Die adaptive Bildwiederholrate liegt zwischen 1 und 120 Hertz.
Das Display macht in jeder Situation einen sehr guten Eindruck. Bei direkter Sonneneinstrahlung liefert es eine ausreichend hohe Spitzenhelligkeit, so dass die Inhalte problemlos ablesbar bleiben. Die Farbwiedergabe ist ausgezeichnet.
Ausstattung und Leistung
Das Galaxy S25 Ultra ist in Sachen Hardware mit dem Besten vom Besten ausgestattet. So kommt wenig überraschend der bärenstarke Snapdragon 8 Elite Chipsatz von Qualcomm zum Einsatz. Allerdings hat sich Samsung auch in diesem Jahr wieder einen exklusiven Deal mit Qualcomm gesichert. Beim Galaxy S25 Ultra handelt es sich um eine leicht übertaktete Variante mit bis zu 4,47 GHz, daher auch der Zusatz "for Galaxy". Dem Chipsatz stehen 12 GB LPDDR5x-Arbeitsspeicher zur Seite.
Butterweich: Das ist das passende Wort, um zu beschreiben, wie sich das Galaxy S25 Ultra im Alltag nutzen lässt. Egal ob du viele Apps parallel geöffnet hast, ein Mobile Game spielen willst oder einfach nur im Internet surfst, das Galaxy S25 Ultra lässt sich nicht aus der Ruhe bringen. Das Gerät arbeitet völlig ruckelfrei und meistert alle Aufgaben mit Bravour. Dank der vergrösserten "Vapor Chamber" sorgt Samsung zudem für eine bessere Kühlung des Smartphones.

Das Samsung Galaxy S25 Ultra gibt es in drei verschiedenen Speichervarianten zu kaufen. Das "Basismodell" kommt mit 256 GB interner Speicher. Des Weiteren gibt es gegen Aufpreis ein Modell mit 512 GB und ein Modell mit 1 TB Speicher. Egal für welche Speichervariante du dich entscheidest, der Speicherplatz kann nicht mittels einer microSD-Karte erweitert werden. Der SIM-Slot kann zwei SIM-Karten aufnehmen. Alternativ können auch zwei eSIMs verwendet werden.
Auch der Eingabestift S Pen ist wieder mit an Bord und lässt sich direkt im Gerät unterbringen. Allerdings gibt es in diesem Jahr einen Rückschritt beim Funktionsumfang. Samsung verzichtet auf den integrierten Akku im Stift und damit auf einige Funktionen wie den Fernauslöser für die Kamera. Da ich den Eingabestift kaum bis gar nie genutzt habe, werde ich diese Funktionen allerdings nicht vermissen.
Bei der Konnektivität und Kommunikation lässt sich Samsung nicht Lumpen. Es gibt den neuesten Wi-Fi-7-Standard, Bluetooth 5.4, NFC, UWB und USB 3.2 (Gen. 1). Weiterhin ist Dual-Band GNSS mit an Bord, womit der Satfix sowohl im Freien, wie auch in Gebäuden sehr schnell gelingt. Abgerundet wird das gelungene Gesamtpaket durch Stereolautsprecher, die eine recht gute Audioqualität liefern.

Kamera
Nahezu identisch mit dem Galaxy S24 Ultra ist das Kamera-Setup auf der Rückseite. Es gibt wiederum vier Sensoren, wobei die Ultraweitwinkelkamera ein Upgrade erhalten hat. Diese löst neu mit 50 Megapixeln auf und kann auch Makroaufnahmen erstellen. Die technischen Daten der einzelnen Kamerasensoren inkl. Frontkamera lesen sich wie folgt:
- Hauptkamera: 200 Megapixel, f/1.7 Blende, Autofokus, OIS
- Ultraweitwinkelkamera: 50 Megapixel, f/1.9 Blende, Autofokus
- Telelinse 1: 50 Megapixel, 5-fach Zoom, f/3.4 Blende, Autofokus, OIS
- Telelinse 2: 10 Megapixel, 3-fach Zoom, f/2.4 Blende, Autofokus, OIS
- Frontkamera: 12 Megapixel, f/2.2 Blende, Autofokus
Samsung deckt mit diesem Setup so ziemlich alles ab, was in der heutigen von einer Smartphone-Kamera im High-End-Bereich erwartet werden kann. Allerdings hat sich gegenüber dem Vorjahresmodell nur sehr wenig getan, weshalb sich besonders für Nutzer:innen eines Galaxy S24 Ultra ein Wechsel definitiv nicht lohnt. Die bessere Ultraweitwinkelkamera ist in meinen Augen zu wenig, um über einen Wechsel ernsthaft Gedanken zu machen.
Aufnahmen bei Tageslicht





