Die Sony FX3 ist die neuste Kamera im Lineup professioneller Filmkameras von Sony. Sie gesellt sich somit zur FX6, FX9 und zur Sony Venice. Letzere kam bereits bei Produktionen wie Top Gun: Maverick, den Avatar-Sequels oder Ozark zum Einsatz, die FX9 und FX6 ist für Werbespots und Kurzfilme beliebt.
Schaut man sich das Lineup an, scheint die FX3 doch eher in die Alpha Reihe zu passen. Und tatsächlich: Die FX3 übernimmt den Sensor, Bildstabilisator, Bildschirm, Autofokus und sogar den Akku der Alpha 7S III, kostet aber 500 Franken mehr (CHF 4’999.– und CHF 4’500.–). Für den Aufpreis gibt es ein XLR-Modul dazu und das Gehäuse der FX3 hat ein neues Design. Das heisst: Mehrere Viertel-Zoll-Gewinde für Zubehör, ein Lüftersystem, Tally Lights und Zoomhebel am Auslöser (für elektrische Zoomobjektive). Dafür müssen wir auf den Sucher verzichten.
Die Spezifikationen
Auch hier gibt es nicht viel, was wir nicht schon von der Alpha 7S III kennen:
- 4K mit bis zu 120fps
- 4.2K RAW über HDMI
- CFexpress und UHSII SD-Karten
- Das S-Cinetone Farbprofil (das bekommt die A7SIII per Update)
- 627 Autofokuspunkte
Eine richtige Cinema Camera?
Um wirklich im Cinema Lineup mitspielen zu können fehlt mir bei der FX3 ein SDI-Anschluss, Timecode In/Out und ein integrierter ND-Filter. Zudem gibt es keine Einstellung für das DCI-4096×2160-Seitenverhältnis (obwohl der Sensor breit genug dafür wäre) und keine Möglichkeit, von Shutter Speed auf Shutter Angle umzustellen. Nicht zwingend, aber trotzdem passend für eine Cinema Camera wären ein Modus für anamorphes Filmen, LUTS in der Kamera und eine Waveform Anzeige gewesen.
Also kaufe ich besser die A7 SIII?
Die FX3 und die Alpha 7SIII haben trotz ihrer Ähnlichkeit zwei verschiedene Zielgruppen. Wer kontinuierlich mit 4K 50fps filmen will, ohne, dass die Kamera überhitzt sollte definitiv zur FX3 greifen. Auch als Zweitkamera zur FX6 oder FX9 ist die FX3 eine super Wahl. Der integrierte XLR-Adapter ist ein nützliches Zubehörteil, das vermutlich beim Filmen häufiger genutzt wird als ein eingebauter Sucher. Es kommt darauf an, wo man seine Prioritäten setzt.
Die Sony FX3 zeigt eindrücklich, wie gross das Kamerasortiment von Sony geworden ist. Egal ob man eine Kamera sucht, die hauptsächlich Fotos macht, mehrheitlich filmt, beides zu gleichen Teilen machen will oder auch ganz andere Anforderungen an die Kamera hat: Es gibt bestimmt eine Sony-Kamera die genau das alles optimal erfüllt. Die FX3 füllt hier eine Nische die schon von der A7SIII bedient wird – einfach noch ein klein wenig besser.
Im Zweifelsfall kann man auch jederzeit gut mit einer Alpha 7 einsteigen, sehen wie sich die Bedürfnisse entwickeln und die Objektive, sowie Zubehör von Body zu Body bis zur FX9 oder der Alpha 1 mitnehmen.