Eigentlich waren das prognostizierte Einspielergebnis für das Startwochenende von «The Flash» bereits niedrig. 60 – 80 Millionen US-Dollar würde der Film in den USA am Eröffnungswochenende einspielen, waren sich Expert:innen sicher. Geworden sind es schliesslich 55 Millionen. Weltweit kommt der Film nach sechs Tagen auf 144 Millionen US-Dollar.
Im ersten Moment klingt das gar nicht so schlimm. Das Problem von DC: Sie haben rund 300 Millionen Dollar in den Film gesteckt. Damit müssen sie etwa 600 Millionen einspielen, um in die schwarzen Zahlen zu kommen. Dass «The Flash» dies noch schaffen kann, ist sehr unwahrscheinlich. Erfahrungsgemäss gehen die Besucherzahlen nach der ersten Woche um mehr als die Hälfte zurück. Damit dürfte der neue DC-Blockbuster in seiner zweiten Woche in den USA nicht einmal mehr 30 Millionen einspielen.
Nächster Flop bereits im Anmarsch?
Zwar gibt es Beispiele von Filmen, die ähnlich schwach gestartet sind – etwa «Ant-Man» –, aber am Ende zu finanziellen Hits für ihr Studio wurden. Solche Filmen hatten aber den Vorteil, dass das Publikum kaum Erwartungen an sie hatte und dann positiv überrascht wurde. Bei «The Flash» ist es genau umgekehrt: Die Erwartungen waren hoch, die ersten Publikumsreaktionen aber eher verhalten. Das liegt sicher auch an Warner Bros., die damit geworben haben, dass «The Flash» einer der besten Superheldenfilme aller Zeiten sei. Schaut man sich dann die Wertung auf IMDb an (7,3 basierend auf fast 60’000 Votes), zeigt sich: Nein, schlecht ist der Film nicht, aber weit davon entfernt, einer der besten Heldenfilme aller Zeiten zu sein.
Damit ist «The Flash» nach «Shazam – Fury of the Gods» und «Black Adam» der dritte DC-Film innert eines Jahres, der an den Kinokassen baden geht. Ob der nächste Film, der bereits am 17. August startet, die Wende bringt, ist zu bezweifeln. «Blue Beetle» sollte ursprünglich direkt auf HBO Max erscheinen, wurde von James Gunn dann aber zum Kinofilm erhoben. Ob ein Superheld, den ausserhalb der Comicszene kaum jemand kennt, die Massen anlocken kann? Womöglich wäre das vor zehn Jahren so gewesen, aber jetzt? Die Superheldenmüdigkeit ist real und wenn «Blue Beetle» nicht mit etwas radikal Neuem aufwarten kann, dürfte es schwierig werden, das Publikum ins Kino zu locken.
Mehr zum Thema Filme und Serien: