Sony Linkbuds Fit im Test: Trumpfen mit herausragendem Tragekomfort auf
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Test Sony In-Ear-Kopfhörer

Sony Linkbuds Fit im Test: Trumpfen mit herausragendem Tragekomfort auf

Bruno Rivas
Bruno Rivas

Sony macht es uns bei den Kopfhörer-Produkten nicht so einfach, eine klare Linie bei der Namensgebung ihrer Produkte zu erkennen. So auch nicht bei der Linkbuds-Reihe. Lanciert hat sie Sony 2022 mit den Open-Ear Kopfhörer Linkbuds, die mit einem innovativen, ringförmigen Treiber ausgestattet waren. Wer damit gerechnet hat, dass unter dieser Reihe nur sogenannte Open-Ears vermarktet werden, hat sich geirrt. Denn nur kurz nach den ersten Linkbuds stellte Sony die Linkbuds S vor, welche überraschenderweise wieder auf ein In-Ear-Design setzten. Ja, die Verwirrung ist damit perfekt.

Jetzt, 2024, legt Sony nach und lanciert gleich zwei neue Linkbuds-Modelle: die Linkbuds Open und die Linkbuds Fit. Während Sony bei den Linkbuds Open auf einen ringförmigen Treiber und somit auf ein Open-Ear-Design setzt, gibt es mit den Linkbuds Fit neue In-Ears mit aktiver Geräuschunterdrückung (Noise Cancelling). Beide Modelle hat uns Sony freundlicherweise als Testgerät zur Verfügung gestellt. Der Test zu den Linkbuds Open erscheint demnächst bei uns.

Die Sony Linkbuds Fit haben mich in den letzten Wochen sowohl im Alltag beim Pendeln, als auch beim Lauftraining begleitet. So viel sei schon an dieser Stelle verraten: Die Linkbuds Fit konnten mich hinsichtlich Tragekomfort vollends überzeugen. Doch können sie auch in den anderen Punkten, wie Audioqualität und Noise Cancelling, überzeugen? Das und mehr erfährst du in meinem Test.

Design und Tragekomfort

Dank des geringen Gewichts von knapp 5 Gramm und der kompakten Bauweise nimmt man die Linkbuds Fit im Ohr kaum wahr. Das Design kann zweifelsohne als schlicht bezeichnet werden, sofern du dich für die weisse oder schwarze Farbvariante der Linkbuds Fit entscheidest. Willst du mit den In-Ears etwas auffallen, dann greife zur grünen oder die mit der Sängerin Olivia Rodrigo entwickelten violetten Variante. Letzteres Sondermodell bringt einen zusätzlichen Modus für den Equalizer mit.

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Auf ganzer Linie können die Linkbuds Fit hinsichtlich Tragekomfort überzeugen. Das weiche Silikon, wie auch die sogenannte Finne, sorgen für einen ausgezeichneten Tragekomfort. Damit eignen sich die Open-Ears problemlos auch für sportliche Aktivitäten. Jedenfalls hatte ich beim Laufen nie das Gefühl, dass ich sie verlieren könnte. Zudem sind sie dank der IPX4-Zertifizierung gegen Spritzwasser geschützt.

Im Lieferumfang sind vier verschiedene Ohrstöpselgrössen enthalten, so ist auch eine individuelle Anpassung an die Ohrform möglich. Die Sony-App (Sound Connect) unterstützt mit der integrierten Ohranalyse, die richtige Grösse für die Ohrstöpsel zu finden. Falls du etwas mehr Farbe ins Spiel bringen möchtest, kannst du bei Sony zusätzliche Finnen (Air Fitting Supporters) in verschiedenen Farben kaufen.

Das mitgelieferte Ladecase, welches erfreulich kompakt ausfällt, lässt sich auf Wunsch individualisieren. Sony bietet Gummi-Überzüge dafür an, was sich durchaus lohnen könnte. Denn das glänzende Ladecase zieht Fingerabdrücke regelrecht an und auch Kratzer sind innerhalb kürzester Zeit erkennbar.

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Sound

Der Tragekomfort ist das eine, aber wie sieht es mit der Soundqualität aus? Sagen wir es mal so: Wer basslastigen Sound mag, der wird mit den Sony Linkbuds Fit nicht enttäuscht. Die Tiefen sind zwar ausgeprägt, aber Sony übertreibt es damit glücklicherweise nicht. Die Mitten und Höhen kommen insgesamt gut zur Geltung. Sollte dir das Klangbild nicht gefallen, kannst du via Sound Connect entweder aus insgesamt 9 vorgefertigten Profilen wählen oder gleich selbst die Abstimmung über den 5-Band-Equalizer vornehmen. Drei individuell erstellte Profile lassen sich in Sound Connect direkt abspeichern.

Die Linkbuds Fit werden mit Bluetooth 5.3 mit deinem Smartphone verbunden. Auracast und LC3 wird unterstützt. Weiterhin ist AAC, SBC und der höher auflösende Audio-Codec LDAC mit an Bord, sofern dein Smartphone diesen Standard unterstützt. Auch erwähnenswert: Die Linkbuds Fit können Multipoint-Bluetooth. Das heisst, du kannst zwei Bluetooth-Geräte gleichzeitig verbinden, wobei immer nur eine Verbindung gleichzeitig aktiv sein kann. Das hat im Test mit verschiedenen Android-Geräten, aber auch mit einem Windows-Laptop gut funktioniert.

Aktive Geräuschunterdrückung und Transparenzmodus

Im Gegensatz zu den Linkbuds Open bieten die Linkbuds Fit eine aktive Geräuschunterdrückung (Noise Cancelling). Ihr gelingt es zwar Geräusche, wie etwa Stimmen, bis auf ein gewisses Niveau herauszufiltern, allerdings kommen die Linkbuds Fit damit nicht an die deutlich teureren WF-1000XM5 heran. Mitunter ein Grund dafür ist die schlechtere Isolation. Die Linkbuds Fit ragen etwas weniger stark in den Gehörgang und isolieren so etwas weniger stark. Leider lässt sich die Intensität der Geräuschunterdrückung nicht individuell festlegen. Sprich, entweder ist die aktive Geräuschunterdrückung ein- oder eben ausgeschaltet.

Die adaptive Geräuschsteuerung regelt die Geräuschunterdrückung je nach Tätigkeit | Screenshot: vybe

Der Transparenzmodus sorgt dafür wieder für einen Lichtblick. Ein störendes Rauschen, wie es oftmals vorkommt, konnte ich in diesem Modus praktisch nicht wahrnehmen. Zudem lässt sich der Transparenzmodus in vielen Stufen nach den eigenen Wünschen anpassen. Spannend ist auch der Modus "Fokus auf Stimme". Hierbei werden gezielt Gespräche verstärkt, ungewünschte Hintergrundgeräusche werden weiterhin herausgefiltert. Das hat im Test erstaunlich gut funktioniert.

Steuerung

Steuern lassen sich die Linkbuds Fit gut. Es gibt sogar ein integrierter Sprachassistent, der mit dem Befehl «Hey Headphones» aktiviert wird. Damit kannst du alle gängigen Funktionen ganz einfach per Sprachbefehl steuern. Allerdings versteht der Sprachassistent aktuell nur Englisch, Chinesisch und Japanisch. Ob und wann Deutsch dazu kommt, ist uns nicht bekannt.

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Keine Lust auf Sprachbefehle? Dann kannst du mittels Touch-Befehle die Linkbuds Fit steuern. Für diese Befehle reicht es sogar aus, wenn du einfach auf deine Schläfe tippst. Das hat bei mir im Test recht gut funktioniert. Allerdings kam es dennoch hin und wieder doch vor, dass ich den Touch-Befehl ein zweites Mal vornehmen musste, bis die In-Ears reagierten.

