Technik

Warum ich als langjähriger Windows-User überlege, auf ein MacBook umzusteigen

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Mein Setup sieht seit Jahren gleich aus: ein Android-Smartphone in Kombination mit einem Laptop mit Windows. Nur während meines Studiums hatte ich einen kurzen Abstecher ins Apple-Lager gemacht, weil meine damalige Hochschule uns zu MacBooks gezwungen hat (obwohl das 3D-Programm, das wir damals nutzten, gar nicht für MacOS angeboten wurde).

Damals hatte ich fast 3000 Franken für ein leistungsstarkes MacBook Pro ausgegeben, schliesslich wollte ich «was Rechtes». Die Beziehung hat nicht einmal drei Jahre gehalten. Im dritten Studienjahr hatte mein MacBook immer öfter Aussetzer. Nach einem ersten Gutachten hiess es, der RAM sei beschädigt. Doch auch ein Austausch der beiden RAM-Riegel hat keine Abhilfe geschafft. Ein weiterer Check kam zum Schluss, dass wohl was mit dem Mainboard nicht stimme. Reparaturkosten: sehr hoch.

Tschüss MacBook, hallo XPS-Ärger

Für mich war das Grund genug, das MacBook Pro loszuwerden und wieder auf Windows umzusteigen. Meine Wahl fiel auf das neu vorgestellte Dell XPS 15, das es mir bezüglich Leistung und Optik schwer angetan hatte. Doch auch diese Partnerschaft verlief alles andere als glatt: Beinahe täglich sah ich mich mit einem Bluescreen konfrontiert. Nach etlichen Updates konnte Dell dieses riesige Ärgernis auf ein paar Aussetzer pro Monat reduzieren. Für einen High-end-Laptop, der rund 2500 Franken gekostet hatte, war das einfach nur schwach.

Dell XPS 15
Das XPS 15 sieht heute noch immer aus wie 2016. | Bild: Dell

Trotzdem habe ich mich ein Jahr später, als ich für mein Praktikum einen Laptop aussuchen durfte, wieder für einen XPS entschieden. Mittlerweile hatte Dell die Software-Bugs gefixt und das Gerät machte mir beim Videoschnitt viel Freude. Doch auch mit dem zweiten XPS hatte ich so meine Probleme. Gleich zu Beginn war einer der USB-Ports kaputt, als ging das Gerät gleich wieder zurück.

Wie ich mich in diesem Moment gefühlt habe. | GIF: Disney/Pixar (via Gifer)

Einige Tage später dann die ernüchternde Nachricht, dass meine gewählte Konfiguration (aus dem Standardangebot von Dell) nicht mehr verfügbar sei. Als Alternative bot man mir (auf Garantie) ein Gerät an, das zwar die gleiche Leistung hatte, aber statt eines 4k-Touchscreens ein Full-HD-Panel ohne Touchfunktion. Die 400 Franke, die dieses Gerät weniger gekostet hat, erstattete das Unternehmen erst zurück, als wir nachgehakt haben. (Immerhin war das 4k-Modell ja ungebraucht zurückgegangen).

Kaum war mein Arbeits-Notebook gefixt, drängte sich mein privates XPS mit einem geblähten Akku in den Mittelpunkt. Immerhin wurde dieser auf Garantie ausgetauscht. Trotzdem: Bezüglich Software- und Hardware hat Dell meine Nerven ganz schön strapaziert. Vor etwa drei Jahren habe ich es dann mit einem Asus Vivobook versucht. Es sollte mein Blogger-Laptop für unterwegs werden. Doch trotz 8 GB RAM und gutem Intel-Chip war das Gerät selbst bei simplem Bloggen schnell am Anschlag. Kam noch hinzu, dass es sich teilweise schlicht weigerte, aus dem Standby-Modus aufzuwachen und ich einen Hard Reset durchführen musste.

Ein neuer Laptop muss her

Beide Laptops habe ich noch. Beide verwende ich noch. Das XPS täglich als Hauptlaptop, das Asus kaum noch. Doch nach knapp sechs Jahren (und einem neuen Akku) geht mein XPS definitiv seinem Ende entgegen. Spätestens nach meinem Test des Huawei MateBook D16 kommt mir mein XPS 15 noch langsamer vor, als es ohnehin schon war.

In mir reift der Wunsch, ein neues, zeitgemässes Notebook zu kaufen. Doch erstmals überlege ich, ein MacBook zu kaufen. Klar, damals hatte ich mit meinem MacBook Pro zu guter Letzt Hardware-Probleme. Doch dies war nach zwei Jahren, in denen das Gerät von Anfang an tadellos funktioniert hat. Es ist eben schon so: Die grosse Stärke von Apple liegt darin, dass ihre Geräte wie aus einem Guss sind. Software und Hardware sind perfekt aufeinander abgestimmt und funktionieren von Anfang an.

Apple MacBook Pro.
Ja, eine Pro-Maschine ist das MacBook definitiv. | Bild: Apple

Bei Windows wiederum kommt es mir bei der Software teilweise vor, als bekomme man ein wahres Gebastel aus Windows und Bloatware. Ob das dann zuverlässig funktioniert, ist schon fast Glückssache. Das gilt auch für Drittanbieter-Software: Während Premiere Pro auf Windows-Geräten so seine Probleme hat, läuft es auf Notebooks von Apple praktisch fehlerfrei (100 Prozent fehlerfrei leider nicht, es ist immer noch Adobe).

MacBook – und es funktioniert

Schaue ich mir dann aus einer kreativen Perspektive an, was Apple mit seinen eigenen M1- und M2-Chips für ein Leistungspaket bietet, ist die Verlockung plötzlich sehr gross. Und schliesslich wäre da noch eine Sache, die ich bisher gar nicht erwähnt habe: Für mein reparaturbedürftiges MacBook habe ich dazumal von einem Wiederverkäufer, der das Gerät vorher geprüft hatte, noch 800 Franken bekommen. Was ich wohl für meinen XPS 15 nach drei Jahren mit einem angeschlagenen Mainboard noch bekommen hätte? Vermutlich hätte es kaum für einen Kebab gereicht.

Und schliesslich wäre da noch der Design-Aspekt. Selbst als langjähriger Windows-User habe ich immer zugeben müssen: Apple baut einfach schöne Notebooks. Das Design ist zeitlos und wirkt selbst nach Jahren nicht angestaubt. Für mich konnte dieses Level bisher nur Microsoft mit seinen Surface-Notebooks erreichen. Vor allem das Surface Book hat es mir angetan. Doch nachdem ich von zwei Kollegen, die es sich geholt haben, hörte, dass das Gerät so seine Tücken hat, ist mir die Lust auf dieses etwas vergangen. Ich habe keine Lust darauf, meine XPS-Erfahrungen mit dem Surface Book zu wiederholen. Also schlage ich mich nun schon länger mit der Frage herum: Soll ich auf ein MacBook Pro wechseln oder doch bei Windows bleiben?

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