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Uhrenvergleich! Es ist Zeit für Parker Lewis – Der Coole von der Schule

Parker Lews: Der Coole von der Schule

Es gab wohl kaum eine TV-Serie, die so viel 90er-Jahre-Flair ausstrahlte wie diese. Sie war wie ein schräges Musik-Video aus der MTV-Generation. Bunt, laut, schrill. Und unglaublich komisch.

Parker Lewis, Mikey Randall und Jerry Steiner stellten sich mit lockerflockigen Sprüchen und richtig cooler Coolness dem Wahnsinnsalltag in der Schule. Immer wieder musste das dynamische Trio einen besonders raffinierten Plan aushecken, um sich aus total verfahrenen und teilweise total absurden Situationen zu retten.

Ja, mit Realismus hatte dies nicht viel zu tun, aber ich habe jede einzelne Folge aufgesogen. Und ganz herrlich: Schon damals wurden Produkte aus der noch jungen Populärkultur liebevoll zitiert.

„Gar kein Problem!“

Der sehr, sehr selbstbewusste Parker trug sehr, sehr gerne äusserst schrille Hawaiihemden, hatte die Haare schön und stets einen lockeren Spruch auf Lager. Sein Jugendzimmer war der Traum vieler 90er-Jahre-Kids. Was dort alles so rumlag und rumstand. Ich wollte am liebsten dort einziehen. Und dann hatte er diese coolen Eltern. Die besassen eine eigene Videothek, Mondo-Video. Herrlich. 

„Coole Sache, Parker!“

Und wer wollte nicht auch einen Kumpel wie Mikey haben? Der ewig gechillte Musiker, der immer eine Frau am Start hatte und dennoch die Hilfe seiner Kumpels brauchte, um sich aus misslichen Situationen zu befreien. Ein Rebell, ein kleiner Querschläger aber immer das Herz am richtigen Fleck.

„Eeek!“

Und wer wollte nicht auch so einen Allzweck-Mantel wie den von Jerry haben. Da war alles drin. Alles! Drucker, Handstaubsauger, Videokassetten. Einfach alles! Er war der erste Geek überhaupt im Fernsehen. Und er war wohl der erste Videospielsüchtige in der TV-Landschaft.

Aber es gab da noch viel mehr illustre und liebevolle Figuren:

Daumen hoch für die Musso. Regelmässig liess Grace Musso, die tyrannische Schuldirektorin, die drei Jungs nachsitzen. Und wenn sie wiedermal ausrastete, ging ihr Daumen blitzschnell hoch und die Scheibe ihrer Bürotür zerbrach. Cool.

Mussos rechte Hand, das Ekelpaket Frank Lemmer, war ein klassischer Stiefellecker. Ein Sidekick des Bösen. Ein Grufti der 90er-Jahre, der auch einfach nur Freunde suchte, aber halt keine fand. 

Parker Lews: Der Coole von der Schule
Bild: Columbia Pictures Television

Ein Ekelpaket war auch Shelly, Parkers jüngere Schwester, die einfach immer nur nervte, aber doch auch eine Seele besass. Aber kaum hatte man sie in sein Herz geschlossen, ging sie einem wieder nur auf den Sack.

Und was habe ich den Larry Kubiac gefeiert. Dieser liebenswerte Hüne, der Schulschläger, der einfach nur essen wollte. Er war der heimliche Star in der Serie. Er war wie ein Wookie. Ein grummeliger Riese, der halt nur mit seinem Magen dachte. „Essen, jetzt!“

Und ach, Annie Sloan. Ja, auch ich war in sie verliebt. Jeder wollte sie haben und alle waren wir eifersüchtig auf Parker, der sie schliesslich auch abbekam. Respekt, Sir!

Ab der dritten und letzten Staffel wurde der kuriose Schulalltag immer mehr in den Hintergrund gerückt und musste Platz für die Liebe machen. Die Pubertät war da und klopfte heftig an die Haustüre. Parker Lewis erhielt einen neuen Look, eine etwas realistischere Frisur, normale Hemden und eine Freundin. Und es wurde wild geknutscht.

Parker Lews: Der Coole von der Schule
Bild: Columbia Pictures Television

Die Irrungen und Wirrungen in der Liebe wurden noch präsenter. Das kuschelige Diner wurde mehr zum Ort der Geschehnisse. Die Serie machte eine Entwicklung durch, die nicht allen gefiel. Doch ich fand die Neuausrichtung, die zwar weniger bunt und weniger laut daherkam, dennoch spannend und wollte auch so ein cooles Diner um die Ecke haben, um dort mit meinen Kumpels abzuhängen. 

73 Folgen flimmerten damals zwischen 1993 und 1995 über den Bildschirm des Röhrenfernsehers und versüssten mir den späteren Nachmittag. Vielen lieben Dank dafür, ProSieben! 

Aber bis heute komme ich mit dem offenen, etwas verwirrenden Ende nicht klar. Was ging denn da genau ab? Das verlangt einfach nach einer Fortsetzung. Ich will doch wissen, wie es weitergeht!

Aber egal, ich bestelle mir jetzt alle Folgen auf Blu-ray. Obwohl ich alle schon auf DVD habe.

Einmal Fan, immer Fan …

„Coole Sache!“

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Über Simon Dick

Populärkultur und Unterhaltungsmedien begleiten mich schon seit Jahrzehnten. Als freischaffender Game- und Filmkritiker darf ich hier meine subjektiven Zeilen hinterlassen und leidenschaftlich «rumvyben».

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