Software

Sony hat vor wenigen Wochen mit Sound Connect eine runderneuerte App für die Verbindung von Kopfhörern und anderen Audio-Geräten lanciert. Ich kannte bis anhin nur die Headphone Connect App und war deshalb gespannt darauf, was für einen Mehrwert mir die neue App bietet.

Sound Connect bietet zahlreiche Einstellungsmöglichkeiten, ist aber nicht besonders übersichtlich | Screenshot: vybe

Sagen wir es mal so, meine Erwartungen an die App konnten nur teilweise erfüllt werden. Den grössten Schwachpunkt sehe ich in der Nutzerfreundlichkeit. Die App sieht nicht wirklich hübsch aus, was sich vor allem bei der Darstellung der Untermenüs zeigt. Die gewählten Bezeichnungen für die verschiedensten Funktionen sind teilweise verwirrend. Der Transparenzmodus heisst etwa «Umgebungsgeräusch» und die aktive Geräuschunterdrückung ist als «ANC» hinterlegt. Klar, es könnte verwirrender sein, aber eben auch besser.

Eine nette Spielerei ist der sogenannte Hintergrundmusikeffekt. Damit soll die Wiedergabe so klingen, als stamme sie von einer externen Quelle. Hier lässt sich etwa ein «Café» oder «Wohnzimmer» simulieren. Tatsächlich hört sich damit dann der Sound ganz anders an, wie eben etwa in einem Café oder im eigenen Wohnzimmer. Ob es aber eine Funktion ist, die den Kaufentscheid beeinflusst? Eher nicht.

Telefonieren

Die Linkbuds Fit eignen sich überraschend gut fürs Telefonieren. Meine Gesprächspartner attestierten mir jedenfalls immer eine gute Qualität. Erfreulich: Auch mit Hintergrundgeräuschen können Gespräche geführt werden, da die Geräusche durch die integrierten Mikrofone gut herausgefiltert werden und so nicht an den Gesprächspartner gelangen.

Das Ladecase lässt sich nur über USB-C laden, Wireless-Charging gibt es nicht | Bild: vybe

Akku

Keinen neuen Massstab setzen die Linkbuds Fit in puncto Akkulaufzeit. Mit aktiver Geräuschunterdrückung sind ungefähr fünfeinhalb Stunden Wiedergabe möglich. Danach müssen sie ins Ladecase, womit sich die Akkulaufzeit immerhin auf insgesamt 20 Stunden verlängert.

Laden kannst du das Ladecase über den USB-C-Anschluss. Ein kompletter Ladevorgang nimmt ungefähr drei Stunden in Anspruch, was unterm Strich doch ziemlich lange ist. Auf Wireless-Charging musst du beim Ladecase der Linkbuds Fit gänzlich verzichten.

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Das Testfazit zu den Sony Linkbuds Fit

Die Sony Linkbuds Open gibt es aktuell bereits ab 149 Franken, die unverbindliche Preisempfehlung liegt bei 199 Franken. Die UVP ist meiner Meinung nach zu hoch angesetzt, zumal es die besseren WF-1000XM5 immer wieder mal für unter 200 Franken gibt. Ja, Sony konkurriert sich damit unweigerlich gleich selbst.

Abgesehen davon, punkten die Linkbuds Fit, insbesondere mit dem hohen Tragekomfort. Ich hatte bisher noch keine andere In-Ears im Einsatz, die ich beim Sport so gerne getragen habe. Der eher basslastige Sound, der ist insgesamt gut und zeigt keine groben Schnitzer, aber an die Qualität der WF-1000XM5 kommen die Linkbuds Fit nicht heran. Auch vermisse ich Wireless-Charging beim Ladecase.

Kurzum: Die Sony Linkbuds Fit sind zweifelsohne eine gute Wahl für all diejenigen, die auf der Suche nach einem ausgewogenen und sehr angenehm zu tragenden In-Ear-Kopfhörer sind. Wer bereit ist, etwas mehr Geld auszugeben, der sollte jedoch auf ein gutes Angebot der Sony WF-1000XM5 zurückgreifen.


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