Sony hat anlässlich der IFA 2023 in Berlin wie erwartet mit dem Xperia 5 V sein neues Kompakt-Flaggschiff vorgestellt. In den letzten paar Jahren war die 5er-Reihe der deutlich teureren Xperia 1er-Reihe mehr oder weniger ebenbürtig. In diesem Jahr sieht die Sache etwas anders aus. Warum es ein Schritt in die falsche Richtung ist, wird auf den nächsten Zeilen beantwortet.
Sony hat sich beim Xperia 5 V für ein 6,1 Zoll grosses OLED-Display mit einer FHD+Auflösung und einer maximalen Bildwiederholrate von 120 Hz entschieden. Die Abtastrate für eine noch schnellere Reaktionszeit bei Eingaben liegt bei 240 Hz. Wie für Sony üblich, handelt es sich um ein Display mit 21:9-Seitenverhältnis. Oder anders ausgedrückt: Es ist schmaler, dafür in die Länge gezogen.
Durch das etwas kleinere Display fällt das gesamte Smartphone mit 15,4 x 6,8 x 0,86 Zentimeter recht kompakt aus. Das Gewicht von 175 Gramm kann im Vergleich zu einem Apple iPhone 14 Pro Max oder einem Samsung Galaxy S24 Ultra als leicht bezeichnet werden. Wasserdicht hat eine sehr lange Tradition bei Sony und wird natürlich auch beim Xperia 5 V weitergeführt.
Leistungsstarker Prozessor, knausriger Arbeitsspeicher und Abstrich bei der Kamera
Unter der Haube werkelt mit dem Qualcomm Snapdragon 8 Gen 2 der aktuell schnellste Prozessor für Android-Smartphones. Er wird allerdings von lediglich 8 GB Arbeitsspeicher flankiert, was als ziemlich knausrig bezeichnet werden kann. Ich meine, wir sprechen hier von einem Smartphone, das mit einer unverbindlichen Preisempfehlung von 999 Stutz ab Mitte September in der Schweiz verkauft wird. Auch die 128 GB interner Speicher fallen eher bescheiden aus. Immerhin lassen sie sich preiswert mittels microSD-Karte erweitern.
Den Rotstift hat Sony offensichtlich bei der Kamera angesetzt. Fertig Triple-Kamera mit Telelinse, wie beim Vorgängermodell. Beim neuen Modell gibt es nur noch eine Dual-Kamera – ohne richtigen optischen Zoom. Das ist schade und unverständlich zugleich. Wenigstens bekommt die 48-Megapixel-Hauptkamera ein Upgrade verpasst. Es ist ein neuer Sony Exmor T Sensor im 1/1,3 Zoll Format. Laut Sony soll diese Kamera einen besseren digitalen Zoom hinbekommen als die Telelinse vom Vorgängermodell. Wir werden sehen, aber ich bin skeptisch. Abgerundet wird das Kamera-Setup von einer 12 MP-Ultraweitwinkel- und einer 12 MP-Selfiekamera.
Obwohl wir es beim Xperia 5 V mit einem kompakten Smartphone zu tun haben, fällt die Akkukapazität mit 5000 mAh grosszügig aus. Er sollte für eine gute bis sehr gute Laufzeit im Alltag sorgen. Geladen wird per USB-C-Anschluss mit bis zu 30 Watt. Ebenfalls gibt es Wireless-Charging, wobei ich bisher nicht herausgefunden habe, wie schnell das vonstattengeht.
Marktstart ab Mitte September
Das Xperia 5 V kommt Mitte September auf den Markt und kostet CHF 999. Es wird in den Farben Schwarz, Platinsilber und Blau erhältlich sein. Wer sich das Xperia 5 V im Zeitraum vom 19. September bis zum 15. Oktober 2023 kauft, bekommt die kabellosen Noise-Cancelling-Kopfhörer WH-CH720N von Sony kostenlos dazu.
Meine Meinung: Sony vergibt mit dem Xperia 5 V eine Chance
Aus meiner Sicht vergibt Sony hier wieder einmal eine Chance. Kompakte Smartphones mit Flaggschiff-Spezifikationen, wie es das Xperia 5 V zweifelsohne ist, verkauft inzwischen fast kein anderer Hersteller mehr. Weshalb Sony nun plötzlich bei der Kamera spart und sich auch hinsichtlich Speicher derart knausrig zeigt, ist mir effektiv ein Rätsel. Wir sprechen hier schliesslich von einem Smartphone, das fast 1000 Franken kosten wird.
Ach ja, dann wäre noch das Thema mit der Update-Garantie. Während Google beim Pixel 8 (Pro) voraussichtlich fünf Jahre grosse Android-Updates bieten wird, sind es bei Sony auch 2023 weiterhin nur zwei garantiere Major-Updates. Heisst dann wohl, dass das Xperia 5 V lediglich die Updates auf Android 14 und Android 15 erhalten wird, da das Gerät noch mit Android 13 ausgeliefert wird. Das ist in der heutigen Zeit für ein Flaggschiff-Smartphone nicht zufriedenstellend.
Ich bleibe dabei: Sony vergibt mit dem Xperia 5 V eine (gute) Chance …