Von oben nach unten: Ultraweitwinkelkamera, Hauptkamera, 2-fach-Zoom, 3-fach-Zoom und 5-fach-Zoom | Bild: vybe
An der Qualität der Sensoren gibt es nichts zu bemängeln. Die Hauptkamera liefert bei optimalen Lichtverhältnissen detailreiche Aufnahmen. Die Farbwiedergabe ist Samsung-typisch kräftig, wirken aber nicht künstlich oder zu übersättigt. Die Schärfe und Belichtung der Aufnahmen können überzeugen. Ebenfalls eine gute Figur gibt die Kamera bei schlechten Lichtverhältnissen ab. Das Rauschen hält sich in Grenzen und der Dynamikumfang ist gut.
Die Ultraweitwinkelkamera hat als einzige Kamera ein Upgrade erhalten. Statt 12 gibt es beim Samsung Galaxy S25 Ultra neu 50 Megapixel. Ebenfalls fungiert sie als Makrokamera und beherrscht somit auch Nahaufnahmen. Im Vergleich zum Vorgängermodell fällt auf, dass die Aufnahmen noch etwas mehr Details aufweisen. Bei Nachtaufnahmen ist die Hauptkamera mit der besseren Blende zu bevorzugen.
Aufnahmen bei Nacht


Bild: vybe
Ein Highlight stellen für mich die beiden Telelinsen dar. Im Zoombereich bietet das Galaxy S25 Ultra einen verlustfreien Zoom bis zu einer 5-fachen Vergrösserung. Dank Software-Nachbearbeitung gelingen so schöne Zoomaufnahmen. Ebenfalls sind die Videoaufnahmen zu erwähnen, die im Vergleich zum Vorgängermodell eine noch bessere Qualität liefern.
Software und KI
Das Samsung Galaxy S25 Ultra kommt ab Werk mit Android 15 und der überarbeiteten Benutzeroberfläche One UI 7. Was für langjährige Samsung-Nutzer:innen zunächst ungewohnt erscheint, sind die getrennte Notificationbar und Schnelleinstellungen. Wenn auf der linken Hälfte nach unten gewischt wird, werden die Benachrichtigungen angezeigt. Hingegen wenn man auf der rechten Hälfte nach unten wischt, werden die Schnelleinstellungen angezeigt. Grundsätzlich eine gute Lösung, die beiden Funktionen voeinander zu trennen, allerdings wird die Einhandbedienung damit deutlich erschwert. Wer keine Lust auf die getrennnte Notificationbar und Schnelleinstellungen hat, kann dies in den Systemeinstellungen auch wieder anpassen.


In One UI 7 ist die Notificationbar von den Schnelleinstellungen getrennt | Screenshot: vybe
Wird das App-Menü über den Homescreen von einem Wisch von unten nach oben geöffnet, fällt die nächste Änderungen auf. Neu werden die Apps in einer vertikalen Liste dargestellt. So wie wir es etwa von den Pixel-Smartphones kennen. Samsung setzte bisher auf eine Liste in horizontaler Ansicht. Die gute Nachricht: In den Einstellungen kann die Darstellung auf Wunsch auch auf eine horizontale Ansicht umgestellt werden.
Nicht wirklich nützlich fand ich "Now Brief". Die von Samsung angepriesene Funktion hat mich ehrlich gesagt enttäuscht. Oder anders gesagt, die Funktion bietet keinerlei Mehrwert. Now Brief soll eine Tagesübersicht liefern, inklusive aller anstehenden Termine, dem Wetterbericht oder dem Energielevel - sofern ein Galaxy Ring oder eine Galaxy Watch zusammen mit dem Galaxy S25 Ultra verwendet wird. Das wird zwar angezeigt, aber all das kann ich auch direkt in der jeweiligen App einsehen oder als Widget abbilden.

Kommen wir zu den KI-Funktionen. Die hat Samsung in One UI 7 noch tiefer ins System integriert. Dabei kommt auch Googles KI-Modell Gemini zum Einsatz. Wer etwa die Ein- bzw. Ausschalttaste länger drückt, der wird automatisch den KI-Assistenten von Google starten. Auf Wunsch lässt sich die Taste auch umprogrammieren, so dass eine andere Funktion gestartet wird.

