Diese Woche hat die ehemalige Huawei-Tochter Honor am World Mobile Congress sein diesjähriges Smartphone-Flaggschiff vorgestellt. Fazit: Ein auf dem Datenblatt hervorragendes Gerät, das bei DxOMark gleich Platz 1 der Kameracharts erobern konnte – und ironischerweise Huawei vom Thron stiess.
Huawei startet mit dem neuen Gerät Mitte April – und zwar weltweit. Weltweit? Nun fast. Ein kleines Land in Mitteleuropa wird weiterhin standhaft ignoriert: die Schweiz. Dabei hat Honor noch im August 2021 gross angekündigt, dass man in etlichen neuen Ländern starten wollen. Damals war auch die Schweiz unter den genannten Ländern.
Die Schweiz ist eine Apple-Hochburg
Seither ist nicht viel passiert. Honor veröffentlicht zwar weiterhin Smartphones, doch Ambitionen, in der Schweiz zu starten, scheint es nicht zu geben. Klar, für Honor dürfte es mit grossem Aufwand verbunden sein, in einem neuen Land zu starten. Die ganze Verkaufs- aber auch Serviceinfrastruktur muss aufgebaut werden. Da Honor unter Huawei hierzulande nur als “Online-Brand” betrieben wurde, kann der Neuling vermutlich nicht auf existierende Vertriebswege setzen.
Hinzu kommt, dass die Schweiz fest in der Hand von Apple und Samsung ist. Hier Fuss zu fassen, ist schwierig. Wir sind ein Volk, das sehr wechselfaul ist und einer Marke oft ein Leben lang treu bleibt. Bei so schwierigen Voraussetzungen ist es nicht verwunderlich, dass Honor sich noch immer ziert, in der Schweiz zu starten.
Honor-Smartphones importieren? Besser nicht!
Einige von euch werden nun sagen: Ist doch egal, dann kaufe ich mir das Honor Magic 5 Pro eben in Deutschland. Das kannst du natürlich machen. Das Ganze hat aber einen grossen Haken: Ein importiertes Handy hat keinen sogenannten Provider Approval. Dabei handelt es sich um einen Abgleich der Software eines Handys mit der Infrastruktur eines Mobilfunkanbieters. Dabei werden bis zu 300 Parameter abgeglichen, um sicherzustellen, dass ein Smartphone in einem Netz optimal läuft.
Fehlt nun dieser Provider Approval, kann es sein, dass gewisse Features – etwa VoLTE – nicht unterstützt werden. Ebenfalls möglich ist, dass das Gerät nicht “ganz rund” läuft und so beim Telefonieren mehr Strom zieht als nötig. Im dümmsten Fall weigert sich ein Gerät sogar, sich ins 5G-Netz einzuwählen, selbst wenn das genutzte Band unterstützt wird. Wenn du also sicher sein willst, dass dein Gerät einwandfrei funktioniert, importiere dir lieber kein Smartphone.
Honor selbst scheint sich nicht zur Thematik äussern zu wollen. Anfragen unsererseits zu diesem Thema werden strickt ignoriert. Das alles zeigt aber auch, dass Honor noch immer in der Anfangsphase steckt und in vielen Bereichen gewisse Baustellen hat – sei es nun bei der Updatepolitik, dem Support oder bei der Pressearbeit.