Ein paar Tage später als geplant, hat der südkoreanische Hersteller Samsung am 18. Januar 2022 den neuen Exynos 2200-Prozessor offiziell vorgestellt. Das ist der neue High-End-Chipsatz, der mit grosser Wahrscheinlichkeit in der bald erscheinenden Galaxy S22-Reihe zum Einsatz kommt. Wie der vor Jahresende angekündigte Qualcomm Snapdragon 8 Gen 1, setzt auch Samsung auf das 4-Nanometer-Fertigungsverfahren (EUV).
Der Exynos 2200 ist das weltweit erste SoC für Smartphones und Tablets, der mit einer Grafikeinheit (GPU) von AMD ausgestattet ist. Die Xclipse 920 GPU basiert auf der RDNA-2-Grafikarchitektur von AMD und ermöglicht unter anderem hardwarebeschleunigtes Raytracing. In der Mitteilung hebt Samsung die Gamer-Qualitäten des Exynos 2200 hervor und spricht von “Konsolenqualität”. Offensichtlich ist man von der Zusammenarbeit mit AMD überzeugt.
Der CPU setzt sich aus insgesamt acht Armv9-Kernen zusammen. Wenn (sehr) viel Rechenleistung benötigt wird, kommt der schnelle Cortex-X2-Kernel zum Einsatz. Weiterhin sind drei Cortex-A710-Performance-Kerne sowie vier effiziente Cortex-A510-Kerne integriert. Im Vergleich zum Vorgängermodell wurde auch die Dual-NPU (Neural Processing Unit) optimiert. Der Chipsatz versteht sich mit LPDDR5 RAM und UFS 3.1 Speicher.
Der Exynos 2200 unterstützt den 5G-Mobilfunkstandard. Im Sub-6GHz sind bis zu 5,1 Gbit/s und via mmWave bis zu 7,35 Gbit/s im Download möglich. Der Upload gibt Samsung mit maximal 2,55 bzw. 3,67 Gbit/s an. Sollte am Standort kein 5G vorhanden sein, versteht sich der Exynos 2200 ebenfalls mit dem Übertragungsstandard LTE. Damit sind im Download 3 Gbit/s (Cat 24) und im Upload 422 Mbit/s (Cat 22) möglich.
Kameras mit bis zu 200 Megapixeln möglich
Der überarbeitete Bildprozessor (ISP) des Exynos 2200 unterstützt neu Kameras mit einer Auflösung von bis zu 200 Megapixeln. Aufnahmen bei 30 Bildern pro Sekunde werden bis zu 108 Megapixeln unterstützt. Im Falle einer Dual-Kamera sind 64 + 32 Megapixel mit 30 Bildern pro Sekunde möglich. Videos verarbeitete der ISP mit maximal 8K-Auflösung bei 60 fps.
Bis zu sieben Kamerasensoren können an den ISP angeschlossen werden, vier davon können gleichzeitig verwendet werden. Dekodierung von Videos in 4K ist mit bis zu 240 fps möglich, bei 8K sind es 60 fps. Kodiert wird mit bis zu 4K bei 120 fps oder 8K bei 30 fps.