Doch Samsung setzt nicht ausschliesslich auf Gemini, sondern hat auch etliche eigene KI-Funktionen im System integriert. Sie kommen etwa bei der Kamera und der Nachbearbeitung von Bildern zum Einsatz. Auf bereits erstellten Fotos können Objekte gelöscht oder verschoben werden. Das gelingt im Test erstaunlich gut. Weiterhin kann auch mittels Skizzen ein KI-generiertes Objekt auf ein bestehendes Foto eingefügt werden. Das funktioniert, mehr oder weniger zumindest, ist aber eher eine Spielerei.

Galaxy AI, so nennt Samsung die KI-Funktionen, kann automatische Transkripte via Diktiergerät erstellen. Das funktioniert auf Hochdeutsch relativ gut, auf Schweizerdeutsch ist diese Funktion hingegen nicht brauchbar. Im Ausland kann unter Umständen der Dolmetscher unterstützen. Der kann bei Anrufen direkt aktiviert werden, so dass man auf eine Fremdsprache beispielsweise eine Restaurantreservation vornehmen kann. Probiert habe ich diese Funktion indes nicht.
Ja, One UI 7 ist stark auf KI-Funktionen getrimmt. Aus meiner Sicht stellen sie aber nur einen kleinen Mehrwert dar. Ich persönlich habe sie im mehrwöchigen Test nur zu Testzwecken ausprobiert. Im Alltag habe ich sie nicht gebraucht und auch nicht vermisst. Kurzum: KI-Funktionen sind für mich auch 2025 noch kein echtes Kaufargument.
Akku und Laden
Im Samsung Galaxy S25 Ultra kommt wie beim S24 Ultra ein 5000 mAh Akku zum Einsatz. Trotz gleicher Akkukapazität lieferte das Galaxy S25 Ultra eine leicht bessere Akkulaufzeit. Bei "normaler" Nutzung im Alltag hatte ich abends noch gut 60 Prozent Restakku. Natürlich ist das ein sehr individueller Wert. Wer sein Smartphone hauptsächlich zum Gamen verwendet, der wird es auch deutlich schneller aufladen müssen.
Das Galaxy S25 Ultra lässt sich kabelgebunden mit bis zu 45 Watt und kabellos mit bis zu 15 Watt aufladen. Damit hat sich gegenüber dem Vorgänger nichts geändert. Ein kompletter Ladevorgang via Kabel und mit einem kompatiblen Netzteil sowie Ladekabel dauert ziemlich genau eine Stunde. Allerdings war bei mir das Gerät bereits nach 30 Minuten auf knapp über 70 Prozent geladen. Das kann sich unterm Strich sehen lassen.

Das Testfazit zum Samsung Galaxy S25 Ultra
Ich habe es bereits beim Titel erwähnt, beim Galaxy S25 Ultra gibt es auch in diesem Jahr nichts zu bemängeln - eigentlich. Das Flaggschiff-Smartphone des südkoreanischen Herstellers zeigte im Test keine groben Schwächen - wie auch schon seine Vorgänger nicht. Und das ist vielleicht genau das Problem. Es gibt für Nutzer:innen eines Galaxy S24 Ultra keinen nennenswerten Grund einen Wechsel zum neuesten Modell in Betracht zu ziehen.
Nicht falsch verstehen, das Galaxy S25 Ultra ist ein tolles Smartphone, das unterm Strich keine Wünsche offen lässt. Doch mir fehlt das gewisse Etwas. Was das genau ist, ist ehrlich gesagt schwierig zu beantworten. Am besten lässt es sich mit einer Funktion oder Eigenschaft beschreiben, die das Smartphone aussergewöhnlich machen würde. Und die gibt es halt nicht. Die KI-Funktionen sind teilweise spannend, aber für mich auch kein wirkliches Kaufargument. Zudem wird zumindest auch das Vorgängermodell die meisten Neuerungen mit dem Update auf One UI 7 erhalten. So gesehen, ist auch das kein Grund für einen Wechsel auf das neueste Modell.
Trotzdem: Das Galaxy S25 Ultra ist ein weiteres tolles Smartphone von Samsung, woran sich die Mitbewerber:innen im High-End-Bereich werden messen müssen.